Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


Übersetzungen dieser Seite?:
de:befriending

Preperation of htmls into ATI.eu currently in progress. Please visite the corresponding page at ZzE. If inspired to get involved in this merits here, one may feel invited to join best here: [ATI.eu] ATI/ZzE Content-style

Mit den Suttas anfreunden: Ratschläge zum Lesen der Pali Lehrreden

Mit den Suttas anfreunden

Summary:

Mit den Suttas anfreunden

Ratschläge zum Lesen der Pali Lehrreden

Übersetzung ins Deutsche von:

jb für ZzE

Alternative Übersetzung: noch keine vorhanden

„Daher sollt Ihr euch eigenständig üben: 'Wir werden zuhören, wenn Lehrreden, die Worte des Tathagatas— tiefgründig, tiefgrundig in ihrer Bedeutung, überweltlich, in Verbindung mit Leere — sind, wiedergegeben werden. Wir werden ein Ohr leihen, werden unsere Herzen daran ausrichten, diese zu verstehen, werden diese Lehren als würdig des Begreifens oder des Meisterns ansehen.' Dies ist wie Ihr euch eigenständig üben sollt.“ SN 20.7

Der Pali Kanon beinhaltet tausende von Suttas (Lehrreden), von denen hier nun mehr als eintausend, in englischer und deutscher Übersetzung, auf Zugang zur Einsicht (Access to Insight) verfügbar sind. Wenn man mit so einem gewaltigen Lager von Schätzen konfrontiert ist, kommen in natürlicher Weise drei Fragen im Geist auf: Warum sollte ich Suttas lesen? Welche sollte ich lesen? Wie sollte ich sie lesen?

Zu diesen Fragen gibt es natürlich keine null-acht-fünfzehn Antworten und die beste Antwort ist sicherlich jene, die Sie für sich selbst finden. Dennoch möchte ich hier ein paar Ideen, Anregungen und Tipps, die ich über die Jahre meiner eigenen Entdeckungsreise durch die Suttas, als hilfreich gefunden habe, teilen. Vielleicht mögen auch Sie einige davon als hilfreich erachten und annehmen.

Warum sollte ich Suttas lesen?

Sie sind die Urquelle der Lehren der Theravadatradition.

Wenn Sie daran interessiert sind, die Lehren der Theravada Tradition kennen zu lernen, ist der Pali Kanon, mit seinen inbegriffenen Suttas, der Platz, der zu einer maßgebenden Anleitung und Unterstützung wird. Sie brauchen sich nicht den Kopf zu zerbrechen, ob all die Worte in den Sutta nun wirklich vom historischen Buddha wiedergegeben wurden (keiner kann das in welcher Weise auch immer, letztlich prüfen). Behalten Sie jedoch im Geist, daß die Lehren in diesen Suttas von unzählbar vielen Anhängern und mit sichtbarem Erfolg, für etwa 2.600 Jahre praktiziert wurden. Wenn Sie herausfinden wollen, ob diese Lehren nun wirklich helfen, dann studieren Sie sie und setzen Sie sie in die Tat um. Dann werden Sie dies aus erster Hand und für sich selbst wissen.

Sie repräsentieren einen vollständigen Körper der Lehren.

Die Lehren in den Suttas, in deren Gesamtheit betrachtet, repräsentieren einen vollständigen Fährtenführer für jeden Anhänger, um aus seiner gegenwärtigen spirituellen Reife bis zum Ziel zu gelangen. Ganz egal wie Ihr derzeitiger Status auch sein mag (skeptischer Außenseiter, Neueinsteiger, demütiger Laienpraktizierender oder zölibatärer Mönch oder Nonne), ist da immer etwas in den Suttas, daß Ihnen helfen wird, einen weiteren Schritt vorwärts auf dem Pfad zum Ziel zu machen. Je mehr sie tiefer in dem Palikanon lesen, desto weniger werden Sie das Gefühl haben, sich Lehren von anderen spirituellen Traditionen leihen zu müssen, da die Suttas das meiste enthalten, daß Sie benötigen werden.

Sie repräsentieren einen widerspruchsfreien Körper der Lehren.

Die Lehren im Kanon sind überaus widerspruchsfrei und gekennzeichnet durch einen einzigen Geschmack [Ud 5.5], und zwar jenem, von Befreiung. So sie sich heimwärts zu den Suttas wenden, mag es jedoch auch sein, daß Sie von Zeit zu Zeit auf Lehren stoßen, die Sie Fragen oder Ungereimtheiten im Hinblick auf Ihr gegenwärtiges Verständnis des Dhammas, aufkommen und vermuten lassen. Zum Beispiel würden Sie aus dem Lesen eines Sutta Sn 4.1] den Schluß ziehen, daß man alle Begierden vermeiden sollte, aber wenn sie ein anderes lesen, würden Sie lernen, daß Begierde selbst ein notwendiger Faktor auf dem Pfad ist. Nur durch Reflektieren wird es einem klar, auf was Buddha hinaus wollte und daß da verschiedene Arten der Begierde sind und manche Dinge tatsächlich würdig sind, begehrt zu werden und dabei höchst erwähnenswert: das Erlöschen aller Begierde. An solch einem Punkt weitet sich Ihr Verständnis auf neuer Gebiete aus, welches leicht beides erfaßt: ein Verständnis für das Sutta und ein Abflachen der Ungereimtheit. Mit der Zeit lernen Sie diese erscheinenden „Konflikte“ nicht als Widersprüchlichkeit in den Suttas zu erkennen, jedoch als einen Indikator, daß die Suttas Sie an eine Wehrmauer Ihres Verständnisses gebracht haben. Es liegt an Ihnen, diese Grenzen dann zu überwinden.

Sie liefern eine Menge an praktischen Hinweisen.

In den Suttas werden Sie einen Reichtum an praktischen Ratschlägen im Bezug auf Themen der realen Welt finden. Dazu zum Beispiel: Wie Kinder und Eltern glücklich miteinander leben können DN 31]; wie man seinen materiellen Besitz schützen AN 4.255], welche Dinge der Beredung würdig sind und welche nicht AN 10.69]; wie man mit Trauer umgeht AN 5.49]; wie Sie ihren Geist, selbst am Sterbebett trainieren können SN 22.1]; und weitaus mehr Stützen. Kurz gesagt, offerieren sie einen praktischen und realistischen Rat, wie man Glück finden kann, ganz egal in welcher Lebenssituation man auch sein mag und ob Sie sich nun als „Buddhist“ bezeichnen oder nicht. Und natürlich finden sie auch ausgedehnte Anweisungen wie man meditiert [z.B.: MN 118 und DN 22].

Sie vermögen es Vertrauen in die Lehren Buddhas zu unterstützen.

So wie sie Suttas erkunden, werden Sie über Dinge stolpern, die Sie selbst schon aus Ihrer eigenen Erfahrung, als für wahr erkannt haben. Vielleicht sind sie bereits mit den Gefahren des Alkoholismus DN 31] vertraut, oder Sie haben vielleicht schon den Geschmack von besonderem Wohl, daß natürlich mit einen konzentrierten Geist aufkommt AN 5.28], erlebt. Die eigenen Erfahrungen in den Suttas geschätzt zu sehen, auch wenn es nur in kleinen Portionen ist, macht es leichter, die Möglichkeiten zu akzeptieren, das die mehr veredelten oder „fortgeschritternere“ Erfahrungen, die Buddha beschreibt, nicht an den Haaren herbeigezogen sind und das so manche widerstrebliche und schwierigen Lehren, in Wahrheit gar nicht so seltsam sein mögen. Diese Bestätigungen können wieder erneuertes Vertrauen und Energie inspirieren, die Ihnen bei Ihrer Meditation hilfreich sein wird und Ihr Verständnis wird sich nach vorne, in neue Bereiche, verzweigen.

Sie können Ihre Meditationspraxis unterstützen und Ihr Aufschwung geben.

Wenn Sie die Suttas über anderer Leute Meditationserfahrungen lesen, mögen Sie einen Eindruck gewinnen, was sie bereits in Ihrer eigenen Praxis kultiviert haben und was noch immer als zu Erledigendes verbleibt. Dieses Verständnis kann einen kraftvollen Impuls geben, um sich selbst noch beherzigt an die Lehren zu halten.

Sie zu lesen ist einfach gut für Sie.

Die Anweisungen die in den Suttas enthalten ist, sind ohne Ausnahme von heilsamer Natur und handeln alle von der Entwicklung von geschickten Qualitäten, wie Großzügigkeit, Tugend, Geduld, Konzentration, Achtsamkeit und in dieser Weise fortsetzend. Wenn Sie also ein Sutta lesen, füllen Sie ihren Geist mit heilsamen Dingen. Wenn Sie all die verletzenden Eindrücke, mit denen uns die modernen Medien, Tag ein Tag, aus bombardieren, bedenken, so kann ein etwas regelmäßiges Auseinandersetzen mit den Suttas zu einer Insel des Friedens und der Sicherheit, im Ozean der Gefahren, werden. Geben Sie gut acht auf Ihren Geist, lesen Sie heute noch ein Sutta und nehmen Sie es sich zu Herzen.

Welches Sutta sollte ich lesen?

Die kurze Antwort: Jenes, daß ihnen zusagt.

Es kann hilfreich sein, Dhamma als einen fassettenreichen Juwel zu betrachten in dem jedes Sutta einen flüchtigen Einblick in zwei weitere dieser Fassetten gibt. Zum Beispiel sind da die Lehren über die Vier Edlen Wahrheiten und dem Noblen Achtfachen Pfad; über Dana und Sila; über Achtsamkeit auf den Atem und Achtsamkeit auf den Tod; über geschicktes Leben als eine Laienperson oder als eingeweihter Mönch. Nicht kann ein einziges Sutta alles aussagen, und jedes hängt mit all den anderen zusammen, um ein vollständiges Bild über Buddhas Lehren zu zeichnen. Desto breiter Sie es vermögen in die Suttas einzutauchen, desto vollständiger wird Ihr Bild über den Juwel werden.

Als ein Ausgangspunkt, sollte jeder Schüler des Buddhismus die Fünf Tugendregeln und die Die fünf Gegenstände der täglichen Betrachtung lernen, darüber nachsinnen und sie in die Praxis umsetzen. Weiters sollten wir Buddhas Anweisungen an seinen Sohn, Rahula beherzigen, welche unsere grundlegende Verantwortung, mit all unseren bewußten Handlungen jeder Art, behandelt. Von da an können Sie Buddhas eigenem Schritt für Schritt „steigerndem“ System der Lehren folgen, die Themen über Großzügigkeit, Tugend, Himmel, Nachteile der Sinnlichkeit, Entsagung und die Vier Edlen Wahrheiten umspannen.

Wenn Sie an solider Festigung der grundlegenden Lehren Buddhas interessiert sind, sind da drei Suttas, die weit verbreitet als unumgänglich lesensnotwendig betrachtet werden: Das Rad des Dhammas in Bewegung setzen (SN 56.11), Die Lehrrede über Beschaffenheit von Nicht-Selbst (SN 22.59) und Die Feuerpredikt (SN 35.28). Zusammen definieren diese Suttas - der „Große Baum“ des Sutta Pitaka - die wesentlichen Lehren Buddhas, die in unzähligen Variationen im gesamten Kanon wiederaufscheinen. In diesen Suttas werden wir in den Vorstellungen über Dinge wie: Die Vier Edlen Wahrheiten; Die Natur von dukkha den Noblen Achtfachen Pfad; den „Mittleren Weg“, das „Rad“ des Dhammas; die Prinzipien von anatta (Nicht-Selbst) und die Analyse des eigenen Selbst in den fünf Aggregaten, das Prinzip über Loswerden der Verzauberung über Sinnliche Erfüllung und die vielen Ebenen des Seins, welche die breite buddhistische Kosmologie erklären, eingeführt. Diese grundlegenden Prinzipien versorgen mit einem robusten Tragwerk, auf das alle anderen Lehren des Kanons platziert werden können.

Weiters demonstrieren diese drei Suttas wunderbar die bemerkenswerte Kunst Buddhas als Lehrer: Er stellte sein Material in klarer, logischer und erinnerbarer Weise zusammen, in dem er Auflistungen verwendete (die Vier Edlen Wahrheiten, die fünf Aggregate, usw.); er hielt seine Zuhörer zur Anteilnahme in Gesprächen an, um Ihnen die Möglichkeit zu geben, Ihren Fehler im Verständnis selbst zu ersehen; er vermittelt seine Argumente indem er Gleichnisse und Bildnisse verwendet, sodaß seine Zuhörer leicht verstehen; und am bemerkenswertesten: verbindet er sich mit seinen Zuhörern so sehr, daß diese im Stande sind, die überweltlichen Ergebnisse, von denen er spricht, selbst zu erfahren. Buddha als eine außergewöhnlich fähigen Lehrer zu sehen, der uns dazu anhält, tiefer in den Kanon einzudringen, macht zuversichtlich, daß uns seine Lehren nicht vom Weg abbringen.

Einige weiter fruchtvolle Einstiegspunkte:

  • Der Khuddaka Nikaya bietet eine reiche Mine an wichtigen Suttas in Gedichtform. Erkunden Sie im Einzelnen den Dhammapada, den Sutta Nipata, das Therigatha und das Theragatha.
  • Für einleitende Anleitungen zur Atemmeditation, halten Sie sich an das Anapanasati Sutta; für Anweisungen zur Praxis von Achtsamkeit ist das Maha-satipatthana Sutta nützlich.
  • Um zu lernen, wie man ein Herz voller Wohlwollen entwickelt, lesen Sie das Karaniya Metta Sutta.
  • Im Devadaha Sutta erklärt der ehrwürdige Sariputta, wie man die Lehren Buddhas wissbegierigen und intelligenten Personen, Personen wie Ihnen, vorstellt.
  • Wie entscheidet man, welcher spirituelle Pfad würdig ist gefolgt zu werden, oder welcher nicht? Das Kalama Sutta bring Licht in das althergebrachte Dilemma.
  • Im Sigalovada Sutta bietet Buddha eine kompakte „Anleitung“, die zeigt, wie man als Laie ein glückliches und erfüllendes Leben führen kann.

Wenn Sie ein Sutta finden, daß ihre Aufmerksamkeit erregt, suchen Sie ein weiteres dieser Art.(1) Von da an wandern Sie bewußt und greifen Sie auf, was immer auf dem Weg in ihren Augen zu funkeln beginn.

Wie sollte ich die Suttas lesen?

Um das meisten aus den Sutta-Studien zu bekommen, ist es vielleicht hilfreich ein paar generelle Prinzipien zu überdenken, bevor man wirklich daran geht sie zu lesen, und so Sie ein Sutta begonnen haben zu lesen, ein paar Fragen im Geist zu behalten, während Sie das tun.

Einige generelle Prinzipien

Es gibt keine Übersetzung, die man als „definitiv“ betrachten kann.

Vergessen Sie nicht, daß Pali in Pali aufgezeichnet wurde und nicht in Englisch (oder Deutsch). Nicht ein einziges Mal in seiner Laufbahn, sprach Buddha von „Leiden“ oder „Erleuchtung“, doch von Dingen wie Dukkha und Nibbana. Behalten Sie auch im Geist, daß jede Übersetzung (deutsch oder englisch) durch den Übersetzer, jemanden der untrennbar in seine Kultur und entsprechende Zeit eingebettet war und dessen Erfahrungen unweigerlich die Übersetzung färben, gefiltert und bearbeitet wurden. Britische Übersetzungen der Suttas aus dem späten neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert, klingen farblos und grau für uns heute; einhundert Jahre nach uns, werden diese Übersetzungen ebenso offensichtlich altertümlich klingen. Übersetzung wie eine Kartografie, welche die runde Erde auf ein ebenes Blatt Papier bringen wollen, sind eine unperfekte Kunst.

Es ist wahrscheinlich nicht das Beste, sich zu sehr mit einer bestimmten Übersetzung anzufreunden, ob es nun an einem Wort liegt, oder am ganzen Sutta. Nur weil ein Übersetzer „Leiden“ mit dukkha und „Ungebundenheit“ mit nibbana, in Verbindung bringt, bedeutet nicht, daß man diese Übersetzung als Wahr betrachten sollte. Versuchen Sie sie es abschnittsweise und sehen Sie selbst, wie es Ihnen damit geht. Erlauben Sie sich ausreichend Raum für ein Verständnis der Veränderungen und der Reife, und kultivieren Sie einen Willen, alternative Übersetzungen zu überdenken. Vielleicht werden sich mit der Zeit Ihre Vorzüge ändern (es mag zum Beispiel sein, das Sie „Streß“ und „Erlöschen“ als nützlicher erachten). Bedenken Sie, daß jede Übersetzung nur eine konventionelle, und damit provisorische Krücke ist, bis Sie zu dem Punkt kommen, wo Sie ein Verständnis aus erster Hand beziehen können, was diese tatsächlich beschreiben.

Wenn es Ihnen wirklich ernsthaft daran liegt, zu verstehen, worum es in den Suttas geht, sollten Sie zuerst in den sauren Apfel beißen und etwas Pali lernen. Aber da gibt es noch einen besseren Weg: Lesen Sie die Übersetzungen und setzen Sie die Lehren, die sie enthalten, in die Tat um, bis Sie das Resultat, daß Buddha verspricht, erreicht haben. Das meistern von Pali, ist dankenswerter Weise, keine Grundvoraussetzung für das Erwachen.

Ein einziges Sutta vermag nicht alle Lehren zu beinhalten.

Um den größten Erlös aus dem Kanon zu bekommen, erkunden Sie viele verschiedene Suttas und wählen Sie nicht nur vereinzelnde aus. Die Lehren über Achtsamkeit, auch wenn sie sehr wertvoll sind, sind nur etwas Silber von dem gesamten Umfang der Lehren. Eine goldene Regel: Sobald Sie glauben, daß Sie verstehen, worum es in den Lehren Buddhas geht, nehmen Sie dies als Anlaß, tiefer zu graben.

Sorgen Sie sich nicht darum, ob ein Sutta nun wirklich die Worte des historischen Buddha enthält, oder nicht.

In keiner Weise ist dies prüfbar. Lesen Sie die Suttas, setzen Sie die Lehren, so gut Sie können in die Praxis um, und sehen Sie was passiert.

Wenn Ihnen ein Sutta gefällt, lesen Sie es noch einmal.

Manchmal stoßen Sie auf ein Sutta, daß ihnen beim ersten Lesen sehr gefällt. Vertrauen Sie dieser Reaktion und lesen Sie es noch einmal. Dieses beruht auf zwei Dingen: Das das Sutta etwas wertvolles für Sie enthält, und das Sie reif sind, diese Lehre, die da transportiert wird, zu empfangen. Lesen Sie von Zeit zu Zeit die Suttas, an die Sie sich in freudiger Weise erinnern, sie vor Monaten oder Jahren gelesen zu haben, noch einmal. Sie mögen dabei ein paar Kleinigkeiten entdecken, die Sie damals übersehen hatten.

Wenn Ihnen ein Sutta nicht gefällt, lesen Sie es noch einmal.

Manchmal werden Sie auf ein Sutta stoßen, daß einfach nur irritierend ist. Vertrauen Sie dieser Reaktion: Es bedeutet, daß dieses Sutta ihnen etwas wertvolles zu lehren hat, auch wenn es sein mag, daß Sie jetzt noch nicht breit dafür sind, es anzunehmen zu können. Fügen Sie ein Lesezeichen ein, und legen Sie es vorerst zur Seite. Holen Sie es nach ein paar Wochen, Monaten oder Jahren wieder heraus und versuchen Sie es noch einmal. Vielleicht bekommen Sie eines Tages den richtigen Zugang.

Wenn ein Sutta langweilig, verwirrend oder unnützlich erscheint, legen Sie es einfach auf die Seite.

Abhängig von Ihren gegenständlichen Interessen und der Tiefe Ihrer Praxis, kann es vorkommen, daß ein gegebenes Sutta für Sie keinen Sinn macht, einfach langweilig oder ermüdend erscheint. Legen Sie dieses einfach zur Seite, und versuchen Sie ein Neues. Bleiben Sie dabei, bis Sie eines finden, das eine direkte und persönliche Verbindung mit Ihnen teilt kann.

Ein gutes Sutta ist eines, daß Sie dazu anregt aufzuhören, es zu lesen.

Die ganze Sache um das Lesen der Suttas ist, Sie dazu zu bringen, Rechte Ansicht zu entwickeln, ein rechtschaffenes Leben zu führen und in richtiger Weise zu meditieren. Wenn Sie also im Zuge des Lesens den Druck verspüren, daß Buch zur Seite legen zu wollen, suchen Sie sich einen ruhigen Platz, wo Sie sich hinsetzen können. Schließen Sie ihrer Augen, bleiben Sie beim Atem und dann tun Sie es!. Die Suttas haben dann Ihren Zweck erfüllt. Keine Sorge, sie werden immer noch da sein, wenn sie später dazu zurück kommen wollen.

Lesen Sie die Suttas laut, vom Beginn bis zum Ende.

Dies hilf in verschiedener Weise: Es hält Sie dazu an, jedes einzelne Wort in dem Sutta zu lesen, es übt ihren Mund, rechte Rede zu verwenden und es lehrt Ihre Ohren, wie man Dhamma hört.

Hören Sie die Lehren auf verschiedenen Ebenen.

Viele Suttas lehren auf verschiedenen Ebenen der Stimulation und es ist gut ein Ohr dafür zu entwickeln. Wenn Buddha zum Beispiel einem Schüler feinere Punkte der rechten Sprache erklärt, versuchen Sie zu bemerken, wie Buddha selbst seine Sprache benutzt MN 58]. Setzte er das was er predigt auch um? Machen Sie das?

Ignorieren Sie die Wiederholungen nicht.

Viele Suttas enthalten Abschnitte der Wiederholung. Lesen Sie die Suttas wie ein Musikstück: Wenn Sie ein Lied singen oder hören, schalten sie auch nicht zum nächsten Einsatz um, in selber Weise sollten Sie auch in den Suttas die Refrains nicht überspringen. So wie in der Musik, enthalten die Refrains oft Unerwartetes, und wichtige Variationen, die Sie nicht missen sollten.

Diskutieren Sie das Sutta mit ein oder zwei Freunden.

Mit dem Teilen Ihrer Beobachtung und Ihrer Reaktion mit einem Freund, können beide von Ihnen ein tieferes Verständnis des Suttas erlangen. Ziehen Sie in Erwägung eine informelle Suttastudiengruppe zu formieren. Wenn Sie linguistische Fragen über ein Sutta haben, konsultieren Sie einen erfahrenen und vertrauensvollen Lehrer, für eine Unterstützung. Suchen Sie ältere Mönche und Nonnen auf, so ihre einzigartige Perspektive auf die Lehren, sehr oft zu einem Durchbruch, am Flaschenhals der Verwirrung, zu erlangen hilft.

Lernen Sie etwas Pali.

Wenn Sie nun einige Suttas gelesen haben, oder verschiedene Übersetzungen, mag es sein, daß sie sich durch bestimmte Wahl der Worte, sich etwas durcheinander gebracht fühlen. Warum verwendet zum Beispiel dieser Übersetzer die Wörter „Grundlage der Achsamkeit“ während ein anderer es „Rahmen der Bezugspunkte“ nennt? Um was geht es in in diesen Phrasen nun wirklich? Sich einem Pali-Deutsch (Englisch) Wörterbuch zuwenden und nach dem Wort satipatthana und seinen Wortteilen suchen, kann dabei helfen neues Licht auf dieses Wort zu bringen und damit einen Weg pflastern, der noch mehr Nutzen aus dem Sutta lesen verspricht.

Lesen Sie, was Andere über das Sutta bemerkt haben.

Es ist immer nützlich nachzulesen, was Kommentatoren, ob nun neuzeitliche oder altertümliche, über ein Sutta zu sagen haben. Manche Leute finden die klassischen Tipitaka Kommentare, speziell jene von dem Autor Buddhaghosa, sehr hilfreich. Ein paar dieser englischen (deutsche) Übersetzungen sind von der Pali Text Society und der Buddhist Publication Society verfügbar. Manche Leute mögen zeitgemäßere Kommentatoren, so wie diese, die von Wheel Publications der Buddhist Publication Society geschrieben wurden. Viele herausragende Bücher und Artikel wurden von Autoren wie den ehrwürdigen Bodhi, Khantipalo, Ñanamoli, Narada, Nyanaponika, Soma und Thanissaro geschrieben. Sie mögen vielleicht auch die Einleitungen und Endbemerkungen von Bhikkhu Bodhis Die mittellangen Lehrreden Buddhas (The Middle Length Lehrreden Buddhas) (Boston: Wisdom Publications, 1995) und Maurice Walshes Die langen Lehrreden Buddhas (The Long Lehrreden Buddhas) (Boston: Wisdom Publications, 1987) nachschlagen. Lesen sie auch von den Meistern der thailändischen Waldtraditionen, da diese erfrischende und einzigartige Blickweisen auf die Suttas bringen, die auf tiefen meditativen Erfahrungen beruhen.

Geben Sie den Suttas Zeit zum reifen.

Was immer Sie auch an hilfreichen Hinweisen Sie in den Suttas finden mögen, was auch immer an erfüllendem Geschmack dahinter sein mag, lassen Sie es im Zuge Ihrer Meditationspraxis und in Ihrem Leben wachsen. Mit der Zeit werden Ideen, Eindrucke und Haltungen, die Sie durch die Suttas erlangt haben allmählich ihr Bewußtsein durchdringen und die Art, wie sie die Welt sehen, beeinflußen. Eines Tages werden Sie sich vielleicht in einer ganz normalen Alltagssituation wiederfinden und plötzlich die Erinnerung an ein, vor langem gelesenes, Sutta in ihrem Geist aufkommen sehen, welches damit eine kraftvolle Dhammalehre mitbringt, die ganz genau für diesen Moment passend ist.

Um den langsamen Reifenprozess zu erleichtern, geben Sie sich genügend Raum für die Suttas. Packen Sie das Lesen der Suttas nicht in all Ihre sonstigen Aktivitäten ein. Lesen Sie nicht zu viele Suttas auf einmal. Machen Sie das Lesen von Suttas zu einer besinnlichen Beschäftigung. Wenn es trocken und verwirrend wird, legen Sie es zur Seite und versuchen Sie es in ein paar Tagen, Wochen oder Monaten noch einmal. Suttas zu studieren ruft nach mehr als einfach nur ein, zwei Mal lesen und zu sagen: „Schau , ich hab das Satipatthana Sutta durch. Was als nächstes?“, auf. Nachdem sie das Lesen der Suttas beendet haben, nehmen Sie sich noch Zeit für etwas Atemmeditation, um den Lehren eine Chance zu geben, sich im Herzen niederzulassen.

</dl>

Fragen die man im Geist behalten sollte

Wenn Sie ein Sutta lesen, seinen Sie sich bewußt, das sie dabei lauschen, wie Buddha jemand anderen belehrt. Gegensätzlich zu vielen anderen spirituellen Traditionen, die oft an starren Doktrinen festhalten, wenn Fragen gestellt werden AN 10.93], schneiderte Buddha seine Lehrreden so, daß sie den spezifischen Bedürfnissen seiner Zuhörerschaft, gerecht wurden. Es ist daher wichtig eine Sensibilität zu entwickeln, aus welchem Kontext ein Sutta kommt, und zu sehen, in welcher Hinsicht die Umstände, der Zuhörer Buddhas, in gleicher Maßen zu der eigenen Situation passen, und damit das richtige Maß zu nehmen, wie man die Worte Buddhas auch für die eigene Lebenssituation in bester Weise verwenden kann.

Wenn Sie lesen, ist es hilfreich, bestimmte Fragen, behutsam im Hinterkopf drehend, zu behalten, um einerseits Hilfe zu geben, den Kontext des Suttas zu verstehen und um die verschiedenen Ebenen der Lehren etwas zu bestimmen, so diese oft auf einmal aufkommen. Diese Fragen sind nicht dazu bestimmt Sie in einen buddhistischen literarischen Gelehrten zu verwandeln, sondern einfach dazu, um Ihnen zu helfen, daß die Suttas für Sie zum Leben erweckt werden.

Was sind die Ausgangspunkte?

Der Einleitungssatz der Suttas (gewöhnlich beginnend mit „Dies habe ich gehört…“) gibt die „Bühne“ des Suttas bekannt. Findet es in einem Dorf, einem Kloster oder im Wald statt? Zu welcher Jahreszeit findet es statt? Welche Geschehnisse finden im Hintergrund statt? Diese Detail im Geiste zu platzieren, erinnert daran, das dieses Sutta eine reale Gegebenheit beschreibt und um reale Personen, wie Sie und ich, handelt.

Was ist der Gegenstand der Geschichte?

Ein Sutta mag vielleicht wenig im Sinne einer gewöhnlichen Geschichte bietenAN 7.6], während andere gefüllt mit Emotionalem und Dramen sind und vielleicht sogar kurze Geschichten darstellen Mv 10.2.3-20]. Welchen Einfluß hat der Rahmen der Geschichte auf die darin beinhaltenden eigentlichen Lehren Buddhas?

Wer gibt Anlaß zu der Lehre?

Übernimmt Buddha die Initiative AN 10.69], oder kommt jemand mit einer Frage zu ihm DN 2]? Wenn Letzteres: Sind da irgendwelche unausgesprochenen Annahmen und Haltungen hinter diesen Fragen? Kommt da einer mit der Absicht zu Buddha, ihm in einer Diskussion anzugreifen MN 58]? Diese Überlegungen können Ihnen helfen, ein Verständnis für die Absicht hinter den Lehren zu bekommen, wie auch über die Aufnahmefähigkeit des Zuhörers mit dem Vernehmen der Lehren Buddhas. Mit welcher Motivation gehen Sie auf die Lehren zu?

Wer lehrt?

Ist der Lehrer hier Buddha SN 15.3], einer seiner Schüler SN 22.85] oder beide SN 22.1]? Ist er oder sie eingeweiht SN 35.191] oder ein Laie AN 6.16]? Wie groß ist das Verständnis des Lehrers (z.B.: Ist sie „bloß“ ein Stromgewinner AN 6.16] oder ist sie ein Arahant Thig 5.4])? Etwas Einschätzungsvermögen im Bezug der Glaubwürdigkeit des Lehrers zu haben, kann Ihnen dabei helfen den Kontext der Lehren zu verstehen. Viele der Suttas geben wenig Aufschluß auf lebensgeschichtliche Details der Teilnehmer. In solch Fällen halten Sie sich an die Kommentare, oder fragen Sie einen buddhistischen Gelehrten, oder jemanden, der eingeweiht ist.

An wenn sind die Lehren gerichtet?

Sind sie an einen Mönch gerichtet SN 35.85], eine Nonne AN 4.159] oder an einen Laienanhänger AN 7.49]? Sind Sie an eine Gruppe von Leuten gerichtet, während andere, lauschend, die Lehren zu Herzen nehmen SN 35.197]? Ist die Zuhörerschaft eine große Versammlung MN 118] oder eine Einzelperson AN 4.184]? Oder sind die Zuhörer gänzlich Anhänger einer anderen Religion MN 57]? Wie groß ist ihr Verständnis? Wenn die Zuhörerschaft aus Stromgewinnern, die nach Arahantschaft streben, besteht, mag es sein, daß die vorliegenden Lehren etwas tiefgreifender sind, als für eine Zuhörerschaft, die wenig Verständnis für die Lehren Buddhas hatAN 3.65]. Diese Fragen können dabei helfen, sich ein Urteil zu machen, in wie weit die Lehren für Sie persönlich angebracht sind.

In welcher Weise erfolgt die Methode der Darbietung?

Ist es eine formale Lektion SN 56.11], eine Frage und Antwort Sitzung Sn 5.6], ein Wiedergeben einer alten Geschichte AN 3.15], oder „einfach“ ein inspirierender Vers Thig 1.11]? Ist das Herzstück der Lehre im Inhalt dieser Lehrrede enthalten SN 12.2] oder ist die Weise (Weg), wie sich der Lehrer mit dem Zuhörer auseinander setzt, selbst Teil der Botschaft MN 57]? Die große Vielfalt der Lehrweise, die von Buddha und seinen Schülern dargeboten wird, zeigt, daß es keine starre Methode von Dhammalehren gibt. Die genutzte Methode hängt von der Situation und der spirituellen Reife der Zuhörerschaft ab.

Was ist das wesentliche in der Lehrrede?

Wo stimmt die Lehrrede mit dem dreistufigen Ablauf von Buddhas Aufbau der Übung zusammen: Zielt es vorwiegend auf die Entwicklung von Tugend MN 61], Konzentration AN 5.28] oder WeisheitMN 140] ab? Ist die Darbietung übereinstimmend, mit dem was in anderen Suttas steht (z.B. Sn 2.14 und DN 31)? Wie paßt dieses Sutta in Ihre eigene „Landkarte“ über Buddhas Lehren? Passt es wunderbar in Ihr gegenständliches Verständnis, oder wirft es einige Fragen in Ihren grundlegenden Annahmen über das Dhamma auf?

Wie geht es aus?

Erlangt der Zuhörer hier und jetzt das Erwachen SN 35.28], oder vergeht dazu etwas Zeit MN 57]? Nimmt jemand Buddhas Weise an, so wie sie in der Passage: „Großartig! Großartig! Gerade so als ob er etwas das verkehrt war aufrichtet hätte…“ AN 4.111]? Manchmal ist ein einfacher Akt wie das Auslöschen einer Kerze genug, um jemanden zum vollen Erwachen zu bringen Thig 5.10]; manchmal kann nicht einmal Buddha helfen, schlechtes vergangenes Karma zu überwinden DN 2]. Die vielfältigen Erscheinungen in den Suttas mögen helfen, die Kraft und Komplexität des Gesetzes von Karma darzustellen.

Was kann mir dieses Sutta geben?</i>

Dies ist vielleicht die wichtigste Frage von allen, da diese Sie herausfordert sich das Sutta zu Herzen zu nehmen. Alles in Allem ist es das Herz, daß durch die Suttas verändert wird und nicht der Intellekt. Fragen Sie sich selbst: Kann ich mich mit einer Situation oder einem Charakter in diesem Sutta identifizieren? Sind die gegebenen Fragen und Lehren passend für mich? Welche Lehre kann ich aus dem Sutta ziehen? Füllt mich diese Lehre mit Zweifel über meine Fähigkeit das Erwachen erreichen zu können, oder füllt es mich mit mehr Vertrauen und Zuversicht in das Dhamma?

Anmerkung

1.

Es gibt viele Wege um entsprechende Suttas auf dieser Webseite zu finden. Wenn sie auf den Über Link am Beginn der Sutta-Seiten klicken, gelangen Sie zum entsprechenden Verzeichnis und so zu den Suttas, die nahe dazu im Kanon angelegt sind. Oft behandeln diese „Nachbarn“ ähnliche Themen. Um andere Suttas, Artikel oder Bücher zum Thema zu finden, erkunden Sie das Generelle Verzeichnis. Wenn sie einen Charakter in einem Sutta entdecken, über den Sie mehr erfahren wollen, versuchen Sie es im Verzeichnis von Eigennamen. Wenn Sie herausfinden wollen, wo sonst im Kanon ein Gleichnis vorkommt, versuchen Sie es im Verzeichnis von Gleichnissen.


Hilfe | Über | Kontakt | Umfang der Dhamma-Gabe | Mitwirken
Anumodana puñña kusala!

de/befriending.txt · Zuletzt geändert: 2022/08/08 13:23 von Johann