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Die Gepflogenheiten der Noblen

Die Gepflogenheiten der Noblen

Summary:

Die Gepflogenheiten der Noblen

von

Ehrwürdigen Thanissaro Bhikkhu

Übersetzung ins Deutsche von:

jb für ZzE

Alternative Übersetzung: Die Sitten der Edlen von Lothar Schenk

Buddhismus hat während seiner gesamten Geschichte als eine zivilisierende Kraft gewirkt. Eine Lehre über kamma zum Beispiel, das Prinzip, daß alle absichtsvollen Handlungen zu Konsequenzen führen, hat in vielen Gesellschaften Moral und Mitgefühl gelehrt. Aber auf einer tieferen Ebene grätschte Buddhismus immer zwischen Zivilisation und Wildnis. Buddha selbst erlangte sein Erwachen im Wald, gab seine erste Lehrrede im Wald und schied auch im Wald dahin. Die Geistesqualitäten die er benötigte um körperlich wie auch mental zu überleben, als er unbewaffnet in die Wildnis ging, waren die Schlüssel um das Dhamma zu erforschen. Diese beinhalteten Ausdauer, Entschlossenheit und Wachsamkeit; Ehrlichkeit zu sich selbst und Umsichtigkeit; Standhaftigkeit im Antlitz der Einsamkeit; Courage und Scharfsinn im Angesicht von äußeren Gefahren; Mitgefühl und Respekt gegenüber anderen Bewohnern des Waldes. Diese Qualitäten formen die „Heimatkultur“ des Dhammas.

Von Zeit zu Zeit, so sich Buddhismus ausbreitete und von verschiedenen Gesellschaften übernommen wurde, dachten manche Praktizierende, daß die Originalbotschaft des Dhammas verwässert geworden war. Daher kehrten sie zur Wildnis zurück, um seine Ursprungskultur wiederzubeleben. Viele Waldtraditionen sind heute, speziell in Ländern wie Sri Lanka und in Südostasien, noch am Leben. Dort wandern bettelnde asketische Mönche durch den noch verbleibenden Regenwald, in der selben Lebensumwelt in der auch Buddha selbst erwachte, auf der Suche nach dem Erwachen. Unter diesen Wildnistraditionen war die erste, die eine größere Zahl von westlichen Schülern anzog und begann im Westen Wurzeln zu schlagen, die Kammatthana (Meditation) Waldtradition in Thailand.

Die Kammatthana Tradition wurde am Anfang dieses Jahrhunderts (nach 1900) von Ajaan Mun Bhuridatto gegründet. Ajaan Muns Art der Praxis war eine zurückgezogene und resolute. Er folgte der Vinaya (klösterliche Disziplin) vertrauensvoll und hielt sich auch an viele, der als die dreizehn klassischen Dhutanga (asketischen) bezeichneten Praktiken, wie: Sich nur von Bettelspeise zu ernähren; Roben, die aus weggeworfenen Lumpen gemacht waren, zu tragen; im Wald zu leben; nur eine Mahlzeit am Tag essen. Abgelegene Plätze in der Wildnis von Thailand und Laos aufsuchend, lehnte er es ab sich in einem Kloster niederzulassen und verbrachte viele Stunden am Tag und in der Nacht mit Meditation. Trotz seiner zurückgezogenen Natur, zog er eine große Gruppe von Schülern an, die gewillt waren die Mühe des Lebens im Wald auf sich zu nehmen und mit ihm zu lernen.

Er hatte auch seine Gegner, die ihm bezichtigten nicht den traditionellen thailändischen buddhistischen Gebräuchen zu folgen. Üblicher Weise entgegnete er dem damit, daß er keinerlei Interesse hat, sich an irgend eine spezielle Gesellschaft anzupassen, da diese, per Definition, die Gebräuche von Leuten mit Gier, Haß und Unwissenheit in deren Geistern, waren. Er war mehr daran interessiert die Heimatkultur des Dhammas, oder wie er sie nannte, die Gepflogenheiten der Noblen, zu finden und zu folgen: Die Praxis die es Buddha und seinen Schülern überhaupt erst ermöglichte das Erwachen zu erlangen. Diese Phrase „die Gepflogenheiten der Edlen“ kommt aus einem Vorfall in Buddhas Leben: Nicht lange nach seinem Erwachen kehrte er in seine Heimatstadt zurück um das Dhamma seiner Familie, die er vor sechs Jahren verlassen hatte, zu lehren. Nach dem er die Nacht im Wald verbrachte, ging er zur Morgenstunde auf seine Almosenrunde in die Stadt. Sein Vater erfuhr dies und ging sofort zu ihm um ihn zurechtzuweisen. „Das ist beschämend“, sagte der König, „Nie ist jemand in der Abstammung unserer Familie jemals betteln gegangen. Das ist gegen unsere Familientradition.“

“Eure Majestät”, antwortete Buddha, “Ich gehöre nun nicht mehr zu der Abstammung meiner Familie, aber zu der Abstammung der Noblen. Deren Gepflogenheiten folge ich.”

Ajaan Mun widmete viele seiner Lebensjahre um diese Gepflogenheiten ausfindig zu machen. Geboren 1870, als Sohn eines Reisbauern im Nordosten der Provinz Ubon, wurde er 1892 in der Provinzhauptstadt zum Mönch ordiniert. Zur Zeit seiner Ordination waren zwei verbreitete Arten des Buddhismus in Thailand zugänglich. Die erste Art kann man einen Volksbuddhismus nennen, dessen Sitten und Riten über Jahrhunderte von Lehrer zu Lehrer, mit wenig bis gar keinem Anhalt an den Palikanon, weitergegeben wurde. Zum größten Teil lehrte diese Tradition den Mönchen ein sesshaftes Leben in einem Dorfkloster zu führen und dort den Dorfbewohner als Arzt und Wahrsager zur Verfügung zu stehen. Die klösterliche Disziplin neigte dazu schlaff zu sein. Fallweise würden sie auf eine Pilgerreise, die sie „dhutanga“ nannten, gehen, was aber nur sehr wenig Ähnlichkeit mit der klassischen dhutanga-Praxis hatte. Es war eher ein undiszipliniertes Fluchtventil gegen den Druck des sesshaften Lebens. Überdies praktizierten Mönche und Laien Arten der Meditation die aus dem Palikanon abgeleitet wurden und dort als Pfad der Beschaulichkeit und Einsicht angeführt ist. Deren Praxis die sich vichaa aakhom, oder Beschwörungsweisheit nennt, bedarf der Initiierung und Beschwörung die für schamanische Zwecke, wie Schutzgebete und magische Kraft, genutzt wurden. Selten war da die Erwähnung von Nirvana, außer als eine Instanz die man für schamanische Riten aufrief.

Die zweite Art von verfügbarem Buddhismus zu dieser Zeit was Reformbuddhismus, der auf den Palikanon basierte und seinen Start in den 1820ern durch Prinz Mongkut, der später König Ram IV (und später in dem Musical „The King and I“ porträtiert wurde), fand. Prinz Mongkut war bevor er den Thron bestieg, für siebenundzwanzig Jahre als Mönch ordiniert. Nachdem er in seinen jungen Jahren als Mönch den Palikanon studierte, wurde er durch die Art der Praxis wie er sie rund um sich in den thailändischen Klöstern sah, entmutigt. So reordinierte er unter den Mons, eine ethnische Gruppe die an der thai-burmesischen Grenze angesiedelt war und die einige Dörfer auf der anderen Seite des Flusses in Bangkok besetzten. Er studierte Vinaya und die klassischen dhutanga Praktiken unter der Anleitung eines Monlehrers. Später behauptete sein Bruder, König Rama III, daß es für ein Mitglied der königlichen Familie schandvoll sein, sich einer ethnische Minderheit anzuschließen und so errichtete er für den Prinzmönch ein Klöster auf der Bangkokseite des Flusses. Dort zog er eine kleine aber starke nachziehend gleichgesinnte Gruppe von Mönchen und Laienunterstützern an und in dieser Weise war die Dhammayut- (lit. „In Übereinstimmung mit dem Dhamma“) Bewegung geboren.

In dessen jungen Jahren war die Dhammayut-Bewegung eine informelle Gruppe die sich dem Studium von Pali mit Fokus auf Vinaya, die klassischen dhutanga Praktiken, eine rationale Interpretation des Dhammas und der Wiedererweckung von Meditationstechniken, wie im Palikanon als Rückerinnerung an Buddha und Achtsamkeit auf den Körper beschrieben wird, widmete. Keines der Mitglieder der Bewegung konnte jedoch prüfen, ob die Lehren des Palikanon tatsächlich zur Erleuchtung führen. Mongkut selbst war überzeugt, daß der Pfad zu Nirvana nicht länger zugänglich war, aber er fühlte das eine großer Dienst getan werden könne, indem man zumindest die äußerlichen Formen der frühen buddhistischen Tradition wiederbeleben würde. Formel die Bodhisattvagelübdte angenommen, widmete er die Verdienste seiner Anstrengung für eine zukünftige Buddhaschaft. Viele seiner Schüler nahmen, in der Hoffnung Schüler des zukünftigen Buddhas zu werden, ebenfalls Gelübde an.

Nach dem Ablegen der Robe und der Besteigung des Thrones nach dem Tod seines Bruders 1851, war Rama IV in der Lage seine Reform auf den Rest der Thaisangha auszudehnen, dennoch entschoß er sich dies nicht zu tun. Stattdessen unterstütze er ohne viel Aufhebens den Bau neue Dhammayut Zentren in der Hauptstadt und in den Provinzen. Dies war der Grund warum es zu der Zeit von Ajaan Mun zu einer Hand voll Dhammayut Klöstern in Ubon kam.

Ajaan Mun meinte, daß Volksbuddhismus nur wenig zu bieten hatte und schloß sich so dem Dhammayut-Orden an. Ein Schüler von Prinz Mongkut war sein Unterweiser. Entgegen Vieler, die zu dieser Zeit dem Orden beitraten, war er nicht an sozialem Aufstieg, der mit akademischem Studium und religiösen Veranstaltungen einher ging, interessiert. Stattdessen hat in ihm das Leben auf der Farm den tiefen Eindruck des Leidens in diesem Kreislauf von Leben und Tod hinterlassen, daß sein einziges Ziel war, einen Weg aus diesem Kreislauf zu finden. Als Resultat dieses, verließ er bald die schulische Umgebung des Tempels seines Unterweisers und ging daran mit einen Lehrer namens Ajaan Sao Kantasila (1861-1941) in einem kleinen Mediationskloster am Standrand zu leben.

Für Ajaan Soa war der Dhammayut Orden unüblich und er hatte keinerlei wissenschaftliches Interesse daran, jedoch widmete er sich der Praxis von Meditation. Er lehrte Ajaan Mun strikte Disziplin und kanonische Mediationspraxis, ausgerichtet an die Gefahren und die Einsamkeit der Wildnis. Er konnte ihm nicht garantieren, daß diese Praxis zu noblen Errungenschaften führen würde, aber er glaubte daran, daß sie in die richtige Richtung führen.

Nachdem er für einige Jahre mit Ajaan Sao wanderte, verließ Ajaan Mun ihn um sich auf seine eigene Suche zu machen und einem Lehrer zufinden, der ihm einen sicheren Weg zu noblen Errungenschaften zeigen würde. Seine Suche kostete ihm nahezu zwei Jahrzehnte und beinhaltete auf seiner Wanderschaft durch den Dschungel von Laos, Zentralthailand und Burma, viele Mühseligkeiten. Er fand jedoch nie den Lehrer den er sich erhoffte. Nach und nach realisierte er, daß er dem Beispiel Buddhas folgen müsse und sich die Wildnis selbst zum seinem Lehrer machen sollte. Nicht einfach nur um sich der Wege der Natur anzupassen, da Natur selbst Samsara ist, sondern zur Wahrheiten durchzubrechen, die diese letztlich überwinden. Wenn er den Weg über Alter, Krankheit und Tod hinaus finden wollte, müsse er die Erfahrung in einer Umgebung machen, in der Altern, Krankheit und Tod einer klare Befreiung verworfen waren. Zur selben Zeit überzeugte ihn das Zusammentreffen mit andern Mönchen im Wald, daß es, um von der Wildnis eine Lehre ziehen zu können, mehr bedarf als das Geschick des physischen Überlebens zu meistern. Er würde auch die Scharfsinnigkeit entwickeln müssen, nicht durch tote Sackgassen in seiner Meditation abgelenkt zu sein. Mit einem starken Eindruck der Unermesslichkeit seiner Aufgabe, kehrte er in die Bergregion Zentralthailands zurück und ließ sich dort alleine in einer Höhle nieder.

In dem langen Verlauf seines Wildnistrainings, lernte Ajaan Mun, daß der Pfad zu Nirvana, entgegen dem Reform- und dem Volksglauben, nicht verschlossen war. Das wahre Dhamma war nicht in alten Gebräuchen oder Texten zu finden, sondern im gut trainierten Herz und Geist. Die Texte waren Hinweise für das Training und nicht mehr oder weniger. Die Regeln der Vinaya, aber nicht nur als eine äußerliche Tradition, hingegen, spielen eine wichtige Rolle im physischen wie auch mentalen Überleben. Was die Dhammatexte betraf, war es nicht nur eine Angelegenheit des Akzeptierens was sie ansprachen. Zu lesen und über die Texte nachzudenken gibt keine passendes Verständnis was diese ausrücken und zählt daher nicht als wahrer Respekt ihnen gegenüber. Wahrer Respekt gegenüber den Texten bedeutet, sie als eine Herausforderung anzunehmen: Ihre Lehren ernsthaft auf die Probe zu stellen und sehen ob diese tatsächlich wahr sind. Im Verlauf des Testens der Lehren, würde unser Geist zu unerwarteten Erkenntnissen kommen, die in den Texten nicht erwähnt sind. Dies wiederum muß ebenfalls dem Test unterworfen werden, sodaß man Schritt für Schritt durch Proben und Fehler zu dem Punkt einer wirklichen noblen Errungenschaft kommt. „Nur dann versteht jemand Dhamma“, würde Ajaan Mun sagen.

Die Haltung gegenüber dem Dhamma kommt einer antiken Kultur, “Krieger Weisheit” genannt, gleich und ist ein Wissen, daß durch die Entwicklung von Geschick in schwierigen Situationen entsteht. Dessen Gegenpol ist die „Schrift Weisheit“ von Leuten, die in relativer Sicherheit und Unbeschwertheit niedergeschrieben werden kann. Sicherlich müssen Krieger Wörter während ihres Trainings benützen, jedoch sehen sie diese Texte nur dann als Autorität, wenn die Lehren aus Praxis geboren wurden. Der Kanon selbst hält dazu an, wenn man Buddhas Lehre an seine Tante anführt: „Bezüglich den Lehren, die du kennen magst, ‚Diese Lehre führt zur Nüchternheit, nicht zu Leidenschaft; zum ungefesselt sein, nicht zum fesseln; zum ablegen, nicht zum ansammeln; zur Bescheidenheit, nicht zur Selbverherrlichung; zur Zufriedenheit, nicht zur Unzufriedenheit; zur Zurückgezogenheit, nicht zur Verstrickung; zu erweckter Beharrlichkeit, nicht zur Faulheit; zur Unbeschwerlichkeit, nicht zur Beschwerlichkeit‘: Du mögest bestimmt behaupten; ‚Das ist das Dhamma, das ist die Vinaya, das sind des Lehrers Anweisungen.‘“

Daher hat die ultimative Autorität um eine Lehre zu beurteilen nichts damit zu tun, ob diese Lehre in einem Text gefunden werden kann. Es liegt an der unerbittlichen Ehrlichkeit jeder einzelnen Person, das Dhamma einem Test zu unterziehen und behutsam die Resultate zu beobachten.

Als Ajaan Mun den Punkt erreichte, an dem er garantieren konnte, daß der Pfad zu noblen Errungenschaften noch offen war, kehrte er in den Nordosten zurück um Ajaan Sao zu informieren und seine Wanderung fortzusetzen. Stück für Stück wuchs ein Ansatz von Anhängern heran. Leute die ihn trafen waren von seinem Verhalten und seiner Lehrweise beeindruckt, den sie waren anderes als sie es von allen andern Mönchen, die sie kannten, gewohnt waren. Sie meinten, er verkörpere das Dhamma und die Vinaya in allem was er tat und sagte. Als Lehrer verfolgte er, um seine Schüler zu trainieren, eine Herangehensweise für Krieger. Anstelle einfach verbales Wissen zu benützen, brachte er sie in Situationen in denen sie die Geistesqualitäten und den Charakter entwickeln mußten um im Kampf mit den eigenen Veruntrübungen, überleben zu können. Statt eine einfache Meditationstechniken zu lehren, brachte er ihnen eine ganze Palette von Geschicken bei, so wie ein Schüler einst sagte: „Alles, vom waschen von Spucknäpfen angefangen“, und dann schickte er sie in die Wildnis.

Es war nachdem Ajaan Mun in den Nordosten zurückgekehrt war, als die dritte Form von Buddhismus von Bangkok aus ausstrahlte; Staatsbuddhismus begann in sein Leben einzudringen. In seinem Streben eine geeinte Front gegen den Imperialismus von Großbritannien und Frankreich herzustellen, wollte Rama V (1868-1910) das Land von einem lockeren Feudalsystem, zu einem zentralisierten Staat bewegen. Als Teil seines Programms begann er und sein Bruder (jener der als Mönch ordiniert war) religiöse Reformen umzusetzen, um der christlichen Missionsarbeit entgegen zu wirken. Ihre Ausbildung von britischen Lehrern erhalten, kreierten sie neue klösterliche Lehrpläne, die Dhamma und Vinaya zu einer viktorianischen Idee von Anlaß und Nutzen machten. Ihre neue Version der Vinaya war zum Beispiel ein Kompromiss zwischen Volks- und Reformbuddhismus und so erstellt, daß sie christlichen Attacken, wonach Mönche unzuverlässig und faul wären, Stand hielten. Mönche wurden dazu angehalten ihre Wanderungen aufzugeben, sich in Klöstern niederzulassen und den neuen Staatslehrplan zu akzeptieren. Da die Dhammayut Mönche die am besten gebildeten in Thailand zu dieser Zeit waren und sie eine gute Verbindung zur königlichen Familie hatten, wurden sie von der Regierung für Vorreiterarbeiten in den abgelegenen Regionen eingesetzt.

1928 nahm eine Dhammayut Autorität, die ohne Mitgefühl für Meditation und Wanderer war, die religiösen Angelegenheiten im Nordosten in die Hand. Im Versuch Ajaan Muns Gefolge zu domestizieren, ordnete er ihnen an, Kloster zu errichten und mitzuhelfen das Regierungsprogramm zu propagieren. Ajaan Mun und eine Hand voll seiner Schüler verließen das Gebiet Richtung Norden, wo sie nach wie vor frei waren herumzuwandern. In den frühen 1930ern wurde Ajaan Mun zu einem Abt eines wichtigen Klosters in der Stadt Chieng Mai vorgeladen. Er verließ diesen Platz noch vor dem Morgengrauen. Er kehrte in den Nordosten um sich niederzulassen nur für die letzten Jahre seines Lebens, nachdem die religiöse Verwaltungsbehörde gefälliger gegenüber seine Art der Praxis wurde, zurück. Er unterhielt noch viele dhutanga Praktiken bis zu seinem Tod 1949.

Es dauerte bis in die 1950er als seine Bewegung eine Akzeptanz aus Bangkok erhielt und erst in den 1970 kam sie zu einem Ansehen auf nationalweiter Ebene. Dies überschnitt sich mit einem breiten Vertrauensverlust gegenüber den Staatsmönchen, von denen nur wenige viel mehr als nur Beamte in Roben waren. Als Ergebnis kamen die Kammatthanamönche für viele Klösterliche und Laien, als eine solide und vertrauenswürdige Ausdrucksform des Dhammas in einer Welt der schnellen und rücksichtslosen Modernisierung, zum Anschein.

Die buddhistische Geschichte hat gezeigt, das die Waldtradition durch sehr schnelle Lebenszyklen geht. So wie die eine ihre Antriebskraft verliert, wächst meist eine andere an ihrer Stelle heran. Aber mit der völligen Zerstörung des Thailändischen Regenwaldes in den letzten Jahrzehnten, wird die Kammatthana Tradition wohl die letzte große Tradition, die aus Thailand hervorgeht, sein. Glücklicher Weise haben wir im Westen rechtzeitig unsere Lehren gezogen, die uns helfen werden, die Gepflogenheiten der Noblen einmal auf westlicher Erde zu kultivieren und eine eigene authentische Waldtradition zu entwickeln.

Die wahrscheinlich wichtigste dieser Lehren handelt von der Rolle, die die Wildnis im Testen und korrigieren, der von Buddhisten in Städten und Dörfern entwickelten Trends, spielt. Die Geschichte der Kammatthana Tradition zeigt den Irrglauben in der Idee, daß Buddhismus einfach durch adaptieren der Hausherrenkultur überlebt hat, auf. Das Überleben von Buddhismus und das Überleben von Dhamma sind zwei verschiedene Dinge. Leute wie Ajaan Mun, gewillt jedes Opfer auf sich zu nehmen um das Dhamma selbst zu erforschen und zu praktizieren, sind jene, die das Dhamma am Leben erhalten haben. Sicherlich steht es Menschen immer frei sich in der buddhistischen Tradition wie auch immer einzusetzen. Von denen die sich engagieren, haben jene die sich selbst bearbeiten um fit für die Gepflogenheiten der Noblen zu werden, mehr nutzen für sich selbst, als jene, die den Buddhismus bearbeiten, sodaß er fit für ihre Vorzüge ist. Diese Gebräuche zu finden ist nicht leicht, wenn man bedenkt welchen Wildwuchs von verschiedenen Tradition Buddhisten in der ganzen Welt hervorgebracht haben. Um sie zu testen ist jedes Individuum gezwungen zu seiner eigenen Kraft an unnachgiebiger Ehrlichkeit, Rechtschaffenheit und Urteilsvermögen zurückzugreifen. Es gibt keine saloppen Garantien. Und vielleicht ist gerade dieser Umstand ein Maßstab für den wahren Wertes des Dhammas. Ausschließlich Leute mit wirklicher Rechtschaffenheit können es wirklich verstehen. Wie Ajaan Lee, einer von Ajaan Muns Schülern, einmal sagte: „Wenn eine Person nicht ehrlich zu Buddhas Lehren ist, würden Buddhas Lehren nicht ehrlich zu dieser Person sein, und diese Person würde nicht im Stande sein zu verstehen, was die wahren Lehren Buddhas sind.“


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de/lib/authors/thanissaro/customs_zze.txt · Zuletzt geändert: 2021/04/18 11:03 von Johann