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Achtsamkeit (Mindfulness) definiert

Title:

Summary:

Achtsamkeit (Mindfulness) definiert

vom

Ehrw. Thanissaro Bhikkhu

Übersetzung ins Deutsche von: (Info Sie sind herzlich eingeladen, Ihre Übersetzung hier beizutragen oder bei den Arbeiten hier zu helfen.)

Samana Johann

Alternative Übersetzung: noch keine vorhanden

Alternative Version: alte ATI-Ausgabe

Alternative Formate: Laden Sie das gesamte Buch als Pdf herunter (92p./1MB)

In den vergangenen Jahren ist die Welt mit einer Flut von Büchern, Artikel, Lehren und Lehrkursen überschwemmt worden, die zwei Theorien über die Ausübung von Achtsamkeit (satī) bewerben. Die erste Theorie ist, daß der Buddha den Begriff Achtsamkeit in der Bedeutung von reinem Gewahrsamsein gebrauchte: ein Zustand von reiner Empfänglichkeit, nichtreagierend, nichturteilend, nichteinmischend gegenüber körperlichen und geistigen Erscheinungen, so diese Berührung an den sechs Sinnen (den Geist als den sechsten zählend) geben. Die zweite Theorie ist, daß das Kultivieren von reinem Gewahrsamsein, alleine, für sich selbst, das Ziel der buddhistischen Ausübung, die Freiheit von Leiden und Streß, mit sich bringen kann. Selbst in nichtbuddhistischen Kreisen sind diese Theorien zu einem Standard darüber geworden, was Achtsamkeit ist, und wie es am Besten entwickelt wird.

Betrachtet im Licht der Lehren des Buddhas, im Pāli-Kanon, sind diese zwei Theorien ernsthaft fehlleitend. Im besten Fall präsentieren sie einen kleinen Teil des Pfades als das Ganze der Ausübung. Im schlimmsten Fall verunglimpfen sie viele der Geschicke, die Sie am Pfad benötigen, und fehlinterpretieren was es tatsächlich bedeutet das Erwachen zu berühren.

Die Ausübung von Achtsamkeit ist höchst früchtebringend, wenn man über des Buddhas eigene Beschreibung von rechter Achtsamkeit, und seiner Erklärung deren Rolle auf dem Pfad, informiert ist. So wie er den Begriff beschreibt, ist rechte Achtsamkeit (sammā-satī) nicht reine Gewahrsamkeit. Anstelle ist es die Fähigkeit von aktivem Erinnern, geschickt im in den Geist rufen, und im Geist behalten, von Anweisungen und Absichten, die sich Ihrer gegenwärtigen Handlungen annehmen. Ihre Aufgabe ist, auf rechte Ansicht über die Natur des Leidens, und dessen Ende, zu deuten und proaktiv, in Supervision über die anderen Faktoren des Pfades (wie rechte Entschlossenheit, rechte Sprache, rechte Handlung und rechter Lebensunterhalt), zu arbeiten, um rechte Konzentration aufkommen zu lassen (MN 117). Dann bauen Sie auf rechter Konzentration auf, um völlige Befreiung herbeizubringen.

Im folgenden Abschnitt legt der Buddha Sati als die Fähigkeit, sich zu erinnern, fest. Gleichzeitig zeichnet er ihre Funktion in der Meditationsausübung, in den vier satipaṭṭhānas, oder Einrichten von Achtsamkeit, heraus:

“Und was ist die Fähigkeit von Achtsamkeit? Da ist der Fall, daß ein Bhikkhu, ein Schüler der Noblen, achtsam ist, höchst sorgfältig, erinnernd und fähig sich Dinge in den Geist zu rufen, die vor langem getan oder gesagt wurden. [Und hier beginnt die Satipaṭṭhāna-Formel:] Er verbleibt gesammelt auf den Körper, an sich und für sich, begeistert, wachsam und achtsam, legt Gier und Bedrängnis, im Bezug auf die Welt, zu Seite. Er verbleibt gesammelt auf Gefühle, an sich und für sich… den Geist, an sich und für sich… geistige Eigenschaften, an sich und für sich, begeistert, wachsam und achtsam, legt Gier und Bedrängnis, im Bezug auf die Welt, zur Seite. Dies wird die Fähigkeit von Achtsamkeit genannt.” SN 48:10

Die ausführlichste Unterredung über die Satipaṭṭhānas (DN 22) beginnt mit einer Anleitung, stets achtsam gegenüber dem Atem zu sein. Aber so wie die Satipaṭṭhāna-Formel zeigt, ist es nicht die einzige Qualität, welche Sie dem Atem beifügen müssen. Sie müssen auch wachsam und begeistert sein.

Das Pāli-Wort für Wachsamkeit, sampajañña, ist ein weiterer Ausdruck, der oft missverstanden wird. Es bedeutet nicht Hinnehmen oder wahllos der Gegenwart bewußt sein, so wie es manchmal beschrieben wird. Beispiele im Kanon zeigen, daß Sampajañña bedeutet sich darüber bewußt zu sein, was Sie tun, so Sie es tun, in allen Handlungen des Körpers und Geist. Letzlich, wenn Sie daran sind Erkenntnis darüber, wie Sie Leiden verursachen, zu erlangen, sollte ihre Wahrnehmung der Gegenwart darauf konzentriert sein, was Sie tat-sächlich tun. Wenn Sie nur achtsam auf Lektionen der Vergangenheit sind, oder breit empfänglich für alles was sich in der Gegenwart ereignet, wurden Sie Ursache und Wirkung, in Aktion, nicht sehen. Das ist warum Achtsamkeit immer mit Wachsamkeit, in Ihrer Meditation, einhergehen muß.

Beheisterung, ātappa, bedeutet absichtsvoll in dem zu sein was Sie tun, Ihr Bestes gebend, um es geschickt zu tun. Dieses bedeutet nicht, daß Sie die ganze Zeit am Mühen und Schwitzen bleiben sollen, sondern daß Sie beharrlich darin sind, geschickte Angewohnheiten zu entwickeln und ungeschickte abzulegen. Eigentlich ist dieses die Rolle von rechter Anstrengung, der Faktor des Pfades, der unmittelbar rechter Achtsamkeit voraus geht. Achtsamkeit fördert diese Anstrengung im Erinnern daran, was geschickt ist und was nicht, und im Wiederaufrufen der Notwendigkeit, daß Sie weiter versuchen geschickt zu sein.

Achtsamkeit, Wachsamkeit und Begeisterung bekommen deren Anleitung von dem was der Buddha yoniso manasikāra, passende Aufmerksamkeit, nannte. Bermerken Sie: passende Aufmerksamkeit, und nicht reine/bloße Aufmerksamkeit. Keine Handlung der Aufmerksamkeit ist jemals bloß. Der Buddha entdeckte, daß die Art wie Sie sich sinnlicher Berührung annehmen, von Ihrer Ansicht darüber was wichtig ist, vorbestimmt ist: die Fragen, die Sie jeder Erfahrung anbringen, die Probleme, die sie lösen möchten. Wenn da keine Probleme im Leben wären, könnten Sie sich der Wahllosigkeit, gegenüber allem was einherkommen mag, öffnen. Doch der Umstand ist, daß da ein großes Problem in der Mitte, von allem was Sie tun, hereinklatschend ist: das Leiden, welches aus dem Fehlverständis darüber was Leiden ist, kommt, wie es verursacht wird, und wie es beendet werden kann. Das ist warum Ihnen der Buddha nicht erzählt, jeden Moment mit den Augen eines Neulings zu betrachten. Sie müssen dem Problem des Leidens Vorrang geben, und ein unterrichtetes Verständnis über das Problem, und dessen korrekte Behebung, stets im Geist behalten.

Sonst wird unpassende Aufmerksamkeit in die Quere kommen, sich auf Fragen wie “Wer bin ich?”, “Habe ich ein Selbst?” konzentrierend, Fragen die sich mit Begriffen von Sein und Identität auseinander setzen. Diese Fragen, sagte der Buddha, führen in ein Dickicht von Ansichten, und lassen Sie in den Dornen dessen hängen bleiben (MN 2). Die Fragen, die zu Freiheit führen, konzentrieren sich auf Verstehen von Leiden, dem Loslassen der Ursache des Leidens, und dem Entwickeln des Pfades, zum Ende von Leiden. Ihre Begierde nach Antworten zu diesen Fragen, ist was sie wachsam gegenüber Ihren Handlungen, Ihren Gedanken, Wörtern und Taten, macht, und Sie begeistert diese geschickt zu gestalten.

Achtsamkeit ist sodann was die Ansichtsweise von passender Aufmerksamkeit im Geist behält. Moderne psychologische Erforschungen haben gezeigt, daß Aufmerksamkeit in vereinzelten Augenblicken aufkommt. Sie können nur für einen kurzen Zeitraum aufmerksam gegenüber etwas sein, und dann müssen Sie sich wieder daran erinnern, Moment für Moment, um wieder dazu zurückzukehren, wenn Sie aufmerksam sein wollen. Mit anderen Worten muß fortwährende Aufmerksamkeit, die Art, welche die Verbindung zwischen Ursache und Wirkung mit der Zeit ersehen möchte, aus kurzen Intervallen zusammengestückelt werden. Das ist wozu Achtsamkeit dient. Sie behält den Gegenstand Ihrer Aufmerksamkeit, und den Zweck Ihrer Aufmerksamkeit, im Geist.

Diese ist warum angemessenes Verständnis über Achtsamkeit, und ihre Rolle auf den Pfad, nicht bloß eine Erbsenzählerangelegenheit für Gelehrte, um darüber zu argumentieren, ist. Es hat einen wahrlichen Einfuß darauf, wie Sie ausüben. Wenn Sie die Unterschiede unter den Qualitäten, die Sie in die Meditation einbringen, nicht ausmachen können, werden sie ineinander verfließen, es schwer machend, wahre Erkenntnis aufkommen zu lassen.

Zum Beispiel ist eine populäre Definition von Achtsamkeit, daß diese Erwachen ist, und daß jeder Moment von Achtsamkeit ein momentaner Grschmack von Erwachen ist. Doch Achtsamkeit ist bedingt und Nibbāna ist es nicht. Einen der Faktoren des Pfades zum Erwachen als Erwachen selbst misszuverstehen, ist wie die Hälte eines Weges zu erreichen und genau dort dann einzuschlafen. Sie werden nie ans Ende der Straße kommen und in der Zwischenzeit von Altern, Krankheit und Tod überrannt werden.

Andere zeitgenössische Beschreibungen von Achtsamkeit mögen den Fehler des Durcheinanderbringens von Achtsamkeit mit Erwachen meiden, doch sie bringen sie mit Qualitäten durcheinander, die manchmal nützlich für den Pfad sind, und manches Mal nicht. So wird Achtsamkeit gelegentlich als betroffene Aufmerksamkeit, oder mitfühlende Aufmerksamkeit, dargestellt, doch Anteilnahme und Mitgefühl sind keine Synonyme für Achtsamkeit. Dieses sind gesonderte Dinge. Wenn Sie diese in Ihre Meditation einbringen, verstehen Sie dieses als Ihr Handeln in Ergänzung zu Achtsamkeit, denn Geschick in der Meditation erfordert das Erkennen wann Qualitäten wie Mitgefühl hilfreich sind, und wann sie es nicht sind. So wie der Buddha sagt, und so wie die meisten von uns es in ihrem eigenen Leben erfahren haben, kann Betroffenheit/Anteilnahme manchmal der Grund für Leiden sein, und so müßen Sie hierbei achtgeben.

Achtsamkeit wurde auch mit dem Anerkennen des Momentes, für all die kleinen Genüße, welche dieser bieten kann, gleichgesetzt: der Geschmack von Rosinen, das Fühlen einer Tasse Tee in Ihren Händen. In des Buddhas Wortschatz wird dieses Anerkennen Zufriedenheit genannt. Zufriedenheit oder Genügsamkeit ist nützlich, wenn Sie physische Mühen erfahren, doch ist es nicht immer nützlich im Bereich des Geistes. Tatsächlich sagte der Buddha einst, das Geheimnis zu seinem Erwachen war, daß er sich nicht erlaubte sich in Zufriedenheit, mit was immer für einer Erlangung, die er erreicht hatte, auszuruhen (AN 2.5). Er hielt das Verlangen nach etwas Höherem, bis da nichts Höheres zu erreichen sei, aufrecht. So hat Zufriedenheit seinen Platz und Zeit zu kennen. Achtsamkeit, wenn sie nicht mit Zufriedenheit durcheinander gebracht wird, kann helfen diesen Umstand im Geist zu behalten.

Eine andere populäre Definition beschreibt Achtsamkeit als eine Art von Nichtreagieren oder völliger Hinnahme. Wenn Sie nach diesen Begriffen in des Buddhas Wortschaft suchen, ist das Nahereichendste, welches Sie finden werden, Gleichmut und Geduld. Gleichmut bedeutet Ihrer Vorzüge bei Seite zu legen, und hinzunehmen, was Sie nicht ändern können. Geduld ist die Fähigkeit nicht aufgewühlt über Dinge zu werden, die Sie nicht mögen, an schwierigen Begebenheiten daran zu bleiben, auch wenn diese sich nicht so schnell aufklären, so wie Sie es für diese gerne hätten. Doch im Einrichten von Achtsamkeit bleiben Sie nicht bei unangenehmen Dingen um sie einfach hinzunehmen, sondern auch um sie zu beobachten und zu verstehe. Sowie Sie einmal klar gesehen haben, daß einzelne Qualitäten, so wie Ablehung oder Lust, schädlich für den Geist sind, zahlt es sich nicht aus dabei zu bleiben, Geduld und Gleichmut da herum, zu entwickeln. Sie müssen was immer erforderliche Anstrengung tun, um es loszuwerden, und geschickte Qualitäten stattdessen nähren, mit dem Einbringen von anderen Faktoren des Pfades: rechte Entschlossenheit und rechte Anstrengung.

Letztlich ist Achtsamkeit Teil eines größeren Pfades, kartiert durch passende Aufmerksamkeit. Sie müssen dabei bleiben, sich zu erinnern, die großere Landkarte einzubringen, um mit allen was Sie tun umgehen zu können. Zum Beispiel versuchen Sie den Atem im Geist zu behalten, weil Sie einsehen, daß Konzentration, als ein Faktor des Pfades, etwas ist, was Sie entwickeln müssen, und Achtsamkeit auf den Atem ein guter Weg ist, dieses zu tun. Der Atem ist auch ein guter Ausgangspunkt, von dem aus Sie direkt beobachten können was im Geist vor sich geht, zu sehen, welche geistigen Qualitäten gute Ergebnisse bringen, und welche nicht.

Meditation beschäftigt viele verschiedene geistige Qualitäten, und Sie müssen sich klar darüber sein, was diese sind, wo sie sich trennen, und was jede davon tun kann. In dieser Weise, wenn Dinge aus dem Gleichgewicht sind, können Sie herausfinden was fehlt, und fördern, was immer nötig ist, um das Fehlende zu ergänzen. Wenn Sie sich aufgewühlt und irritiert fühlen, versuchen Sie etwas Sanftmut und Zufriedenheit einzubringen. Wenn Sie faul sind, erfrischen Sie einen Sinn über die Gefahr ungeschickt und selbstgefällig zu sein. Es ist nicht nur eine Angelegenheit von mehr und mehr anhäufen. Sie müssen auch andere Qualitäten hinzufügen. Zuerst sind Sie achtsam genug, um Dinge zusammen zu fügen, um die grundlegenden Angelegenheiten der Meditation im Geist zu behalten, und Dinge mit der Zeit zu beobachten. Dann versuchen Sie wachsam zu sein, um zu sehen was ihre Begeisterung sonst noch in den Pott rühren soll.

Dieser Ablauf ist sehr dem Kochen gleich. Wenn Sie den Geschmack der Suppe, die Sie machen, nicht mögen, bleiben Sie nicht in einer einzigen Option, mehr Salz hinzuzufügen, stecken. Sie können Zwiebel, Knoblauch, Oregano, was immer Sie meinen benötigt zu werden, hinzufügen. Erinnern Sie sich, daß Sie ein ganzes Gewürzregal, zum Arbeiten damit, bekommen haben, und die Gewürze klar etikettiert sein sollten. Wenn sie alle als 'Salz' bezeichnet sind, würden Sie nicht wissen welches Salz anzuwenden ist.

Und Sie erinnern sich, daß Ihr Kochen einen Zweck hat. Rechte Achtsamkeit ist vorgesehen, um zu rechter Konzentration zu führen. Es wird einem oft gesagt, daß Achtsamkeit und Konzentration zwei getrennte Formen der Meditation sind, oder gar zwei seperate Pfade zum Erwachen, doch der Buddha machte niemals eine klare Trennung zwischen den beiden. In seinen Lehren sind Achtsamkeit und Konzentration miteinander verwoben: Achtsamkeit wirft Schatten in die Konzentration; Konzentration, wiederrum, formt die Grundlage für bessere Achtsamkeit. Die Vier Einrichtungen von Achtsamkeit sind ebenfalls die Gegenstände von Konzentration, und die höchste Konzentration ist dort wo Achtsamkeit rein wird.

So wie Ajahn Lee, meines Lehrers Lehrer, einst bemerkte, wendet sich Achtsamkeit verbunden mit Begeisterung in den Konzentrationsfaktor, vitakka, oder gerichteter Gedanke genannt, wo Sie Ihre Gedanken durchgehend konzentriert auf ein Objekt, so wie etwa den Atem, halten. Wachsamkeit, verbunden mit Begeisterung wird zu einem anderen Konzentrationsfaktor: vicāra, oder Erwägung. In diesem Fall, erwägen Sie was sie mit dem Atem tun. Ist er behaglich? Wenn er es ist, bleiben Sie bei ihm. Wenn er es nicht ist, fragen Sie sich was Sie tun können, um ihn behaglicher zu machen? Versuchen Sie ihn etwas länger zu machen, ein bisschen kürzer, tiefer, leichter, schneller, langsamer. Sehen Sie sich an, was passiert. Wenn Sie eine Art des Atmens gefunden haben, die einen Sinn von Fülle und Erfrischung nährt, können Sie diese Fülle über den ganzen Körper verteilen. Lernen Sie sich dem Atem in einer Art anzunehmen, die einen guten Energiefluß durch den gesamten Körper nährt. Wenn Ihr Sinn von Körper erfrischt ist, kann sich der Geist leicht in der Gegenwart setzen.

Sie mögen die Idee aufgeschnappt haben, daß Sie nie am Atem herumtun sollten, sie ihn einfach so nehmen sollten wie er einherkommt. Nun ist Meditation jedoch kein tatenloser Ablauf, unbeurteilend in der Gegenwart seiend, mit was immer aufkommen mag, und in keiner Weise etwas einzurichten. Achtsamkeit hält Sie daran beim Atem in der Gegenwart zu bleiben, doch sie erinnert Sie auch, daß da ein Pfad, für gute Ergebnisse in der Zukunft, zu entwickeln ist, und daß den Atem einzurichten, als Hilfe den Geist zum Setzen zu bringen, ein geschickter Teil des Pfades ist.

Diese ist warum Erwägung, in bester Weise zu urteilen, um das Wohl aus dem Atem zu maximieren, grundlegend für die Ausübung ist. Mit anderen Worten legen Sie nicht die Kraft des Urteilens ab, wenn Sie Achtsamkeit entwickeln. Sie üben sich mehr darin weniger verurteilend und mehr entscheidend zu sein, sodaß es greifbare Früchte trägt.

Wenn der Atem wirklich voll und erfrischend durch den ganzen Körper wird, können Sie die Erwägung niederlegen und einfach Eins mit dem Atem sein. Dieser Sinn von Einsheit wird auch oft Achtsamkeit, im literarischen Sinn, Geist-Vollheit (mind-fullness), genannt, ein Sinn von Einsheit, die gesamte Reichweite Ihrer Wahrnehmung einvernehmend. Sie sind Eins mit wo immer Ihr Fokus liegt, Eins mit was immer Sie tun. Da ist keinerlei abgetrenntes 'du'. Dieses ist eine Art von Achtsamkeit, die leicht mit Erwachen durcheinander gebracht wird, weil es so befreiend erscheinen kann, doch in des Buddhas Wortschatz ist es weder Achtsamkeit noch Erwachen. Er nennt es mit einem technischen Namen: cetaso ekodibhāva,, Vereinigung der Wahrnehmung (des Wesens). Auf den neun Ebenen von Konzentrationserlangung, ist dieses ein Faktor, der von der zweiten Ebene, dem zweiten Jhāna, bis zum sechsten, der Unendlichkeit des Bewußtseins, anwesend ist. Er wird auf der siebenden Ebene abgelegt, wofür der Geist die Einsheit aufgeben muß, um die Dimension der Nichtsheit zu erreichen. So ist Einsheit nicht einmal das Höchste an Konzentration, und noch weniger Erwachen.

Was bedeutet, daß da immer noch Arbeit für Ihre Achtsamkeit, Wachsamkeit und Begeisterung zu tun ist. Achtsamkeit erinnert Sie, daß ganz gleich wie wundervoll dieser Eindruck von Einsheit sein mag, Sie noch immer nicht das Problem des Leidens bereinigt haben. Wachsamkeit versucht sich darauf zu konzentrieren, was der Geist, in diesem Zustand von Einsheit, immer noch tut, was für unterschwellige Entscheidungen sie treffen, um den Sinn von Einsheit aufrecht zu erhalten, und welche subtilen Ebenen von Streß diese Entscheidungen verursachen, während Begeisterung versucht einen Weg zu finden, selbst diese subtilen Entscheidungen abzulegen, um diesem Streß loszuwerden.

So ist selbst dieser Sinn von Einsheit für ein höheres Ende gedacht. Sie bringen den Geist in einen soliden Zustand von Einsheit, um Ihre gewohnten Wege, Erfahrungen in mein vs. nicht-mein zu unterscheiden, abzulegen. Doch Sie halten hier nicht an. Sie nehmen dann diese Einsheit und halten daran diese zum Gegenstand aller Faktoren des Pfades zu machen. Dort werden dann die der Einsheit unterliegenden Aktivitäten klar erkennbar. Ajahn Lee benutzte das Bildnis von Erz in einem Felsbrocken. Bei dem Sinn von Einsheit zu bleiben, ist wie zufrieden mit dem Wissen, daß da Zinn, Silzer und Gold in Ihrem Felsbrocken ist, zu rasten: Wenn das alles ist was Sie tun, werden Sie niemals irgend einen Nutzen aus diesen Metallen ziehen. Doch wenn Sie den Felsbrocken, zu deren verschiedenen Schmelzpunkten, anheizen, wird es sich von alleine heraustrennen. Nur dann werden Sie davon profitieren.

Befreiende Erkenntnis kommt vom Testen und Herumversuchen. Dieses ist wie wir die Welt kennen lernen, um das nich zu vergessen. Wenn wir keine aktiven Kreaturen wären, hätten wir keinerlei Verständnis von der Welt. Dinge würden vorbeiziehen, vorbeiziehen, und wir würden nicht wissen, wie diese in Verbindung standen, denn wir wurden keinen Weg haben diese zu beeinflussen, um zu sehen welche Wirkung vom Ändern welcher Ursache kommt. Es ist weil wir in der Welt handeln, daß wir sie verstehen können.

Das Selbe trifft auch für den Geist zu. Sie können nicht einfach nur dasitzen, hoffend, daß einzelne Qualitäten, Achtsamkeit, Hinnahme, Zufriedenheit oder Einsheit, all die Arbeit tun wird. Wenn Sie das Vermögen des Geistes kennenlernen wollen, müssen Sie gewillt sein, mit Empfindungen im Körper, mit Qualitäten im Geist, zu experimentieren. Dies ist wie Sie dazu kommen Ursache und Wirkung zu verstehen.

Doch Ursache und Wirkung zu begreifen erfordert all Ihre Verstandeskraft. Damit ist nicht Bücherverstand gemeint. Es spricht von Ihre Fähigkeit zu bemerken was Sie tun, die Ergebnisse, von dem was Sie getan haben, herauszulesen, und einfallsreiche Wege zu finden Dinge zu tun, die immer weniger Leiden und Streß verursachen: nennen Sie es Bauernschläue für den Noblen Pfad. Achtsamkeit erlaubt Ihnen dies Verbindungen zu sehen, denn es erinnert Sie daran, bei diesen Angelegenheiten zu bleiben, bei den Ursachen so lange bleiben, bis sie deren Wirkungen sehen. Auch Achtsamkeit alleine kann nicht all die Arbeit tun. Die können die Suppe nicht einfach damit verbessern, indem Sie stets mehr Pfeffer hineinleeren. Sie geben auch andere Zutaten dazu, wie sie benötigt werden.

Dies ist warum es am Besten ist, dem Wort Achtsamkeit nicht zuviele Bedeitungen aufzubürden, oder ihm zu viele Funktionen zuzusprechen. Sonst können Sie nicht klar erkennen, wann eine Qualität wie Zufriedenheit nützlich ist, und wann nicht, wann Sie Dinge zu Einsheit bringen, und wann Sie Dinge auseinander nehmen müssen.

So halten Sie die Gewürze auf Ihrem Regal gut etikettiert, und lernen Sie durch Ausübung welches Gewürz gut für welchen Zweck ist. Nur dann können Sie Ihr gesamtes Vermögen als Koch entwickeln.

Siehe auch: Agenden der Achtsamkeit, vom Ehrw. Thanissaro und MN 10: Satipatthana Sutta — Rahmen der Bezugnahme, mit vielen Erklärungen und Bezügen zu den Suttas.

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