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Unwissenheit (Ignoranz)

Title:

Summary:

Unwissenheit (Ignoranz)

vom

Ehrw. Thanissaro Bhikkhu

Übersetzung ins Deutsche von: (Info Sie sind herzlich eingeladen, Ihre Übersetzung hier beizutragen oder bei den Arbeiten hier zu helfen.)

Samana Johann

Alternative Übersetzung: noch keine vorhanden

Alternative Version: alte ATI-Ausgabe

Alternative Formate: Laden Sie das gesamte Buch als Pdf herunter (92p./1MB)

Unwissenheit, sagte der Buddha, ist die letztliche Ursache von Leiden und Streß. Mit “Ignoranz/Unwissen” spricht er nicht ein generelles Unwissen über die Wege wie Dinge sind, was wir üblicher Weise Verwirrung, oder moha nennen, an, sondern etwas spezifischeres: Unwissenheit über die Vier Edlen Wahrheiten. Und das Pāli-Wort, welches er auswählte, um dies zu beschreiben, avijjā, ist da Gegenteil von vijjā,, was nicht nur “Wissen” bedeutet, sondern auch “Geschick”, wie in den Geschicken eines Doktors oder Pferdeabrichter. Mit dem Aussagen, daß Leute durch nicht Wissen über die vier Edlen Wahrheiten leiden, sprach er nicht nur, daß es ihnen an Information, oder direktem Wissen über diese Wahrheiten, fehlte. Er sagte damit auch aus, daß es ihnen am Geschick fehlt, mit diesem umzugehen. Sie leiden, weil sie nicht wissen was sie tun.

Die vier Wahrheiten sind (1) Streß (Leiden), das alles, von der kleinsten Spannung bis zur größten Qual, umfaßt; (2) die Ursache von Streß; (3) die Beendigung von Streß; und (4) der Pfad der zur Beendigung von Streß führt. Als Buddha diese Wahrheiten lehrte, lehrte er auch, daß sein volles Erwachen davon kam, diese auf drei Eben zu verstehen: Sie zu erkennen, das Geschick, welches für jede nötig ist, zu kennen, und das Wissen, daß er diese Geschicke vollkommen gemeistert hat.

Streß beschrieb er mit Beispielen, wie Geburt, Altern, Krankheit und Tod; Kummer, Elend und Trennung. Dann faßte er die Varianten von Streß in fünf Kategorien zusammen, welche er die fünf Festhalteansammlungen nannte: Festhalten an physische Form; Festhalten an Wohlgefühl, Wehgefühl oder Weder-Wohl-noch-Weh-Gefühlen; an Vorstellung, oder geistigen Benennungen; an Gedankengebilden; und Festhalten an sinnlichem Bewußtsein. Den Grund für Streß identifizierte er in drei Arten des Verlangens: Verlangen nach Sinnlichkeit, Verlangen eine Identität in einer Welt der Erfahrungen anzunehmen, und Verlangen nach der Zerstörung der eigenen Identität und der Welt der Erfahrungen. Die Auflösung von Streß identifizierte er als das Entsagen und Befreien von diesen drei Arten des Verlangens. Und den Pfad zur Auflösung von Streß identifizierte er als rechte Konzentration, zusammen mit dessen unterstützenden Faktoren: rechte Ansicht, rechte Entschlossenheit, rechte Sprache, rechte Handlung, rechte Lebensweise, rechte Anstrengung und rechte Achtsamkeit.

Diese vier Wahrheiten sind nicht nur Tatsachen über Streß. Sie sind Zuordnungen um Ihren Erfahrungen zu umgrenzen, sodaß Sie sie diagnostizieren und das Problem des Streßes heilen können. Anstelle Erfahrungen in Begriffen von Selbst oder Andere, zum Beispiel, zu betrachten, oder in Begriffen was Sie mögen und nicht mögen, sehen Sie diese in Begriffen davon wo da Streß ist, was ihn verursacht, und der Ursache ein Ende bereiten, an. Wenn Sie die Bereiche der Erfahrungen einmal in dieser Weise unterteilen können, erkennen Sie, daß jede dieser Zuordnungen eine Aktivität ist. Das Wort “Streß” mag ein Nomen sein, doch die Erfahrung von Streß wird durch Absichten geform. Es ist etwas, daß Sie tun. Das Selbe gilt auch für die anderen Wahrheiten. Im Sehen dessen, können Sie am Perfektionieren des Geschickes, passend zu jeder Aktivität, arbeiten. Das Geschick im Bezug auf Streß ist, ihn zu einem Punkt zu verstehen, an dem Sie kein Begehren, Ablehnung oder Verwirrung, gegenüber dieses Tun, haben. Um die Geschicke vollkommen zu machen, müssen Sie auch den Grund von Streß ablegen, um dessen Enden zu verwirklichen und den Pfad, zu dessen Enden entwickeln.

Jedes dieser Geschicke ist dem anderen dienlich. Wenn, zum Beispiel, Zustände von Konzentration im Geist aufkommen, beobachten Sie diese nicht einfach nur im Aufkommen und Vergehen. Konzentration ist Teil des Pfades, und so ist das passende Geschick, zu versuchen sie zu entwickeln: verstehen, was sie beständiger wachsen läßt, subltiler, solider. Im Tun dessen, entwickeln Sie auch andere Faktoren des Pfades, bis Ihre Konzentration mehr wie einfach zu sein ist: ein strahlendes Wesen, gegenwärtig sein, nichts sein, eins mit Leerheit sein.

Aus diesem Blickwinkel, beginnen Sie Ebenen von Streß zu verstehen, die Sie nie zuvor bemerkt haben. So Sie die Verlangen, grobere Ebenen verursachend, ablegen, werden Sie gegenüber subtileren empfindsamer, und so können Sie auch diese ablegen. Im so Tun, wird Ihr Unwissen, Schicht für Schicht, abgeschält. Sie ersehen klarer, warum Sie unter Streß leiden: Sie hatten die Verbindung zwischen dem Verlangen, das Sie genoßen haben, und dem Streß, der Sie gequält hat, nicht begriffen, und den Streß in den Aktivitäten, die sie genossen hatten, nicht entdeckt. Letztlich, wenn Sie Ursachen von anderen Formen von Streß abgelegt haben, beginnen Sie zu sehen, daß auch das Sein Ihrer Konzentration viele Ebenen des Tuns enthält, mehr Ebenen von Streß. Das ist, wo Sie jede Art von Verlangen nach diesen Handlungen ablegen können, und völliges Erwachen aufkommt.

Der Pfad zu diesem Erwachen ist notwendiger Weise stufenförmig, weil die Empfindsamkeit, einerseits, Zeit beansprucht sich zu entwickeln, und weil es das Entwickeln von Geschicken einbezieht, daß Sie nur Ablegen, was seine Arbeit getan hat. Wenn Sie das Verlangen nach Konzentration ablegen, bevor Sie sie entwickelt haben, bekommen Sie den Geist nie in die Lage, wo er wahrlich und völlig, von den subtilen Formen des Tuns, loslassen kann.

Doch so Ihre Geschicke sich verdichten, ist das Erwachen, welches sie fördern, ein plötzliches. Des Buddhas Bildniss ist das der Kontinentalplatte an der Küste von Indien: eine stete Neigung, gefolgt von einen plötzlichen Abgrund. Nach dem Abgrund bleibt keine Spur von geistigem Streß mehr übrig. Das ist, wo Sie wissen, daß Sie das Geschick gemeistert haben. Und das ist dann wo Sie die Vier Edlen Wahrheiten wirklich kennen.

Verlangen, zum Beispiel, ist etwas, daß Sie tagtäglich erfahren, doch bis dann wo Sie es völlig ablegen, kennen Sie es nicht wirklich. Sie können Streß jahrein, jahraus, ohne Ende erfahren, sollange bis Sie ihn zu einem Punkt verstanden haben, an dem Begehren, Ablehung und Verwirrung weg sind. Und auch wenn alle vier Geschicke, so Sie sie entwickeln, einen stärkeren Sinn von Gewahrsein und Entspannung mit sich bringen, wissen Sie nicht wirklich warum diese so wichtig sind, bis Sie geschmeckt haben, wohin deren völliges Meistern hinführen tut.

Doch selbst vollständiges Wissen über die Vier Edlen Wahrheiten, ist kein Ende, an sich, und für sich. Es ist ein Mittel für etwas viel größeres: Nibbāna wird am Ende von Streß gefunden, doch ist es viel mehr als das. Es ist völlige Befreiung von allen Einschränkungen durch Zeit und Raum, Existenz oder Nichtexistenz, über alle Aktivitäten hinaus, selbst der Handlung des Endes von Streß. So wie der Buddha einst sagte, war sein Wissen, das er mit dem Erwachen erlangt hatte, wie alle Blätter im Wald, und das Wissen über die Vier Edlen Wahrheiten, an dem er Anteil hatte, wie eine Hand voll Blätter. Er beschränke sich auf das Lehren der Hand voll an Blätter, denn dieses ist alles was er benötigte, um seine Schüler, zu deren eigenen Wissen über den gesamten Wald, zu führen. Wenn er daran gewesen wäre andere Aspekte seines Erwachens zu besprechen, wäre dieses keinem Zweck dienlich gewesen, und würde sich tatsächlich in den Weg stellen.

So selbst mit dem vollständigen Wissen über die Vier Edlen Wahrheiten, um ein anderes Gleichnis zu nutzen, nur das Floß über den Fluß seiend, müssen Sie da volle Aufmerksamkeit auf dieses Floß richten, während Sie Ihren Weg des Querens tun. Nicht nur, daß Sie dieses Wissen zum vollen Erwachen bringt, hilft es Ihnen auch jede Verwirklichung auf dem Weg zu beurteilen. Es tut dieses auf zwei Arten. Erstens versorgt es Sie mit einem Standard der Beurteilung dieser Verwicklichungen: Ist da irgend ein verbleibender Streß im Geist? Im gesamten? Wenn da welches ist, dann sind diese nicht wahres Erwachen. Zweitens haben Sie die Geschicke, die Sie entwickelt haben, empfindlich gegenüber allem Tun im einfachsten Sein gemacht, was sicher stellt, daß die subtilsten Ebenen von Unwissenheit und Streß, nicht Ihrem Blick entkommen können. Ohne diese Empfindsamkeit, könnten Sie leicht einen höchts strahlenden Zustand von Konzentration, als etwas das mehr als nur das ist, annehmen. Das Strahlen würde Sie blind machen. Doch wenn Sie wirklich wissen, was Sie tun, werden Sie Freiheit vom Tun erkennen, wenn Sie ihn letzlich begegnen. Und wenn Sie diese Freiheit kennen, werden Sie noch etwas wissen: daß das größte Geschenk, welches Sie anderen geben können, das Lehren dieser Geschicke ist, sodaß diese dem selber begegnen.

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de/lib/authors/thanissaro/headandhearttogether/section0013.txt · Zuletzt geändert: 2021/04/18 11:03 von Johann