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J b1.04 Die Erzählung vom Buddha Mangala

J b1.04 Die Erzählung vom Buddha Mangala

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J b1.04 {Sutta: J i 001 } {Vaṇṇanā: atta. b1.04|atta. b1.04}

Die Erzählung vom Buddha Mangala

b1.04

übersetzt aus dem Pali ins Deutsche von:

Julius Dutoit

Nach dieser Zeit nach Ablauf eines Asamkheyya erstanden in einem Weltalter vier Buddhas: Mangala, Sumana, Revata und Sobhita. Der erhabene Mangala hatte drei Versammlungen von Schülern: bei der ersten von diesen Versammlungen waren hunderttausend Kotis Mönche, bei der zweiten tausend Kotis, bei der dritten neunzig Kotis. Sein Stiefbruder aber, der Prinz Ananda, ging mit einer neunzig Kotis zählenden Versammlung fort, um bei dem Meister die Wahrheit zu hören. Der Meister verkündete ihm der Reihe nach die Lehre; er aber erlangte mit seinem Gefolge die Heiligkeit nebst der Kenntnis der Unterscheidungen. Als der Meister den früheren Wandel dieser Söhne aus edler Familie betrachtete und bemerkte, dass ihnen eine durch Wunderkraft hergestellte Almosenschale und Gewandung eine Hilfe seien, streckte er die rechte Hand aus sprach: „Geht, ihr Mönche!“ In demselben Augenblick trugen sie alle die durch Wunderkraft hergestellte Almosenschale und Gewandung und waren voll edlen Anstandes wie Theras von sechzig Jahren; sie bezeigten dem Meister ihre Verehrung und stellten sich um ihn. Dies war die dritte Versammlung seiner Schüler.

Während aber bei den übrigen Buddhas der Glanz ihres Körpers überall achtzig Ellen misst, war es bei diesem nicht so; der Körperglanz von diesem Erhabenen durchdrang beständig die zehntausend Welten. Die Bäume, die Erde, die Berge, das Meer u. dgl. waren ganz und gar mit Einschluss der Kochtöpfe usw. wie mit einer goldenen Schale bedeckt. Das Maß seines Alters aber waren neunzigtausend Jahre. So lange Zeit konnten Mond, Sonne und die anderen Gestirne durch ihren eigenen Glanz nicht leuchten; ein Unterschied von Nacht und Tag wurde nicht bemerkt. Bei Tage wandelten alle Wesen in dem Lichte des Buddha wie in dem Sonnenlichte; am Abend merkte die Welt nur am Aufblühen der Lotosblumen und am Morgen nur an dem Geschrei der Vögel usw. den Unterschied von Nacht und Tag.

„Warum aber haben die anderen Buddhas diese Macht nicht?“, könnte man fragen. Diese fehlt ihnen nicht; wenn sie danach begehrten, könnten auch sie die zehntausend Welten und noch mehr als dies mit ihrem Glanz durchdringen. Bei dem erhabenen Mangala aber durchdrang infolge eines früheren Wunsches, wie bei den anderen ein Klafter weit der Glanz seines Körpers beständig die ganzen zehntausend Welten. Als dieser nämlich noch als Bodhisattva wandelte, wohnte er, während er eine dem Vessantara(62) ähnliche Existenz durchlebte, mit Weib und Kind auf einem dem Vamka-Berge ähnlichen Berg. Als nun ein Dämon namens Kharadathika von dem Wunsche des großen Mannes, Almosen zu spenden, hörte, ging er wie ein Brahmane aussehend zu dem großen Wesen hin und bat ihn um seine zwei Kinder. Das große Wesen antwortete: „Ich schenke dem Brahmanen die beiden Kinder“, und gab ihm erfreut und entzückt die beiden Kinder, wobei er die vom Wasser begrenzte Erde zum Erzittern brachte. Der Dämon stellte sich am Ende des Wandelganges neben die Lehnbank und fraß vor den Augen des großen Wesens die Kinder auf wie ein Bündel Wurzeln. Als das große Wesen den Dämon betrachtete und sah, wie sein Mund, als er ihn kaum geöffnet hatte, einen Blutstrom wie Feuerflammen von sich gab, stieg doch in ihm nicht so viel wie eine Haaresspitze Kummer auf; sondern er bedachte: „Gut gespendet fürwahr ist die Gabe“, und dabei erwuchs in ihm große Freude und Befriedigung. Er sprach folgenden Wunsch aus: „Durch die Frucht dieses Almosens sollen in Zukunft auf diese Weise Strahlen hervorkommen.“ Infolge dieses Wunsches kamen aus dem Körper von ihm, als er Buddha geworden war, Strahlen hervor und durchdrangen einen solchen Raum.

Noch ein anderes gutes Werk hatte er in einer früheren Existenz geübt. Zur Zeit nämlich, da er Bodhisattva war, sah er den Reliquienschrein eines Buddha und dachte: „Es kommt mir zu, für diesen Buddha mein Leben zu opfern“; er umkleidete seinen ganzen Körper derart, wie man einen Lampenstab umkleidet, füllte eine mit Edelsteinknöpfen besetzte Goldschale, die hunderttausend wert war, mit zerlassener Butter, entzündete in ihr tausend Dochte und nahm sie auf sein Haupt, so dass sie seinen ganzen Körper entzündete. So verbrachte er die ganze Nacht, indem er dabei den Reliquienschrein von rechts umwandelte. Während er sich aber so bis Sonnenaufgang anstrengte, erfasste die Hitze nicht einmal die Spitze seines Haares; es war, als sei er in das Innere einer Lotospflanze hineingegangen. Die Tugend nämlich beschützt den, der sie bewahrt; darum sprach der Erhabene:

[§224] „Tugend fürwahr beschützt den Tugendhaften, die wohlgeübte Tugend bringt das Glück. Dies ist der Nutzen wohlgeübter Tugend: Nicht kommt ins Elend, wer in Tugend lebt(63).“

Durch die Frucht dieser Tat durchdrang der Körperglanz dieses Erhabenen beständig die zehntausend Welten.

Damals war unser Bodhisattva ein Brahmane namens Suruci. Dieser ging zu dem Meister hin, um ihn einzuladen. Als er seine Predigt angehört, sagte er: „Morgen, Herr, nehmt mein Almosen in Empfang!“ Der Meister entgegnete: „Brahmane, wie viel Mönche verlangst du?“ Jener versetzte: „Herr, wie viel sind die Mönche, die Euch umgeben?“ Damals war dies die erste Versammlung des Meisters; darum antwortete er: „Hunderttausend Kotis.“ Darauf erwiderte Suruci: „Herr, nehmt mit all diesen Mönchen in meinem Hause das Almosen an!“ Der Meister gewährte dies. Nachdem ihn der Brahmane für morgen eingeladen, dachte er, während er nach Hause ging, bei sich folgendes: „Ich kann sehr wohl so vielen Mönchen Reisschleim, Brei, Kleider u. dgl. geben; wie wird aber ein Ort zustande kommen, wo sie sitzen können?“ Dieser sein Gedanke machte den mit gelben Tüchern bedeckten Sitz des Götterfürsten heiß, der vierundachtzigtausend Yojanas von ihm entfernt war. Als nun Sakka mit seinem göttlichen Auge schaute, wer ihn wohl von dieser Stelle vertreiben wolle(64), sah er den großen Mann und dachte: „Der Brahmane Suruci hat die Mönchsgemeinde mit Buddha, ihrem Haupte, eingeladen und sinnt nach über die Möglichkeit, sie zu setzen. Mir ziemt es, auch dorthin zu gehen und einen Teil dieses guten Werkes zu gewinnen.“ Er gab sich das Aussehen eines Zimmermannes und wurde mit Axt und Beil in der Hand vor dem großen Wesen sichtbar; dieses fragte er: „Gibt es etwas für Lohn zu tun?“ Als ihn der große Mann sah, sagte er: „Welche Arbeit willst du verrichten?“ Der Gott antwortete: „Es gibt ja keine Kunst, die ich nicht verstehe; wer sich ein Haus oder einen Pavillon machen lässt, dem verstehe ich es zu machen.“ „Danach habe ich gerade Bedarf.“ „Wie, Edler?“ „Für morgen sind von mir hunderttausend Kotis Mönche eingeladen; kannst du für diese eine Sitzgelegenheit machen?“ „Ich würde es machen, wenn Ihr mir Lohn dafür geben könnt.“ „Ich werde es können, Lieber.“ „Gut, ich werde es machen“, versetzte der Gott und schaute sich nach einem Platze um. Ein zwölf oder dreizehn Yojanas großer Platz war ganz eben wie ein <abbr title=„Jhana, oder Vertiefung, Konzentration, Sammlung“>Ekstase</abbr>kreis. Da dachte jener: „An einem so großen Platze soll sich ein aus den sieben Arten der Kostbarkeiten bestehender Pavillon erheben“, und blickte hin; sogleich öffnete sich die Erde und es erstand ein Pavillon. An dessen goldenen Säulen waren silberne Knäufe, an den silbernen Säulen waren goldene Knäufe, an den Edelsteinsäulen waren Korallenknäufe, an den Korallensäulen waren Edelsteinknäufe, an den aus den sieben Arten der Kostbarkeiten gemachten Säulen waren auch Knäufe aus den sieben Arten der Kostbarkeiten. Darauf dachte er: „Im Innern des Pavillons soll ein Glöckchennetz herabhängen“, und schaute hin. Sobald er hinschaute, hing auch schon das Netz herab, von dem, wenn es von sanftem Winde bewegt wurde, ein süßer Klang ausging wie von fünffachen Instrumenten. Es war, als erschöllen himmlische Harmonien. Dann dachte Sakka weiter: „Im Innern sollen Girlanden von wohlriechenden Stoffen und Girlanden von Kränzen herabhängen“; da hingen die Girlanden herunter. Er dachte: „Für die hunderttausend Kotis zählenden Mönche sollen Sitze und Stützen die Erde durchbrechen und sich erheben“; sogleich erhoben sie sich. „In jeder Ecke sollen Wassergefäße hervorkommen“; da kamen die Wassergefäße hervor. Nachdem er dies Ganze erschaffen hatte, ging er zu dem Brahmanen hin und sagte zu ihm: „Gehe, Brahmane, betrachte deinen Pavillon und gib mir meinen Lohn!“ Der große Mann ging hin und betrachtete den Pavillon; während er aber den Pavillon betrachtete, wurde sein ganzer Körper ununterbrochen mit fünffacher Freude durchdrungen. Während er nun den Pavillon betrachtete, dachte er: „Dieser Pavillon ist nicht von einem menschlichen Wesen gemacht. Infolge meines Wunsches und meiner Tugend wurde sicherlich Sakkas Palast heiß; darauf wird der Götterkönig Sakka diesen Pavillon angefertigt haben. Es ist aber für mich nicht geziemend, in einem solchen Pavillon nur einen einzigen Tag Almosen zu spenden; sieben Tage lang will ich spenden.“

Eine äußere Gabe aber, wie groß sie auch sei, kann den Bodhisattvas keine Befriedigung gewähren; sondern wenn sie ihr geschmücktes Haupt abschlagen oder ihre gesalbten Augen herausreißen oder ihr Herzfleisch herausgraben und herschenken, dann gibt es für die Bodhisattvas eine Befriedigung wegen ihrer Aufopferung. Auch für unsern Bodhisattva konnte, als er im Sivi-Jataka(65) täglich fünf Scheffel Kahapanas herschenkte und an den vier Toren und in der Mitte der Stadt seine Almosen spendete, diese Gabe ihm nicht die Befriedigung der Aufopferung verschaffen. Als aber der Götterkönig Sakka im Aussehen eines Brahmanen zu ihm kam und ihn um seine Augen bat, da riss er sie sich aus und schenkte sie her und daraus erstand ihm Heiterkeit; um kein Haar breit war sein Herz dadurch anders gesinnt. So besteht im Almosen Spenden für die Bodhisattvas keine Ersättigung.

Darum dachte der große Mann: „Es ziemt sich für mich, sieben Tage lang den hunderttausend Kotis zählenden Mönchen Almosen zu spenden“; er ließ sie in diesem Pavillon sich niedersetzen und spendete ihnen sieben Tage lang das sogenannte Kuhtrank-Almosen(66). Menschen allein aber waren nicht im Stande, sie zu bedienen, sondern Götter kamen auch dazu und bedienten jene. Es konnte aber selbst der zwölf oder dreizehn Yojanas messende Platz die Mönche nicht fassen; die Mönche aber setzten sich doch infolge ihrer Wunderkraft nieder. Am letzten Tage ließ er für alle Mönche die Almosenschalen waschen und sie zu Heilzwecken mit zerlassener Butter, frischer Butter, Honig, Zucker u. dgl. anfüllen; diese gab er ihnen zugleich mit den drei Gewändern(67). Die von einem Mönche oder einem Novizen der Mönchsgemeinde erhaltenen Gewänder und Kleider waren hunderttausend wert. Als der Meister seine Danksagung machte, überlegte er: „Dieser Mann hat eine solche Gabe gespendet; was wird er wohl werden?“ Da merkte er: „In Zukunft, am Ende von zwei Asamkheyyas und hunderttausend Weltaltern wird er ein Buddha namens Gotama werden“, und sprach zu dem großen Manne: „Du wirst nach Ablauf von so viel Zeit ein Buddha namens Gotama werden.“ Als der große Mann diesen Bescheid vernommen, dachte er: „Ich werde also ein Buddha werden! Was brauche ich das Leben im Hause? Ich werde die Weltflucht betätigen.“ Er gab eine solche Glücksfülle wie einen Speichelklumpen auf und betätigte bei dem Meister die Weltflucht. Nachdem er aber die Welt verlassen, erlernte er das Buddhawort, erlangte die Erkenntnisse und die Vollendungen und wurde am Ende seines Lebens in der Brahma-Welt wiedergeboren.

Die Stadt des Buddha Mangala aber hieß Uttara; auch sein Vater hieß der Fürst Uttara, seine Mutter hieß die Fürstin Uttara, Sudeva und Dhammasena waren seine beiden ersten Schüler, Palita war sein Aufwärter, Sivali und Asoka waren seine ersten Schülerinnen, ein Naga-Baum(68) war sein Erkenntnisbaum, sein Körper war achtundachtzig Ellen hoch. Als er nach einem Leben von neunzigtausend Jahren zum völligen Nirvana einging, wurden auf einen Schlag alle zehntausend Weltsysteme finster; in allen Weltsystemen entstand bei den Menschen großes Weinen und Klagen.

[§225] „Nach des Kondanna Tode kam ein Führer namens Mangala, der in der Welt vertrieb das Dunkel und der erhob der Wahrheit Fackel.“

Anmerkungen

62.
63.

Diese Strophe findet sich auch im Jataka 447 Strophe 10 und Jataka 510 Strophe 23, sowie im Dhammapadam-Kommentar p. 126 und in den Theragatha p. 35.

64.

Der Sitz des Gottes Sakka wird heiß, wenn jemand auf Erden in größter Not ist und seiner Hilfe bedarf, oder wenn jemand ein so hervorragendes gutes Werk tut, dass er dadurch nach seinem Tode an die Stelle von Sakka tritt.

65.
66.

Der Kommentator erklärt dies so: Ganz große Töpfe füllt man mit Milch, stellt sie auf den Ofen, wirft dann in die fest gekochte Milch wenige Reiskörner und mischt die Speise mit Honig, Zuckerkörnern, zerlassener Butter u. dgl.

67.

Die drei Gewänder des buddhistischen Mönches sind das Untergewand, das Obergewand und ein Gewand auf der rechten Schulter (bei früheren Asketen ein Ziegenfell).

68.

Der Eisenholzbaum, Mesua roxburghii.


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de/tipitaka/sut/kn/j/j00/jb1.04.txt · Zuletzt geändert: 2022/03/24 13:36 von Johann