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de:tipitaka:sut:kn:j:j01:j044

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044 Die Erzählung von der Mücke - Makasa-Jataka

044 Die Erzählung von der Mücke - Makasa-Jataka

Summary: url=./index.html#j044 Der Sohn eines Zimmermanns will auf dem Kopfe seines Vaters mit der Axt eine Mücke erschlagen, tötet aber dabei seinen Vater.

J 44 {Sutta: J i 249|J 044|J 044} {Vaṇṇanā: atta. J 044|atta. J 044}

Die Erzählung von der Mücke

044

Makasa-Jataka (Makasajātakaṃ)

übersetzt aus dem Pali ins Deutsche:

Julius Dutoit

Ja, besser ist ein Feind

[§A] Hover: Gegenwartsgeschichte: Vorgeschichte

Dies erzählte der Meister, da er im Lande Magadha seinen Almosengang machte, in einem Dorfe mit Beziehung auf die törichten Dorfbewohner. Als nämlich einmal der Vollendete von Savatthi aus in das Land der Magadhas ging und dort Almosen sammelte, kam er in irgend ein Dorf. Dieses Dorf aber war geradezu erfüllt mit verblendeten und törichten Menschen. Nun versammelten sich dort eines Tages diese verblendeten, törichten Leute und sagten: „He, wenn wir in den Wald gehen und unsere Arbeiten verrichten, verzehren uns die Mücken. Durch sie erleiden wir eine Schädigung in unserer Arbeit; deshalb wollen wir mit Bogen und anderen Waffen hingehen, mit den Mücken kämpfen, alle Mücken treffen, vernichten und töten.“ Als sie diesen Beschluss gefasst hatten, gingen sie in den Wald und wollten die Mücken treffen; sie trafen und verwundeten aber einer den anderen und kamen so ins Unglück. Als sie zurückkehrten, fielen sie am Ende des Dorfes, in der Mitte des Dorfes und am Eingang des Dorfes nieder. —

Es betrat aber der Meister, umgeben von der Mönchsgemeinde, das Dorf, um Almosen zu sammeln. Als die klugen Leute, die noch übrig waren, den Erhabenen sahen, errichteten sie am Eingange des Dorfes ein Zelt, gaben der Mönchsgemeinde mit Buddha, ihrem Haupte, reiche Almosen, begrüßten den Meister und setzten sich nieder. Als nun der Meister bemerkte, dass allenthalben verwundete Menschen waren, fragte er die Laienbrüder(1): „Hier gibt es viele kranke Leute; was haben sie getan?“ Sie erwiderten: „Herr, diese Leute wollten mit den Mücken kämpfen, haben sich aber einer den andern verwundet und sind dadurch krank geworden.“ Darauf sprach der Meister: „Nicht nur jetzt haben diese verblendeten, törichten Leute, während sie die Mücken erschlagen wollten, sich selbst erschlagen; auch früher gab es Leute, die ihren Nächsten erschlugen, als sie eine Mücke erschlagen wollten.“ Und nach diesen Worten erzählte er, von den Leuten gebeten, folgende Begebenheit aus der Vergangenheit.

[§B] Hover: Geschichte aus der Vergangenheit

Als ehedem zu Benares Brahmadatta regierte, verdiente der Bodhisattva durch Handel seinen Lebensunterhalt. Damals wohnten im Reiche Kasi in einem Grenzdorfe viele Zimmerleute. Dort behaute ein grauhaariger Zimmermann einen Baum. Da setzte sich eine Mücke auf sein der Rückseite eines roten Eisenkessels gleichendes Haupt und verwundete seinen Kopf mit ihrem Stachel, wie wenn sie mit einem Spieße stechen würde. Er sprach zu seinem in der Nähe sitzenden Sohne: „Lieber, meinen Kopf verwundet eine Mücke, wie wenn sie mit einem Spieße stäche; treibe sie fort!“ Der Sohn antwortete: „Vater, halte still, ich will sie mit einem Schlage töten.“ — Zu der Zeit war der Bodhisattva, auf Geschäfte ausgehend, in dies Dorf gekommen und hatte sich in dem Hause dieses Zimmermanns niedergesetzt. — Da sprach also der Zimmermann zu seinem Sohne: „Lieber, treibe die Mücke fort.“ Er erwiderte: „Ich will sie forttreiben“; und er hob eine scharfe, große Axt auf, stellte sich hinter seinen Vater und schlug, indem er die Mücke erschlagen wollte, seinem Vater den Kopf in zwei Teile. So endete dort der Zimmermann sein Leben.

Als aber der Bodhisattva diese seine Tat sah, bedachte er: „Ein Feind selbst ist besser, wenn er klug ist; denn dieser wird schon aus Furcht vor Strafe die Menschen nicht töten.“ Und er sprach folgende Strophe:

[§1] Hover: 44. Seyyo amitto matiyā upeto, na tveva mitto mativippahīno; Makasaṃ vadhissanti hi eḷamūgo, putto pitu abbhidā uttamaṅganti. „Ja, besser ist ein Feind, wenn er vernünftig,\\als ein von der Vernunft verlassner Freund; die Mücke wollt' er töten und im Wahne(2) dem eignen Vater spaltet er das Haupt.“

Nachdem der Bodhisattva diese Strophe gesprochen, erhob er sich und gelangte später an den Ort seiner Verdienste. Dem Leichnam des Zimmermanns aber erwiesen seine Verwandten die letzte Ehrung.

[§C] Hover: Schlußworte und Auflösung

Nachdem der Meister mit den Worten: „So, ihr Laienbrüder, hat es auch schon früher Leute gegeben, die eine Mücke erschlagen wollten und ihren Nächsten erschlugen“, diese Lehrunterweisung beendigt hatte, stellte er die gegenseitigen Beziehungen fest und verband das Jātaka mit den Worten: „Der weise Kaufmann, der damals die Strophe sprach und dann wegging, der war ich.“

Ende der Erzählung von der Mücke

Anmerkungen:

1.

Die klugen Dorfbewohner sind also Buddhisten, was sie auch durch ihr Verhalten zu erkennen geben.

2.

Eigentlich: „der Taubstumme“.

de/tipitaka/sut/kn/j/j01/j044.txt · Zuletzt geändert: 2022/03/24 13:36 von Johann