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de:tipitaka:sut:kn:j:j02:j057

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057 Die Erzählung von dem Affenfürsten - Vanarinda-Jataka

057 Die Erzählung von dem Affenfürsten - Vanarinda-Jataka

Summary: url=./index.html#j057 Ein Affe pflegt den Tag über auf einer Insel des Flusses zu verweilen und am Abend an das Ufer zurückzukehren. Ein Krokodil sucht ihn einmal zu fangen um seiner Frau das Fleisch des Affen zu geben; doch dieser überlistet jenes durch seine Klugheit.

J 57 {Sutta: J i 280|J 057|J 057} {Vaṇṇanā: atta. J 057|atta. J 057}

Die Erzählung von dem Affenfürsten

057

Vanarinda-Jataka (Vānarindajātakaṃ)

übersetzt aus dem Pali ins Deutsche:

Julius Dutoit

Wer die vier Tugenden besitzt

[§A] Hover: Gegenwartsgeschichte: Vorgeschichte

Dies erzählte der Meister, da er im Veluvana verweilte, mit Beziehung auf den Mordversuch des Devadatta. Zu dieser Zeit nämlich hatte der Meister gehört, Devadatta gehe auf Mord aus. Da sprach er: „Nicht nur jetzt, ihr Mönche, geht Devadatta darauf aus, mich zu ermorden, sondern auch früher schon ging er darauf aus; aber es gelang ihm nicht, mich auch nur zu verletzen.“ Und nach diesen Worten erzählte er folgende Begebenheit aus der Vergangenheit.

[§B] Hover: Geschichte aus der Vergangenheit

Als ehedem zu Benares Brahmadatta regierte, nahm der Bodhisattva seine Wiedergeburt als ein Affe; und als er herangewachsen war, lebte er so groß wie ein Pferdefohlen, mit Stärke ausgerüstet einsam am Ufer eines Flusses. In der Mitte des Flusses war eine Insel, bewachsen mit Mangobäumen, Brotfruchtbäumen und mancherlei anderen Fruchtbäumen. Der Bodhisattva, mit Elefantenstärke ausgerüstet, mit Kraft begabt, sprang vom diesseitigen Ufer des Flusses in die Höhe — diesseits der Insel war in der Mitte des Flusses ein breiter Stein — dort sprang er hin. Von dort sprang er wieder in die Höhe und sprang auf die Insel. Wenn er dort verschiedenartige Früchte verzehrt hatte, kehrte er abends auf dieselbe Weise zurück und blieb an seinem Wohnort; und am nächsten Tage tat er ebenso. Auf diese Weise erwarb er sich dort seinen Unterhalt. —

Zu dieser Zeit wohnte ein Krokodil mit seiner Gattin in diesem Flusse. Als dessen Gattin den Bodhisattva ein über das andere Mal kommen sah, bekam sie Gelüste nach dem Herzfleisch des Bodhisattva und sprach zu dem Krokodil: „Edler, ich habe ein Gelüste nach dem Herzfleisch dieses Affenfürsten bekommen.“ Das Krokodil erwiderte: „Es ist gut, du sollst ihn bekommen“; und da es dachte: „Heute Abend, wenn er von der Insel kommt, werde ich ihn erfassen“, legte es sich auf den breiten Stein. — Als der Bodhisattva den Tag dort zugebracht hatte, betrachtete er zur Abendzeit auf der Insel stehend den Stein und dachte bei sich: „Dieser Stein scheint jetzt höher; was ist daran schuld?“ Er hatte aber die Höhe des Wassers und die Höhe des Steines genau abgemessen; deshalb kam ihm folgender Gedanke: „Heute ist in diesem Flusse das Wasser weder gefallen noch gestiegen; man merkt aber dem Steine an, dass er groß geworden ist. Hat sich vielleicht ein Krokodil dort niedergelegt, um mich zu fangen?“ Und indem er dachte: „Ich will dies gleich untersuchen“, sprach er, dort stehen bleibend, als ob er mit dem Steine redete: „He, Stein!“ Als er keine Antwort erhielt, rief er abermals und zum dritten Male: „Stein!“ Der Stein aber gab keine Antwort. Wiederum sprach der Affe zu ihm: „He, Stein, warum gibst du mir heute keine Antwort?“ Da dachte das Krokodil: „Sicherlich hat an den anderen Tagen dieser Stein dem Affenfürsten eine Antwort gegeben; jetzt werde ich ihm eine Antwort geben.“ Und es rief: „Was, he, du Affenfürst?“ Dieser fragte: „Wer bist du?“ Es antwortete: „Ich bin das Krokodil.“ „Warum hast du dich dort niedergelegt?“ „Weil ich dein Herzfleisch begehre.“ Da dachte der Bodhisattva bei sich: „Einen anderen Weg zum Gehen habe ich nicht; heute muss ich dies Krokodil betrügen.“ Darauf sprach er folgendermaßen zu ihm: „Liebes Krokodil, ich werde mich dir opfern; mache dein Maul auf und fasse mich, wenn ich herbeikomme.“ Wenn die Krokodile aber ihr Maul öffnen, schließen sich ihre Augen. Es verstand aber die List nicht und öffnete das Maul; und seine Augen fielen ihm dabei zu. Als der Bodhisattva merkte, dass es sich so verhielt, sprang er von der Insel empor, ließ sich auf den Kopf des Krokodils fallen, sprang von dort auf, so schnell wie ein leuchtender Blitz, und stand am andern Ufer.

Als das Krokodil dies Wunder sah, dachte es bei sich: „Von diesem Affenfürsten ist etwas überaus Wunderbares getan worden“, und es sprach: „He, Affenfürst, wer in dieser Welt mit den vier Tugenden ausgestattet ist, dieser Mann überwindet seine Feinde; und diese besitzest du alle in dir, glaube ich.“ Und nach diesen Worten sagte es folgende Strophe:

[§1] Hover: 57. Yassete caturo dhammā, vānarinda yathā tava; Saccaṃ dhammo dhiti [dhitī (sī. pī.)] cāgo, diṭṭhaṃ so ativattatīti. „Wer die vier Tugenden besitzt, o Affenfürst, wie du sie hast, Recht, Wahrheit, Stärke, Hingebung, der überwindet, wen er sieht.“

Nachdem das Krokodil so den Bodhisattva gepriesen hatte, ging es in seine Behausung.

[§C] Hover: Schlußworte und Auflösung

Nachdem der Meister mit den Worten: „Nicht nur jetzt, ihr Mönche, geht Devadatta darauf aus, mich zu töten, sondern auch früher schon ging er darauf aus“, diese Lehrunterweisung beschlossen hatte, stellte er die gegenseitigen Beziehungen fest und verband das Jātaka mit folgenden Worten: „Damals war das Krokodil Devadatta, seine Gattin war die junge Brahmanin Ciñcā(1), der Affenfürst aber war ich.“

Ende der Erzählung von dem Affenfürsten

Anmerkungen:

1.

Ciñcā war eine junge Asketin, die von Buddhas Gegnern veranlasst wurde, sich als von Buddha geschwängert hinzustellen. Ihre Geschichte ist erzählt im Kommentar zum Dhammapadam, S. 338-340 [und in der Vorgeschichte zu Jātaka 472].

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de/tipitaka/sut/kn/j/j02/j057.txt · Zuletzt geändert: 2022/03/24 13:36 von Johann