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153 Die Erzählung von dem Eber - Sukara-Jataka

153 Die Erzählung von dem Eber - Sukara-Jataka

Summary: url=./index.html#j153 Ein Eber sieht einen Löwen, da dieser gerade gesättigt ist, und fordert ihn zum Kampfe heraus. Der Löwe verschiebt den Kampf, um später den Eber verspeisen zu können. Der Eber brüstet sich damit; aber seine Genossen veranlassen ihn, sich den Körper mit Unrat zu besudeln, damit der Löwe ihn aus Ekel verschone. So kommt es auch; die Eber aber ziehen aus Angst fort.

J 153 {Sutta: J ii 011|J 153|J 153} {Vaṇṇanā: atta. J 153|atta. J 153}

Die Erzählung von dem Eber

153

Sukara-Jataka (Sūkarajātakaṃ)

übersetzt aus dem Pali ins Deutsche:

Julius Dutoit

Ich, Lieber, bin ein Vierfüßler

[§A] Hover: Gegenwartsgeschichte: Vorgeschichte

Dies erzählte der Meister, da er im Jetavana verweilte, mit Beziehung auf einen hochbetagten Thera. Als nämlich an einem Tage das Anhören der Lehre bis in die Nacht gedauert hatte, trat der Meister an der Türe zu seinem duftenden Gemache auf die Stufe der Edelsteintreppe und gab der Mönchsgemeinde die Heiligenermahnung. Danach betrat er sein duftendes Gemach. Darauf grüßte der Heerführer der Lehre(0a) den Meister und ging in seine Zelle. Auch der große Mogallana ging in seine Zelle und ruhte einen Augenblick aus; dann ging er zu dem Thera (Sāriputta) hin und stellte an ihn eine Frage(1). Der Heerführer löste alle die gestellten Fragen, wie wenn er am Himmel den Mond sichtbar machen würde, und machte sie klar. Auch die vier Versammlungen(2) hörten der Lehre zu und setzten sich nieder.

Da dachte ein hochbetagter Thera: „Wenn ich inmitten dieser Versammlung Sariputta in Verlegenheit setzen und ihm eine Frage vorlegen würde, würde diese Versammlung merken, dass ich sehr weise bin, und würde mir Ehre und Hochachtung erweisen.“ Und er erhob sich unter der Versammlung, ging zu dem Thera hin, trat an seine Seite und sprach: „Lieber Sariputta(3), auch wir möchten an dich eine Frage stellen; gib auch uns Gelegenheit zum Reden. Gib mir die Entscheidung über Beunruhigung und Nichtbeunruhigung, Zurückweisung und Annahme, über Eigentümlichkeit und besondere Eigentümlichkeit.“ Der Thera schaute ihn an und merkte: „Dieser alte Mann ist von Ehrgeiz besessen und eitel; er weiß nichts.“ Und ohne mit ihm zu sprechen, legte er, um ihn zu beschämen, seinen Fächer hin, erhob sich von seinem Sitze und ging in seine Zelle. Auch der Thera begab sich nach seiner Zelle. — Da standen die Leute auf, und indem sie riefen: „Fangt diesen alten Bösewicht; er lässt uns nicht die süße Verkündigung der Lehre hören“, verfolgten sie ihn. Jener lief davon, fiel am Ende des Klosters in einen Abort, dessen Deckel zerbrochen war, und erhob sich wieder, mit Kot beschmiert. Als die Leute dies sahen, machten sie sich Vorwürfe und gingen zum Meister hin.

Da der Meister sie bemerkte, fragte er: „Warum, ihr Laienbrüder, seid ihr zur Unzeit gekommen?“ Die Leute erzählten ihm die Begebenheit. Darauf sprach der Meister: „Nicht nur jetzt, ihr Laienbrüder, ist dieser Alte, da er aufgeblasen wurde, seine eigene Kraft nicht kannte und es mit sehr Mächtigen aufnahm, mit Kot beschmiert worden, sondern auch schon früher wurde er, da er aufgeblasen wurde, seine eigene Kraft nicht kannte und es mit sehr Mächtigen aufnahm, mit Kot beschmiert.“ Und darauf erzählte er auf ihre Bitte folgende Begebenheit aus der Vergangenheit.

[§B] Hover: Geschichte aus der Vergangenheit

Als ehedem zu Benares Brahmadatta regierte, war der Bodhisattva ein Löwe und hatte im Himalaya in einer Berghöhle seinen Aufenthalt. Unweit davon hausten bei einem Teiche viele Wildschweine. Bei demselben Teiche hatten auch Asketen in Laubhütten ihre Wohnung. — Eines Tages nun stieg der Löwe, nachdem er von den Büffeln, Elefanten u. dgl. einen getötet und, soviel er wollte, Fleisch verzehrt hatte, in den Teich hinab und trank Wasser. Dann stieg er wieder herauf. In demselben Augenblicke suchte sich ein dicker(4) Eber bei diesem Teiche seine Nahrung. Als der Löwe ihn sah, dachte er: „Ich will ihn an irgendeinem andern Tage fressen. Wenn er mich aber sieht, wird er nicht wiederkommen.“ Und aus Furcht, jener möchte nicht wiederkommen, stieg er aus dem Teiche und begann zur Seite zu gehen. Der Eber schaute ihn an und dachte: „Da dieser mich gesehen, vermag er aus Furcht vor mir nicht heranzukommen und läuft aus Furcht davon. Heute kommt es mir zu, mit diesem Löwen anzubinden.“ Und er warf seinen Kopf in die Höhe und sprach, um den Löwen herauszufordern, folgende Strophe:

[§1] Hover: 5. Catuppado ahaṃ samma, tvampi samma catuppado; Ehi samma [sīha (sī. pī.)] nivattassu, kiṃ nu bhīto palāyasi. „Ich, Lieber, bin ein Vierfüßler, auch du, Freund, bist ein Vierfüßler. Komm, Löwe, her und kehre um; warum läufst du aus Furcht davon?“

Als der Löwe dessen Worte vernahm, sagte er: „Lieber Eber, heute gibt es keinen Kampf von uns mit dir; aber am siebenten Tage von jetzt ab soll an diesem Orte der Kampf stattfinden.“ Nach diesen Worten entfernte er sich.

Der Eber aber, voll Freude und Entzücken, dass er mit dem Löwen kämpfen werde, erzählte diese Begebenheit seinen Verwandten. Als diese seine Worte hörten, sprachen sie zitternd vor Furcht: „Jetzt wirst du uns alle mit zugrunde richten. Da du deine eigene Kraft nicht kennst, hast du Lust, dich mit dem Löwen in einen Kampf einzulassen. Der Löwe aber wird kommen und uns alle mit ums Leben bringen. Tue nichts Voreiliges!“ Vor Furcht zitternd fragte er: „Was soll ich jetzt tun?“ Die Wildschweine erwiderten: „Gehe an den Ort, wo die Asketen ihren Unrat haben, und wälze deinen Leib sieben Tage in dem stinkenden Kote. Dann lasse deinen Körper trocknen und benässe deinen Körper mit Harntropfen. Darauf gehe, bevor der Löwe kommt, erforsche die Windrichtung und stelle dich in der Windrichtung auf. Der Löwe, der rein geboren ist, wird, wenn er den Geruch deines Körpers wittert, dir den Sieg lassen und gehen.“

Jener tat so und stellte sich am siebenten Tage dorthin. Als der Löwe den Geruch seines Körpers witterte und merkte, dass er mit Kot beschmiert war, sagte er: „Lieber Eber, du hast dir eine treffliche List erdacht. Wenn du nicht mit Kot beschmiert wärest, würde ich dich eben hier ums Leben bringen. Jetzt aber bin ich nicht im Stande, in deinen Körper mit meinem Maule zu beißen oder ihn mit meinen Füßen zu packen. Ich lasse dir den Sieg.“ Und nach diesen Worten sprach er folgende zweite Strophe:

[§2] Hover: 6. Asuci pūtilomosi, duggandho vāsi sūkara; Sace yujjhitukāmosi, jayaṃ samma dadāmi teti. „Unrein bist du, es stinkt dein Haar, gar übel riechst du, Eber, jetzt; wenn du den Kampf mit mir verlangst, so lass ich, Lieber, dir den Sieg.“

Darauf kehrte der Löwe um, suchte sich seine Nahrung, trank Wasser und begab sich wieder nach seiner Berghöhle. Der Eber aber verkündete seinen Verwandten: „Ich habe den Löwen besiegt.“ Diese aber bekamen Furcht, der Löwe möchte eines Tages wiederkommen und sie alle ums Leben bringen; und sie liefen davon und gingen anderswohin.

[§C] Hover: Schlußworte und Auflösung

Nachdem der Meister diese Unterweisung beendigt hatte, verband er das Jātaka mit folgenden Worten: „Damals war der Eber der Alte, der Löwe aber war ich.“

Ende der Erzählung von dem Eber

Anmerkungen:

0a.

Eine Ehrenbezeichnung für Sāriputta.

1.

Sāriputta war bekannt durch seine Gewandtheit in der Beantwortung

schwieriger Fragen; vgl. die Vorgeschichte zu Jātaka 99.

2.

Nämlich die Mönche, die Nonnen, die Laienbruder und die Laienschwestern.

3.

Aus der Anrede geht hervor, dass der Redner älter ist als Sariputta; vgl.

„Leben des Buddha“, S. 302.

4.

Das Wort „thulla“ hat den Nebenbegriff der Dummheit.

de/tipitaka/sut/kn/j/j04/j153.txt · Zuletzt geändert: 2022/03/24 13:37 von Johann