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176 Die Erzählung von der Hand voll Erbsen - Kalayamutthi-Jataka

176 Die Erzählung von der Hand voll Erbsen - Kalayamutthi-Jataka

Summary: url=./index.html#j176 Ein Affe hat sich mit einer Handvoll Erbsen auf einen Baum geflüchtet. Als ihm eine herunterfällt, wirft er alle übrigen weg um die eine zu suchen. Den König, der dies mit angesehen, macht ein weiser Mann auf das Törichte dieses Gebarens aufmerksam, worauf der König für sich eine Lehre daraus zieht.

J 176 {Sutta: J ii 073|J 176|J 176} {Vaṇṇanā: atta. J 176|atta. J 176}

Die Erzählung von der Hand voll Erbsen

176

Kalayamutthi-Jataka (Kaḷāyamuṭṭhijātakaṃ)

übersetzt aus dem Pali ins Deutsche:

Julius Dutoit

Ein Tor fürwahr ist dieser auf des Baumes Zweigen

[§A] Hover: Gegenwartsgeschichte: Vorgeschichte

Dies erzählte der Meister, da er im Jetavana verweilte, mit Beziehung auf den König von Kosala. Zu einer Zeit nämlich empörte sich zur Regenzeit das Grenzland des Königs von Kosala. Die dort stehenden Truppen schlugen zwei oder drei Schlachten. Als sie ihre Feinde nicht besiegen konnten, schickten sie dem Könige eine Botschaft. Der König verließ zur Unzeit während der Regenzeit seine Stadt und schlug in der Nähe des Jetavana ein Lager. Da dachte er bei sich: „Ich bin zur Unzeit fortgezogen. Die Höhlen, die Ritzen usw. sind mit Wasser gefüllt, die Straße ist schwer zu gehen. Ich will zum Meister hingehen. Dieser wird mich fragen: ‘Wohin gehst du, o Großkönig?’ Dann werde ich ihm die Sache erzählen. Der Meister aber ist günstig gegen mich gesinnt nicht nur um der Zukunft willen, sondern er ist mir auch für die Gegenwart günstig. Wenn deshalb mir bei meinem Wegzuge eine Schädigung droht, so wird er sagen: ‘Es ist nicht die rechte Zeit, o Großkönig’; wenn aber ein Nutzen daraus entspringt, so wird er schweigen.“ Und er ging in das Jetavana hinein, begrüßte den Meister und setzte sich ihm zur Seite.

Der Meister fragte: „Holla, warum kommst du zur ungewohnten Zeit, o Großkönig?“ Dieser erwiderte: „Herr, ich bin ausgezogen, um mein Grenzland zu unterwerfen, und bin hierher gekommen, da ich dachte: ‘Ich will zuerst Euch begrüßen und dann gehen.’“ Darauf sprach der Meister: „Auch früher schon hörten Großkönige, als ihr Heer auszog, auf die Stimme der Weisen und unterließen den Auszug während der ungünstigen Zeit.“ Und nach diesen Worten erzählte er, von jenem gebeten, folgende Begebenheit aus der Vergangenheit.

[§B] Hover: Geschichte aus der Vergangenheit

Als ehedem zu Benares Brahmadatta regierte, war der Bodhisattva sein Ratgeber in den weltlichen Dingen und in den Tugenden und war sein ständiger Minister. — Es empörte sich aber das Grenzland des Königs und die Grenztruppen schickten eine Botschaft. Der König zog zur Regenzeit aus und schlug in einem Parke sein Lager auf. Der Bodhisattva aber stand neben dem Könige.

Zu der Zeit brachte man getrocknete Erbsen für die Pferde herbei und schüttete sie in einen Trog. Da stieg einer von den Affen im Parke vom Baume herab und nahm Erbsen dort weg. Er füllte damit seinen Mund und nahm die Hände voll; dann sprang er in die Höhe, setzte sich auf seinen Baum und begann zu essen. Während er aber aß, fiel aus seiner Hand eine Erbse zur Erde. Da warf er alle Erbsen, die er im Munde und in den Händen hatte, weg, stieg vom Baume herunter und suchte nach dieser einen Erbse. Als er sie nicht fand, stieg er wieder auf den Baum hinauf und setzte sich betrübt und verdrießlich wie einer, der tausend in einem Prozesse verloren, auf einen Ast des Baumes.

Als der König sah, was der Affe tat, redete er den Bodhisattva an und fragte: „Freund, warum hat denn der Affe dieses getan?“ Der Bodhisattva erwiderte: „O Großkönig, Unkluge und Toren nur handeln so, dass sie das Viele unberücksichtigt lassen und das Wenige berücksichtigen.“ Und darauf sprach er folgende erste Strophe:

[§1] Hover: 51. Bālo vatāyaṃ dumasākhagocaro, paññā janinda nayimassa vijjati; Kaḷāyamuṭṭhiṃ [kalāyamuṭṭhiṃ (sī. pī.)] avakiriya kevalaṃ, ekaṃ kaḷāyaṃ patitaṃ gavesati.„Ein Tor fürwahr ist dieser auf des Baumes Zweigen, nicht wohnt, o Völkerfürst, ihm Klugheit inne; die ganze Hand voll Erbsen lässt er fallen und sucht nach einer, die zu Boden fiel.“

Nach diesen Worten ging der Bodhisattva abermals zu ihm hin und sprach, zum König gewendet, folgende zweite Strophe:

[§2] Hover: 52. Evameva mayaṃ rāja, ye caññe atilobhino; Appena bahuṃ jiyyāma, kaḷāyeneva vānaroti. „Auf diese Art, o König, werden auch wir und alle, die zu gierig, des Wen'gen wegen viel verlieren, dem Affen gleich mit seiner Erbse.“

Als der König seine Worte vernommen, kehrte er von da zurück und zog wieder nach Benares. Die Räuber aber, die gehört hatten, der König habe die Stadt verlassen, um die Räuber zu vernichten, zerstreuten sich nach allen Seiten.

[§A2]

Auch in der Erzählung aus der Gegenwart liefen die Räuber davon, als sie hörten, der König von Kosala ziehe gegen sie. Als aber der König die Unterweisung des Meisters vernommen, erhob er sich von seinem Sitze, grüßte ihn, umwandelte ihn von rechts und kehrte nach Savatthi zurück.

[§C] Hover: Schlußworte und Auflösung

Nachdem der Meister diese Lehrunterweisung beendigt, verband er das Jātaka mit folgenden Worten: „Damals war der König Ananda, der weise Minister aber war ich.“

Ende der Erzählung von der Hand voll Erbsen

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de/tipitaka/sut/kn/j/j04/j176.txt · Zuletzt geändert: 2019/10/30 13:23 von Johann