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205 Die Erzählung von dem Gangesfisch - Gangeyya-Jataka

205 Die Erzählung von dem Gangesfisch - Gangeyya-Jataka

Summary: url=./index.html#j205 Zwei Fische von verschiedener Herkunft rufen eine Schildkröte zum Schiedsrichter an, wer von ihnen der schönste sei. Doch die Schildkröte erklärt sich selbst für das schönste Tier.

J 205 {Sutta: J ii 152|J 205|J 205} {Vaṇṇanā: atta. J 205|atta. J 205}

Die Erzählung von dem Gangesfisch

205

Gangeyya-Jataka (Gaṅgeyyajātakaṃ)

übersetzt aus dem Pali ins Deutsche:

Julius Dutoit

Des Ganges Fische, sie sind schön

[§A] Hover: Gegenwartsgeschichte: Vorgeschichte

Dies erzählte der Meister, da er im Jetavana verweilte, mit Beziehung auf zwei junge Mönche. Diese zwei nämlich, Söhne aus guter Familie zu Savatthi, waren im Orden des Meisters Mönche geworden. Sie übten aber die Betätigung der Unreinheit(1); sie priesen ihre Schönheit und verherrlichten immer ihr Aussehen.

Eines Tages entstand unter ihnen ein Streit wegen ihrer Schönheit, indem sie sagten: „Bist du schön, bin ich schön?“ Da sahen sie einen hoch betagten Thera, und da sie dachten: „Dieser wird unsre Schönheit oder Unschönheit kennen“, gingen sie zu ihm hin und fragten: „Herr, welcher unter uns ist der schönere?“ Jener erwiderte: „Freunde, ich bin schöner als ihr.“ Da schalten ihn die Jungen, indem sie sagten: „Dieser Alte beantwortet nicht unsre Frage und sagt etwas, wonach wir nicht gefragt“, und gingen fort.

Dies ihr Tun aber wurde unter der Mönchsgemeinde bekannt. Eines Tages begannen die Mönche in der Lehrhalle folgendes Gespräch: „Freund, jener alte Thera wurde durch die auf ihre Schönheit versessenen jungen Mönche beschämt.“ Da kam der Meister und fragte: „Zu welcher Erzählung, ihr Mönche, habt ihr euch jetzt hier niedergelassen?“ Als sie erwiderten: „Zu der und der“, sprach er weiter: „Nicht nur jetzt, ihr Mönche, sind diese Jungen Verherrlicher ihrer Schönheit, sondern auch früher schon priesen sie beständig ihre Schönheit.“ Nach diesen Worten erzählte er folgende Begebenheit aus der Vergangenheit:

[§B] Hover: Geschichte aus der Vergangenheit

Als ehedem zu Benares Brahmadatta regierte, war der Bodhisattva eine Baumgottheit am Ufer des Ganges. Damals nun stritten am Zusammenflusse des Ganges und der Yamuna(2) zwei Fische, einer vom Ganges und einer von der Yamuna, wegen ihrer Schönheit, indem sie sagten: „Ich bin der schönere, du bist der schönere.“ Da sahen sie am Gestade unweit des Ganges eine Schildkröte liegen. Sie dachten: „Diese wird wissen, ob wir schön oder unschön sind“; und sie gingen zu ihr hin und fragten: „Liebe Schildkröte, ist nun der Ganges-Fisch schön oder der Yamuna-Fisch?“ Die Schildkröte antwortete: „Der Ganges-Fisch ist schön und auch der Yamuna-Fisch; ich aber bin noch viel schöner als ihr beide.“ Und indem sie diesen Sachverhalt verkündete, sprach sie folgende erste Strophe:

[§1] Hover: 109. Sobhati maccho gaṅgeyyo, atho sobhati yāmuno [sobhanti macchā gaṅgeyyā, atho sobhanti yāmunā (syā. pī.)]; Catuppadoyaṃ puriso, nigrodhaparimaṇḍalo; Īsakāyata [īsamāyata (ka.)] gīvo ca, sabbeva atirocati. „Des Ganges Fische, sie sind schön, schön sind auch die der Yamuna; doch ich, ein Wesen mit vier Füßen, kreisrund wie ein Nigrodha-Baum, den Hals gleich einer Wagendeichsel, ich bin viel schöner doch als alle.“

Als die Fische seine Worte hörten, riefen sie: „Holla, du böse Schildkröte, du sagst nicht das, wonach wir fragten, sondern sagst etwas ganz anderes.“ Und sie sprachen folgende zweite Strophe:

[§2] Hover: 110. Yaṃ pucchito na taṃ akkhāsi [akkhā (sī. syā. pī.)], aññaṃ akkhāsi [akkhāti (syā. pī.)] pucchito; Attappasaṃsako poso, nāyaṃ asmāka ruccatīti. „Was wir dich fragten, sagst du nicht; du redest anders, als man fragte. Wenn einer nur sich selber lobt, so kann uns dieser nicht gefallen.“

[§C] Hover: Schlußworte und Auflösung

Nachdem der Meister diese Lehrunterweisung beschlossen hatte, verband er das Jātaka mit folgenden Worten: „Die damaligen beiden Fische waren die jungen Mönche, die Schildkröte war der alte Mönch; die am Ufer des Ganges lebende Baumgottheit aber, die diesen Vorgang mit eignen Augen beobachtete, war ich.“

Ende der Erzählung von dem Ganges-Fisch

Anmerkungen:

1.

Dies ist die wörtliche Bedeutung der Stelle und sie gibt insofern einen

richtigen Sinn, als für den Buddhisten der Körper und alles, was damit zusammenhängt, die Ursache der Unreinheit ist. Rouse liest, was auch eine Handschrift hat, „ananuyunjitva“ und übersetzt „not realising the impurety of the body“; doch scheint mir die wörtliche Übersetzung richtiger.

2.

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de/tipitaka/sut/kn/j/j05/j205.txt · Zuletzt geändert: 2022/03/24 13:37 von Johann