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221 Die Erzählung von dem gelben Gewand - Kasava-Jataka

221 Die Erzählung von dem gelben Gewand - Kasava-Jataka

Summary: url=./index.html#j221 Ein armer Mann  tötet, in  Asketentracht gekleidet, Elefanten  um  ihre Zähne zu erhalten, ein weiser Elefant kommt dahinter; doch verschont er den Mann wegen seiner heiligen Gewänder.

J 221 {Sutta: J ii 198|J 221|J 221} {Vaṇṇanā: atta. J 221|atta. J 221}

Die Erzählung von dem gelben Gewand

221

Kasava-Jataka (Kāsāvajātakaṃ)

übersetzt aus dem Pali ins Deutsche:

Julius Dutoit

8. Kāsāvavaggo

Wenn einer nicht von Sünde frei

[§A] Hover: Gegenwartsgeschichte: Vorgeschichte

Dies erzählte der Meister, da er im Jetavana verweilte, mit Beziehung auf Devadatta. Die Begebenheit aber spielte sich zu Rajagaha ab. — Zu einer Zeit nämlich hielt sich der Heerführer der Lehre(1) mit fünfhundert Mönchen im Veluvana auf. Devadatta aber weilte, umgeben von seinem ihm entsprechenden lasterhaften Gefolge, auf dem Geiersberg.

Zu dieser Zeit hatten die Bewohner von Rajagaha nach dem Gefallen der einzelnen zusammengesteuert und richteten ein Geschenk her. Ein Kaufmann aber, der um eines Geschäftes willen dorthin gekommen war, sagte: „Nehmt dies Gewand dazu und macht auch mich zum Teilnehmer.“ Und er spendete ein sehr wertvolles, duftendes gelbes Gewand(2).— Die Städter brachten eine große Spende zusammen. Alles, was nach dem Belieben des einzelnen beigesteuert war, bestand aus Kahapanas. Nur jenes Gewand blieb übrig. Nun versammelte sich eine große Menge Volkes und sie überlegten: „Dies duftende gelbe Gewand ist übrig. Wem wollen wir es geben, dem Thera Sāriputta oder Devadatta?“ Da sagten einige: „Dem Thera Sāriputta“; andere aber sprachen: „Der Thera Sāriputta wird sich nur ein paar Tage hier aufhalten und dann weiterziehen; der Thera Devadatta aber wohnt beständig nahe unsrer Stadt. Dieser ist uns eine Hilfe im Glück und im Unglück; wir wollen es dem Devadatta geben.“ Als man die Stimmen zählte, waren diejenigen in der Mehrheit, die sagten, man solle es Devadatta geben, und man gab es Devadatta. Devadatta aber ließ die Ränder davon abreißen und die Einfassung zusammennähen: dann ließ er es färben, dass es die Farbe einer goldenen Platte erhielt, und bekleidete sich damit.

Zu der Zeit begaben sich Mönche, dreißig an der Zahl, von Rajagaha nach Savatthi. Nachdem sie den Meister begrüßt und freundliche Worte mit ihm getauscht hatten, berichteten sie ihm diese Begebenheit und erzählten: „So, Herr, hat Devadatta die nicht für ihn passende Heiligentracht angelegt.“ Darauf sprach der Meister: „Nicht nur jetzt, ihr Mönche, hat Devadatta die für ihn nicht passende Tracht eines Heiligen angezogen, sondern auch früher schon tat er so.“ Und nach diesen Worten erzählte er folgende Begebenheit aus der Vergangenheit.

[§B] Hover: Geschichte aus der Vergangenheit

Als ehedem zu Benares Brahmadatta regierte, nahm der Bodhisattva in einer Elefantenfamilie im Himalaya-Gebirge seine Wiedergeburt. Nachdem er herangewachsen war, weilte er als Gebieter der Herde umgeben von achtzigtausend Elefanten im Walde.

Ein in schlechten Verhältnissen befindlicher Mann aber, der zu Benares wohnte, sah einmal in der Straße der Elfenbeinarbeiter, wie diese elfenbeinerne Armringe u. dgl. fertigten, und er fragte sie: „Werdet ihr Elefantenzähne annehmen, wenn ihr sie bekommt?“ Sie erwiderten: „Ja, wir werden sie annehmen.“ Darauf nahm er eine Waffe mit sich, zog ein gelbes Gewand an, dass er einem Paccekabuddha glich, befestigte ein Stirntuch an seinem Kopfe und stellte sich an dem Wege auf, den die Elefanten zu gehen pflegten. Mit seiner Waffe tötete er einen Elefanten, nahm dessen Zähne an sich und verkaufte sie in Benares. Damit erwarb er sich seinen Lebensunterhalt.

In der Folgezeit begann er von den Elefanten, die den Bodhisattva begleiteten, den allerhintersten zu töten. Als die Elefanten merkten, dass täglich ihre Zahl abnahm, sagten sie zum Bodhisattva: „Aus welchem Grunde nehmen die Elefanten ab?“ Der Bodhisattva machte folgende Beobachtung: „Am Ende des Elefantenweges steht ein Mann in der Kleidung eines Paccekabuddha. Ist vielleicht dieser der Mörder? Ich werde ihn auf die Probe stellen!“ Und eines Tages ließ er die Elefanten vorausgehen und ging selbst hinten nach. — Als jener den Bodhisattva sah, sprang er mit seiner Waffe auf ihn los. Der Bodhisattva drehte sich um und streckte, wie er dastand, den Rüssel aus, um jenen zu Boden zu werfen und zu töten. Als er aber die gelben Gewänder sah, die jener angelegt hatte, dachte er: „Es kommt mir zu, diese Heiligentracht mit Ehrfurcht zu behandeln“. Er zog den Rüssel wieder ein und sagte: „Holla, Mann, ist nicht diese Heiligentracht unpassend für dich? Warum legst du sie an?“ Und er sprach folgende Strophen(3):

[§1] Hover: 141. Anikkasāvo kāsāvaṃ, yo vatthaṃ paridahissati [paridahessati (sī. pī.)]; Apeto damasaccena, na so kāsāvamarahati. „Wenn einer nicht von Sünde frei und doch das gelbe Kleid sich anlegt, ist er des gelben Kleids nicht würdig, der Ungezähmte, Wahrheitsferne. [§2] Hover: 142. Yo ca vantakasāvassa, sīlesu susamāhito; Upeto damasaccena, sa ve kāsāvamarahatīti. Doch wer die Sünden abgelegt und wohl befestigt in der Tugend, der ist des gelben Kleides würdig, der wohl Gezähmte, Wahrheitsvolle.“

Nachdem so der Bodhisattva jenem Manne diesen Sachverhalt auseinandergesetzt hatte, jagte er ihm Furcht ein mit folgenden Worten: „Von jetzt an komme nicht mehr hierher; wenn du noch einmal kommst, musst du sterben.“ Damit jagte er ihn fort.

[§C] Hover: Schlußworte und Auflösung

Nachdem der Meister diese Lehrunterweisung beschlossen hatte, verband er das Jātaka mit folgenden Worten: „Damals war der Mann, der die Elefanten tötete, Devadatta; der Gebieter der Herde aber war ich.“

Ende der Erzählung von dem gelben Gewand

Anmerkungen:

1.

Ein oft gebrauchter Beiname des Sāriputta.

2.

Gelbe Gewänder sind das äußere Kennzeichen der buddhistischen Mönche.

3.

Dhammapadam Vers 9 und 10.

de/tipitaka/sut/kn/j/j05/j221.txt · Zuletzt geändert: 2022/03/24 13:37 von Johann