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236 Die Erzählung von dem Kranich - Baka-Jataka

236 Die Erzählung von dem Kranich - Baka-Jataka

Summary: url=./index.html#j236 Ein Kranich stellt sich, als sei er in Ekstase versunken, um ungestört die Fische fressen zu können. Doch wird sein Betrug ans Licht gebracht.

J 236 {Sutta: J ii 234|J 236|J 236} {Vaṇṇanā: atta. J 236|atta. J 236}

Die Erzählung von dem Kranich

236

Baka-Jataka (Bakajātakaṃ)

übersetzt aus dem Pali ins Deutsche:

Julius Dutoit

Gar edel, traun, ist dieser Vogel

[§A] Hover: Gegenwartsgeschichte: Vorgeschichte

Dies erzählte der Meister, da er im Jetavana verweilte, mit Beziehung auf einen Betrüger. Als dieser nämlich vor den Meister gebracht wurde und ihm vor die Augen kam, sprach der Meister: „Nicht nur jetzt, ihr Mönche, sondern auch früher schon war dieser ein Betrüger.“ Und nach diesen Worten erzählte er folgende Begebenheit aus der Vergangenheit.

[§B] Hover: Geschichte aus der Vergangenheit

Als ehedem zu Benares Brahmadatta regierte, war der Bodhisattva ein Fisch in einem Teiche im Himalaya-Gebirge und wohnte dort mit großem Gefolge. Ein Kranich aber dachte: „Ich will die Fische fressen.“ Er stellte sich an einem Orte nahe dem Teiche auf mit herabgesenktem Kopfe und ausgebreiteten Flügeln, indem er ganz versunken die Fische anschaute; so wartete er, bis sie ermüdet würden.

In diesem Augenblicke kam der Bodhisattva, der von einer Fischeschar umgeben sich Futter suchte, an diese Stelle. Als die Schar der Fische den Kranich bemerkte, sprachen sie folgende erste Strophe:

[§1] Hover: 171. Bhaddako vatayaṃ pakkhī, dijo kumudasannibho; Vūpasantehi pakkhehi, mandamandova jhāyati. „Gar edel, traun(0a), ist dieser Vogel; wie Lotos glänzt des Frommen(1) Leib. Die Flügel sind zur Ruh gekommen und langsam sinkt er in <abbr title=„Jhana, oder Vertiefung, Konzentration, Sammlung“>Ekstase</abbr>.“

Der Bodhisattva betrachtete ihn und sprach dann folgende zweite Strophe:

[§2] Hover: 172. Nāssa sīlaṃ vijānātha, anaññāya pasaṃsatha; Amhe dijo na pāleti, tena pakkhī na phandatīti. „Ihr wisst nicht, was sein wahres Wesen; ihr lobt ihn, weil ihr ihn nicht kennt. Der Fromme da will uns nichts Gutes; darum bewegt sich nicht der Vogel.“

Nachdem er so gesprochen, machte die Fischeschar das Wasser unruhig und bewog dadurch den Kranich zur Flucht.

[§C] Hover: Schlußworte und Auflösung

Nachdem der Meister diese Unterweisung beschlossen, verband er das Jātaka mit folgenden Worten: „Damals war der Kranich der Betrüger, der Fischkönig aber war ich.“

Ende der Erzählung von dem Kranich

Anmerkungen:

0a.

Veraltet für: „in der Tat“.

1.

Das Wort „dijo“, eigentlich „der zweimal Geborene“, bedeutet sowohl

„Vogel“ als auch „der Brahmane, der Fromme“: ersteres deshalb, weil der Vogel zweimal geboren wird, nämlich im Ei und aus dem Ei. Hier scheint aber doch die zweite Bedeutung(1a) beabsichtigt zu sein.

1a.

Als „zweite Geburt“ der Brahmanen gilt die Einweihung in die vedischen

Rituale.

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de/tipitaka/sut/kn/j/j05/j236.txt · Zuletzt geändert: 2022/03/24 13:37 von Johann