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247 Die Erzählung von Padanjali - Padanjali-Jataka

247 Die Erzählung von Padanjali - Padanjali-Jataka

Summary: url=./index.html#j247 Ein Prinz wird geprüft, ob er klug genug ist zum Regieren. Da er aber jedesmal nur die Lippe verzieht, merkt man seine Torheit und macht einen anderen zum König.

J 247 {Sutta: J ii 264|J 247|J 247} {Vaṇṇanā: atta. J 247|atta. J 247}

Die Erzählung von Padanjali

247

Padanjali-Jataka (Pādañjalījātakaṃ)

übersetzt aus dem Pali ins Deutsche:

Julius Dutoit

Gewisslich ist Padanjali

[§A] Hover: Gegenwartsgeschichte: Vorgeschichte

Dies erzählte der Meister, da er im Jetavana verweilte, mit Beziehung auf den Thera Laludayi(1). — Eines Tages nämlich erklärten die beiden großen Schüler eine Frage. Die Mönche hörten der Besprechung zu und priesen die beiden Theras. Der Thera Laludayi aber, der sich in der Versammlung befand, dachte: „Verstehen diese dasselbe wie ich?“ Und er verzog die Lippe. Als dies die Theras bemerkten, erhoben sie sich und gingen davon; die Versammlung aber hatte ein Ende.

In der Lehrhalle begannen darauf die Mönche folgendes Gespräch: „Freund, der törichte Udayi hat, um die beiden ersten Schüler zu tadeln, die Lippe verzogen.“ Als der Meister dies hörte, sprach er: „Nicht nur jetzt, sondern auch früher schon kannte der törichte Udayi keine andre Weisheit, als die Lippe zu verziehen.“ Und nach diesen Worten erzählte er folgende Begebenheit aus der Vergangenheit.

[§B] Hover: Geschichte aus der Vergangenheit

Als ehedem zu Benares Brahmadatta regierte, war der Bodhisattva dessen Minister und Ratgeber in den weltlichen und geistlichen Dingen. Der König aber hatte einen Sohn, Padanjali mit Namen; der war dumm und der Trägheit ergeben.

In der Folgezeit starb der König. Nachdem die Minister den Leichnam des Königs verbrannt hatten, überlegten sie: „Ihn wollen wir zum Könige weihen“, und nannten dabei den Königssohn Padanjali. Der Bodhisattva aber entgegnete: „Dieser Prinz ist dumm und der Trägheit ergeben; wir wollen ihn beobachten und dann erst weihen.“

Darauf ließen die Minister die Gerichtsstätte in Ordnung bringen und den Prinzen in der Nähe Platz nehmen. Dann entschieden sie einen Prozess; aber sie trafen nicht die richtige Entscheidung, sondern machten den zum Herrn der Sache, dem sie nicht gebührte. Hierauf fragten sie den Prinzen: „Wie, Prinz, haben wir richtig geurteilt?“ Jener verzog die Lippe. Nun meinte der Bodhisattva: „Weise ist, wie ich glaube, der Prinz; er wird gemerkt haben, dass nicht richtig geurteilt wurde.“ Und er sprach folgende erste Strophe:

[§1] Hover: 194. Addhā pādañjalī sabbe, paññāya atirocati; Tathā hi oṭṭhaṃ bhañjati, uttariṃ nūna passati. „Gewisslich ist Padanjali uns allen an Verständnis über. Verzogen hat er ja die Lippe; gewiss sieht er das Richtige.“

An einem andern Tage brachten sie abermals die Gerichtsstätte in Ordnung, entschieden eine andre Sache richtig und fragten dann: „Wie, Fürst(2), hast du richtig entschieden?“ Jener aber verzog die Lippe.

Da merkte der Bodhisattva, dass jener ein blinder Tor war, und sprach folgende zweite Strophe:

[§2] Hover: 195. Nāyaṃ dhammaṃ adhammaṃ vā, atthānatthañca bujjhati; Aññatra oṭṭhanibbhogā, nāyaṃ jānāti kiñcananti. „Was Recht, was Unrecht, weiß er nicht, was nützlich oder schädlich ist; verziehen kann er nur die Lippe und nichts versteht er außerdem.“

Die Minister aber erkannten die Dummheit des Prinzen Padanjali und weihten den Bodhisattva zum Könige.

[§C] Hover: Schlußworte und Auflösung

Nachdem der Meister diese Lehrunterweisung beschlossen hatte, verband er das Jātaka mit folgenden Worten: „Damals war Padanjali der törichte Udayi, der weise Minister aber war ich.“

Ende der Erzählung von Padanjali

Anmerkungen:

1.

Ober diesen törichten Udayi vgl. Jātaka 5 und

öfter.

2.

Sie erklären ihn also schon für den König.

de/tipitaka/sut/kn/j/j05/j247.txt · Zuletzt geändert: 2022/03/24 13:37 von Johann