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J 256 Die Erzählung von dem alten Brunnen - Jarudapana-Jataka

J 256 Die Erzählung von dem alten Brunnen - Jarudapana-Jataka

Summary: url=./index.html#j256 Einige Kaufleute graben einen Brunnen tiefer und finden dabei Schätze. Damit nicht zufrieden graben sie weiter, bis sie von dem unten wohnenden Schlangenkönig getötet werden.

J 256 {Sutta: J ii 296|J 256|J 256} {Vaṇṇanā: atta. J 256|atta. J 256}

Die Erzählung von dem alten Brunnen

256

Jarudapana-Jataka (Jarūdapānajātakaṃ)

übersetzt aus dem Pali ins Deutsche:

Julius Dutoit

Da sie im alten Brunnen gruben

[§A] Hover: Gegenwartsgeschichte: Vorgeschichte

Dies erzählte der Meister, da er im Jetavana verweilte, mit Beziehung auf Kaufleute, die zu Savatthi wohnten. Diese nahmen zu Savatthi Waren und füllten damit ihre Wagen. Als es Zeit für sie war, ihre Geschäftsreise anzutreten, luden sie den Vollendeten ein und spendeten ein großes Almosen. Sie nahmen die Zufluchten an und wurden in den Geboten befestigt; dann grüßten sie den Meister und sagten: „Wir, Herr, wollen, um Geschäfte zu machen, einen weiten Weg gehen. Wenn wir unsre Ware verkauft, Erfolg gehabt haben und glücklich zurückgekehrt sind, werden wir Euch wieder begrüßen.“ Nach diesen Worten machten sie sich auf den Weg.

Inmitten einer Wildnis sahen sie einen alten Brunnen. Sie dachten: „In diesem Brunnen ist kein Wasser, wir aber sind durstig; wir wollen ihn tiefer graben.“ Da sie aber gruben, fanden sie der Reihe nach viel Erz und so weiter bis zum Lapislazuli(1). Davon befriedigt füllten sie ihre Wagen mit diesen Kostbarkeiten und kehrten gesund nach Savatthi zurück.

Nachdem sie die heimgebrachten Schätze aufgehoben hatten, dachten sie: „Da wir Erfolg hatten, wollen wir ein Mahl spenden.“ Sie luden den Vollendeten ein, spendeten ein Almosen, begrüßten ihn und setzten sich ihm zur Seite. Darauf erzählten sie dem Meister, wie sie zu ihren Schätzen gelangt seien. Der Meister erwiderte: „Da ihr, ihr Laienbrüder, mit diesen Schätzen zufrieden waret und Maß hieltet, erhieltet ihr die Schätze und rettetet euer Leben; in der Vorzeit aber hielten Unzufriedene nicht Maß, taten nicht nach den Worten der Weisen und kamen dadurch ums Leben.“ Nach diesen Worten erzählte er auf ihre Bitte folgende Begebenheit aus der Vergangenheit.

[§B] Hover: Geschichte aus der Vergangenheit

Als ehedem zu Benares Brahmadatta regierte, nahm der Bodhisattva zu Benares in einer Kaufmannsfamilie seine Wiedergeburt. Nachdem er herangewachsen war, war er der Führer einer Karawane. Als er einmal zu Benares Ware mitgenommen und seine Wagen damit gefüllt hatte, kam er mit vielen Kaufleuten in diese Wildnis und sah diesen Brunnen. Da gruben die Kaufleute, um Wasser zu erhalten, den Brunnen tiefer und fanden nacheinander viel Erz und andere Metalle. Nachdem sie den großen Schatz gefunden, dachten sie in ihrer Unzufriedenheit: „Es wird noch etwas Wertvolleres da sein“, und gruben immer weiter. Da sprach der Bodhisattva zu ihnen: „He, ihre Kaufleute, die Gier ist die Wurzel des Verderbens. Wir haben viele Schätze gefunden; seid mit so viel zufrieden und grabt nicht zu tief!“ Aber obwohl er sie abzuhalten suchte, gruben sie weiter.

Dieser Brunnen aber war von Nagas bewohnt. Als nun der Palast des darunter wohnenden Naga-Königs einen Riss bekam und Erdklumpen und Schmutz hinab fielen, wurde dieser zornig und traf alle übrigen außer dem Bodhisattva mit dem Hauch seiner Nase(2), so dass sie starben, Dann kam er aus seiner Naga-Behausung hervor, ließ die Wagen anspannen, mit allen den herrlichen Kostbarkeiten anfüllen und den Bodhisattva auf einem herrlichen Wagen Platz nehmen. Durch Naga-Jünglinge ließ er die Wagen vorwärts treiben, führte den Bodhisattva nach Benares, brachte ihn in sein Haus und hob ihm die Kostbarkeiten auf; darauf kehrte er in seine Naga-Wohnung zurück.

Der Bodhisattva verkaufte die Schätze, spendete ein Almosen, dass man auf dem ganzen Jambu-Erdteil sich darüber erregte, betätigte die Gebote, beobachtete die Uposatha-Bestimmungen und gelangte am Ende seines Lebens in den Himmel.

Nachdem der Meister diese Begebenheit ans der Vergangenheit erzählt hatte, sprach er, der völlig Erleuchtete, folgende Strophen(2a):

[§1] Hover: 16. Jarūdapānaṃ khaṇamānā, vāṇijā udakatthikā; Ajjhagamuṃ ayasaṃ lohaṃ [ajjhagaṃsu ayolohaṃ (sī. syā. pī.)], tipusīsañca vāṇijā; Rajataṃ jātarūpañca, muttā veḷūriyā bahū. Da sie im alten Brunnen gruben, die Händler, die nach Wasser suchten, da stießen sie auf Erz und Eisen, auf Zinn und Blei, die Kaufleute. [§2] Hover: 17. Te ca tena asantuṭṭhā, bhiyyo bhiyyo akhāṇisuṃ; Te tatthāsīviso [tattha āsīviso (ka.), tatthapāsīviso (syā.)] ghoro, tejassī tejasā hani. Auch Gold und Silber fanden sie, Perlen und Lapislazuli; doch gruben sie noch immer weiter und waren damit nicht zufrieden. [§3] Hover: 18. Tasmā khaṇe nātikhaṇe, atikhātaṃ [atikhaṇaṃ (ka.)] hi pāpakaṃ; Khātena ca [khaṇena ca (ka.), khaṇanena (syā.)] dhanaṃ laddhaṃ, atikhātena [atikhaṇena (ka.)] nāsitanti. Doch die furchtbare Schlange dort, die leuchtende, hat sie getötet. Man grabe darum nicht zu tief; zu tief zu graben, bringt Verderben. Der, welcher grub, fand dort die Schätze; doch wer zu tief grub, musste sterben.

[§C] Hover: Schlußworte und Auflösung

Nachdem der Meister diese Unterweisung beschlossen hatte, verband er das Jātaka mit folgenden Worten: „Damals war der Schlangenkönig Sāriputta, der Anführer der Karawane aber war ich.“

Ende der Erzählung von dem alten Brunnen

Anmerkungen:

1.

Nämlich nach dem Erz die oft erwähnten sieben Arten der Kostbarkeiten,

deren letzte der Lapislazuli ist.

2.

Dies ist vielleicht in Beziehung zu setzen mit der oben in Jātaka 178 Anm. 1 erwähnten „Schlangenhauchkrankheit“.

2a.

Die folgenden Strophen sind – bis auf die mittleren beiden Zeilen der

dritten Strophe – eine in Versen gefasste Zusammenfassung der Begebenheit aus der Vergangenheit.

de/tipitaka/sut/kn/j/j06/j256.txt · Zuletzt geändert: 2022/03/24 13:37 von Johann