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272 Die Erzählung von dem Tiger - Vyaggha-Jataka

272 Die Erzählung von dem Tiger - Vyaggha-Jataka

Summary: url=./index.html#j272 Zwei Baumgottheiten werden von einem Löwen und einem Tiger beschützt, welche die Leute von dem Walde fernhalten. Einmal vertreibt die eine Gottheit die Tiere, worauf die Leute in den Wald gehen und die Bäume fällen.

J 272 {Sutta: J ii 358|J 272|J 272} {Vaṇṇanā: atta. J 272|atta. J 272}

Die Erzählung von dem Tiger

272

Vyaggha-Jataka (Byagghajātakaṃ)

übersetzt aus dem Pali ins Deutsche:

Julius Dutoit

Wenn man mit einem Freund verkehrt

[§A] Hover: Gegenwartsgeschichte: Vorgeschichte

Dies erzählte der Meister, da er im Jetavana verweilte, mit Beziehung auf Kokālika.

[§D]

Die Geschichte von Kokālika wird im dreizehnten Buche im Takkuriya-Jātaka erzählt werden. —

Kokālika aber war, um Sāriputta und Mogallana zu holen, aus seiner Gegend nach dem Jetavana gekommen. Nachdem er den Meister begrüßt, suchte er die beiden Theras auf und sagte: „Freunde, die Bewohner der Kokālika-Gegend schicken nach euch; kommt, wollen wir zu ihnen geben.“ Jene aber erwiderten: „Gehe nur wieder, Freund, wir kommen nicht.“ So von den Theras zurückgewiesen, kehrte er allein zurück.

Die Mönche begannen hierauf in der Lehrhalle folgendes Gespräch: „Freund, Kokālika kann es weder mit Sāriputta und Mogallana aushalten noch ohne sie; eine Vereinigung mit ihnen verträgt er nicht noch eine Trennung.“ Da kam der Meister und fragte: ,,Zu welcher Unterhaltung, ihr Mönche, habt ihr euch jetzt hier versammelt?“ Als sie antworteten: „Zu der und der“, sprach er: „Nicht nur jetzt, ihr Mönche, sondern auch früher schon konnte es Kokālika weder mit Sāriputta und Mogallana aushalten, noch ohne sie.“ Und nach diesen Worten erzählte er folgende Begebenheit aus der Vergangenheit.

[§B] Hover: Geschichte aus der Vergangenheit

Als ehedem zu Benares Brahmadatta regierte, war der Bodhisattva als eine Baumgottheit in einer Waldgegend wiedergeboren worden. Unweit von dessen Behausung wohnte eine andere Baumgottheit in einem gewaltigen Baumriesen. — In diesem Walde aber hausten ein Löwe und ein Tiger. Aus Furcht vor ihnen machte sich niemand dort ein Ackerfeld, noch fällte man einen Baum; man traute sich nicht einmal, sich umzukehren, um nur hinzuschauen. — Der Löwe und der Tiger aber töteten und verzehrten dort allerlei Tiere; was von ihrem Mahle übrig blieb, das ließen sie liegen. Auf diese Weise entstand in dem Walde ein unreiner Aasgeruch.

Nun sprach die andere Baumgottheit, die in ihrer blinden Torheit den Grund nicht einsah, eines Tages zum Bodhisattva: „Lieber, durch diesen unseren Löwen und Tiger ist unser Wald voll unreinen Aasgeruches geworden. Ich will sie verjagen.“ Der Bodhisattva erwiderte: „Lieber, durch diese beiden werden unsere Wohnstätten behütet. Wenn sie verjagt sind, so werden unsere Wohnstätten zerstört werden. Denn wenn die Menschen nicht mehr die Spur des Löwen und des Tigers sehen, werden sie den ganzen Wald fällen, die Flächen ganz ebnen und Felder darauf anlegen. Möge dir dies nicht gefallen.“ Und er sprach die folgenden beiden ersten Strophen:

[§1] Hover: 64. Yena mittena saṃsaggā, yogakkhemo vihiyyati; Pubbevajjhābhavaṃ tassa, rukkhe akkhīva paṇḍito. „Wenn man mit einem Freund verkehrt und dadurch seine Ruh' verliert, so gebe sorgsam Acht der Weise, dass jener nicht zu sehr erstarke. [§2] Hover: 65. Yena mittena saṃsaggā, yogakkhemo pavaḍḍhati; Kareyyattasamaṃ vuttiṃ, sabbakiccesu paṇḍito. Wenn man mit einem Freund verkehrt und dadurch mehrt die Sicherheit, so möge ihn in allen Dingen der Weise fördern wie sich selbst.“ —

Obwohl aber auf diese Weise der Bodhisattva den Grund erklärte, zeigte eines Tages die törichte Baumgottheit, ohne zu überlegen, den beiden eine Schreckgestalt und trieb dadurch den Löwen und den Tiger in die Flucht. — Als nun die Menschen die Fußspur der Tiere nicht mehr sahen, merkten sie, dass der Löwe und der Tiger in einen anderen Wald gezogen seien, und sie fällten die eine Seite des Waldes.

Jetzt kam die Baumgottheit zum Bodhisattva und sagte: „Lieber, ich tat nicht nach deinen Worten und verscheuchte jene; jetzt aber, da die Menschen merken, dass jene weg sind, fällen sie den Wald. Was ist da zu tun?“ Der Bodhisattva erwiderte: „Jetzt wohnen sie in dem und dem Walde; gehe hin und hole sie zurück.“ — Darauf begab sich die Gottheit dorthin, trat vor die Tiere hin, faltete die Hände gegen sie und sprach folgende dritte Strophe:

[§3] Hover: 66. Etha byagghā nivattavho, paccupetha [paccametha (sī. pī.)] mahāvanaṃ; Mā vanaṃ chindi nibyagghaṃ, byagghā māhesu nibbanāti. „Kommt doch, ihr Tiger(2), kehrt zurück, kommt wieder in den großen Wald! Nicht fall' der Wald, weil ihr jetzt fern; nicht mögt ihr bleiben ohne Heim.“

Aber obwohl sie so von der Gottheit gebeten wurden, wiesen sie diese zurück mit den Worten: „Gehe nur; wir kommen nicht wieder.“ So musste die Gottheit allein in ihren Wald zurückkehren.

Nach einigen Tagen aber fällten die Menschen den ganzen Wald, legten Felder an und betrieben dort Ackerbau.

[§C] Hover: Schlußworte und Auflösung

Nachdem der Meister diese Unterweisung beschlossen hatte, verband er das Jātaka mit folgenden Worten: „Damals war die unkluge Gottheit Kokālika, der Löwe war Sāriputta, der Tiger Mogallana; die weise Gottheit aber war ich.“

Ende der Erzählung von dem Tiger

Anmerkungen:

1.
2.

Hier ist nur der Tiger als Repräsentant der beiden Tiere genannt. Auch

die Benennung des Jātaka kommt daher.

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de/tipitaka/sut/kn/j/j06/j272.txt · Zuletzt geändert: 2022/03/24 13:37 von Johann