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de:tipitaka:sut:kn:j:j06:j277

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277 Die Erzählung von dem Gefiederten - Romaka-Jataka

277 Die Erzählung von dem Gefiederten - Romaka-Jataka

Summary: url=./index.html#j277 Ein Asket möchte Taubenfleisch verzehren und lauert deshalb den Tauben, die bei ihm zu verkehren pflegen, auf. Diese merken aber seine Absicht und entgehen seinem Anschlag.

J 277 {Sutta: J ii 384|J 277|J 277} {Vaṇṇanā: atta. J 277|atta. J 277}

Die Erzählung von dem Gefiederten

277

Romaka-Jataka (Romakajātakaṃ)

übersetzt aus dem Pali ins Deutsche:

Julius Dutoit

Schon fünfzig Jahre

[§A] Hover: Gegenwartsgeschichte: Vorgeschichte

Dies erzählte der Meister, da er im Veluvana verweilte, mit Beziehung auf den Mordversuch des Devadatta.

[§D]

Die Begebenheit aus der Gegenwart ist bekannt.

[§B] Hover: Geschichte aus der Vergangenheit

Ehedem aber, als zu Benares Brahmadatta regierte, war der Bodhisattva eine Taube und wohnte, umgeben von vielen Tauben, im Walde in einer Berghöhle. Ein tugendhafter Asket erbaute sich nun unweit von dem Wohnorte dieser Tauben in der Nähe eines Nachbardorfes eine Einsiedelei und nahm auch in einer Felshöhle seine Wohnung. Manchmal kam der Bodhisattva zu ihm hin und hörte bei ihm, was passend für ihn zu hören war.

Nachdem aber der Asket lange dort gewohnt hatte, zog er fort. Darauf kaum ein andrer, falscher Jatila(1) herbei und nahm dort seinen Aufenthalt(2). Der Bodhisattva suchte ihn auf, umgeben von seinen Tauben, begrüßte ihn und begann eine liebenswürdige Unterhaltung mit ihm. Nachdem er in der Einsiedelei verweilt hatte, suchte er in der Nähe der Berghöhle sein Futter und kehrte am Abend in seine Behausung zurück.

So blieb der falsche Asket mehr als fünfzig Jahre dort wohnen. Eines Tages nun bereiteten die Bewohner des benachbarten Dorfes Taubenfleisch für ihn zu und gaben es ihm. Durch die Lust am Wohlgeschmack gefesselt fragte er: „Was ist das für ein Fleisch?“ Als er hörte, es sei Taubenfleisch, dachte er: „In meine Einsiedelei kommen viele Tauben. Ich muss sie töten und ihr Fleisch verzehren.“ Darauf ließ er sich Reiskörner, zerlassene Butter, Molken, Kümmel, Pfeffer u. dgl. bringen und stellte es beiseite. Einen Hammer verbarg er im Zipfel seines Gewandes und setzte sich hierauf an die Tür seiner Laubhütte, die Ankunft der Tauben erwartend.

Umgeben von seinen Tauben kam jetzt der Bodhisattva heran und beobachtete das böse Tun des falschen Jatila. Er dachte: „Dieser böse Asket hat ein falsches Aussehen, wie er dasitzt. Hat er vielleicht Fleisch von unsern Stammesgenossen verzehrt? Ich werde ihn untersuchen.“ Und er stellte sich in dessen Windrichtung. Da witterte er den Geruch seines Körpers und er dachte: „Dieser will uns töten und unser Fleisch verzehren. Man darf nicht zu ihm hingehen.“ Darauf kehrte er mit seinen Tauben um und entfernte sich.

Als der Asket sah, dass jener nicht herankomme, dachte er: „Ich muss ihnen süße Worte sagen und, wenn sie Vertrauen gefasst, sie töten und ihr Fleisch verzehren.“ Und er sprach die folgenden beiden ersten Strophen:

[§1] Hover: 79. Vassāni paññāsa samādhikāni, vasimha selassa guhāya romaka; Asaṅkamānā abhinibbutattā [abhinibbutacittā (syā. ka.)], hatthatta [hatthattha (syā.)] māyanti mamaṇḍajā pure. „Schon fünfzig Jahre und noch eins verweilten, Gefiederter, wir in des Berges Höhle. Ohn' alle Furcht und ohne jeden Argwohn sind bisher stets die Vögel mir genaht. [§2] Hover: 80. Te dāni vakkaṅga kimatthamussukā, bhajanti aññaṃ girikandaraṃ dijā; Na nūna maññanti mamaṃ yathā pure, cirappavutthā atha vā na te ime. Warum, Krummhalsiger(3), begeben jetzt sich voll Eifers nach'ner andern Höhl' die Vögel? Verehren sie mich nicht mehr so wie früher? Sind diese Vögel nicht die altgewohnten?“

Als dies der Bodhisattva hörte, blieb er stehen, drehte sich um und sprach folgende dritte Strophe:

[§3] Hover: 81. Jānāma taṃ na mayaṃ sampamūḷhā [na maya’masma mūḷhā (sī. pī.)], soyeva tvaṃ te mayamasma nāññe; Cittañca te asmiṃ jane paduṭṭhaṃ, ājīvikā [ājīvaka (sī. syā.), ājīvika (pī.)] tena tamuttasāmāti. „Wir kennen dich; wir sind ja nicht verblendet; du bist es selbst, auch wir sind keine andern. Doch Übles sinnest du nun gegen uns, darum, Asket, wir haben Furcht vor dir.“

Jetzt merkte der Asket, dass er von ihnen erkannt war. Er warf seinen Hammer nach ihnen, fehlte sie aber und rief: „Gehe nur; ich habe dich verfehlt.“ Darauf sprach zu ihm der Bodhisattva: „Mich hast du jetzt verfehlt; die vier Höllen aber verfehlst du nicht. Wenn du hier wohnen bleibst, werde ich den Dorfbewohnern verkünden, dass du ein Räuber bist, und dich festnehmen lassen. Mache dich rasch aus dem Staube!“ Mit diesen Worten jagte er ihm Furcht ein und entfernte sich. Der Jatila aber getraute sich nicht mehr, daselbst zu bleiben.

[§C] Hover: Schlußworte und Auflösung

Nachdem der Meister diese Lehrunterweisung beschlossen hatte, verband er das Jātaka mit folgenden Worten: „Damals war der Asket Devadatta, der frühere tugendhafte Asket war Sāriputta, der Anführer der Tauben aber war ich.“

Ende der kleinen Erzählung von dem Gefiederten

Anmerkungen:

1.

Vgl. Jātaka 66 Anm. 2. [Er hatte also das typische

Aussehen der vorbuddhistischen Asketen. Über die Flechtenträger, pali Jatilas, vgl. „Leben des Buddha“, S. 103 ff.]

2.

Vgl. die ähnliche Erzählung im

138. Jātaka.

3.

Nach dem Kommentator ist dies ein Beiname für alle Vögel, weil sie beim

Auffliegen den Hals krümmen.

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de/tipitaka/sut/kn/j/j06/j277.txt · Zuletzt geändert: 2022/03/24 13:37 von Johann