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319 Die Erzählung vom dem Rebhuhn - Tittira-Jataka

319 Die Erzählung vom dem Rebhuhn - Tittira-Jataka

Summary: url=./index.html#j319 Ein Jäger hat ein Rebhuhn gefangen und benützt es dazu, daß es durch seinen Schrei andre Vögel herbeilockt, die er dann erlegt. Da das Rebhuhn sich Vorwürfe macht wegen seines Tuns, fragt es einen Weisen darüber, der ihm seine Zweifel zerstreut.

J 319 {Sutta: J iii 066|J 319|J 319} {Vaṇṇanā: atta. J 319|atta. J 319}

Die Erzählung vom dem Rebhuhn

319

Tittira-Jataka (Tittirajātakaṃ)

übersetzt aus dem Pali ins Deutsche:

Julius Dutoit

Gar glücklich lebe ich fürwahr

[§A] Hover: Gegenwartsgeschichte: Vorgeschichte

Dies erzählte der Meister, da er bei Kosambi im Badarika-Kloster verweilte, mit Beziehung auf den Thera Rāhula.

[§D]

Die Begebenheit ist schon oben im Tipallattha-Jātaka [Jātaka 16] erzählt worden.

Während aber in der Lehrhalle die Mönche sagten: „Freund, Rāhula ist begierig nach Belehrung, zu Selbstvorwürfen geneigt, geduldig bei Ermahnungen“, und so sich über die Vorzüge dieses Ehrwürdigen unterhielten, kam der Meister und fragte: „Zu welcher Unterhaltung, ihr Mönche, habt ihr euch jetzt hier niedergelassen?“ Als sie antworteten: „Zu der und der“, sprach er: „Nicht nur jetzt, ihr Mönche, sondern auch früher schon war Rāhula begierig nach Belehrung, zu Selbstvorwürfen geneigt und geduldig bei Ermahnungen.“ Und nach diesen Worten erzählte er folgende Begebenheit aus der Vergangenheit.

[§B] Hover: Geschichte aus der Vergangenheit

Als ehedem zu Benares Brahmadatta regierte, nahm der Bodhisattva in einer Brahmanenfamilie seine Wiedergeburt. Als er herangewachsen war und zu Takkasilā alle Künste erlernt hatte, verließ er die Welt und betätigte im Himalaya die Weltflucht der Weisen. Er erlangte die Erkenntnisse und die Vollkommenheiten und wohnte, des Glückes der <abbr title=„Jhana, oder Vertiefung, Konzentration, Sammlung“>Ekstase</abbr> sich erfreuend, in einem lieblichen Wäldchen. — Um sich mit Salz und Saurem zu versehen, ging er einmal in ein Grenzdorf. Als ihn die Leute sahen, errichteten sie ihm befriedigten Herzens in einem Walde eine Laubhütte und ließen ihn dort wohnen, indem sie ihn mit den notwendigen Hilfsmitteln versahen.

Damals hatte in diesem Dorfe ein Vogelfänger ein geflecktes Rebhuhn gefangen. Er richtete es gut ab, tat es in einen Käfig und zog es auf. Er nahm es mit in den Wald und fing die Rebhühner, die auf das Geschrei seines Vogels herbeikamen. Das Rebhuhn aber dachte: „Durch mich gehen viele meiner Verwandten zugrunde; dies ist böse von mir“, und es gab keinen Laut mehr von sich. Als aber der Jäger merkte, dass es nicht mehr schreien wollte, schlug er es mit einem Stück Bambus auf den Kopf. Von Schmerz gepeinigt schrie das Rebhuhn. So fing der Vogelfänger durch seinen Vogel die Rebhühner und erwarb sich dadurch seinen Unterhalt.

Nun dachte dieses Rebhuhn bei sich: „Dass diese Vögel sterben sollen, ist nicht meine Absicht; die Veranlassung zur Tat aber geht auf mich zurück. Wenn ich meine Stimme nicht erhebe, so kommen sie nicht herbei; wenn ich sie aber erhebe, so kommen sie. Wenn sie aber kommen, so fängt sie dieser jedes Mal und bringt sie ums Leben. Besteht nun darin eine Schuld für mich oder nicht?“ Von da an dachte es immer: „Wer könnte mir wohl diesen Zweifel lösen?“, und suchte beständig nach einem derartigen Weisen.

Eines Tages nun begab sich jener Jäger, nachdem er viele Rebhühner gefangen und seinen Korb damit angefüllt hatte, um Wasser zu trinken, nach der Einsiedelei des Bodhisattva. Er stellte seinen Käfig in die Nähe des Bodhisattva, streckte sich, nachdem er Wasser getrunken, auf den Sand hin und schlief ein. Als das Rebhuhn merkte, dass er eingeschlafen war, dachte es: „Ich will diesen Asketen über meinen Zweifel fragen; wenn er es weiß, wird er es mir sagen.“ Und in seinem Käfige liegend sprach es, um ihn zu fragen, folgende erste Strophe:

[§1] Hover: 73. Susukhaṃ vata jīvāmi, labhāmi ceva bhuñjituṃ; Paripantheva tiṭṭhāmi, kā nu bhante gatī mama. „Gar glücklich lebe ich fürwahr; immer bekomme ich zu fressen, doch stehe ich in der Gefahr. Was, Herr, wird meine Zukunft sein?“

Dessen Frage beantwortend sprach der Bodhisattva folgende zweite Strophe:

[§2] Hover: 74. Mano ce te nappaṇamati, pakkhi pāpassa kammuno; Abyāvaṭassa bhadrassa, na pāpamupalimpati. „Wenn deine Absicht nicht, o Vogel, zu bösen Taten ist geneigt, so haftet nicht an dir das Böse, da du nichts Böses willst, du Guter.“

Als dies das Rebhuhn hörte, sprach es folgende dritte Strophe:

[§3] Hover: 75. Ñātako no nisinnoti, bahu āgacchate jano; Paṭicca kammaṃ phusati, tasmiṃ me saṅkate mano. „Es kommen viele, da sie denken: ‘Unser Verwandter sitzet dort.’ Des Bösen Anlass stammt von mir; darüber ist mein Sinn im Zweifel.“

Da dies der Bodhisattva hörte, sprach er folgende vierte Strophe:

[§4] Hover: 76. Na paṭicca kammaṃ phusati, mano ce nappadussati; Appossukkassa bhadrassa, na pāpamupalimpatīti. „Des Bösen Anlass trifft dich nicht, wenn deine Absicht ist nicht schlecht. Dem Guten, der nur ungern schadet, dem haftet nicht das Böse an.“ —

So beruhigte das große Wesen das Rebhuhn. Von da an aber machte es sich keine Bedenken mehr. Nachdem aber der Jäger erwacht war, grüßte er den Bodhisattva, nahm seinen Käfig und ging fort.

[§C] Hover: Schlußworte und Auflösung

Nachdem der Meister diese Lehrunterweisung beschlossen, verband er das Jātaka mit folgenden Worten: „Damals war das Rebhuhn Rāhula, der Asket aber war ich.“

Ende der Erzählung von dem Rebhuhn

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de/tipitaka/sut/kn/j/j07/j319.txt · Zuletzt geändert: 2019/10/30 13:23 von Johann