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379 Die Erzählung vom Neru-Berge - Neru-Jataka

379 Die Erzählung vom Neru-Berge - Neru-Jataka

Summary: url=./index.html#j379 Zwei Schwäne sehen einen Berg, durch dessen Glanz alle Tiere ein gleichmäßig schönes  Aussehen haben. Dies halten die Schwäne nicht für gerecht und fliegen davon.

J 379 {Sutta: J iii 248|J 379|J 379} {Vaṇṇanā: atta. J 379|atta. J 379}

Die Erzählung vom Neru-Berge

379

Neru-Jataka (Nerujātakaṃ)

übersetzt aus dem Pali ins Deutsche:

Julius Dutoit

Der Raben und der Krähen Scharen

[§A] Hover: Gegenwartsgeschichte: Vorgeschichte

Dies erzählte der Meister, da er im Jetavana verweilte, mit Beziehung auf einen Mönch.

Dieser hatte nämlich vom Meister einen Betrachtungsstoff erhalten und war dann nach einem Grenzdorfe gezogen. Von seinem würdigen Wandel befriedigt, gaben ihm die Leute Speise und erbauten ihm, nachdem sie seine Einwilligung erhalten, im Walde eine Laubhütte, wo sie ihn wohnen ließen und ihm große Ehre erwiesen.

Da kamen einige Asketen, die die Beständigkeit der Dinge lehrten(1). Die Bewohner nahmen ihre Worte an; sie schickten den Thera weg, behielten die die Beständigkeit Lehrenden bei sich und erwiesen ihnen allein Ehre. Darauf kamen solche, welche das Aufhören aller Dinge mit dem Tode lehrten(2). Die Bewohner schickten nun die Asketen fort, die die Beständigkeit lehrten, und behielten die anderen bei sich, die das Aufhören aller Dinge mit dem Tode lehrten. Darauf kamen andere nackte Asketen. Jene schickten jetzt diejenigen fort, die das Aufhören aller Dinge mit dem Tode lehrten, und nahmen die Lehre der nackten Asketen an.

Nachdem nun jener erstere bei den Leuten, die nicht wussten, was Recht und Unrecht sei, im Elend geweilt hatte und die Regenzeit vorüber war, feierte er die Pavarana(3) und begab sich dann zum Meister. Dieser begann eine liebenswürdige Unterhaltung mit ihm und fragte: „Wo hast du die Regenzeit verbracht?“ Als jener erwiderte: „Bei einem Grenzdorfe, Herr“, fragte er weiter: „Hast du sie glücklich verbracht?“, und erhielt zur Antwort: „Herr, bei Leuten, die nicht wussten, was Recht und Unrecht war, verbrachte ich sie schlecht.“ Darauf sprach der Meister: „O Mönch, die Weisen der Vorzeit blieben, obwohl sie im Tiergeschlechte wiedergeboren waren, mit solchen, die nicht wussten, was Recht und Unrecht sei, nicht einen Tag zusammen; warum bist du an einem Orte geblieben, wo man deinen Wert oder Unwert nicht erkannte?“ Nach diesen Worten erzählte er, von jenem gebeten, folgende Begebenheit aus der Vergangenheit.

[§B] Hover: Geschichte aus der Vergangenheit

Als ehedem zu Benares Brahmadatta regierte, nahm der Bodhisattva in der Familie der Goldschwäne seine Wiedergeburt. Er hatte auch einen jüngeren Bruder. Sie wohnten auf dem Cittakuta-Berge und ernährten sich von wildwachsendem Reis im Himalaya-Gebirge.

Als sie dort eines Tages geweilt hatten und nach dem Cittakuta-Berge zurückkehrten, sahen sie unterwegs einen Goldberg, der Neru genannt wurde, und setzten sich auf seinen Gipfel. Die Vögel und Vierfüßler aber, die in der Nähe dieses Berges wohnten, waren an ihrem gewöhnlichen Wohnorte von verschiedener Farbe; wenn sie aber den Berg betraten, wurden sie durch dessen Glanz von da an goldfarbig. Da dies der jüngere Bruder des Bodhisattva sah, dachte er, da er den Grund nicht kannte: „Was ist wohl der Grund davon?“ und er sprach, seinen Bruder anredend, folgende zwei Strophen :

[§1] Hover: 20. Kākolā kākasaṅghā ca, mayañca patataṃ varā [vara (ka.) mayantipadassa hi visesanaṃ]; Sabbeva sadisā homa, imaṃ āgamma pabbataṃ. „Die Raben und der Krähen Scharen und wir, die ersten von den Vögeln, wir alle sind einander ähnlich, sobald wir diesen Berg betreten. [§2] Hover: 21. Idha sīhā ca byagghā ca, siṅgālā ca migādhamā; Sabbeva sadisā honti, ayaṃ ko nāma pabbato. Und sieh, die Löwen und die Tiger, der Tiere niedrigstes, der Schakal, sie alle sind einander ähnlich; welch einen Namen hat der Berg?“

Als der Bodhisattva dessen Worte hörte, sprach er folgende dritte Strophe:

[§3] Hover: 22. Imaṃ nerūti [nerunti (sī. syā.)] jānanti, manussā pabbatuttamaṃ; Idha vaṇṇena sampannā, vasanti sabbapāṇino. „Den Neru nennen ihn die Menschen, ihn, der der erste von den Bergen; mit schöner Farbe ausgestattet, hier wohnen alle Lebewesen.“

Als dies der jüngere Bruder hörte, sprach er die folgenden übrigen Strophen:

[§4] Hover: 23. Amānanā yattha siyā, santānaṃ vā vimānanā; Hīnasammānanā vāpi, na tattha vasatiṃ vase [vasatī vase (syā.), vasa divase (pī.)]. „Wo nicht in Ehre stehn die Weisen, wo sie gering geschätzt nur sind, die Niedren aber stehn in Ehre, dort bleibe auch nicht einen Tag. [§5] Hover: 24. Yatthālaso ca dakkho ca, sūro bhīru ca pūjiyā; Na tattha santo vasanti, avisesakare nare [nage (sī. syā. pī.)]. Dort, wo der Tor und der Geschickte, der Tapfre und der Feige gleich geehrt sind, bleiben nicht die Weisen am Berg, der tilgt die Unterschiede. [§6] Hover: 25. Nāyaṃ neru vibhajati, hīnaukkaṭṭhamajjhime; Avisesakaro neru, handa neruṃ jahāmaseti. Nicht unterscheidet dieser Neru, was hoch, gering, was in der Mitte. Den Unterschied beseitigt Neru; auf, gehen wir vom Neru fort!“

Nach diesen Worten aber flogen die beiden Schwäne empor und begaben sich nach Cittakuta zurück.

[§C] Hover: Schlußworte und Auflösung

Nachdem der Meister diese Unterweisung beschlossen und die Wahrheiten verkündigt hatte, verband er das Jātaka mit folgenden Worten (am Ende der Verkündigung der Wahrheiten aber gelangte jener Mönch zur Frucht der Bekehrung): „Damals war der jüngere Schwan Ananda, der ältere aber war ich.“

Ende der Erzählung vom Berge Neru

Anmerkungen:

1.

Diese Lehre, dass Geist und Stoff ewig seien, galt den Buddhisten für

häretisch.

2.

Auch diese Lehre, dass mit dem Tode alles aufhöre, galt den an eine

Wiedergeburt glaubenden Buddhisten als häretisch.

3.

Über diese Zeremonie vgl. Jātaka 29 Anm. 2.

[Gemeint ist die große Beichtfeier am Ende der Regenzeit. Über die Pavarana vgl. „Leben des Buddha“, S. 352 f.]

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de/tipitaka/sut/kn/j/j08/j379.txt · Zuletzt geändert: 2022/03/24 13:37 von Johann