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392 Die Erzählung von der Lotosblume - Bhisapuppha-Jataka

392 Die Erzählung von der Lotosblume - Bhisapuppha-Jataka

Summary: url=./index.html#j392 Ein Asket, der an einer Lotusblume riecht, wird von einer Göttin zurechtgewiesen, weil er dadurch einen Diebstahl begehe; einen Mann aber, der darauf die Lotusblume gleich selbst stiehlt, tadelt sie nicht. Auf die erstaunte Frage des Asketen erklärt sie ihm den Grund ihrer Handlungsweise.

J 392 {Sutta: J iii 309|J 392|J 392} {Vaṇṇanā: atta. J 392|atta. J 392}

Die Erzählung von der Lotosblume

392

Bhisapuppha-Jataka (Siṅghapupphajātakaṃ)

übersetzt aus dem Pali ins Deutsche:

Julius Dutoit

Dass du an einer Lotosblume

[§A] Hover: Gegenwartsgeschichte: Vorgeschichte

Dies erzählte der Meister, da er im Jetavana verweilte, mit Beziehung auf einen Mönch. Dieser nämlich war vom Jetavana fortgezogen und wohnte in der Nähe eines Waldes im Reiche Kosala. Als er eines Tages in einen Lotosteich hinabstieg, sah er eine blühende Lotosblume; er stellte sich in die Windrichtung und roch daran. Da hielt ihn eine in diesem Walde wohnende Gottheit davon zurück, indem sie sprach: „Ehrwürdiger, du stiehlst den Duft; dies ist ein Diebstahl von dir.“

Nachdem er so von ihr zurückgehalten worden, kehrte er in das Jetavana zurück. Als er den Meister begrüßt hatte und neben ihm saß, fragte ihn dieser: „Wo hast du geweilt, o Mönch?“ Dieser antwortete: „In dem Walde so und so; und dort hielt mich eine Gottheit auf diese Weise zurück.“ Darauf sprach zu ihm der Meister: „Nicht nur du, o Mönch, wurdest von der Gottheit gehindert, als du riechen wolltest; auch die Weisen der Vorzeit wurden früher daran gehindert.“ Nach diesen Worten erzählte er folgende Begebenheit aus der Vergangenheit.

[§B] Hover: Geschichte aus der Vergangenheit

Als ehedem zu Benares Brahmadatta regierte, nahm der Bodhisattva in einem Dorfe des Reiches Kasi in einer Brahmanenfamilie seine Wiedergeburt. Nachdem er herangewachsen war und zu Takkasilā die Künste erlernt hatte, betätigte er die Weltflucht der Weisen und wohnte in der Nähe eines Lotosteiches. Eines Tages stieg er in den Lotosteich hinab und blieb stehen, um an einer schön blühenden Lotosblume zu riechen. Da trat eine Göttertochter in den Spalt eines Baumstammes und sprach, um ihn abzuhalten, folgende erste Strophe:

[§1] Hover: 115. Yametaṃ [yamekaṃ (pī.)] vārijaṃ pupphaṃ, adinnaṃ upasiṅghasi; Ekaṅgametaṃ theyyānaṃ, gandhathenosi mārisa. „Dass du an einer Lotosblume, die nicht dein eigen, riechen willst, dies ist ein Teil von einem Diebstahl; ein Duftdieb bist, Ehrwürd'ger, du.“

Darauf sprach der Bodhisattva folgende zweite Strophe:

[§2] Hover: 116. Na harāmi na bhañjāmi, ārā siṅghāmi vārijaṃ; Atha kena nu vaṇṇena, gandhathenoti vuccati. „Ich nehm sie nicht, noch brech ich sie, nur aus der Ferne riech ich dran; aus welchem Grunde kann man also dies des Geruches Diebstahl nennen?“

In diesem Augenblicke aber grub ein Mann in diesem Teiche die Lotospflanzen aus und brach die Lotosblüten ab. Als der Bodhisattva dies sah, sagte er: „Zu mir, der ich von ferne rieche, sagst du, ich sei ein Dieb; warum sagst du es nicht diesem Manne?“ Und indem er sie anredete, sprach er folgende dritte Strophe:

[§3] Hover: 117. Yoyaṃ bhisāni khaṇati, puṇḍarīkāni bhañjati; Evaṃ ākiṇṇakammanto, kasmā eso na vuccati. „Der hier ausgräbt die Lotospflanzen und abbricht diese Lotosblumen, der so Verwerfliches vollführt, warum sprichst du zu dem kein Wort?“

Doch die Gottheit sprach, um ihm zu verkünden, warum sie nichts sage, die folgende vierte und fünfte Strophe:

[§4] Hover: 118. Ākiṇṇaluddo puriso, dhāticelaṃva makkhito; Tasmiṃ me vacanaṃ natthi, tañcārahāmi vattave. „Der garstige, der wilde Mann ist wie mit Sklavenkleid befleckt; darum will ich zu ihm nicht reden. Dich aber würd'ge ich des Wortes. [§5] Hover: 119. Anaṅgaṇassa posassa, niccaṃ sucigavesino; Vālaggamattaṃ pāpassa, abbhāmattaṃva khāyati. Doch einem sündenlosen Mann, der immer nach der Reinheit strebt, gilt Sünde groß wie eine Wolke, ist sie auch nur wie Haaresspitze.“

Als so der Bodhisattva von ihr zurückgewiesen wurde, sprach er voll Kummer folgende sechste Strophe:

[§6] Hover: 120. Addhā maṃ yakkha jānāsi, atho maṃ anukampasi; Punapi yakkha vajjāsi, yadā passasi edisaṃ. „Gewisslich kennst du mich, Dämonin, und jetzt bezeigst du Mitleid mir; wirst aber du auch fürder reden, wenn du etwas dergleichen siehst?“

Darauf sprach die Gottheit zu ihm folgende siebente Strophe:

[§7] Hover: 121. Neva taṃ upajīvāmi, napi te bhatakāmhase [bhatakamhase (sī. pī.), bhatikamhase (syā.)]; Tvameva bhikkhu jāneyya, yena gaccheyya suggatinti. „Ich habe nicht durch dich das Leben und diene dir auch nicht um Lohn; doch merke du dir so, o Mönch, wie du zur Seligkeit gelangst.“

Nachdem sie ihm diese Ermahnung gegeben, kehrte sie in ihre Behausung zurück. Der Bodhisattva aber betätigte die <abbr title=„Jhana, oder Vertiefung, Konzentration, Sammlung“>Ekstase</abbr> und gelangte dann in die Brahma-Welt.

[§C] Hover: Schlußworte und Auflösung

Nachdem der Meister diese Unterweisung beschlossen und die Wahrheiten verkündet hatte, verband er das Jātaka mit folgenden Worten (am Ende der Verkündigung der Wahrheiten aber gelangte jener Mönch zur Frucht der Bekehrung): „Damals war die Göttertochter Uppalavanna, der Asket war ich.“

Ende der Erzählung von der Lotosblume

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de/tipitaka/sut/kn/j/j08/j392.txt · Zuletzt geändert: 2019/10/30 13:23 von Johann