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523 Die Erzählung von Alambusa - Alambusa-Jataka

523 Die Erzählung von Alambusa - Alambusa-Jataka

Summary: url=./index.html#j523 Ein Asket bekommt von einem Gazellenweibchen einen Sohn, den er in größter Frömmigkeit aufzieht. Gott Indra wird eifersüchtig darauf und schickt ein schönes und gewandtes Göttermädchen ab um den Jüngling zu verführen. Dies gelingt ihr leicht. Endlich erwacht der Jüngling aus seiner Betörung und das Mädchen erzählt es ihm, dass es von Gott Indra zu ihm gesandt worden sei. Darauf erinnert er sich an die weisen Lehren seines Vaters und erlangt wieder die alte Frömmigkeit. Dem Mädchen verzeiht er auf seine Bitte und dies kehrt zu Indra zurück, indem es diesen bittet, er möge es doch nie mehr zu einer solchen Sendung verwenden.

J 523 {Sutta: J_v_151|J 523|J 523} {Vaṇṇanā: atta. J 523|atta. J 523}

Die Erzählung von Alambusa

523

Alambusa-Jataka (Alamakhusājātakaṃ)

übersetzt aus dem Pali ins Deutsche:

Julius Dutoit

Darauf nun sprach

[§A] Hover: Gegenwartsgeschichte: Vorgeschichte

Dies erzählte der Meister, da er im Jetavana verweilte, mit Beziehung auf die Verlockung durch die frühere Frau.

[§D]

Die Begebenheit ist schon im Indriya-Jātaka {Jātaka 423} ausgeführt. —

Damals aber fragte der Meister jenen Mönch: „Ist es denn wahr, dass du unzufrieden geworden bist?“ Auf dessen bejahende Antwort fragte er weiter: „Wer hat dich unzufrieden gemacht?“, und der Mönch erwiderte: „Meine frühere Frau.“ Darauf sprach der Meister: „O Mönch, dieses Weib fügt dir Schaden zu. Durch sie hast du früher die Fähigkeit zur <abbr title=„Jhana, oder Vertiefung, Konzentration, Sammlung“>Ekstase</abbr> verloren und lagest drei Jahre lang betört und ohne Besinnung darnieder; und als du wieder zur Besinnung kamst, da klagtest du laut darüber.“ Nach diesen Worten erzählte er folgende Begebenheit aus der Vergangenheit.

[§B] Hover: Geschichte aus der Vergangenheit

Als ehedem zu Benares Brahmadatta regierte, nahm der Bodhisattva im Reiche Kasi in einer Brahmanenfamilie seine Wiedergeburt. Nachdem er herangewachsen war und die Vollendung in allen Künsten erreicht hatte, betätigte er die Weltflucht der Weisen und lebte in einer Waldgegend, indem er sich von den Wurzeln und Früchten des Waldes ernährte. An seiner Unratstätte aber verzehrte ein Antilopenweibchen das mit seinem Samen vermischte Gras und trank das Wasser. Dadurch wurde ihr Herz an ihn gefesselt. Sie empfing davon eine Leibesfrucht, ging von da an immer dorthin und hielt sich nur in der Nähe der Einsiedelei auf. Das große Wesen beobachtete sie und merkte den Grund. In der Folgezeit gebar sie einen menschlichen Sohn. Das große Wesen zog ihn mit Vaterliebe auf und gab ihm den Namen Isisinga(2).

Als dieser zu Vernunft gekommen war, machte der Bodhisattva ihn auch zum Asketen und zog dann, als er selbst alt geworden war, mit ihm nach einem Walde mit Namen Narivana(3). Hier sagte er zu ihm: „Mein Sohn, in diesem Teile des Himalaya sind Weiber, die diesen Blumen an Schönheit gleichen. Wer in ihre Gewalt kommt, den stürzen sie in schweres Verderben; darum darf man sich nicht in ihre Gewalt begeben.“ Nachdem er ihn so ermahnt, wurde er in der Folgezeit ein Bewohner der Brahmawelt. Isisinga aber blieb im Himalayagebirge wohnen, der Wonne der <abbr title=„Jhana, oder Vertiefung, Konzentration, Sammlung“>Ekstase</abbr> sich erfreuend, in harter Askese, mit abgetöteten Sinnen.

Von dem Glanze seiner Tugend aber erzitterte Gott Sakkas Palast. Als Sakka darüber nachsann und die Ursache erkannte, dachte er: „Dieser möchte mir meine Sakka-Würde rauben; ich werde ein Göttermädchen zu ihm senden und von ihr seine Tugend zerstören lassen.“ Während er daraufhin die ganze Götterwelt untersuchte, sah er, dass unter seinen fünfundzwanzig Millionen zählenden Dienerinnen außer einem Göttermädchen namens Alambusa keine war, die im Stande wäre, dessen Tugend zu vernichten. Er ließ sie zu sich rufen und befahl ihr, die Tugend von jenem zu zerstören.

Um diesen Sachverhalt zu offenbaren, sprach der Meister folgende Strophe:

[§1] Hover: 95. ‘‘Atha bravi brahā indo, vatrabhū jayataṃ pitā; Devakaññaṃ parābhetvā, sudhammāyaṃ alambusaṃ. Darauf nun sprach der große Indra, Vatras(4) Bezwinger, der Sieger Vater(5), die Göttermaid in Furcht versetzend, im Saale(6) zu Alambusa: [§2] Hover: 96. ‘‘Misse devā taṃ yācanti, tāvatiṃsā saindakā; Isippalobhane [isipalobhike (sī. syā.), isiṃ palobhike (pī.)] gaccha, isisiṅgaṃ alambuse. „Verführende, es bitten dich die Dreiunddreißig mit Gott Indra: Die du die Weisen kannst verführen, gehe zu Isisinga hin!“

Sakka befahl Alambusa: „Gehe, suche Isisinga auf, bringe ihn in deine Gewalt und zerstöre seine Tugend!“ Und er sprach:

[§3] Hover: 97. ‘‘Purāyaṃ amhe acceti [nācceti (syā. ka.)], vattavā [vatavā (sī. syā. pī.)] brahmacariyavā; Nibbānābhirato vuddho [vaddho (pī.), buddho (syā. ka.)], tassa maggāni āvara’’. „Schon lange übertrifft er uns, der Fromme mit dem heil'gen Wandel, der am Nirvana, sich erfreut, der Weise. Begib du dich auf seine Wege!“

Als dies Alambusa hörte, sprach sie folgendes Strophenpaar:

[§4] Hover: 98. ‘‘Devarāja kimeva tvaṃ, mameva tuvaṃ sikkhasi; Isippalobhane [isipalobhike (sī. syā.), isiṃ palobhike (pī.)] gaccha, santi aññāpi accharā. „Was willst du denn, o Götterkönig, warum schaust du auf mich allein: ‘Geh, die du Weise kannst verführen?’ Es gibt noch andre Göttermädchen, [§5] Hover: 99. ‘‘Mādisiyo pavarā ceva, asoke nandane vane; Tāsampi hotu pariyāyo, tāpi yantu palobhanā’’ [palobhikā (syā. pī.)]. mir gleichend, schöner noch als ich im leidlosen Nandana-Walde(7). Auch diesen gib Gelegenheit; sie sollen hingehn zum Verführen.“

Darauf sprach Sakka folgende drei Strophen:

[§6] Hover: 100. ‘‘Addhā hi saccaṃ bhaṇasi, santi aññāpi accharā; Tādisiyo pavarā ceva, asoke nandane vane. „Gewiss, die Wahrheit redest du; es gibt noch andre Göttermädchen, dir gleichend, schöner noch als du im leidlosen Nandana-Walde. [§7] Hover: 101. ‘‘Na tā evaṃ pajānanti, pāricariyaṃ pumaṃ gatā; Yādisaṃ tvaṃ pajānāsi, nāri sabbaṅgasobhane. Doch diese kennen nicht so gut Verführung, wenn zum Mann sie kommen, so wie du dich darauf verstehst, o Weib, das glänzt an allen Gliedern. [§8] Hover: 102. ‘‘Tvameva gaccha kalyāṇi, itthīnaṃ pavarā casi; Taveva vaṇṇarūpena, savasamānayissasi’’ [vasamānāpayissasi (syā.), vasamānāmayissasi (pī.), taṃ vasamānayissasi (ka.)]. Drum gehe du nur hin, du Schöne; die erste bist du von den Frauen. Durch deines Leibes Schönheitsfülle wirst du in deine Macht ihn bringen.“

Als dies Alambusa hörte, sprach sie folgende zwei Strophen:

[§9] Hover: 103. ‘‘Na vāhaṃ na gamissāmi, devarājena pesitā; Vibhemi cetaṃ āsāduṃ, uggatejo hi brāhmaṇo. „Fürwahr, ich werde gehen müssen, da mich der Götterkönig sendet. Doch fürcht ich mich, ihn aufzusuchen; von großer Macht ist der Brahmane. [§10] Hover: 104. ‘‘Aneke nirayaṃ pattā, isimāsādiyā janā; Āpannā mohasaṃsāraṃ, tasmā lomāni haṃsaye’’. Schon öfter kamen in die Hölle, die einem Weisen sich genaht; sie fanden ihrer Torheit Strafe. Drum sträuben sich mir schon die Haare.“

Folgende Strophen sprach der völlig Erleuchtete:

[§11] Hover: 105. ‘‘Idaṃ vatvāna pakkāmi, accharā kāmavaṇṇinī; Missā missitu [missetu (sī. syā. pī.)] micchantī, isisiṅgaṃ alambusā. Nach diesen Worten sich entfernte das wunderschöne Göttermädchen verführerisch, um zu verführen Isisinga, Alambusa. [§12] Hover: 106. ‘‘Sā ca taṃ vanamogayha, isisiṅgena rakkhitaṃ; Bimbajālakasañchannaṃ , samantā aḍḍhayojanaṃ. Und als sie in den Wald gelangt war, den von Isisinga bewohnten, mit Bimba-Früchten(8) dicht bedeckten, ein halbes Yojana im Umkreis, [§13] Hover: 107. ‘‘Pātova pātarāsamhi, udaṇhasamayaṃ [udayasamayaṃ (syā.), udantasamayaṃ (ka.)] pati; Aggiṭṭhaṃ parimajjantaṃ, isisiṅgaṃ upāgami’’. am Morgen früh, zur Zeit des Frühstücks, zur Stunde, da die Sonne aufging, kam sie zu Isisinga, als er am Feuer stehend(9) fegt' den Boden.“

Um sie aber zu fragen, sprach der Asket:

[§14] Hover: 108. ‘‘Kā nu vijjurivābhāsi, osadhī viya tārakā; Vicittahatthābharaṇā [vicittavatthābharaṇā (sī.)], āmuttamaṇikuṇḍalā [āmukkamaṇikuṇḍalā (?)]. „Wer strahlt hier glänzend wie der Blitz und wie der helle Morgenstern(10)? Mit funkelndem Schmuck an den Händen, mit Perlen, Edelsteinohrringen, [§15] Hover: 109. ‘‘Ādiccavaṇṇasaṅkāsā, hemacandanagandhinī; Saññatūrū mahāmāyā, kumārī cārudassanā. der Sonne Glanz an Schönheit gleichend, duftend wie goldner Sandelstaub, mit schlanken Hüften, voll von Zauber, du Mädchen mit den schönen Augen, [§16] Hover: 110. ‘‘Vilaggā [vilākā (sī. syā. pī.)] mudukā suddhā, pādā te suppatiṭṭhitā; Gamanā kāmanīyā [kamanā kamanīyā (sī. pī.)] te, harantiyeva me mano. du Schlanke, Sanfte, Fleckenlose, fest stehst du da auf deinen Füßen; gar Lust erweckend ist dein Gang, dass er mir die Besinnung raubt. [§17] Hover: 111. ‘‘Anupubbāva te ūrū, nāganāsasamūpamā; Vimaṭṭhā tuyhaṃ sussoṇī, akkhassa phalakaṃ yathā. Von unten auf sind deine Schenkel gleich einem Elefantenrüssel; gar glatt und weich ist deine Hüfte so wie ein Tisch zum Würfel Spielen. [§18] Hover: 112. ‘‘Uppalasseva kiñjakkhā, nābhi te sādhu saṇṭhitā; Pūrā kaṇhañjanasseva, dūrato paṭidissati. So wie des Lotos Staubgefäße so ist dein Nabel schön geformt; wie schwarzer Augensalbe Glanz so sieht er aus der Ferne aus. [§19] Hover: 113. ‘‘Duvidhā jātā urajā, avaṇṭā sādhu paccudā; Payodharā apatitā [appatītā (sī. syā. pī.)], aḍḍhalābusamā thanā. Der Brüste Paar, das von der Brust sich schön abhebt, von keinem Stängel gehalten, ist voll Milch und gleicht frei schwebend einer Kürbishälfte. [§20] Hover: 114. ‘‘Dīghā kambutalābhāsā, gīvā eṇeyyakā yathā; Paṇḍarāvaraṇā vaggu, catutthamanasannibhā. Lang ist dein Hals wie der Gazelle, geziert mit drei Faltenspiralen(11); die Lippen, die die Zähn' verdecken, glänzen so rot wie eine Zunge. [§21] Hover: 115. ‘‘Uddhaggā ca adhaggā ca, dumaggaparimajjitā; Duvijā nelasambhūtā, dantā tava sudassanā. Gar schön zu sehn sind deine Zähne, gereinigt mit dem besten Holze; die ob're und die unt're Reihe sind alle beide ohne Fehler. [§22] Hover: 116. ‘‘Apaṇḍarā lohitantā, jiñjūka [jiñjuka (sī. syā. pī.)] phalasannibhā; Āyatā ca visālā ca, nettā tava sudassanā. Die schwarzen Augen, rot umsäumt, die wie die Gunja-Früchte glänzen, von großer Länge, großer Weite, sind herrlich bei dir anzuschauen. [§23] Hover: 117. ‘‘Nātidīghā susammaṭṭhā, kanakabyā [kanakaggā (pī.)] samocitā; Uttamaṅgaruhā tuyhaṃ, kesā candanagandhikā. Nicht allzu lang und wohl geglättet, mit goldnen Spitzen auch versehen sind auf dem Haupte dein die Haare, die wunderbar nach Sandel duften. [§24] Hover: 118. ‘‘Yāvatā kasigorakkhā, vāṇijānaṃ [vaṇijānaṃ (pī.)] ca yā gati; Isīnañca parakkantaṃ, saññatānaṃ tapassinaṃ. Soweit die Landleute und Hirten, soweit die Kaufleute auch gehen, bei dem Vorübergehn von Weisen und sich bezähmenden Asketen [§25] Hover: 119. ‘‘Na te samasamaṃ passe, asmiṃ pathavi [puthuvi (pī.)] maṇḍale; Ko vā tvaṃ kassa vā putto, kathaṃ jānemu taṃ mayaṃ’’. sah ich noch niemals deinesgleichen hienieden auf dem Erdenrund: Wer bist du oder wessen Sohn(12)? Wie können wir dich kennen lernen?“

Als so der Asket vom Fuß bis zu den Haaren ihre Schönheit pries, blieb Alambusa still; und da sie aus dem Verlauf seiner Rede merkte, dass er betört war, sprach sie folgende Strophe:

[§26] Hover: 120. ‘‘Na pañhakālo bhaddante, kassapevaṃ gate sati; Ehi samma ramissāma, ubho asmākamassame; Ehi taṃ upagūhissaṃ [upaguyhissaṃ (syā.)], ratīnaṃ kusalo bhava’’. „Heil dir! Nicht ist es Zeit zum Fragen, da es so weit ist, Kassapa(13). Komm, Freund, wir wollen uns erfreuen in der Einsiedelei zusammen! Komm her, ich werde dich umarmen, dass du der Lüste kundig wirst.“

Nachdem sie so gesprochen, dachte Alambusa: „Wenn ich hier stehen bleibe, wird dieser nicht an meine Hand herankommen; ich werde so tun, als wollte ich fortgehen.“ Und indem sie mit ihrer Erfahrung in der weiblichen Verführungskunst den Asketen ins Wanken brachte, ging sie in der Richtung des Weges, den sie gekommen.

Um diesen Sachverhalt zu verkünden, sprach der Meister folgende Strophe:

[§27] Hover: 121. ‘‘Idaṃ vatvāna pakkāmi, accharā kāmavaṇṇinī; Missā missitumicchantī, isisiṅgaṃ alambusā’’. Nachdem es so gesagt, enteilte das Göttermädchen Lust verheißend, verführerisch, damit verführte Alambusa den Isisinga.

Als aber der Asket sie enteilen sah, dachte er: „Sie geht fort“; und indem er mit blindem Eifer ihr langsames Gehen einholte, lief er rasch auf sie zu und berührte sie mit der Hand an ihren Haaren.

Um dies zu erklären, sprach der Meister:

[§28] Hover: 122. ‘‘So ca vegena nikkhamma, chetvā dandhaparakkamaṃ [dandhapadakkamaṃ (ka.)]; Tamuttamāsu veṇīsu, ajjhappatto [ajjhāpatto (pī.)] parāmasi; Darauf ging dieser rasch ihr nach, holte sie ein mit blindem Eifer, und da er jene hatt' erreicht, berührt' er ihrer Haare Spitzen. [§29] Hover: 123. ‘‘Tamudāvatta kalyāṇī, palissaji susobhanā [susobhaṇī (syā. ka.)]; Cavitamhi [cavi tamhā (syā. ka.)] brahmacariyā, yathā taṃ atha tositā. Als er sich wandte, da umschlang die Schöne ihn, die Glänzende, und es entschwand sein heil'ger Wandel, wie es ihr Wunsch gewesen war. [§30] Hover: 124. ‘‘Manasā agamā indaṃ, vasantaṃ nandane vane; Tassā saṅkappamaññāya, maghavā devakuñjaro. Im Geiste nahte sie Gott Indra, der in dem Freudenparke weilte. Als dieser ihren Wunsch erkannte, der Götterkönig Maghava(14) sandte ihr rasch ein Polster zu aus Gold, gut, um darauf zu ruhen, [§31] Hover: 125. ‘‘Pallaṅkaṃ pahiṇī khippaṃ, sovaṇṇaṃ sopavāhanaṃ; Sauttaracchadapaññāsaṃ, sahassapaṭiyatthataṃ [paṭikatthataṃ (sī.)]. bedeckt mit fünfzig Arten Blättern, mit tausendfachem Schmuck geziert; dort hielt die Schöne ihn umschlungen und drückte ihn an ihre Brust. [§32] Hover: 126. ‘‘Tamenaṃ tattha dhāresi, ure katvāna sobhanā; Yathā ekamuhuttaṃva, tīṇi vassāni dhārayi. Als sei es nur ein Augenblick, so hielt sie ihn drei Jahre fest. Doch nach drei Jahren der Brahmane erwachte, da der Rausch vergangen. [§33] Hover: 127. ‘‘Vimado tīhi vassehi, pabujjhitvāna brāhmaṇo; Addasāsi harita [harī (pī.)] rukkhe, samantā aggiyāyanaṃ. Da sah er wieder grüne Bäume ringsum und seine Feuerstelle(15), den Wald im frischen Blätterschmucke, belebt vom Laut der Kuckuckscharen(16). [§34] Hover: 128. ‘‘Navapattavanaṃ phullaṃ, kokilaggaṇaghositaṃ; Samantā paviloketvā, rudaṃ assūni vattayi. Nachdem er rings umhergeschaut, vergoss er Tränen und er klagte: ‘Ich opf're nicht, noch sag ich Sprüche, das Feueropfer gab ich auf. [§35] Hover: 129. ‘‘Na juhe na jape [jappe (ka.)] mante, aggihuttaṃ pahāpitaṃ; Ko nu me pāricariyāya, pubbe cittaṃ palobhayi. Wer hat mir früher denn mein Herz verführt durch seine Liebesdienste, da ich allein im Walde weilte? Wer hat mir meiner Tugend Früchte entrissen wie ein Schiff im Meere, das mit Juwelen ist gefüllt?’“

Als dies Alambusa hörte, dachte sie: „Wenn ich es ihm nicht mitteile, wird er mich verfluchen; wohlan, ich will es ihm sagen.“ Und indem sie mit sichtbarem Körper zu ihm trat, sprach sie folgende Strophe:

[§36] Hover: 130. ‘‘Araññe me viharato, yo me tejā ha sambhutaṃ [sambhataṃ (pī.)]; Nānāratnaparipūraṃ, nāvaṃva gaṇhi aṇṇave’’. „Ich wurde von dem Götterkönig zu dir gesandt, um dir zu dienen. Mit Absicht tötet' ich dein Denken; du hast es achtlos nicht bemerkt.“

Als er diese ihre Worte hörte, gedachte er an die ihm von seinem Vater erteilte Ermahnung; und indem er klagte: „Weil ich nicht nach den Worten meines Vaters tat, bin ich in tiefes Verderben gestürzt“, sprach er folgende vier Strophen:

[§37] Hover: 131. ‘‘Ahaṃ te pāricariyāya, devarājena pesitā; Avadhiṃ [avadhī (syā. pī. ka.)] cittaṃ cittena, pamādo [pamādā (syā. pī.)] tvaṃ na bujjhasi’’. „Folgende Lehren gab fürwahr mir einst mein Vater Kassapa: ‘Wie Lotosblumen sind die Weiber, drum hüte dich vor ihnen, Knabe. [§38] Hover: 132. ‘‘Imāni kira maṃ tāto, kassapo anusāsati; Kamalāsadisitthiyo [sarisitthiyo (syā. pī.)], tāyo bujjhesi māṇava. Vor denen, deren Brüste schwellen, o hüte dich vor ihnen, Knabe.’ So hat mein Vater mich belehrt, da er voll Mitleid war für mich. [§39] Hover: 133. ‘‘Ure gaṇḍāyo bujjhesi, tāyo bujjhesi māṇava; Iccānusāsi maṃ tāto, yathā maṃ anukampako. Doch ich tat nicht nach seinen Worten, nach meines alten Vaters Lehren. In diesem menschenleeren Walde bin einsam ich von Schmerz erfüllt. [§40] Hover: 134. ‘‘Tassāhaṃ vacanaṃ nākaṃ, pitu vuddhassa sāsanaṃ; Araññe nimmanussamhi, svajja jhāyāmi [svājjajjhāyāmi (sī. pī.)] ekako. So will ich es in Zukunft machen; pfui über dieses Leben mein! ich möchte wieder sein wie früher, sonst werde mir der Tod zuteil(17).“

Er gab die Freude an der Sinnenlust auf und erlangte wieder die Fähigkeit zur <abbr title=„Jhana, oder Vertiefung, Konzentration, Sammlung“>Ekstase</abbr>. Als aber Alambusa den Glanz seiner Asketentugend wahrnahm und bemerkte, dass er wieder der <abbr title=„Jhana, oder Vertiefung, Konzentration, Sammlung“>Ekstase</abbr> teilhaftig geworden war, bekam sie Furcht und bat ihn um Verzeihung.

Um diesen Sachverhalt zu erklären sprach der Meister folgende zwei Strophen:

[§41] Hover: 135. ‘‘Sohaṃ tathā karissāmi, dhiratthu jīvitena me; Puna vā tādiso hessaṃ, maraṇaṃ me bhavissati’’. Als seine Tugend, Kraft und Weisheit sie ihm zurückgegeben sah, da beugt' ihr Haupt hin zu den Füßen Isisingas Alambusa. [§42] Hover: 136. ‘‘Tassa tejaṃ [tejañca (sī. pī.)] vīriyañca, dhitiṃ [dhitiñca (pī.)] ñatvā avaṭṭhitaṃ [suvaḍḍhitaṃ (sī.)]; Sirasā aggahī pāde, isisiṅgaṃ alambusā. „O zürne mir nicht, großer Held, zürne mir nicht, du großer Weiser. Ich tat ja nur zum großen Nutzen der edlen dreiunddreißig Götter; durch dich die ganze Götterstadt damals ins Wanken war geraten.“

Darauf erwiderte er ihr: „Ich verzeihe dir, Liebe; gehe, wohin es dir beliebt“; und indem er sie fortschickte, sprach er folgende Strophe:

[§43] Hover: 137. ‘‘Mā me kujjha [kujjhi (pī.)] mahāvīra, mā me kujjha [kujjhi (pī.)] mahāise; Mahā attho mayā ciṇṇo, tidasānaṃ yasassinaṃ; Tayā saṃkampitaṃ āsi, sabbaṃ devapuraṃ tadā’’. „Die dreiunddreißig Götter alle und Vasava, der Götter Herr, und du, Liebe, sollst glücklich sein; geh, Mädchen, wohin dir's beliebt.“

Sie bezeigte ihm ihre Verehrung und kehrte auf dem goldenen Lager(18) in die Götterstadt zurück.

Um dies zu verkünden, sprach der Meister folgende drei Strophen:

[§44] Hover: 138. ‘‘Tāvatiṃsā ca ye devā, tidasānañca vāsavo; Tvañca bhadde sukhī hohi, gaccha kaññe yathāsukhaṃ’’. Da seine Füße sie umfasst und ihn von rechts umwandelt hatte, faltete sie zu ihm die Hände und ging dann weg von diesem Ort. [§45] Hover: 139. ‘‘Tassa pāde gahetvāna, katvā ca naṃ padakkhiṇaṃ; Añjaliṃ paggahetvāna, tamhā ṭhānā apakkami. 140. ‘‘Yo ca tassāsi pallaṅko, sovaṇṇo sopavāhano; Sauttaracchadapaññāso, sahassapaṭiyatthato; Tameva pallaṅkamāruyha, agā devāna santike. Das Lager aber, das sie hatte, aus Gold, gut, um darauf zu liegen, bedeckt mit fünfzig Arten Blätter, mit tausendfachem Schmuck gezieret: auf dieses Lager stieg sie nun, zurück sie kehrte zu den Göttern. [§46] Hover: 141. ‘‘Tamokkamiva āyantiṃ, jalantiṃ vijjutaṃ yathā; Patīto sumano vitto, devindo adadā varaṃ’’. Als sie wie eine Fackel ankam und leuchtend wie der helle Blitz, gewährte ihr der Götterkönig froh, freudig, fröhlich einen Wunsch.“

Indem sie aber von ihm die Erfüllung eines Wunsches erbat, sprach sie folgende Schlussstrophe:

[§47] Hover: 142. ‘‘Varañce me ado sakka, sabbabhūtānamissara; Nisippalobhikā [na isipalobhikā (syā.), na isipalobhiyaṃ (pī.)] gacche, etaṃ sakka varaṃ vare’’ti. „Wenn du mir einen Wunsch gewährst, Sakka, Beherrscher aller Wesen: nicht möcht ich Weise mehr verführen; dies ist's, o Sakka, was ich wünsche.“

[§C] Hover: Schlußworte und Auflösung

Nachdem der Meister diese Unterweisung des Mönchs beschlossen und die Wahrheiten verkündet hatte, verband er das Jātaka (am Ende der Wahrheitsverkündigung aber gelangte jener Mönch zur Frucht der Bekehrung) mit folgenden Worten: „Damals war Alambusa die frühere Frau, Isisinga war der unzufriedene Mönch, der Vater aber, der große Asket, war ich.“

Ende der Erzählung von Alambusa

Anmerkungen:

2.

Das Wort bedeutet wohl „der gehörnte Weise“.

Die Geschichte ist auch im Ramayana erzählt, wo der Held Rsyasringa heißt.

3.

Auf Deutsch: „Frauenwald“.

4.

Vatra ist ein Fürst der Asuras, der Indra

feindlichen Dämonen.

5.

Indra ist der Herr der dreiunddreißig Götter,

die auch die Asuras besiegten.

6.

Wörtlich: „in der Halle Sudhammā“.

7.

Auf Deutsch: „der Freudenwald“; ein Park in

Indras Himmel.

8.

Die Frucht von Momordica monadelpha, einer

der Curcubitaceen,

9.

Er war ein Feueranbeter.

10.

Diese beiden Zeilen finden sich auch im Jātaka 506 Strophe 1.

11.

Vgl. über dies glückverheißende Zeichen Jātaka 461 Anm. 10 [Gemeint ist ein Hals oder Nacken, der drei Linien oder

Falten hat wie eine Muschel; dies galt als Zeichen äußersten Glückes.].

12.

Weil er noch kein Weib gesehen, meint er,

es sei ein Mann, wie der Kommentator angibt.

13.

Der Familienname des jungen Asketen.

14.

Ein Beiname Indras.

15.

Den Altar des Gottes Agni, dem er vorher

gedient.

16.

Der Kokila, der indische Kuckuck, vertritt

in Indien die Stelle der Nachtigall.

17.

Die Stelle wird auch anders gedeutet. Der

Kommentator meint „ich möchte den Lüsten absterben“, während Francis übersetzt: „For better death itself to face, Thaw be again in such a case.“

18.

„pallamko“ kann auch heißen „Sänfte“.

Anmerkung jb.

Die Palitexte enthalten 48 Strophen, wobei hier nur 47 ausgewiesen sind. Ich habe mir erlaubt vorerst die Strophe 139 und 140 (Pali) der Strophe 45 zuzuweisen.

de/tipitaka/sut/kn/j/j11/j523.txt · Zuletzt geändert: 2022/03/24 13:39 von Johann