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532 Die Erzählung von Sona und Nanda - Sonananda-Jataka

532 Die Erzählung von Sona und Nanda - Sonananda-Jataka

Summary: url=./index.html#j532 Ein reicher Mann hat zwei tugendhafte Söhne, die beide die Weltflucht betätigen wollen; die Eltern schließen sich ihnen an und werden im Walde von ihnen ernährt. Der Jüngere möchte nun gern allein diese Kindespflicht an ihnen erfüllen und veranlaßt sie durch eine List, nur die von ihm gebrachten Früchte zu verzehren, obwohl diese nicht so gut sind wie die des Älteren. Dieser warnt zunächst seinen Bruder und jagt ihn, als er weiter so tut, aus der Einsiedelei fort. — Der Jüngere begibt sich nun zu seinem König und verschafft ihm durch seine Klugheit ohne Blutvergießen die Herrschaft über ganz Indien. Zum Lohne dafür verlangt er nur, daß der König mit den anderen Fürsten ihn zu seinem älteren Bruder begleite um diesen für ihn um Verzeihung zu bitten. Dies geschieht auch. Die Könige ziehen nach der Einsiedelei und bringen dem Älteren und seinen Eltern ihre Verehrung dar, während der Jüngere sich anfänglich aus Demut zurückhält. Dann tritt er, als ihn die Könige preisen, hervor und bittet seinen Bruder in Zukunft die Eltern bedienen zu dürfen; doch dieser beweist den Königen, daß er im Rechte ist. Jetzt überläßt sich der Jüngere ganz der Gnade seines Bruders und nun ist dieser zufrieden und gibt ihm die Erlaubnis seine Eltern zu pflegen. Als die Mutter noch bittet, ihren jüngsten Sohn küssen zu dürfen, rühmt der Ältere, was für Beschwerden eine Mutter um ihrer Kinder willen auszuhalten habe; danach kehren die Könige nachhause zurück.

J 532 {Sutta: J_v_311|J 532|J 532} {Vaṇṇanā: atta. J 532|atta. J 532}

Die Erzählung von Sona und Nanda

532

Sonananda-Jataka (Soṇanandajātakaṃ)

übersetzt aus dem Pali ins Deutsche:

Julius Dutoit

Bist du ein Gott

[§A] Hover: Gegenwartsgeschichte: Vorgeschichte

Dies erzählte der Meister, da er im Jetavana verweilte, mit Beziehung auf einen Mönch, der seine Mutter ernährte.

[§D]

Die Begebenheit gleicht der im Sama-Jātaka {Jātaka 540} erzählten.

Damals aber sagte der Meister: „Zürnet nicht, Mönche, diesem Mönch! In der Vorzeit nahmen Weise, obwohl sie die Herrschaft über ganz Indien erhielten, diese nicht an, sondern ernährten ihre Eltern.“ Nach diesen Worten erzählte er folgende Begebenheit aus der Vergangenheit.

[§B] Hover: Geschichte aus der Vergangenheit

Ehedem war Benares die Stadt Brahmavaddhana. Damals herrschte dort der König Manoja. Damals war ein achthundert Millionen besitzender reicher Brahmane kinderlos; er sagte zu seiner Gattin: „Liebe, wünsche dir einen Sohn“, und sie sprach diesen Wunsch aus. Da verließ der Bodhisattva die Brahmawelt und nahm in ihrem Schoße seine Wiedergeburt; als er zur Welt gekommen war, gab man ihm den Namen Prinz Sona. Als er so alt war, dass er auf eigenen Füßen gehen konnte, verließ noch ein anderes Wesen die Götterwelt; als dieses zur Welt kam, erhielt es den Namen Prinz Nanda.

Als sie die Veden erlernt und die Vollendung in allen Künsten erlangt hatten, bemerkten ihre Eltern ihre vollendete Schönheit und der Brahmane sprach zu seiner Gattin: „Liebe, wir wollen unsern Sohn, den Prinzen Sona, an das Haus fesseln.“ Sie stimmte dem bei und erzählte dies ihrem Sohne. Dieser aber erwiderte: „Genug, Mutter, ist es mir mit dem Wohnen im Hause! Ich werde euch pflegen, solange ihr lebt; nach eurem Tode aber werde ich in den Himalaya ziehen und die Weltflucht betätigen.“ Sie berichtete dies dem Brahmanen. Als die beiden trotz ihrer wiederholten Reden seinen Sinn nicht umstimmen konnten, wandten sie sich an den jungen Nanda und sagten zu ihm: „Mein Sohn, behüte darum du die Familie!“ Doch jener antwortete: „Ich fange doch nicht die von meinem Bruder weggeworfene Sinnenlust(2) mit dem Haupte auf! Auch ich werde nach eurem Tode mit meinem Bruder zusammen die Weltflucht betätigen.“

Da dachten die Eltern: „Diese geben trotz ihrer Jugend die Lüste auf; warum sollen wir nicht alle zusammen die Weltflucht betätigen?“ Und sie sprachen zu ihren Söhnen: „Meine Söhne, was soll euch die Weltentsagung nach unserm Tode? Wir alle wollen die Welt verlassen.“ Sie meldeten ihren Entschluss dem Könige, verschenkten ihr ganzes Vermögen als Almosen, machten die Schar ihrer Sklaven zu freien Leuten und gaben auch ihren Verwandten, was ihnen zu geben angemessen war. Darauf zogen die vier Leute aus der Stadt Brahmavaddhana und erbauten sich im Himalaya-Gebirge in der Nähe eines mit den fünf Arten der Lotosblumen bedeckten Teiches bei einem entzückenden Wäldchen eine Einsiedelei; hier wohnten sie und betätigten die Weltflucht. Die beiden Brüder ernährten ihre Eltern. In der Frühe gaben sie ihnen Zahnstocher und Wasser zum Waschen des Gesichts, kehrten die Laubhütte und die Zelle zusammen und reichten ihnen Trinkwasser. Auch holten sie aus dem Walde süße Früchte und gaben sie ihren Eltern zu essen. In heißem oder in kaltem Wasser ließen sie sie baden; sie reinigten ihre Haarflechten und wuschen ihre Füße und dergleichen Dienstleistungen mehr.

Als so eine Zeit vergangen war, dachte der weise Nanda: „Ich werde nur die von mir herbeigebrachten Waldfrüchte meinen Eltern zu essen geben.“ Von dem Orte, wo er gestern oder am Tage zuvor die Früchte genommen hatte, holte er am Morgen wieder die Früchte, wie sie auch waren, und gab sie seinen Eltern zu essen; wenn sie dieselben verzehrt hatten, spülten sie sich den Mund aus und fasteten von da an. Der weise Sona aber war weit weg gegangen, hatte süße, ganz reife Früchte mitgebracht und bot sie ihnen an. Darauf sagten sie zu ihm: „Mein Sohn, die von deinem jüngeren Bruder gebrachten Früchte haben wir am Morgen verzehrt und dann gefastet; jetzt brauchen wir keine mehr.“ So wurden seine Waldfrüchte nicht genossen und verdarben.

An den folgenden Tagen ging es ebenso; obwohl er infolge seiner fünffachen Erkenntnis sie von weither holte, verzehrten sie dieselben wieder nicht. Da dachte das große Wesen: „Meine Eltern sind von zarter Gesundheit. Nanda aber bringt alle möglichen Früchte herbei, unreife und halbreife, und gibt sie ihnen zu essen. Wenn es sich so verhält, werden sie es nicht lange aushalten; ich will es ihm verbieten.“ Er wandte sich darum an seinen Bruder und sagte zu ihm: „Nanda, wenn du von jetzt an Waldfrüchte bringst, so warte, bis ich komme; wir beiden wollen ihnen dann gemeinsam zu essen geben.“ Trotz dieser Worte aber tat Nanda nicht nach seines Bruders Befehl, weil er ein gutes Werk (mit seiner Speisung) tun wollte.

Das große Wesen dachte: „Nanda handelt nicht nach meinen Worten, sondern tut etwas Ungebührendes; ich werde ihn fortjagen.“ Und indem es sich vornahm: „Allein werde ich meine Eltern pflegen“, sagte es: „Nanda, du bist der Ermahnung nicht zugänglich, du tust nicht nach der Weisen Wort. Die Eltern gehen mich allein an; ich allein werde sie pflegen. Du darfst hier nicht mehr bleiben; gehe anderswohin!“ Und es schnippte mit den Fingern nach ihm.

Als so Nanda von seinem Bruder fortgejagt war, vermochte er nicht mehr in seiner Nähe zu bleiben. Er bezeigte ihm seine Ehrfurcht, ging dann zu seinen Eltern hin und erzählte ihnen die Sache. Darauf ging er in seine Laubhütte hinein, betätigte die Vorbereitungen zur Erlangung der <abbr title=„Jhana, oder Vertiefung, Konzentration, Sammlung“>Ekstase</abbr> und erlangte noch an demselben Tage die fünf Erkenntnisse und die acht Vollendungen. Jetzt dachte er:

<ul>

  • „Ich vermag, vom Fuße des Sineru-Berges den Silbersand zu holen, ihn in

der Zelle der Laubhütte meines Bruders auszustreuen und ihn so um Verzeihung zu bitten.

  • Wenn ihm dies nicht gefällt, werde ich Wasser vom Anotatta-See holen und

ihn damit um Verzeihung bitten.

  • Wenn ihm aber auch dies nicht gefällt und mir mein Bruder durch der

Götter Macht verzeihen würde, so würde ich die vier Großkönige und Gott Sakka herbeiholen und ihn um Verzeihung bitten.

  • Wenn ihm jedoch auch dies nicht gefällt, werde ich alle Könige von ganz

Indien, vom Könige Manoja angefangen, herbeiholen und ihn um Verzeihung bitten. Dann würde sich der Vorzug meines Bruders über ganz Indien verbreiten und bekannt werden wie Mond und Sonne.“ </ul>

Sogleich flog er durch seine Wunderkraft davon, stieg in der Stadt Brahmavaddhana am Tore des Palastes jenes Königs aus der Luft herab und ließ dem Könige melden: „Ein Asket wünscht Euch zu sehen.“ Der König dachte: „Was bedarf ein Weltflüchtling meines Anblicks? Er wird um der Nahrung willen gekommen sein“; und er schickte ihm Reisbrei. Reisbrei wünschte er nicht, dafür schickte ihm jener Reiskörner; er schickte ihm Gewänder, er schickte ihm Wurzeln, aber auch Wurzeln wollte er nicht.

Darauf schickte er an ihn einen Boten, warum er gekommen sei. Als jener so von dem Boten gefragt wurde, antwortete er: „Ich bin gekommen, um dem Könige zu dienen.“ Da der König dies hörte, ließ er ihn fortschicken mit .dem Worten: „Ich habe viele Diener. Er soll seinen Asketenberuf ausüben.“ Doch der andere sprach, als er dies hörte: „Ich werde durch eigene Kraft die Herrschaft über ganz Indien an mich reißen und sie eurem Könige geben.“

Als dies der König vernahm, dachte er bei sich: „Die Weltflüchtlinge sind doch weise; sie werden irgend ein Mittel wissen.“ Er ließ ihn zu sich rufen, wies ihm einen Sitz an, bezeigte ihm seine Verehrung und sagte dann: „Ehrwürdiger Herr, Ihr wollt in ganz Indien die Herrschaft an Euch reißen und sie mir geben.“ „Ja, o Großkönig“, war die Antwort. „Wie werdet Ihr sie in Besitz nehmen?“, fragte der König weiter. Darauf erwiderte Nanda: „O Großkönig, ohne irgend einen auch nur so viel Blut vergießen zu lassen, als eine kleine Fliege trinken kann, und auch ohne dein Geld verschwinden zu lassen, durch meine Wunderkraft allein werde ich die Herrschaft an mich reißen und sie dir geben. Nur darfst du nicht zaudern, sondern musst heute noch fortziehen.“

Der König glaubte ihm und zog fort, von den Teilen seines Heeres umgeben. Wenn es dem Heere heiß war, erschuf Nanda durch seine Wunderkraft Schatten und machte es kühl; wenn es regnete, ließ er über das Heer keinen Regen herabströmen, den heißen Wind wehrte er ab. Auf dem Wege ließ er die Baumstümpfe, Dorngestrüppe u.dgl., kurz alle Gefahren verschwinden; den Weg machte er so eben wie einen <abbr title=„Jhana, oder Vertiefung, Konzentration, Sammlung“>Ekstase</abbr>-Kreis(3). Er selbst breitete in der Luft ein Fell aus, setzte sich mit gekreuzten Beinen darauf nieder und ging so dem Heere voran.

So zog er mit dem Heere zuerst nach dem Reiche Kosala; unweit der Stadt ließ er ein befestigtes Lager schlagen und schickte dem Könige von Kosala die Botschaft: „Er soll mit uns kämpfen oder sich uns unterwerfen.“ Dieser erwiderte zornig: „Wie, bin ich nicht König? Ich nehme den Kampf an.“ Er nahm sein Heer mit sich und zog hinaus. Die beiden Heere fingen an zu kämpfen. Nanda aber machte zwischen beiden Heeren das Antilopenfell, auf dem er saß, groß, dehnte es aus und fing mit seinem Felle die von den beiden Heeren abgeschossenen Pfeile auf. In keinem der Heere war so einer, der von einem Pfeile verwundet gewesen wäre.

Als aber die Pfeile, die sie abgeschossen hatten, zu Ende gegangen waren, standen die beiden Heere hilflos da. Jetzt tröstete Nanda seinen König mit den Worten: „Fürchte dich nicht, o Großkönig“, und ging zu dem Könige von Kosala hin, dem er folgendes sagte „O Großkönig, fürchte dich nicht; es besteht keine Gefahr für dich. Dein Reich wird dein bleiben; nur unterwirf dich dem Könige Manoja.“ Jener glaubte seinem Worte und gab seine Zustimmung. Darauf führte er ihn zum König Manoja und sprach zu diesem: „O Großkönig, der König von Kosala unterwirft sich dir; doch soll sein Reich ihm verbleiben.“ König Manoja gab seine Zustimmung.

Nachdem er diesen so sich unterworfen hatte, zog er mit den beiden Heeren nach dem Reiche Anga und nahm es ein, dann nach dem Reiche Magadha und nahm dies auch ein. Nachdem er auf diese Weise die Könige in ganz Indien sich unterworfen hatte, kehrte er von ihnen umgeben nach Brahmavaddhana zurück. Während er aber diese Reiche einnahm, brauchte er sieben Jahre, sieben Monate und sieben Tage. Dann ließ er aus einer jeden Residenz verschiedenartige feste und flüssige Speise herbeibringen, nahm die hunderteins Könige mit sich und feierte mit ihnen sieben Tage lang ein großes Gelage.

Da dachte Nanda: „Solange der König sieben Tage lang das Glück der Herrschaft genießt, solange werde ich mich ihm nicht zeigen.“ Er machte im Lande der Uttara-Kurus(4) seinen Almosengang und blieb sieben Tage lang im Himalaya in der Goldhöhle wohnen.

Als aber Manoja am siebenten Tage seine große Herrlichkeit betrachtete, dachte er: „Dieser Ruhm wurde mir nicht durch meine Eltern noch durch andere zuteil; durch den Asketen Nanda bin ich dessen teilhaftig geworden. Es ist aber heute schon der siebente Tag, dass ich ihn nicht mehr sah. Wo ist denn mein Freund, der mir den Ruhm verlieh?“ So erinnerte er sich an Nanda.

Als dieser merkte, dass der König wieder seiner gedachte, kam er herbei und blieb vor ihm in der Luft stehen. Jetzt dachte jener: „Ich weiß nicht, ob dieser Asket ein Gott oder ein Mensch ist. Wenn er ein Mensch ist, so werde ich ihm die Herrschaft über ganz Indien geben; wenn er aber ein Gott ist, so werde ich ihm göttliche Verehrung zuteil werden lassen.“ Und um ihn zu prüfen, sprach er folgende erste Strophe:

[§1] Hover: 92. ‘‘Devatā nusi gandhabbo, adu [ādu (sī. syā.)] sakko purindado; Manussabhūto iddhimā, kathaṃ jānemu taṃ mayaṃ’’. „Bist du'ne Gottheit, ein Gandharva oder Sakka Purindada(5)? Bist du ein wundermächt'ger Mensch? Wie sollen wir dich denn erkennen?“

Als jener diese Worte vernahm, sprach er, um sein Wesen zu erklären, folgende zweite Strophe:

[§2] Hover: 93. ‘‘Nāpi devo na gandhabbo, nāpi sakko purindado; Manussabhūto iddhimā, evaṃ jānāhi bhāradha’’ [bhārabha (ka.)]. „Ich bin kein Gott und kein Gandharva, auch nicht Sakka Purindada. Ein wundermächt'ger Mensch bin ich; erkenne dies, o Bharata.“

Da dies der König hörte, dachte er: „Ein menschliches Wesen ist dies also. Mir ist er ein großer Helfer gewesen; mit großer Ehrung werde ich ihn befriedigen.“ Und er sprach:

[§3] Hover: 94. ‘‘Katarūpamidaṃ bhoto [bhoto (sī. pī.)], veyyāvaccaṃ anappakaṃ; Devamhi vassamānamhi, anovassaṃ bhavaṃ akā. „Gar groß sind deine Dienste, Herr, und mannigfach, die du erwiesest: Als eine Gottheit Regen sandte, gebotest du dem Regen Halt. [§4] Hover: 95. ‘‘Tato vātātape ghore, sītacchāyaṃ bhavaṃ akā; Tato amittamajjhesu [amittamajjhe ca (sī.)], saratāṇaṃ bhavaṃ akā. Dann in dem Glutwind schrecklich heiß, da schufest du uns kühlen Schatten; darauf inmitten meiner Feinde brachtest du uns göttlichen Schutz. [§5] Hover: 96. ‘‘Tato phītāni raṭṭhāni, vasino te bhavaṃ akā; Tato ekasataṃ khatye, anuyante [anuyutte (pī.)] bhavaṃ akā. Hierauf die blühnden Königreiche hast du dir Untertan gemacht; von Fürsten einhundertundeinen machtest du zu Gefolgsmännern. [§6] Hover: 97. ‘‘Patītāssu mayaṃ bhoto, vada taṃ [vara taṃ (sī. syā. pī.)] bhañja [bhañña (sī. pī.), bhuñja (syā. ka.)] micchasi; Hatthiyānaṃ assarathaṃ, nāriyo ca alaṅkatā; Nivesanāni rammāni, mayaṃ bhoto dadāmase. Gar hoch erfreut sind wir von dir, drum äußere jetzt einen Wunsch: 'nen Elefantenwagen oder ein Pferdgespann, geschmückte Frauen oder auch reizende Paläste, wir wollen sie dem Herren geben. [§7] Hover: 98. ‘‘Atha vaṅge [atha vā saṅge (sī. pī.)] vā magadhe, mayaṃ bhoto dadāmase; Atha vā assakāvantī [assakāvantiṃ (sī. syā. pī.)], sumanā damma te mayaṃ. Auch Anga oder Magadha, die Länder geben wir dem Herrn; Assaka und Avanti-Land, gern treten wir es ab an dich. [§8] Hover: 99. ‘‘Upaḍḍhaṃ vāpi rajjassa, mayaṃ bhoto dadāmase; Sace te attho rajjena, anusāsa yadicchasi’’. Ja selbst die Hälfte meines Reiches werde ich gern dem Herren geben, wenn du nach einem Thron verlangst; verkündige uns, was du wünschest.“

Als dies Nanda hörte, sprach er, um sein Verlangen zu offenbaren:

[§9] Hover: 100. ‘‘Na me atthopi rajjena, nagarena dhanena vā; Athopi janapadena, attho mayhaṃ na vijjati. „Nach einem Thron verlangt mich nicht noch nach'ner Stadt oder nach Schätzen; und auch nach einem andern Land ist kein Bedürfnis mir vorhanden.“

Dann fügte er hinzu: „Wenn du mich liebst, so erfülle mir ein einziges Wort“, und sprach folgende Strophen :

[§10] Hover: 101. ‘‘Bhotova raṭṭhe vijite, araññe atthi assamo; Pitā mayhaṃ janettī ca, ubho sammanti assame. „Im Lande, das dem Herrn gehört, ist'ne Einsiedelei im Walde; mein Vater und die Mutter, beide wohnen in der Einsiedelei. [§11] Hover: 102. ‘‘Tesāhaṃ [tesvahaṃ (ka.)] pubbācariyesu, puññaṃ na labhāmi kātave; Bhavantaṃ ajjhāvaraṃ katvā, soṇaṃ [sonaṃ (pī.)] yācemu saṃvaraṃ’’. An ihnen in den frühren Zeiten durft' ich nicht tun ein gutes Werk; dich möcht ich zum Begleiter nehmen und Sona um Verzeihung bitten.“ Darauf sprach der König zu ihm: [§12] Hover: 103. ‘‘Karomi te taṃ vacanaṃ, yaṃ maṃ bhaṇasi brāhmaṇa; Etañca kho no akkhāhi, kīvanto hontu yācakā’’. „Ich will nach deinem Worte tun, das du mir sagtest, o Brahmane; und dieses noch verkünde uns, wie viele sollen ihn denn bitten?“ Der weise Nanda antwortete: [§13] Hover: 104. ‘‘Parosataṃ jānapadā, mahāsālā ca brāhmaṇā; Ime ca khattiyā sabbe, abhijātā yasassino; Bhavañca rājā manojo, alaṃ hessanti yācakā’’. „Mehr denn hundert Leute vom Lande und hochvermögende Brahmanen, dazu auch diese Fürsten alle edelgeboren, ruhmerfüllt und ferner noch König Manoja werden genug sein, um zu bitten.“

Darauf sprach der König:

[§14] Hover: 105. ‘‘Hatthī asse ca yojentu, rathaṃ sannayha sārathi [naṃ rathi (pī.)]; Ābandhanāni gaṇhātha, pādāsussārayaddhaje [pādesussārayaṃ dhaje (sī.), pādāsussārayaṃ dhaje (pī.)]; Assamaṃ taṃ gamissāmi, yattha sammati kosiyo’’. „Elefanten schirr' man an und Pferde, den Wagen richte, Wagenlenker; man nehme Zaumzeug mit und breite über den Wagen Fahnen aus! Ich werde zur Einsiedelei hingehen, wo Kosiya(6) weilt.“ [§15] Hover: 106. ‘‘Tato ca rājā pāyāsi, senāya caturaṅginī; Agamā assamaṃ rammaṃ, yattha sammati kosiyo’’. Darauf entfernte sich der König mit seinem vierteiligen Heere; er ging zu der Einsiedelei, der schönen, wo Kosiya weilte.

Diese Strophe sprach der völlig Erleuchtete.

An dem Tage aber, da jener an die Einsiedelei gelangte, hatte der weise Sona gedacht: „Seit mein jüngerer Bruder fortzog, sind sieben Tage mehr als sieben Monate und sieben Jahre verflossen.“ Während er nun überlegte, wo dieser jetzt sei, hielt er mit seinem göttlichen Auge Ausblick und sah, dass er mit hundertundeinem Könige, die von vierundzwanzig großen Heeren umgeben seien, herkomme, um ihn um Verzeihung zu bitten. Da dachte er: „Diese Könige und ihre Gefolgschaften haben viele Wunder von meinem jüngeren Bruder gesehen. Weil sie meine Macht nicht kennen, sagen sie prahlend von mir: ‘Dieser falsche Asket kennt nicht sein Maß und will es mit unserm Herrn aufnehmen’ und könnten dadurch in die Hölle kommen. Ich werde ihnen einen Beweis meiner Wunderkraft zeigen.“ Er stellte in der Luft eine Tragstange auf, so dass sie auf vier Zoll Entfernung seine Schulter nicht berührte, und ging dann unweit vom Könige durch die Luft, um Wasser vom Anotatta-See zu holen. Als ihn aber der weise Nanda sah, wagte er sich ihm nicht zu zeigen, sondern er verschwand von der Stelle, wo er saß, und flüchtete sich in den Himalaya.

Als aber der König Manoja jenen in seiner entzückenden Asketenkleidung daherkommen sah, sprach er folgende Strophe:

[§16] Hover: 107. ‘‘Kassa kādambayo [kassa kādambamayo (ka.)] kājo, vehāsaṃ caturaṅgulaṃ; Aṃsaṃ asamphusaṃ eti, udahārāya [udahārassa (sī. syā. pī.)] gacchato’’. „Wer ist der Wasserholer, dem die Tragstang' aus Kadamba-Holz vier Zoll über der Schulter schwebt, ohne sie dabei zu berühren?“

Nach diesen Worten sprach das große Wesen folgendes Strophenpaar:

[§17] Hover: 108. ‘‘Ahaṃ soṇo mahārāja, tāpaso sahitabbato [sahitaṃ vato (pī.)]; Bharāmi mātāpitaro, rattindivamatandito. „Ich bin Sona, du großer König, ein Büßer tugendhaften Wandels, und meine Eltern ich ernähre bei Nacht und Tage unablässig. [§18] Hover: 109. ‘‘Vane phalañca mūlañca, āharitvā disampati; Posemi mātāpitaro, pubbe katamanussaraṃ’’. Indem im Wald ich Früchte hole und Wurzeln auch, o Landesherrscher, ernähr ich damit meine Eltern, gedenkend an die frühren Taten.“

Als dies der König hörte, sprach er, da er Lust bekam, mit ihm Freundschaft zu schließen, folgende weitere Strophe:

[§19] Hover: 110. ‘‘Icchāma assamaṃ gantuṃ, yattha sammati kosiyo; Maggaṃ no soṇa akkhāhi, yena gacchemu [gacchāma (sī.)] assamaṃ’’. „Wir möchten zur Einsiedelei hingehen, wo Kosiya weilet; zeig, Sona, uns den Weg, auf dem wir zur Einsiedelei gelangen.“

Darauf erschuf das große Wesen durch seine übernatürliche Macht einen zur Einsiedelei führenden Fußpfad und sprach folgende Strophe:

[§20] Hover: 111. ‘‘Ayaṃ ekapadī rāja, yenetaṃ [yena taṃ (ka.)] meghasannibhaṃ; Koviḷārehi sañchannaṃ, ettha sammati kosiyo’’. „O König, dieser Fußpfad führt zu einem Wald, der glänzt wie Wolken, aus Ebenholzbäumen(7) bestehend; in diesem weilet Kosiya.“

Folgende Strophen sprach der völlig Erleuchtete:

[§21] Hover: 112. ‘‘Idaṃ vatvāna pakkāmi, taramāno mahāisi; Vehāse antalikkhasmiṃ, anusāsitvāna khattiye. Nachdem er so gesprochen hatte, ging eilend der große Asket hinfliegend durch den weiten Luftraum, nachdem die Fürsten er belehrt. [§22] Hover: 113. ‘‘Assamaṃ parimajjitvā, paññapetvāna [paññapetvāna (sī. syā.)] āsanaṃ; Paṇṇasālaṃ pavisitvā, pitaraṃ paṭibodhayi. Nachdem die Hütte er gereinigt und einen Sitz bereitet hatte, ging in die Zelle er hinein und so den Vater er belehrte: [§23] Hover: 114. ‘‘Ime āyanti rājāno, abhijātā yasassino; Assamā nikkhamitvāna, nisīda tvaṃ [nisīdāhi (sī.)] mahāise. „Jetzt kommen diese Könige, edelgeboren, ruhmerfüllt; geh aus der Hütte du heraus und setz dich nieder, großer Weiser.“ [§24] Hover: 115. ‘‘Tassa taṃ vacanaṃ sutvā, taramāno mahāisi; Assamā nikkhamitvāna, sadvāramhi upāvisi’’. Und als er dessen Wort vernommen, da ging eilend der große Weise heraus aus der Einsiedelei und setzt sich an der Türe nieder.

Als aber der Bodhisattva mit dem Wasser vom Anotatta-See in die Einsiedelei zurückgekehrt war, kam der weise Nanda wieder zum Könige und ließ in der Nähe der Einsiedelei ein befestigtes Lager schlagen. Nachdem sodann der König gebadet und sich mit allem Schmuck angetan hatte, ging er, umgeben von hunderteinem König, in seiner ganzen Pracht mit dem weisen Nanda in die Einsiedelei hinein, um den Bodhisattva um Verzeihung zu bitten. Da ihn der Vater des Bodhisattva so kommen sah, fragte er den Bodhisattva und dieser erklärte es ihm.

Um dies zu verkünden, sprach der Meister folgende Strophen:

[§25] Hover: 116. ‘‘Tañca disvāna āyantaṃ, jalantaṃriva tejasā; Khatyasaṅghaparibyūḷhaṃ, kosiyo etadabravi. Als er nun diesen kommen sah, der hell erstrahlte wie das Feuer, umgeben von der Fürsten Schar, da sprach Kosiya folgendes: [§26] Hover: 117. ‘‘Kassa bherī mudiṅgā ca [mutiṅgā ca (pī.)], saṅkhā paṇavadindimā [deṇḍimā (sī. pī.)]; Purato paṭipannāni, hāsayantā rathesabhaṃ. „Wem sind die Pauken und die Trommeln, die Muscheln, Tamburins und Schläger, wem werden sie vorausgetragen, um zu erfreun den Völkerfürsten? [§27] Hover: 118. ‘‘Kassa kañcanapaṭṭena, puthunā vijjuvaṇṇinā; Yuvā kalāpasannaddho, ko eti siriyā jalaṃ. Wem ist das aus dem goldnen Bande, dem dicken, das blitzähnlich leuchtet, gemachte Diadem, das neue? Wer kommt, strahlend vor Herrlichkeit? [§28] Hover: 119. ‘‘Ukkāmukhapahaṭṭhaṃva, khadiraṅgārasannibhaṃ; Mukhañca rucirā bhāti, ko eti siriyā jalaṃ. Wie Gold, das auf der Fackel Spitze oder im Kohlenfeuer leuchtet, so glänzt weithin sein Angesicht. Wer kommt, strahlend vor Herrlichkeit? [§29] Hover: 120. ‘‘Kassa paggahitaṃ chattaṃ, sasalākaṃ manoramaṃ; Ādiccaraṃsāvaraṇaṃ, ko eti siriyā jalaṃ. Wem ist der schöne Sonnenschirm, der vorgehaltne, mit den Bändern, welcher die Sonnenstrahlen abhält? Wer kommt, strahlend vor Herrlichkeit? [§30] Hover: 121. ‘‘Kassa aṅgaṃ pariggayha, vāḷabījanimuttamaṃ; Caranti varapuññassa [varapaññassa (sī. pī.)], hatthikkhandhena āyato. Wer hat gelegt sich auf die Schulter den allerschönsten Yakschweifwedel und reitet auf dem Elefanten einher, der seinen Wunsch versteht? [§31] Hover: 122. ‘‘Kassa setāni chattāni, ājānīyā ca vammitā; Samantā parikirenti [parikiranti (sī. syā. pī.)], ko eti siriyā jalaṃ. Wer ist von weißen Sonnenschirmen, von edlen Rossen wohl gepanzert auf allen Seiten rings umgeben? Wer kommt, strahlend vor Herrlichkeit? [§32] Hover: 123. ‘‘Kassa ekasataṃ khatyā, anuyantā [anuyuttā (pī.)] yasassino; Samantānupariyanti, ko eti siriyā jalaṃ. Und wer hat hunderteinen Fürsten sich untertänig, ruhmerfüllte, die ihn allüberall umringen? Wer kommt, strahlend in Herrlichkeit? [§33] Hover: 124. ‘‘Hatthi assaratha patti [hatthī assā rathā pattī (sī.)], senā ca caturaṅginī; Samantānupariyanti [samantā anupariyāti (pī.)], ko eti siriyā jalaṃ. Von Elefanten, Rossen, Wagen und Fußvolk das vierteil'ge Heer umringet ihn auf allen Seiten; wer kommt, strahlend vor Herrlichkeit? [§34] Hover: 125. ‘‘Kassesā mahatī senā, piṭṭhito anuvattati; Akkhobhaṇī [akkhābhanī (sī.), akkhobhinī (syā.)] apariyantā, sāgarasseva ūmiyo’’. Und wem gehört dies große Heer, das ihm nachfolgt von hinten her, sich nicht auflehnend, unermesslich den Wogen gleich des Ozeans? [§35] Hover: 126. ‘‘Rājābhirājā [rājādhirājā (ka.)] manojo, indova jayataṃ pati; Nandassajjhāvaraṃ eti, assamaṃ brahmacārinaṃ. Manoja, der Könige König, wie Indra, Herr der Siegesgötter(8), kommt hierher auf Nandas Verlangen zu der Heil'gen Einsiedelei. [§36] Hover: 127. ‘‘Tassesā mahatī senā, piṭṭhito anuvattati; Akkhobhaṇī apariyantā, sāgarasseva ūmiyo’’. Ihm nur gehört dies große Heer, das ihm nachfolgt von hinten her, sich nicht auflehnend, unermesslich den Wogen gleich des Ozeans.“

Der Meister sprach:

[§37] Hover: 128. ‘‘Anulittā candanena, kāsikuttamadhārino [kāsikavatthadhārino (pī.)]; Sabbe pañjalikā hutvā, isīnaṃ ajjhupāgamuṃ’’. Mit Sandelpulver wohl besprengt, mit Kasi-Kleidern angetan falteten alle sie die Hände und kamen so zu den Asketen.

Nachdem darauf König Manoja seine Verehrung bezeigt, setzte er sich ihm zur Seite und sprach, indem er damit eine liebenswürdige Unterhaltung begann, folgendes Strophenpaar:

[§38] Hover: 129. ‘‘Kacci nu bhoto kusalaṃ, kacci bhoto anāmayaṃ; Kacci uñchena yāpetha, kacci mūlaphalā bahū. „Geht es denn auch dem Herren gut und ist wohl auch der Herr gesund“? Nährt Ihr Euch von geles'nen Ähren? Gibt es auch viele Frücht' und Wurzeln? [§39] Hover: 130. ‘‘Kacci ḍaṃsā makasā ca, appameva sarīsapā [siriṃsapā (sī. syā. pī.)]; Vane vāḷamigākiṇṇe, kacci hiṃsā na vijjati’’. Gibt es Stechfliegen hier und Mücken und Schlangen in geringer Zahl? Wird durch im Wald schweifende Tiere Euch auch Verletzung nicht zuteil?“

Die weiteren Strophen enthalten die Reden und Gegenreden beider.

[§40] Hover: 131. ‘‘Kusalañceva no rāja, atho rāja anāmayaṃ; Atho uñchena yāpema, atho mūlaphalā bahū. „Nur gut geht es uns, großer König, und auch gesund sind, König, wir. Geles'ne Ähren wir verzehren; auch gibt es Frücht' und Wurzeln viel. [§41] Hover: 132. ‘‘Atho ḍaṃsā makasā ca [ḍaṃsā ca makasā (sī.), ḍaṃsā ca makasā ca (pī.)], appameva sarīsapā [siriṃsapā (sī. syā. pī.)]; Vane vāḷamigākiṇṇe, hiṃsā mayhaṃ [a mhaṃ (sī. pī.)] na vijjati. Stechfliegen gibt es hier und Mücken und Schlangen in geringer Zahl. Durch die im Wald schweifenden Tiere wird uns Verletzung nicht zuteil. [§42] Hover: 133. ‘‘Bahūni vassapūgāni, assame sammataṃ [vasato (sī.)] idha; Nābhijānāmi uppannaṃ, ābādhaṃ amanoramaṃ. Auch viel Areka-Nüsse(9) gibt es hier in der Büßer Einsiedelei; und ich erinnere mich nicht, dass je'ne garst'ge Krankheit herrschte. [§43] Hover: 134. ‘‘Svāgataṃ te mahārāja, atho te adurāgataṃ; Issarosi anuppatto, yaṃ idhatthi pavedaya. Willkommen dir, du großer König, nicht ungünstig bist du gekommen(10); als Herrscher zogest du hierher; was du begehrst, verkünde uns. [§44] Hover: 135. ‘‘Tindukāni piyālāni, madhuke kāsumāriyo [kāsamāriyo (sī. syā.)]; Phalāni khuddakappāni, bhuñja rāja varaṃ varaṃ. Tinduka-(11) und Pipala-Blätter(12) und süße Kasumari-Früchte; klein sind die Früchte nur und wenig, doch iss, o König, nur nach Wunsch. [§45] Hover: 136. ‘‘Idampi pānīyaṃ sītaṃ, ābhataṃ girigabbharā; Tato piva mahārāja, sace tvaṃ abhikaṅkhasi’’. Hier ist auch kühles Wasser da, geholt aus einer Bergeshöhle; davon trinke, du großer König, wenn du danach Verlangen hast.“ [§46] Hover: 137. ‘‘Paṭiggahitaṃ yaṃ dinnaṃ, sabbassa agghiyaṃ kataṃ; Nandassāpi nisāmetha, vacanaṃ so [yaṃ (sī.), yaṃ so (pī.)] pavakkhati. „Wir nehmen deine Gaben an und was ihr alles würdig tatet; doch höret auch auf Nanda jetzt, was er für Worte euch will sagen. [§47] Hover: 138. ‘‘Ajjhāvaramhā nandassa, bhoto santikamāgatā; Suṇātu [suṇātu me (sī. syā.)] bhavaṃ vacanaṃ, nandassa parisāya ca’’. Nur auf das innige Verlangen des Herren Nanda kamen wir; drum mögest du die Worte hören des Nanda und seines Gefolges.“

Als Nanda so angeredet wurde, erhob er sich von seinem Sitze, bezeigte seinen Eltern und seinem Bruder Verehrung und sprach, indem er sein Gefolge anredete, folgendermaßen:

[§48] Hover: 139. ‘‘Parosataṃ jānapadā [janapadā (pī.)], mahāsālā ca brāhmaṇā; Ime ca khattiyā sabbe, abhijātā yasassino; Bhavañca rājā manojo, anumaññantu me vaco. „Die Landbewohner mehr als hundert sowie wohlhabende Brahmanen und diese Könige hier alle edel geboren, ruhmerfüllt, dazu noch König Manoja mögen mein Wort genehmigen. [§49] Hover: 140. ‘‘Ye ca santi [ye vasanti (sī.), ye hi santi (pī.)] samītāro, yakkhāni idha massame; Araññe bhūtabhabyāni, suṇantu vacanaṃ mama. Auch die Dämonen, die hier wohnen als Nachbarn der Einsiedelei, die Geister(13), die im Walde weilen, sie sollen hören auf mein Wort. [§50] Hover: 141. ‘‘Namo katvāna bhūtānaṃ, isiṃ vakkhāmi subbataṃ; So tyāhaṃ dakkhiṇā bāhu, tava kosiya sammato. Nachdem die Geister ich verehrt', sprech ich zu diesem frommen Weisen: So wie dein eigner rechter Arm so bin ich, Kosiya, dir wertvoll. [§51] Hover: 142. ‘‘Pitaraṃ me janettiñca, bhattukāmassa me sato; Vīra puññamidaṃ ṭhānaṃ, mā maṃ kosiya vāraya. Der ich den Vater und die Mutter von mir gern unterhalten möchte, lass mir dies gute Werk, du Held, halte mich, Kosiya, nicht ab. [§52] Hover: 143. ‘‘Sabbhi hetaṃ upaññātaṃ, mametaṃ upanissaja; Uṭṭhānapāricariyāya, dīgharattaṃ tayā kataṃ; Mātāpitūsu puññāni, mama lokadado bhava. Es ist ja allen dies gestattet, erlaube du es darum mir. Ehrfurcht Bezeigen und Bedienen hast lange Zeit du jetzt geübt; an meinen Eltern gute Werke erlaube mir als Weg zum Himmel. [§53] Hover: 144. ‘‘Tatheva santi manujā, dhamme dhammapadaṃ vidū; Maggo saggassa lokassa, yathā jānāsi tvaṃ ise. Dort gibt es andre Menschen noch, die auch den Pfad der Tugend kennen, dass es der Weg zum Himmel ist, wie du es selbst wohl weißt, du Weiser. [§54] Hover: 145. ‘‘Uṭṭhānapāricariyāya, mātāpitusukhāvahaṃ; Taṃ maṃ puññā nivāreti, ariyamaggāvaro naro’’. Durch Ehrerbietung und Bedienung dass ich den Eltern Glück verschaffe, dies gute Werk verhindert er und hält mich ab(14) vom edlen Wege.“

Als so der weise Nanda gesprochen, rief das große Wesen: „Bisher habt ihr dessen Worte vernommen, höret jetzt auch auf mich!“ Und es sprach:

[§55] Hover: 146. ‘‘Suṇantu bhonto vacanaṃ, bhāturajjhāvarā mama; Kulavaṃsaṃ mahārāja, porāṇaṃ parihāpayaṃ; Adhammacārī jeṭṭhesu [yo jeṭṭho (sī.)], nirayaṃ sopapajjati [so upapajjati (sī. syā. pī.)]. „Es mögen meine Worte hören die Herrn Begleiter meines Bruders: Wer der Familie alten Brauch außer Acht lässt, du großer König, und unrecht an den Älter'n tut, der ist der Hölle drum verfallen. [§56] Hover: 147. ‘‘Ye ca dhammassa kusalā, porāṇassa disampati; Cārittena ca sampannā, na te gacchanti duggatiṃ. Doch die sich auf die alte Tugend gar wohl verstehen, Landesherrscher, mit gutem Wandel auch versehen, die sind der Hölle nicht verfallen. [§57] Hover: 148. ‘‘Mātāpitā ca bhātā ca, bhaginī ñātibandhavā; Sabbe jeṭṭhassa te bhārā, evaṃ jānāhi bhāradha [bhāratha (syā.)]. Mutter und Vater und der Bruder, die Schwester, Freunde und Verwandte, sie alle sind des Ältsten Pflicht; merke dir dies, o Bharata. [§58] Hover: 149. ‘‘Ādiyitvā garuṃ bhāraṃ, nāviko viya ussahe; Dhammañca nappamajjāmi, jeṭṭho casmi rathesabha’’. Die schwere Pflicht nahm ich auf mich dem Schiffer gleich auf hohem Meere; im Rechte lasse ich nicht nach, der Ältste bin ich, Landesherrscher.“

Als dies die Könige hörten, dachten sie voll Freude: „Dass dem ältesten Bruder alle übrigen Pflichten zukommen, haben wir heute erkannt.“ Sie verließen den weisen Nanda, schlossen sich dem großen Wesen an und sprachen, um es zu preisen, folgende zwei Strophen:

[§59] Hover: 150. ‘‘Adhigamā [adhigatamhā (sī.), adhigamhā (syā.), adhigatamha (pī.)] tame ñāṇaṃ, jālaṃva jātavedato; Evameva no bhavaṃ dhammaṃ, kosiyo pavidaṃsayi. „Im Dunkel haben wir die Weisheit erlangt wie eine Flamm' vom Feuer; so hat uns der Herr Kosiya das Recht jetzt deutlich ausgelegt. [§60] Hover: 151. ‘‘Yathā udayamādicco, vāsudevo pabhaṅkaro; Pāṇīnaṃ pavidaṃseti, rūpaṃ kalyāṇapāpakaṃ; Evameva no bhavaṃ dhammaṃ, kosiyo pavidaṃsayi’’. So wie den Ozean die Sonne, wie der strahlende Vasudeva(15) von allen Wesen offenbart ihr gutes oder böses Wesen, so hat uns der Herr Kosiya das Recht jetzt deutlich klargelegt.“

So bewirkte das große Wesen, dass die Könige, die die ganze Zeit über die Wunderwerke des weisen Nanda gesehen hatten und gegen ihn daher liebevoll gesinnt waren, durch der Einsicht Kraft die Vorliebe für jenen aufgaben und seine Worte annahmen, und machte, dass sie nur noch nach seinem Munde schauten. Da dachte der weise Nanda: „Mein Bruder ist ein weiser, kluger Verkündiger der Wahrheit; er hat alle diese Könige abspenstig gemacht und auf seine Seite gebracht. Außer ihm selbst habe ich keine Zuflucht mehr; ihn allein werde ich bitten.“ Und er sprach folgende Strophe:

[§61] Hover: 152. ‘‘Evaṃ me yācamānassa, añjaliṃ nāvabujjhatha; Tava paddhacaro [tava paṭṭhacaro (syā.), tava baddhañcaro (pī.), tavupaṭṭhacaro (ka.)] hessaṃ, vuṭṭhito paricārako’’. „Da ich so bitte, nicht beachtest du mein demüt'ges Händefalten; an dich gefesselt will ich sein und deine Dienste will ich tun.“

Das große Wesen hatte von Natur aus keinen Hass oder Groll gegen den weisen Nanda; sondern nur weil jener allzu stolz gesprochen, tat es so, um ihm seinen Hochmut zu nehmen und ihn niederzubeugen. Als es jetzt dessen Worte vernahm, war es hocherfreut und wurde mit Befriedigung über ihn erfüllt. Es sagte: „Jetzt verzeihe ich dir; du erhältst wieder die Erlaubnis, die Eltern zu pflegen.“ Und um seinen Vorzug zu verkündigen, sprach es:

[§62] Hover: 153. ‘‘Addhā nanda vijānāsi [pajānāsi (sī.)], saddhammaṃ sabbhi desitaṃ; Ariyo ariyasamācāro, bāḷhaṃ tvaṃ mama ruccasi. „Gewiss, Nanda, verstehst du jetzt das Recht, das allen ist verkündet. Edel bist du, edel dein Wandel; ganz überaus gefällst du mir. [§63] Hover: 154. ‘‘Bhavantaṃ vadāmi bhotiñca, suṇātha vacanaṃ mama; Nāyaṃ bhāro bhāramato [bhāramatto (sī. syā.)], ahu mayhaṃ kudācanaṃ. Ich rede zu dem Herren(16) und zur Frau; vernehmet meine Worte: zu dieser Pflicht fühle ich jetzt mich nicht im mind'sten mehr verpflichtet. [§64] Hover: 155. ‘‘Taṃ maṃ upaṭṭhitaṃ santaṃ, mātāpitusukhāvahaṃ; Nando ajjhāvaraṃ katvā, upaṭṭhānāya yācati. Während ich diente meinen Eltern und ihnen Wohlergehn verschaffte, kommt Nanda mit Gefolge her und bittet, dass er dienen darf. [§65] Hover: 156. ‘‘Yo ve icchati kāmena, santānaṃ brahmacārinaṃ; Nandaṃ vo varatha eko [nandaṃ vadatha eke (pī.)], kaṃ nando upatiṭṭhatu’’. Und wer, fürwahr, ihr heil'gen Büßer(17), von euch nach Lust sich etwas wünscht, der rufe nur den Nanda her; euch beide Nanda wird bedienen.“ —

Darauf erhob sich seine Mutter von ihrem Sitze und sprach: „Mein Sohn Sona, lange abwesend war dein jüngerer Bruder. Obwohl er aber so lange nicht gekommen ist, getraue ich mich doch nicht, ihn zu bitten. Dass wir aber jetzt uns an ihn halten, ist uns von dir erlaubt worden. Ich möchte diesen Heiligen mit meinen Armen umfassen und ihn auf sein Haupt küssen dürfen.“ Und um dies zu verkündigen, sprach sie folgende Strophe:

[§66] Hover: 157. ‘‘Tayā tāta anuññātā, soṇa taṃ nissitā mayaṃ; Upaghātuṃ [upaghāyituṃ (sī.)] labhe nandaṃ, muddhani brahmacārinaṃ’’. „Du hast, o Sona, uns erlaubt, dass wir an ihn uns halten dürfen. Ich möchte Nanda küssen dürfen, auf seinen Kopf den Heiligen.“

Darauf erwiderte das große Wesen: „So bewillige ich dies alles, Mutter. Gehe du hin, umarme deinen Sohn Nanda, atme den Duft seines Hauptes, küsse ihn und bringe dadurch den Kummer deines Herzens zum Aufhören.“ Sie ging hin, umarmte den weisen Nanda inmitten der Versammlung, roch den Duft seines Hauptes, küsste ihn und brachte so den Kummer ihres Herzens zum Aufhören. Darauf sprach sie, indem sie das große Wesen anredete:

[§67] Hover: 158. ‘‘Assatthasseva taruṇaṃ, pavāḷaṃ māluteritaṃ; Cirassaṃ nandaṃ disvāna, hadayaṃ me pavedhati. „Wie des Assattha(18) junger Spross wenn er vom Winde wird geschüttelt, so zittert jetzt mein Herz, da ich seit langer Zeit den Nanda sehe. [§68] Hover: 159. ‘‘Yadā suttāpi supine [suppante (syā. pī.)], nandaṃ passāmi āgataṃ; Udaggā sumanā homi, nando no āgato ayaṃ. Wenn ich im Schlaf in meinem Traume den Nanda wiederkommen sehe, bin ich vor Freude wie berauscht: ‘Nanda ist uns zurückgekehrt.’ [§69] Hover: 160. ‘‘Yadā ca paṭibujjhitvā, nandaṃ passāmi nāgataṃ; Bhiyyo āvisatī soko, domanassañcanappakaṃ. Und wenn ich, da ich ihn erwarte, den Nanda nicht gekommen sehe, befällt mich stärker nur der Kummer und größer wird mein Herzeleid. [§70] Hover: 161. ‘‘Sāhaṃ ajja cirassampi, nandaṃ passāmi āgataṃ; Bhattucca [bhattuñca (ka.)] mayhañca piyo, nando no pāvisī gharaṃ. Doch heute sehe ich seit langem den Nanda wieder heimgekehrt; Nanda, dem Gatten lieb und mir, kehrte in unser Haus zurück. [§71] Hover: 162. ‘‘Pitupi nando suppiyo, yaṃ nando nappavase [pāvisī (pī.)] gharā [gharaṃ (syā. pī. ka.)]; Labhatū tāta nando taṃ, maṃ nando upatiṭṭhatu’’. Dem Vater auch ist Nanda lieb; doch weil Nanda zurückgekehrt, soll, Lieber, Nanda dies erhalten: mich soll Nanda bedienen dürfen.“

Das große Wesen stimmte diesen Worten seiner Mutter zu, indem es sagte: „So sei es.“ Dann ermahnte es Nanda: „Nanda, du hast den Anteil des Ältesten erhalten; gar große Verdienste verschafft eine Mutter. Pflege sie unablässig!“ Und indem er den Vorzug seiner Mutter verkündigte, sprach er folgende zwei Strophen:

[§72] Hover: 163. ‘‘Anukampikā patiṭṭhā ca, pubbe rasadadī ca no; Maggo saggassa lokassa, mātā taṃ varate ise. „Die mitleidsvoll und hilfsbereit uns vordem Wohlgeschmack bereitet', der Weg, der in den Himmel führt, dich zieht die Mutter vor, du Weiser. [§73] Hover: 164. ‘‘Pubbe rasadadī gottī, mātā puññūpasaṃhitā; Maggo saggassa lokassa, mātā taṃ varate ise’’. Die früher uns mit Milch gestillt, die Mutter, die uns Gutes tat, der Weg, der in den Himmel führt, dich zieht die Mutter vor, du Weiser.“

Nachdem so das große Wesen mit diesen zwei Strophen den Vorzug der Mutter geschildert, fügte es, als sie zurückgekehrt war und wieder ihren Sitz eingenommen hatte, folgendes hinzu: „Nanda, du hast eine Mutter erhalten, die schwere Dinge ausgehalten hat. Wir beiden sind von unserer Mutter mit Schmerzen aufgezogen worden; deshalb pflege sie jetzt unablässig und gib ihr keine bitteren Früchte mehr zu essen!“ Um dann inmitten der Versammlung die Beschwerden, die eine Mutter ertragen muss, zu verkünden, sprach er:

[§74] Hover: 165. ‘‘Ākaṅkhamānā puttaphalaṃ, devatāya namassati; Nakkhattāni ca pucchati, utusaṃvaccharāni ca. „Wenn sie nach einem Sohn verlangt, bringt sie Verehrung dar der Gottheit; sie forscht nach der Konstellation und nach der Art der Jahreszeiten(19). [§75] Hover: 166. ‘‘Tassā utumhi nhātāya [utusinātāya (pī.)], hoti gabbhassa vokkamo [gabbhassa’vakkamo (sī. syā. pī.)]; Tena dohaḷinī hoti, suhadā tena vuccati. Wenn sie dann nach der Zeit gebadet, entsteht in ihr die Leibesfrucht; dadurch kommt sie in Schwangerschaft und guter Hoffnung(20) nennt man sie. [§76] Hover: 167. ‘‘Saṃvaccharaṃ vā ūnaṃ vā, pariharitvā vijāyati; Tena sā janayantīti, janetti [janettī (sī. syā. pī.)] tena vuccati. Ein Jahr oder auch weniger trägt sie's und bringt es dann zur Welt; darum heißt sie Gebärende und wird Gebärerin(21) genannt. [§77] Hover: 168. ‘‘Thanakhīrena [thanakkhīrena (sī.)] gītena, aṅgapāvuraṇena [aṅgapāpuraṇena (pī.)] ca; Rodantaṃ puttaṃ [eva (pī.)] toseti, tosentī tena vuccati. Mit ihrer Mutterbrust, mit Singen, durch die Berührung ihres Körpers beruhigt sie den Weinenden; drum heißt sie auch Beruhigerin. [§78] Hover: 169. ‘‘Tato vātātape ghore, mamaṃ katvā udikkhati; Dārakaṃ appajānantaṃ, posentī tena vuccati. Wenn dann die heißen Winde wehen, beschützt sie ihren kleinen Sohn, den Unverständ'gen hütet sie; drum wird sie Hüterin genannt. [§79] Hover: 170. ‘‘Yañca mātudhanaṃ hoti, yañca hoti pituddhanaṃ; Ubhayampetassa gopeti, api puttassa no siyā. Das Geld, welches die Mutter hat, und auch des Vaters ganze Habe, hebt beides sie für jenen auf: ‘Es soll einst unserm Sohn gehören.’ [§80] Hover: 171. ‘‘Evaṃ putta aduṃ putta, iti mātā vihaññati; Pamattaṃ paradāresu, nisīthe pattayobbane; Sāyaṃ puttaṃ anāyantaṃ, iti mātā vihaññati. ‘So tu, mein Sohn, tu dies, mein Sohn’, damit muss sich die Mutter plagen. Und wenn ihr Sohn im Jünglingsalter, zur Nacht verliebt in andre Frauen, am Abend nicht nach Hause kommt, die Mutter ist darob voll Schmerz. [§81] Hover: 172. ‘‘Evaṃ kicchā bhato poso, mātu aparicārako; Mātari micchā caritvāna, nirayaṃ sopapajjati. Wenn so ein Mann mit Müh erzogen nicht seiner Mutter eifrig dient, wenn er gegen die Mutter sündigt, so ist der Hölle er verfallen. [§82] Hover: 173. ‘‘Evaṃ kicchā bhato poso, pitu aparicārako; Pitari micchā caritvāna, nirayaṃ sopapajjati. Wenn so ein Mann mit Müh erzogen nicht seinem Vater eifrig dient, wenn er gegen den Vater sündigt, so ist der Hölle er verfallen. [§83] Hover: 174. ‘‘Dhanāpi dhanakāmānaṃ, nassati iti me sutaṃ; Mātaraṃ aparicaritvāna, kicchaṃ vā so nigacchati. Das Geld auch des Geldgierigen verloren geht, so hörte ich, wenn er der Mutter nicht gedient, oder ins Unglück stürzet er. [§84] Hover: 175. ‘‘Dhanāpi dhanakāmānaṃ, nassati iti me sutaṃ; Pitaraṃ aparicaritvāna, kicchaṃ vā so nigacchati. Das Geld auch des Geldgierigen verloren geht, so hörte ich, wenn er dem Vater nicht gedient, oder ins Unglück stürzet er. [§85] Hover: 176. ‘‘Ānando ca pamodo ca, sadā hasitakīḷitaṃ; Mātaraṃ paricaritvāna, labbhametaṃ vijānato. Doch große Freude und Vergnügen, Ergötzung stets und Lustbarkeit, das ist das Los des weisen Mannes, der seiner Mutter treu gedient. [§86] Hover: 177. ‘‘Ānando ca pamodo ca, sadā hasitakīḷitaṃ; Pitaraṃ paricaritvāna, labbhametaṃ vijānato. Und große Freude und Vergnügen, Ergötzung stets und Lustbarkeit, das ist das Los des weisen Mannes, der seinem Vater treu gedient. [§87] Hover: 178. ‘‘Dānañca peyyavajjañca [piyavācā ca (sī. syā. ka.)], atthacariyā ca yā idha; Samānattatā [samānattā (pī.)] ca dhammesu, tattha tattha yathārahaṃ; Ete kho saṅgahā loke, rathassāṇīva yāyato. Almosen Spenden, liebe Rede, Wohltätigkeit, die man hier übt, und Unparteilichkeit in allem, wo immer einer es verdient: [§88] Hover: 179. Ete ca saṅgahā nāssu, na mātā puttakāraṇā; Labhetha mānaṃ pūjaṃ vā [pūjañca (pī.)], pitā vā puttakāraṇā. Dies sind der Güte Arten(22), die des Wagens Achsenzapfen gleichen; wenn diese Güte nicht besteht, gibt's keine Mutter mehr von Kindern. [§89] Hover: 180. ‘‘Yasmā ca saṅgahā [saṅgahe (dī. ni. 3.273; a. ni. 4.32) tadaṭṭhakathāyo oloketabbā] ete, sammapekkhanti [samavekkhanti (sī. syā. pī.) a. ni. 4.32] paṇḍitā; Tasmā mahattaṃ papponti, pāsaṃsā ca bhavanti te. Ruhm und Verehrung mög' erhalten die Kindermutter wie der Vater. Und weil nun so der Güte Arten die Weisen haben festgestellt, [§90] Hover: 181. ‘‘Brahmāti [brahmā hi (pī.)] mātāpitaro, pubbācariyāti vuccare; Āhuneyyā ca puttānaṃ, pajāya anukampakā. darum gelangen sie zur Größe und werden hohen Ruhms teilhaftig; als Brahma werden ja die Eltern von alten Meistern oft bezeichnet. [§91] Opferbereit für ihre Söhne, voll Mitleid sind sie zu den Kindern; drum soll ihnen Verehrung zollen und hoch sie achten stets der Weise. [§92] Hover: 182. ‘‘Tasmā hi ne namasseyya, sakkareyya ca paṇḍito; Annena atho [matho (pī.), atha (a. ni. 4.63; itivu. 106)] pānena, vatthena sayanena ca; Ucchādanena nhāpanena [nahāpanena (sī. pī.)], pādānaṃ dhovanena ca. Mit Speise und darauf mit Trank, mit Kleidern und mit gutem Lager, mit Körper Reiben und mit Waschen, auch mit dem Bade für die Füße: [§93] Hover: 183. ‘‘Tāya naṃ pāricariyāya [paricariyāya (pī.)], mātāpitūsu paṇḍitā; Idheva naṃ pasaṃsanti, pecca sagge pamodatī’’ti. Mit solchen Diensten für die Eltern erwerben sich die Weisen hier auf Erden Lob und nach dem Tode genießen sie die Himmelsfreuden.“

So beendigte das große Wesen, als wollte es den Sineru-Berg ins Rollen versetzen, seine Unterweisung. Als sie es hörten, waren alle Könige und alle ihre Heere hocherfreut. Darauf befestigte sie der Bodhisattva in den fünf Geboten, ermahnte sie, sie sollten im Almosen Geben und in anderen guten Werken unermüdlich sein, und entließ sie. Sie alle führten ihre Herrschaft in Gerechtigkeit und füllten nach dem Ende ihres Lebens die Götterstadt. Nachdem aber der weise Sona und der weise Nanda zeitlebens ihre Eltern gepflegt hatten, gelangten sie in die Brahmawelt.

[§C] Hover: Schlußworte und Auflösung

Nachdem der Meister diese Lehrunterweisung beschlossen und die Wahrheiten verkündigt hatte, verband er (am Ende der Wahrheitsverkündigung aber gelangte jener Mönch, der seine Mutter ernährte, zur Frucht der Bekehrung) das Jātaka mit folgenden Worten: „Damals waren die Eltern Angehörige der Großkönigsfamilie, der weise Nanda war Ananda, der König Manoja war Sāriputta, die hunderteins Könige waren die achtzig großen Theras und noch andere große Theras, die vierundzwanzig vollständigen Heere waren die Buddhagefolgschaft; der weise Sona aber war ich.“

Ende der Erzählung von Sona und Nanda

Anmerkungen:

2.

Eine Handschrift hat statt „kilesam“ „khelam“

(=„Speichel“), ein Wort, das oft in diesem Zusammenhang gebraucht wird.

3.

Als Mittel zur Erreichung der <abbr title=„Jhana, oder Vertiefung, Konzentration, Sammlung“>Ekstase</abbr> gilt es

auch, einen glänzenden Kreis [= ein Mandala] anzustarren.

4.

Auf Deutsch: „die Kurus des Nordens“, ein Volk

zwischen Ganges und Himalaya.

5.

Zu diesem Beinamen Indras vergleiche oben

Jātaka 529 Anm. 10. [Ein Beiname des Indra, wörtlich wohl so viel als „Städtegeber“.]

6.

Nach dem Kommentator der Familienname des

Sona und seines Vaters.

7.

Der Kovilara-Baum, Bauhinia variegata.

8.

Die dreiunddreißig Götter haben einst unter

Indras Führung die Dämonen besiegt.

9.

Der Areka-Nussbaum ist Areca Catechu.

10.

Diese beiden Zeilen stehen auch im Jātaka 503 Strophe 12 Zeilen 3-4.

11.

Der Baum Diospyros embryopteris.

12.

Der Baum Buchanania latifolia.

13.

Wörtlich „die übernatürlichen Wesen und

solche, die dies werden wollen.“

14.

Das „varo“ in „ariyamaggavaro“ kommt nach

dem Kommentator von „vareti“, das allerdings hier zur Bedeutung wohl passt.

15.

Ein Beiname des Gottes Krsna.

16.

Gemeint ist sein Vater.

17.

Er wendet sich damit an seine Eltern.

18.

Der heilige Bo-Baum, ficus religiosa.

19.

In Indien unterscheidet man sechs

Jahreszeiten: Frühling, Sommer, Regenzeit, Herbst, Winter, kalte Zeit. Oft werden auch nur drei genannt: Winter, Sommer, Regenzeit.

20.

„suhada“ wohl in ähnlicher Bedeutung wie

der obige Ausdruck.

21.

„janetti“, oft allgemein für Mutter

gebraucht.

22.

Es sind dies die vier Arten der Güte, wie

sie vor allem der König betätigen soll.

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