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541 Die Erzählung von Nimi - Nimi-Jataka

541 Die Erzählung von Nimi - Nimi-Jataka

Summary: url=./index.html#j541 Ein wohltätiger König, der letzte in einer Reihe von Ahnen, die alle später Asketen wurden, wird von einem Zweifel befallen, ob Almosenspenden oder Weltentsagung den Vorzug verdiene. Gott Sakka läßt ihn deshalb in den Himmel heraufbringen. Auf dem Wege dahin zeigt ihm Matali, der göttliche Wagenlenker, zuerst alle die verschiedenen Höllen und erzählt ihm, wofür ihre Bewohner so gepeinigt werden. Dann fährt er an den verschiedenen Freudenorten vorbei und schildert dem König die Verdienste ihrer Bewohner. Hierauf verweilt der König einige Zeit im Himmel, bis er wieder auf die Erde zurückkehrt, um weiter Almosen zu spenden. Als er später zu altern beginnt, betätigt auch er die Weltflucht.

J 541 {Sutta: J_vi_094|J 541|J 541} {Vaṇṇanā: atta. J 541|atta. J 541}

Die Erzählung von Nimi

541

Nimi-Jataka (Nimijātakaṃ)

übersetzt aus dem Pali ins Deutsche:

Julius Dutoit

Fürwahr ein Wunder in der Welt

[§A] Hover: Gegenwartsgeschichte: Vorgeschichte

Dies erzählte der Meister, da er bei Mithila im Mangowalde des Makhadeva verweilte, mit Beziehung darauf, dass er ein Lächeln zeigte. Eines Tages nämlich, als der Meister zur Abendzeit mit sehr vielen Mönchen in diesem Mangowalde umherwandelte, sah er einen entzückenden Fleck Erde, und um seinen Wandel in einer früheren Existenz bekannt zu machen, zeigte er ein Lächeln. Da ihn der ehrwürdige Ānanda nach dem Grunde des Lächelns fragte, sprach er: „Ānanda, dieser Fleck Erde wurde schon früher von mir bewohnt, als ich zur Zeit des Königs Makhadeva mich des Glückes der <abbr title=„Jhana, oder Vertiefung, Konzentration, Sammlung“>Ekstase</abbr> erfreute.“ Darauf setzte er sich auf einen hergerichteten Sitz und erzählte auf die Bitte von jenem folgende Begebenheit aus der Vergangenheit.

[§B] Hover: Geschichte aus der Vergangenheit

Ehedem lebte im Reiche Videha in der Stadt Mithila ein König namens Makhadeva(1). Dieser betrieb vierundachtzigtausend Jahre lang die Kinderspiele und vierundachtzigtausend Jahre lang war er Vizekönig. Als er vierundachtzigtausend Jahre lang regierte, sagte er einmal: „Lieber Barbier, wenn du auf meinem Haupte graue Haare sehen solltest, so melde mir dies!“ Als in der Folgezeit der Barbier graue Haare sah und dies ihm meldete, ließ er ihn die Haare mit einer Zange herausziehen und ihm auf die Hand legen. Als er nun das graue Haar betrachtete, war es ihm, als sähe er den Tod herbeikommen und ihm an der Stirne hängen. Er dachte: „Jetzt ist es Zeit für mich, die Weltflucht zu betätigen.“ Dem Barbier schenkte er ein Dorf nach Wunsch, ließ seinen ältesten Sohn zu sich rufen und sagte zu ihm: „Mein Sohn, nimm du das Reich; ich werde die Welt verlassen.“ Auf dessen Frage, weshalb er dies tue, antwortete er:

[§0] „Hoch auf dem Haupte diese Locke ist, mir vom Alter jetzt gebracht, als Götterbotin mir erschienen; zur Weltflucht ist's jetzt Zeit für mich(2).“

Nach diesen Worten weihte er ihn zum Könige, ermahnte ihn noch: „Mache du es auch gerade so“, und verließ die Stadt. Danach betätigte er die Weltflucht eines Mönches, übte vierundachtzigtausend Jahre lang die vier Vollkommenheiten aus und wurde darauf in der Brahmawelt wiedergeboren. Auch sein Sohn verließ auf dieselbe Weise die Welt und wurde ein Bewohner der Brahmawelt, ebenso auch dessen Sohn.

So übten vierundachtzigtausend weniger zwei Fürsten, nachdem sie auf ihrem Haupte ein graues Haar gesehen, in diesem Mangowalde die Weltflucht, betätigten die vier Vollkommenheiten und wurden dann in der Brahmawelt wiedergeboren.

Als nun der zuerst von allen dort wiedergeborene König Makhadeva, während er in der Brahmawelt lebte, seine Stammestradition betrachtete, sah er, wie vierundachtzigtausend weniger zwei Fürsten die Weltflucht betätigt hatten. Voll Freude betrachtete er weiter: „Wird dies noch weiter so fortbestehen oder wird es nicht fortbestehen?“ Da erkannte er, dass es nicht so fortbestehen werde, und dachte: „Meine Tradition werde ich selbst zum Abschluss bringen.“ Er verließ die Brahmawelt und nahm in der Stadt Mithila im Schoße der ersten Gemahlin des Königs seine Wiedergeburt. An seinem Namengebungstage betrachteten die Zeichendeuter seine Kennzeichen und sagten: „O Großkönig, dieser Prinz ist gekommen, um Eure Tradition abzuschließen; Eure Tradition nämlich, die Tradition der Weltflucht wird nicht über diesen hinaus gehen.“ Als dies der König hörte, erwiderte er: „Dieser ist wie der Kranz an einem Wagenrade dazu geboren, meine Tradition abzuschließen“, und gab ihm den Namen Prinz Nemi (= Radkranz). Dieser hatte von seiner Kindheit an seine Freude am Almosen Geben, an der Beobachtung der Gebote und an der Betätigung des Fastens. Nachdem aber sein Vater in der oben angegebenen Art auf seinem Haupte ein graues Haar gesehen, gab er seinem Barbier ein Dorf, das dieser sich wünschte, übertrug seinem Sohne die Herrschaft und betätigte in dem Mangowalde die Weltflucht, wodurch er dann später in die Brahmawelt kam.

Der König Nimi ließ infolge seiner Freude am Almosen Geben an den vier Stadttoren und in der Mitte der Stadt im ganzen fünf Almosenhallen errichten und teilte reiche Almosen aus. Für jede der Almosenhallen bestimmte er hunderttausend und opferte so täglich fünfhunderttausend Kahapanas. Beständig beobachtete er die fünf Gebote. An den Tagen der Monatshälfte betätigte er die Uposatha-Bestimmungen. Auch ließ er viel Volks sich dem Almosen Spenden und anderen guten Werken ergeben; er verkündete ihnen den Weg zum Himmel, erschreckte sie durch die Furcht vor der Hölle und lehrte sie so die Wahrheit. Alle Leute, die bei seiner Ermahnung beharrten, Almosen gespendet und andere gute Werke getan hatten, wurden nach ihrem Tode in der Götterwelt wiedergeboren. Die Götterwelt wurde ganz erfüllt, die Hölle war wie leer. Damals sprachen die Götterscharen in dem Himmel der dreiunddreißig Götter, die in der Götterhalle Sudhammā versammelt waren: „Ach unser Lehrer, der König Nimi! Durch ihn genießen wir diese auch durch Buddha-Einsicht unzerstörbare göttliche Herrlichkeit“, und so priesen sie den Vorzug des großen Wesens. Auch in der Welt der Menschen verbreitete sich die Kunde von seiner Tugend wie Öl, das auf das große Meer gegossen wird.

Indem der Meister dies offenbar machte und es der Versammlung der Mönche erzählte, sprach er:

[§1] Hover: 421. ‘‘Accheraṃ vata lokasmiṃ, uppajjanti vicakkhaṇā; Yadā ahu nimirājā, paṇḍito kusalatthiko. Fürwahr als Wunder in der Welt treten die Einsichtigen auf, so wie(3) der König Nimi war, der weise, auf sein Heil bedacht. [§2] Hover: 422. ‘‘Rājā sabbavidehānaṃ, adā dānaṃ arindamo; Tassa taṃ dadato dānaṃ, saṅkappo udapajjatha; Dānaṃ vā brahmacariyaṃ vā, katamaṃ su mahapphalaṃ. 423. Tassa saṅkappamaññāya, maghavā devakuñjaro; Sahassanetto pāturahu, vaṇṇena vihanaṃ [nihanaṃ (sī. pī.), vihataṃ (syā. ka.)] tamaṃ. Der König aller Videhas gab Almosen, der Völkerfürst. Doch während er so spendete, da stieg in ihm der Zweifel auf: „Almosen oder heil'ger Wandel, was bringt von beiden größre Frucht?“

In diesem Augenblick wurde Sakkas Thron heiß. Als Sakka über den Grund davon nachdachte und jenen über diesen Punkt nachdenken sah, dachte er: „Ich will ihm seinen Zweifel zerstören.“ Allein kam er rasch herbei, betrat, indem er dabei den ganzen Palast mit Glanz erfüllte, das königliche Schlafgemach und blieb Glanz verbreitend in der Luft stehen. Als jener ihn fragte, gab er ihm Antwort.

Um diesen Sachverhalt zu verkünden, sprach der Meister:

[§3] Hover: 423. Tassa saṅkappamaññāya, maghavā devakuñjaro; Sahassanetto pāturahu, vaṇṇena vihanaṃ [nihanaṃ (sī. pī.), vihataṃ (syā. ka.)] tamaṃ. Als dessen Zweifel nun erkannte der Götterkönig(4) Maghava, erschien der Tausendäugige, durch seinen Glanz die Nacht vertreibend. [§4] Hover: 424. Salomahaṭṭho manujindo, vāsavaṃ avacā nimi; ‘‘Devatā nusi gandhabbo, adu sakko purindado. 425. ‘‘Na ca me tādiso vaṇṇo, diṭṭho vā yadi vā suto; [natthi sī. pī. potthakesu] Ācikkha me tvaṃ bhaddante, kathaṃ jānemu taṃ mayaṃ’’ [natthi sī. pī. potthakesu]. Gesträubt die Haare sprach da Nimi, der Menschenfürst, zu Vasava: „Bist du'ne Gottheit, ein Gandharva oder Sakka Purindada? Noch niemals sah ich solchen Glanz noch hörte ich jemals davon.“ [§5] Hover: 426. Salomahaṭṭhaṃ ñatvāna, vāsavo avacā nimiṃ; ‘‘Sakkohamasmi devindo, āgatosmi tavantike; Alomahaṭṭho manujinda, puccha pañhaṃ yamicchasi’’. Als Vasava sah, wie bei Nimi das Haar sich sträubte, sagt' er ihm: „Sakka bin ich, der Götterfürst, in deine Nähe kam ich her; ohne Haarsträuben, Völkerfürst, stelle die Fragen, wie du willst.“ [§6] Hover: 427. So ca tena katokāso, vāsavaṃ avacā nimi; ‘‘Pucchāmi taṃ mahārāja [mahābāhu (sī. pī.), devarāja (ka.)], sabbabhūtānamissara; Dānaṃ vā brahmacariyaṃ vā, katamaṃ su mahapphalaṃ’’. Als er von ihm Erlaubnis hatte, sprach Nimi drauf zu Vasava: „Ich frage dich, Großarmiger, du Herrscher über alle Wesen: Almosen oder heil'ger Wandel, was bringt von beiden größre Frucht?“ [§7] Hover: 428. So puṭṭho naradevena, vāsavo avacā nimiṃ; ‘‘Vipākaṃ brahmacariyassa, jānaṃ akkhāsijānato. Als so der Menschenfürst ihn fragte, sprach Vasava zu Nimi drauf, da er den Lohn des heil'gen Wandels wohl wusste, zum Unwissenden: [§8] Hover: 429. ‘‘Hīnena brahmacariyena, khattiye upapajjati; Majjhimena ca devattaṃ, uttamena visujjhati. „Durch einen niedern heil'gen Wandel gelangt man in ein Fürstenhaus, durch mittleren zum Götterdasein, doch durch den höchsten wird man rein(5). [§9] Hover: 430. ‘‘Na hete sulabhā kāyā, yācayogena kenaci; Ye kāye upapajjanti, anāgārā tapassino. Nicht leicht erreichbar ist der Zustand für irgendwen durch Müh und Bitten, das Glück, das solchen nur zuteil wird, die hauslos als Asketen leben.“

Nachdem er mit dieser Strophe den hohen Lohn des Lebens in heiligem Wandel geschildert, sprach er jetzt, um die Könige zu nennen, die ehedem große Almosen gespendet hatten und doch über die Sinnenwelt(6) nicht hinausgekommen waren, folgende Strophen:

[§10] Hover: 431. ‘‘Dudīpo [dutipo (ka.)] sāgaro selo, mujakindo [mucalindo (sī. syā. pī.), mujakinto (ka.)] bhagīraso; Usindaro [usīnaro (sī. pī.)] kassapo ca [aṭṭhako ca (sī. pī.), atthako ca (syā.)], asako ca puthujjano. „Dudipa, Sagara, Sela, Mucalinda, Bhagirasa, Usinara und Atthaka, Assaka und Puthujjana(7): [§11] Hover: 432. ‘‘Ete caññe ca rājāno, khattiyā brāhmaṇā bahū; Puthuyaññaṃ yajitvāna, petattaṃ [petaṃ te (sī. pī.)] nātivattisuṃ. Diese und andre Könige, auch viele Krieger und Brahmanen brachten gewohnte Opfer dar und kamen nur zur Peta-Welt(8).“

Nachdem er auch so gezeigt hatte, dass die Frucht des heiligen Wandels noch größer sei als die Frucht des Almosen Gebens, sprach er, um die Büßer zu nennen, die durch die Kraft ihres heiligen Wandels über die Peta-Existenz hinausgekommen und in die Brahmawelt gelangt waren:

[§12] Hover: 433. ‘‘Atha yīme [addhā ime (sī. pī.), addhāyime (syā.)] avattiṃsu, anāgārā tapassino; Sattisayo yāmahanu, somayāmo [somayāgo (sī. syā. pī.)] manojavo. „Gewisslich jene kamen weiter, die hauslos der Askese lebten, die sieben Büßer Yamahanu, Somayaga, Manojava, [§13] Hover: 434. ‘‘Samuddo māgho bharato ca, isi kālapurakkhato [kālikarikkhiyo (sī. pī.)]; Aṅgīraso kassapo ca, kisavaccho akatti [akitti (sī. pī.), akanti (syā.)] ca. Samudda, Magha, Bharata, der weise Kalikarakkhiya; Angirasa und Kassapa, Kisavaccha und Akitti.“

Nachdem er so bisher nur vom Hörensagen die große Frucht des Lebens in heiligem Wandel gepriesen, sprach er, um das von ihm selbst Gesehene zu schildern, folgendes:

[§14] Hover: 435. ‘‘Uttarena nadī sīdā, gambhīrā duratikkamā; Naḷaggivaṇṇā jotanti, sadā kañcanapabbatā. „Im Norden fließt der Fluss Sida(9), tief und sehr schwer zu überschreiten; dort glänzen wie ein Schilfrohrfeuer immer die goldnen Bergesspitzen, [§15] Hover: 436. ‘‘Parūḷhakacchā tagarā, rūḷhakacchā vanā nagā; Tatrāsuṃ dasasahassā, porāṇā isayo pure. bewachsen mit duftenden Gräsern, auch grasbewachsen Wald und Bäume. Dort lebten einst in grauer Vorzeit zehntausend Weisen alter Art. [§16] Hover: 437. ‘‘Ahaṃ seṭṭhosmi dānena, saṃyamena damena ca; Anuttaraṃ vataṃ katvā, pakiracārī samāhite. Ich war der erste dort im Spenden, in Selbstbezwingung und Bezähmung; unübertrefflich übt' ich Buße, einsam ich wandelt' festen Sinnes(10). [§17] Hover: 438. ‘‘Jātimantaṃ ajaccañca, ahaṃ ujugataṃ naraṃ; Ativelaṃ namassissaṃ, kammabandhū hi māṇavā [mātiyā (sī. pī.)]. Den edlen und unedlen Mann, wenn er nur grad und aufrecht ging, verehrt' ich dort gar lange Zeit; an seinen Taten hängt der Mensch. [§18] Hover: 439. ‘‘Sabbe vaṇṇā adhammaṭṭhā, patanti nirayaṃ adho; Sabbe vaṇṇā visujjhanti, caritvā dhammamuttamaṃ’’. Die Kasten all, die Unrecht tun, sie fallen in die Höll hinab; doch alle Kasten werden rein(11), wenn sie in höchster Tugend wandeln(12).“

Nach diesen Worten aber fügte er hinzu: „Obwohl, o Großkönig, der heilige Wandel eine größere Frucht bringt als Almosen Geben, so sind doch diese beiden das Streben eines großen Mannes. Darum lasse nicht nach in beiden; gib Almosen und halte die Gebote.“ Nachdem er ihn so ermahnt, kehrte er an seinen eigenen Wohnort zurück.

Um dies zu verkündigen, sprach der Meister:

[§19] Hover: 440. Idaṃ vatvāna maghavā, devarājā sujampati; Vedehamanusāsitvā, saggakāyaṃ apakkami. Nachdem so Maghava gesprochen, Sujampati, der Götterkönig, ermahnt' er den Videha-König und kehrte dann zurück zum Himmel.

Darauf sagte zu ihm die Götterschar: „O Großkönig, du wurdest jetzt nicht gesehen; wohin warst du gegangen?“ Er antwortete: „Ihr Ehrwürdigen, dem König Nimi zu Mithila war ein Zweifel aufgestiegen; ich war fortgegangen, um ihn eine Frage stellen zu lassen und den König dadurch von seinem Zweifel zu befreien.“ Nach diesen Worten aber fuhr er fort, um dies in Versen zu erzählen:

[§20] Hover: 441. ‘‘Imaṃ bhonto nisāmetha, yāvantettha samāgatā; Dhammikānaṃ manussānaṃ, vaṇṇaṃ uccāvacaṃ bahuṃ. „Merket auf dieses auf, ihr Herren, soviel ihr hier zusammenkamet, wie unter den gerechten Menschen die Ehrung ist gar sehr verschieden. [§21] Hover: 442. ‘‘Yathā ayaṃ nimirājā, paṇḍito kusalatthiko; Rājā sabbavidehānaṃ, adā dānaṃ arindamo. Wie nämlich dieser König Nimi, der Weise, auf sein Heil bedacht, der König aller Videhas Almosen gab, der Feindbesieger, [§22] Hover: 443. ‘‘Tassa taṃ dadato dānaṃ, saṅkappo udapajjatha; Dānaṃ vā brahmacariyaṃ vā, katamaṃ su mahapphalaṃ’’. als dieser so Almosen spendet', da stieg in ihm der Zweifel auf: Almosen oder heil'ger Wandel, was bringt von beiden größre Frucht?“

So erzählte er, ohne etwas davon zu verringern, den Ruhm des Königs. Als dies die Gottheiten hörten, bekamen sie Lust, den König zu sehen, und sie sprachen: „O Großkönig, der König Nimi ist unser Lehrer; weil wir bei seiner Ermahnung beharrten, sind wir durch ihn zur Götterherrlichkeit gelangt. Wir wollen ihn sehen; lasse ihn rufen und zeige ihn uns, o Großkönig.“ Sakka gab seine Zustimmung, rief Mātali herbei und sprach zu ihm: „Lieber Mātali, schirre den Vejayanta-Wagen an, fahre nach Mithila, lasse den König Nimi auf den göttlichen Wagen steigen und bringe ihn her!“ Dieser stimmte zu, schirrte den Wagen an und fuhr fort.

Während aber Sakka mit den Göttern sprach und dem Mātali den Auftrag gab und den Wagen anschirren ließ, war nach menschlicher Berechnung ein Monat verflossen. Deshalb hielt König Nimi gerade am Vollmondstage das Uposatha; er hatte das östliche Fenster geöffnet, saß im Thronsaale umgeben von der Schar seiner Hofleute und dachte gerade über die Gebote nach, als von der östlichen Himmelsgegend her zugleich mit der aufgehenden Mondscheibe jener Wagen sichtbar wurde. Die Leute, die nach der Abendmahlzeit an ihrer Haustüre saßen und fröhlich plauderten, sagten: „Heute sind zwei Monde aufgegangen.“ Während sie aber noch so zueinander sprachen, wurde der Wagen sichtbar. Da sagte die Volksmenge: „Dies ist kein Mond, dies ist ein Wagen.“ Als allmählich die tausend Sindhu-Rosse, der Wagenlenker Mātali und der Vejayanta-Wagen sichtbar wurden, dachten die Leute: „Für wen kommt wohl dieser göttliche Wagen herbei?“ Da merkten sie: „Für wen anders? Unser König ist tugendhaft; für ihn wird von Gott Sakka der Vejayanta-Wagen geschickt sein, denn er ist passend für unsern König.“ Hocherfreut sprachen sie folgende Strophe(13):

[§23] Hover: 444. Abbhuto vata lokasmiṃ, uppajji lomahaṃsano; Dibbo ratho pāturahu, vedehassa yasassino. „Noch nie fürwahr gesehn auf Erden ward dies haarsträubende Ereignis; vom Himmel her erschien ein Wagen für den ruhmreichen Vedeha.“

Während aber die Menge immer so sprach, kam Mātali mit Windeseile heran, wendete mit dem Wagen um, stellte ihn an der Fensterschwelle mit seinem hinteren Teile auf, machte ihn fertig zum Besteigen und lud den König ein, ihn zu besteigen.

Um dies zu verkündigen, sprach der Meister:

[§24] Hover: 445. Devaputto mahiddhiko, mātali devasārathi; Nimantayittha rājānaṃ, vedehaṃ mithilaggahaṃ. Der wunderstarke Göttersohn Mātali, Indras Wagenlenker, lud ein den König Vedeha, der die Stadt Mithila beherrschte: [§25] Hover: 446. ‘‘Ehimaṃ rathamāruyha, rājaseṭṭha disampati; Devā dassanakāmā te, tāvatiṃsā saindakā; Saramānā hi te devā, sudhammāyaṃ samacchare’’. „Komm und besteige diesen Wagen, du bester König, Völkerfürst! Es möchten dich die Götter sehen, die dreiunddreißig mit Gott Indra; denn dein erinnern sich die Götter, während sie in Sudhamma sitzen.“

Der König dachte: „Ich werde die zuvor noch nicht gesehene Götterwelt zu sehen bekommen: Mātali wird mir eine Gunst erwiesen haben. Ich werde gehen.“ Indem er sich an die Personen seines Palastes und an die Volksmenge wandte, sagte er: „Ich werde in kurzer Zeit zurückkehren; seid eifrig im Almosen Spenden und in anderen guten Werken.“ Darauf bestieg er den Wagen.

Um dies zu verkünden, sprach der Meister

[§26] Hover: 447. Tato rājā taramāno, vedeho mithilaggaho; Āsanā vuṭṭhahitvāna, pamukho rathamāruhi. Darauf erhob sich rasch der König Vedeha, Mithilas Beherrscher, von seinem Sitze und bestieg vor ihren Augen jenen Wagen. [§27] Hover: 448. Abhirūḷhaṃ rathaṃ dibbaṃ, mātali etadabravi; ‘‘Kena taṃ nemi maggena, rājaseṭṭha disampati; Yena vā pāpakammantā, puññakammā ca ye narā’’. Als er nunmehr den Götterwagen bestiegen, sprach so Mātali: „Auf welchem Weg soll ich dich führen, du bester König, Landesherrscher, dort wo die sind, die Böses taten, oder die gute Taten übten?“

Da dachte der König: „Ich habe diese beiden Gegenden vorher noch nicht gesehen; die beiden will ich sehen.“ Und er sprach:

[§28] Hover: 449. ‘‘Ubhayeneva maṃ nehi, mātali devasārathi; Yena vā pāpakammantā, puññakammā ca ye narā’’. „Auf beiden Wegen führe mich, Mātali, Götterwagenlenker, dort wo die sind, die Böses taten, und wo die Tugendhaften weilen.“

Darauf dachte Mātali: „Die beiden kann ich ihm nicht auf einmal zeigen; ich will ihn fragen.“ Und um ihn zu fragen, sprach er abermals eine Strophe:

[§29] Hover: 450. ‘‘Kena taṃ paṭhamaṃ nemi, rājaseṭṭha disampati; Yena vā pāpakammantā, puññakammā ca ye narā’’. „Wo soll ich dich zuerst hinführen, du bester König, Landesherrscher, dort wo die sind, die Böses taten, oder die gute Taten übten?“

Nunmehr dachte der König: „Ich werde sicherlich in die Götterwelt kommen; inzwischen will ich die Hölle sehen.“ Und er sprach folgende weitere Strophe:

[§30] Hover: 451. ‘‘Niraye [niriyaṃ (syā. ka.)] tāva passāmi, āvāse [āvāsaṃ (syā. ka.)] pāpakamminaṃ; Ṭhānāni luddakammānaṃ, dussīlānañca yā gati’’. „Die Höllen möchte ich jetzt sehen, den Aufenthalt der Übeltäter, den Ort derer, die grausam waren, und was das Los der Lasterhaften.“

Darauf zeigte er ihm zuerst die Vetaranī(14).

Um dies zu verkünden, sprach der Meister:

[§31] Hover: 452. Dassesi mātali rañño, duggaṃ vetaraṇiṃ nadiṃ; Kuthitaṃ khārasaṃyuttaṃ, tattaṃ aggisikhūpamaṃ [aggisamodakaṃ (ka.)]. Es zeigte Mātali dem König den schlimmen Fluss Vetaranī, den stinkenden, gemischt mit Lauge, den glühenden voll Feuerflammen(15).

Als so der König im Vetaranī-Fluss die von schweren Leiden geplagten Wesen sah, fragte er furchterfüllt: „Was haben denn diese Wesen Bösen getan?“ Und jener gab ihm Antwort.

Um dies zu verkünden, sprach der Meister:

[§32] Hover: 453. Nimī have mātalimajjhabhāsatha [mātalimajjhabhāsi (syā.)], disvā janaṃ patamānaṃ vidugge; ‘‘Bhayañhi maṃ vindati sūta disvā, pucchāmi taṃ mātali devasārathi; Ime nu maccā kimakaṃsu pāpaṃ, yeme janā vetaraṇiṃ patanti’’. Nimi fürwahr sprach nun zu Mātali, da er das Volk ins Elend stürzen sah: „Furcht mich befällt, o Lenker, da ich dies sehe. Drum frag ich dich, Mātali, Wagenlenker: Was taten diese Leute als Menschen Böses, die jetzt in diese Vetaranī gefallen?“ [§33] Hover: 454. Tassa puṭṭho viyākāsi, mātali devasārathi; Vipākaṃ pāpakammānaṃ, jānaṃ akkhāsijānato. Auf seine Frage antwortet' Mātali, Götterwagenlenker; den Lohn der bösen Taten kennend sagt' er zu dem Unwissenden: [§34] Hover: 455. ‘‘Ye dubbale balavantā jīvaloke, hiṃsanti rosanti supāpadhammā; Te luddakammā pasavetva pāpaṃ, teme janā vetaraṇiṃ patanti’’. „Die, welche selbst stark, auf der Welt die Schwachen verletzen und verderben, die Bösewichter, die Grausamen, die Böses nur verübten, die stürzen in den Fluss Vetarani.“

Nachdem Mātali so seine Frage beantwortet und der König die Vetaranī-Hölle gesehen hatte, ließ jener diesen Ort wieder verschwinden, lenkte den Wagen nach vorwärts und zeigte ihm den Ort, wo die Leute von Hunden und anderen Tieren gefressen wurden. Als der König dies sah und furchterfüllt ihn fragte, gab er ihm auf seine Frage Antwort.

Um dies zu verkünden, sprach der Meister:

[§35] Hover: 456. ‘‘Sāmā ca soṇā sabalā ca gijjhā, kākolasaṅghā adanti [adenti (sī. syā. pī.) evamuparipi] bheravā; Bhayañhi maṃ vindati sūta disvā, pucchāmi taṃ mātali devasārathi; Ime nu maccā kimakaṃsu pāpaṃ, yeme jane kākolasaṅghā adanti’’. „Die schwarzen Hunde und die starken Geier und Rabenscharen furchtbar fressen hier; Furcht mich befällt, o Lenker, da ich dies sehe. Ich frage dich, Mātali, Wagenlenker: Was taten diese Leute als Menschen Böses, dass diese Leute jetzt die Raben fressen?“ [§36] Hover: 457. Tassa puṭṭho viyākāsi, mātali devasārathi; Vipākaṃ pāpakammānaṃ, jānaṃ akkhāsijānato. Von ihm gefragt antwortete Mātali, Götterwagenlenker; den Lohn der bösen Taten kennend sagt' er zu dem Unwissenden: [§37] Hover: 458. ‘‘Ye kecime maccharino kadariyā, paribhāsakā samaṇabrāhmaṇānaṃ; Hiṃsanti rosanti supāpadhammā, te luddakammā pasavetva pāpaṃ; Teme jane kākolasaṅghā adanti’’. „Die, welche immer habsüchtig und geizig auf die Asketen und Brahmanen schalten, die sie verletzten, plagten, diese Bösewichter, die Grausamen, die Böses nur verübten, das sind die Leute, die die Raben fressen.“ [§38] Hover: 459. ‘‘Sajotibhūtā pathaviṃ kamanti, tattehi khandhehi ca pothayanti; Bhayañhi maṃ vindati sūta disvā, pucchāmi taṃ mātali devasārathi; Ime nu maccā kimakaṃsu pāpaṃ, yeme janā khandhahatā sayanti’’. „Mit glühndem Körper wandeln sie am Boden, mit heißen Stäben werden sie gestoßen. Furcht mich befällt, o Lenker, da ich dies sehe. Ich frage dich, Mātali, Wagenlenker: Was taten diese Leute auf Erden Böses, dass sie mit Stäben gestoßen am Boden liegen?“ [§39] Hover: 460. Tassa puṭṭho viyākāsi, mātali devasārathi; Vipākaṃ pāpakammānaṃ, jānaṃ akkhāsijānato. Von ihm gefragt antwortete Mātali, Götterwagenlenker; den Lohn der bösen Taten kennend sagt' er zu dem Unwissenden: [§40] Hover: 461. ‘‘Ye jīvalokasmi supāpadhammino, narañca nāriñca apāpadhammaṃ; Hiṃsanti rosanti supāpadhammā [supāpadhammino (ka.)], te luddakammā pasavetva pāpaṃ; Teme janā khandhahatā sayanti’’. „Welche im Leben böse Taten übten, Männer und Frauen, die nichts Böses taten, verletzten, schädigten, die Bösewichter, die Grausamen, die Böses nur verübten, liegen am Boden jetzt, durchbohrt von Stäben.“ [§41] Hover: 462. ‘‘Aṅgārakāsuṃ apare phuṇanti [thunanti (sī. syā.), phunanti (pī.)], narā rudantā paridaḍḍhagattā; Bhayañhi maṃ vidanti sūta disvā, pucchāmi taṃ mātali devasārathi; Ime nu maccā kimakaṃsu pāpaṃ, yeme janā aṅgārakāsuṃ phuṇanti’’. „In eine Kohlengrube andre springen, weinende Männer, ganz verbrannt den Körper, Furcht mich befällt, o Lenker, da ich dies sehe. Ich frage dich, Mātali, Wagenlenker: Was taten diese Leute auf Erden Böses, sie in diese Kohlengrube springen?“ [§42] Hover: 463. Tassa puṭṭho viyākāsi, mātali devasārathi; Vipākaṃ pāpakammānaṃ, jānaṃ akkhāsijānato. Von ihm gefragt antwortete Mātali, Götterwagenlenker; den Lohn der bösen Taten kennend sprach er zu dem Unwissenden: [§43] Hover: 464. ‘‘Ye keci pūgāya dhanassa [pūgāyatanassa (sī. pī.)] hetu, sakkhiṃ karitvā iṇaṃ jāpayanti; Te jāpayitvā janataṃ janinda, te luddakammā pasavetva pāpaṃ; Teme janā aṅgārakāsuṃ phuṇanti’’. „Wer um des Gutes andrer Leute willen falsch Zeugnis gibt und eine Schuld vernichtet, wer so verdirbt die Menschen, Völkerfürst, die Grausamrn, die Böses nur verübten, die springen in die glühnde Kohlengrube.“ [§44] Hover: 465. ‘‘Sajotibhūtā jalitā padittā, padissati mahatī lohakumbhī; Bhayañhi maṃ vindati sūta disvā, pucchāmi taṃ mātali devasārathi; Ime nu maccā kimakaṃsu pāpaṃ, yeme janā avaṃsirā lohakumbhiṃ patanti’’. „Ganz Glut geworden, hell erstrahlend, glänzend gewahrt man einen großen Eisenkessel. Furcht mich befällt, o Lenker, da ich dies sehe. Ich frage dich, Mātali, Wagenlenker: Was taten diese Leute auf Erden Böses, die in den Eisenkessel kopfüber fallen?“ [§45] Hover: 466. Tassa puṭṭho viyākāsi, mātali devasārathi; Vipākaṃ pāpakammānaṃ, jānaṃ akkhāsijānato. Von ihm gefragt antwortete Mātali, Götterwagenlenker; den Lohn der bösen Taten kennend sprach er zu dem Unwissenden: [§46] Hover: 467. ‘‘Ye sīlavantaṃ [sīlavaṃ (pī.)] samaṇaṃ brāhmaṇaṃ vā, hiṃsanti rosanti supāpadhammā; Te luddakammā pasavetva pāpaṃ, teme janā avaṃsirā lohakumbhiṃ patanti’’. „Die einen frommen Asketen oder Brahmanen verletzen und beschädigen, die Bösen, die Grausamen, die Böses nur verübten, die fallen kopfüber in den Eisenkessel.“ [§47] Hover: 468. ‘‘Luñcanti gīvaṃ atha veṭhayitvā [aviveṭhayitvā (ka.)], uṇhodakasmiṃ pakiledayitvā [pakiledayitvā (sī. pī.)]; Bhayañhi maṃ vindati sūta disvā, pucchāmi taṃ mātali devasārathi; Ime nu maccā kimakaṃsu pāpaṃ, yeme janā luttasirā sayanti’’. „Am Halse fasst man sie und taucht sie ein, mit heißem Wasser macht man sie ganz nass. Furcht mich befällt, o Lenker, da ich dies sehe. Ich frage dich, Mātali, Wagenlenker: Was taten diese Leute auf Erden Böses, dass sie hier liegen mit niedergebeugtem Kopfe?“ [§48] Hover: 469. Tassa puṭṭho viyākāsi, mātali devasārathi; Vipākaṃ pāpakammānaṃ, jānaṃ akkhāsijānato. Von ihm gefragt antwortete Mātali, Götterwagenlenker; den Lohn der bösen Taten kennend sprach er zu dem Unwissenden: [§49] Hover: 470. ‘‘Ye jīvalokasmi supāpadhammino, pakkhī gahetvāna viheṭhayanti te; Viheṭhayitvā sakuṇaṃ janinda, te luddakāmā pasavetva pāpaṃ; Teme janā luttasirā sayanti. „Die hier auf Erden Bösewichter waren, die Vögel fingen und zu Tode quälten, die viele auch verdarben, Völkerfürst, die Grausamen, die Böses nur verübten, die liegen hier mit niedergebeugtem Kopfe.“ [§50] Hover: 471. ‘‘Pahūtatoyā anigādhakūlā [anikhātakūlā (sī. syā. pī.)], nadī ayaṃ sandati suppatitthā; Ghammābhitattā manujā pivanti, pītañca [pivataṃ ca (sī. syā. pī. ka.)] tesaṃ bhusa hoti pāni. „Mit vielem Wasser und mit seichtem Strande fließt dieser Fluss dahin mit schönen Furten; von Hitze ganz verbrannt die Menschen trinken und bei dem Trinken wird der Durst nur größer. [§51] Hover: 472. ‘‘Bhayañhi maṃ vindati sūta disvā, pucchāmi taṃ mātali devasārathi; Ime nu maccā kimakaṃsu pāpaṃ, pītañca tesaṃ bhusa hoti pāni’’. Furcht mich befällt, Lenker, wenn dies ich sehe. Ich frage dich, Mātali, Wagenlenker: Was taten dieses Leute auf Erden Böses, dass sie beim Trinken nur größren Durst bekommen?“ [§52] Hover: 473. Tassa puṭṭho viyākāsi, mātali devasārathi; Vipākaṃ pāpakammānaṃ, jānaṃ akkhāsijānato. Von ihm gefragt antwortete Mātali, Götterwagenlenker; den Lohn der bösen Taten kennend sprach er zu dem Unwissenden: [§53] Hover: 474. ‘‘Ye suddhadhaññaṃ palāsena missaṃ, asuddhakammā kayino dadanti; Ghammābhitattāna pipāsitānaṃ, pītañca tesaṃ bhusa hoti pāni’’. „Die, welche reines Korn mit Spreu vermischten und es betrügerisch dem Käufer gaben, bei diesen, die von Hitze und Durst gequält sind, wird trotz des Trinkens ihr Durst immer größer.“ [§54] Hover: 475. ‘‘Usūhi sattīhi ca tomarehi, dubhayāni passāni tudanti kandataṃ; Bhayañhi maṃ vindati sūta disvā, pucchāmi taṃ mātali devasārathi; Ime nu maccā kimakaṃsu pāpaṃ, yeme janā sattihatā sayanti’’. „Mit Pfeilen und mit Lanzen und mit Speeren schlagen sie Weinenden die beiden Seiten. Furcht mich befällt, Lenker, da ich dies sehe. Ich frage dich, Mātali, Wagenlenker: Was taten diese Leute auf Erden Böses, dass sie jetzt daliegen, von Speeren getroffen?“ [§55] Hover: 476. Tassa puṭṭho viyākāsi, mātali devasārathi; Vipākaṃ pāpakammānaṃ, jānaṃ akkhāsijānato. Von ihm gefragt antwortete Mātali, Götterwagenlenker; den Lohn der bösen Taten kennend sprach er zu dem Unwissenden: [§56] Hover: 477. ‘‘Ye jīvalokasmi asādhukammino, adinnamādāya karonti jīvikaṃ; Dhaññaṃ dhanaṃ rajataṃ jātarūpaṃ, ajeḷakañcāpi pasuṃ mahiṃsaṃ [mahīsaṃ (sī. pī.)]; Te luddakammā pasavetva pāpaṃ, teme janā sattihatā sayanti’’. „Die auf der Erdenwelt als Bösewichter mit fremdem Gut sich Unterhalt verschafften, mit Korn und Geld, mit Silber und mit Gold, Schafen und Ziegen, mit Kleinvieh und mit Rindern, die Grausamen, die Böses nur verübten, die liegen da, von Speeren jetzt getroffen.“ [§57] Hover: 478. ‘‘Gīvāya baddhā kissa ime puneke, aññe vikantā [vikattā (sī. pī.)] bilakatā sayanti [puneke (sī. pī.)]; Bhayañhi maṃ vindati sūta disvā, pucchāmi taṃ mātali devasārathi; Ime nu maccā kimakaṃsu pāpaṃ, yeme janā bilakatā sayanti’’. „Warum sind diese hier am Hals gebunden, zerrissen andre, diese in Stücke geteilt? Furcht mich befällt, Lenker, da dies ich sehe. Ich frage dich, Mātali, Wagenlenker: Was taten diese Leute auf Erden Böses, dass sie jetzt hier in Stücke zerrissen liegen?“ [§58] Hover: 479. Tassa puṭṭho viyākāsi, mātali devasārathi; Vipākaṃ pāpakammānaṃ, jānaṃ akkhāsijānato. Von ihm gefragt antwortete Mātali, Götterwagenlenker; den Lohn der bösen Taten kennend sprach er zu dem Unwissenden: [§59] Hover: 480. ‘‘Orabbhikā sūkarikā ca macchikā, pasuṃ mahiṃsañca ajeḷakañca; Hantvāna sūnesu pasārayiṃsu, te luddakammā pasavetva pāpaṃ; Teme janā bilakatā sayanti. „Die Metzger, die Schweineschlächter und die Fischer(16), die Kleinvieh, Rinder, sowie Schaf und Ziegen im Schlächterladen töteten und ausstreckten, die Grausamen, die Böses nur verübten, die liegen hier, in kleine Stücke zerrissen.“ [§60] Hover: 481. ‘‘Rahado ayaṃ muttakarīsapūro, duggandharūpo asuci pūti vāti; Khudāparetā manujā adanti, bhayañhi maṃ vindati sūta disvā; Pucchāmi taṃ mātali devasārathi, ime nu maccā kimakaṃsu pāpaṃ; Yeme janā muttakarīsabhakkhā’’. „Hier dieser See, voll von Urin und Kot, missduftend riecht er, unrein, voll Gestank; hungergeplagt essen davon die Menschen. Furcht mich befällt, Lenker, da ich dies sehe. Ich frage dich, Mātali, Wagenlenker: Was taten diese Leute auf Erden Böses, dass sie jetzt hier Kot und Urin verzehren?“ [§61] Hover: 482. Tassa puṭṭho viyākāsi, mātali devasārathi; Vipākaṃ pāpakammānaṃ, jānaṃ akkhāsijānato. Von ihm gefragt antwortete Mātali, Götterwagenlenker; den Lohn der bösen Taten kennend sprach er zu dem Unwissenden: [§62] Hover: 483. ‘‘Ye kecime kāraṇikā virosakā, paresaṃ hiṃsāya sadā niviṭṭhā; Te luddakammā pasavetva pāpaṃ, mittadduno mīḷhamadanti bālā. „Die, welche einst als Richter hasserfüllt bemüht stets waren, andre zu verletzen, die Grausamen, die Böses nur verübten, diese Verräter essen Kot, die Toren.“ [§63] Hover: 484. ‘‘Rahado ayaṃ lohitapubbapūro, duggandharūpo asuci pūti vāti; Ghammābhitattā manujā pivanti, bhayañhi maṃ vindati sūta disvā; Pucchāmi taṃ mātali devasārathi, ime nu maccā kimakaṃsu pāpaṃ; Yeme janā lohitapubbabhakkhā’’. „Hier dieser See, mit faulem Blut gefüllt, missduftend riecht er, unrein, voll Gestank; verbrannt von Hitze draus die Menschen trinken. Furcht mich befällt, Lenker, da dies ich sehe. Ich frage dich, Mātali, Wagenlenker: Was taten diese Leute auf Erden Böses, dass sie jetzt hier das faule Blut verzehren?“ [§64] Hover: 485. Tassa puṭṭho viyākāsi, mātali devasārathi; Vipākaṃ pāpakammānaṃ, jānaṃ akkhāsijānato. Von ihm gefragt antwortete Mātali, Götterwagenlenker; den Lohn der bösen Taten kennend sprach er zu dem Unwissenden: [§65] Hover: 486. ‘‘Ye mātaraṃ vā pitaraṃ vā jīvaloke [pitaraṃ va jīvaloke (sī.), pitaraṃ va loke (pī.)], pārājikā arahante hananti; Te luddakammā pasavetva pāpaṃ, teme janā lohitapubbabhakkhā’’. „Wer Vater oder Mutter hier auf Erden, die Ausstoßung verdienend(17), tötete, die Grausamen, die Böses nur verübten, die müssen hier das faule Blut verzehren.“ [§66] Hover: 487. ‘‘Jivhañca passa baḷisena viddhaṃ, vihataṃ yathā saṅkusatena cammaṃ; Phandanti macchāva thalamhi khittā, muñcanti kheḷaṃ rudamānā kimete. „Sieh diese Zunge hier durchbohrt vom Haken, die Haut durchstochen wie mit hundert Speeren, sie zappeln wie die Fische ans Land geworfen und weinend spucken sie; warum ist dies? [§67] Hover: 488. ‘‘Bhayañhi maṃ vindati sūta disvā, pucchāmi taṃ mātali devasārathi; Ime nu maccā kimakaṃsu pāpaṃ, yeme janā vaṅkaghastā sayanti’’. Furcht mich befällt, Lenker, da dies ich sehe. Ich frage dich, Mātali, Wagenlenker: Was taten diese Leute auf Erden Böses, dass sie hier liegen, verschluckt den Angelhaken?“ [§68] Hover: 489. Tassa puṭṭho viyākāsi, mātali devasārathi; Vipākaṃ pāpakammānaṃ, jānaṃ akkhāsijānato. Von ihm gefragt antwortete Mātali, Götterwagenlenker; den Lohn der bösen Taten kennend sprach er zu dem Unwissenden: [§69] Hover: 490. ‘‘Ye keci sandhānagatā [santhānagatā (sī. pī.), saṇṭhānagatā (syā.)] manussā, agghena agghaṃ kayaṃ hāpayanti; Kuṭena kuṭaṃ dhanalobhahetu, channaṃ yathā vāricaraṃ vadhāya. „Die Leute, welche auf den Markt gekommen, um seinen Wert den Reis heruntersetzen, mit Trug aus Geldgier den Betrug ausüben verborgen, wie man einen Fisch will fangen; [§70] Hover: 491. ‘‘Na hi kūṭakārissa bhavanti tāṇā, sakehi kammehi purakkhatassa; Te luddakammā pasavetva pāpaṃ, teme janā vaṅkaghastā sayanti’’. denn nicht gibt's einen Schutz für den Betrüger, der durch die eignen Taten kommt ans Licht; die Grausamen, die Böses nur verübten, die liegen hier, verschluckt den Angelhaken.“ [§71] Hover: 492. ‘‘Nārī imā samparibhinnagattā, paggayha kandanti bhuje dujaccā; Sammakkhitā [samakkhitā (syā.), samakkhikā (ka.)] lohitapubbalittā, gāvo yathā āghātane vikantā; Tā bhūmibhāgasmiṃ sadā nikhātā, khandhātivattanti sajotibhūtā. „Die Frauen hier mit ganz zerbrochnem Körper strecken die Arme aus und weinen, die Elenden, mit Schmutz bedeckt, mit faulem Blut bestrichen wie Rinder, die im Schlächterhaus zerrissen; sie stehen in der Erde eingegraben und ragen mit dem Rumpf hervor, ganz glühend. [§72] Hover: 493. ‘‘Bhayañhi maṃ vindati sūta disvā, pucchāmi taṃ mātali devasārathi; Imā nu nāriyo kimakaṃsu pāpaṃ, yā bhūmibhāgasmiṃ sadā nikhātā; Khandhātivattanti sajotibhūtā’’. Furcht mich befällt, Lenker, da ich dies sehe. Ich frage dich, Mātali, Wagenlenker: Was taten diese Frauen auf Erden Böses, die in die Erde eingegraben stehen und ragen mit dem Rumpf hervor, ganz glühend?“ [§73] Hover: 494. Tassa puṭṭho viyākāsi, mātali devasārathi; Vipākaṃ pāpakammānaṃ, jānaṃ akkhāsijānato. Von ihm gefragt antwortete Mātali, Götterwagenlenker; den Lohn der bösen Taten kennend sprach er zu dem Unwissenden: [§74] Hover: 495. ‘‘Kolitthiyāyo [koliniyāyo (sī. pī.)] idha jīvaloke, asuddhakammā asataṃ acāruṃ; Tā dittarūpā [dhuttarūpā (ka.)] pati vippahāya, aññaṃ acāruṃ ratikhiḍḍahetu; Tā jīvalokasmiṃ ramāpayitvā, khandhātivattanti sajotibhūtā. „Töchter aus gutem Hause hier auf Erden, die trieben Unkeuschheit und schlechten Wandel, voll Hochmut ihren Gatten sie verließen und suchten andre auf aus Sinnenlust. Nachdem sie sich auf Erden hier erfreut, ragen sie mit dem Rumpf hervor, ganz glühend.“ [§75] Hover: 496. ‘‘Pāde gahetvā kissa ime puneke, avaṃsirā narake pātayanti; Bhayañhi maṃ vindati sūta disvā, pucchāmi taṃ mātali devasārathi; Ime nu maccā kimakaṃsu pāpaṃ, yeme janā avaṃsirā narake pātayanti’’. „Doch warum packt man ein'ge bei den Füßen und schleudert sie kopfüber in die Hölle? Furcht mich befällt, Lenker, da ich dies sehe. Ich frage dich, Mātali, Wagenlenker: Was taten diese Menschen auf Erden Böses, dass sie kopfüber in die Hölle stürzen?“ [§76] Hover: 497. Tassa puṭṭho viyākāsi, mātali devasārathi; Vipākaṃ pāpakammānaṃ, jānaṃ akkhāsijānato. Von ihm gefragt antwortete Mātali, Götterwagenlenker; den Lohn der bösen Taten kennend sprach er zu dem Unwissenden: [§77] Hover: 498. ‘‘Ye jīvalokasmi asādhukammino, parassa dārāni atikkamanti; Te tādisā uttamabhaṇḍathenā, teme janā avaṃsirā narake pātayanti. „Die, welche hier auf Erden Böses taten und mit der Frau des Nächsten sich vergingen, die so das wertvollste Besitztum stahlen, die stürzen jetzt kopfüber in die Hölle. [§78] Hover: 499. ‘‘Te vassapūgāni bahūni tattha, nirayesu dukkhaṃ vedanaṃ vedayanti; Na hi pāpakārissa [kūṭakārissa (ka.)] bhavanti tāṇā, sakehi kammehi purakkhatassa; Te luddakammā pasavetva pāpaṃ, teme janā avaṃsirā narake pātayanti’’. Und eine große Zahl von Jahren dulden sie in der Hölle fürchterliche Schmerzen; denn für den Bösewicht gibt's keinen Schutz, der durch die eignen Taten kam ans Licht. Die Grausamen, die Böses hier verübten, die stürzen jetzt kopfüber in die Hölle.“

Nach diesen Worten aber ließ der Wagenlenker Mātali auch diese Hölle verschwinden; er lenkte den Wagen nach vorwärts und zeigte dem Könige die Hölle, wo die Irrgläubigen gepeinigt werden. Dieser fragte ihn und er gab ihm Antwort.

[§79] Hover: 500. ‘‘Uccāvacāme vividhā upakkamā, nirayesu dissanti sughorarūpā; Bhayañhi maṃ vindati sūta disvā, pucchāmi taṃ mātali devasārathi; Ime nu maccā kimakaṃsu pāpaṃ, yeme janā adhimattā dukkhā tibbā; Kharā kaṭukā vedanā vedayanti’’. „Verschiedene und mannigfache Arten gibt's in den Höllen, schrecklich anzuschauen. Furcht mich ergreift, Lenker, da ich dies sehe. Ich frage dich, Mātali, Wagenlenker: Was taten diese Menschen auf Erden Böses, da sie die übermäßigen, argen, strengen, grausamen, scharfen Leiden dulden müssen?“ [§80] Hover: 501. Tassa puṭṭho viyākāsi, mātali devasārathi; Vipākaṃ pāpakammānaṃ, jānaṃ akkhāsijānato. Von ihm gefragt antwortete Mātali, Götterwagenlenker; den Lohn der bösen Taten kennend sprach er zu dem Unwissenden: [§81] Hover: 502. ‘‘Ye jīvalokasmi supāpadiṭṭhino, vissāsakammāni karonti mohā; Parañca diṭṭhīsu samādapenti, te pāpadiṭṭhiṃ [pāpadiṭṭhī (sī. syā.), pāpadiṭṭhīsu (pī.)] pasavetva pāpaṃ; Teme janā adhimattā dukkhā tibbā, kharā kaṭukā vedanā vedayanti. „Die, welche hier auf Erden Böses lehren, die Glaubenswerke tun in ihrem Irrwahn und andre in der falschen Lehre stärken — weil sie durch falsche Lehre Böses taten, müssen die übermäßigen, argen, strengen, grausamen, scharfen Leiden jetzt sie dulden.“ —

In der Götterwelt aber saßen immer die Gottheiten in der Sudhammā-Halle und warteten auf die Ankunft des Königs. Als Sakka nachsann: „Warum bleibt denn Mātali so lange aus?“, bemerkte er die Ursache und dachte: „Um ihm den Vorzug des Boten zu beweisen, zeigt Mātali beständig dem König die Höllen und sagt: ‘O Großkönig, diejenigen, welche die und die Tat begangen haben, werden in der und der Hölle gequält’. Das Leben des Königs aber könnte dabei vergehen; er soll nicht die Besichtigung der Hölle bis zu Ende durchführen.“ Er schickte einen sehr schnellen Götterboten fort mit dem Auftrag: „Sage Mātali, er solle rasch mit dem König hierher kommen.“ Jener ging rasch hin und meldete es. Als Mātali dessen Worte vernahm, dachte er: „Jetzt kann ich nicht mehr verweilen.“ Indem er dem König auf einmal in den vier Himmelsgegenden die vielen Höllen zeigte, sprach er folgende Strophe:

[§82] Hover: 503. ‘‘Viditā te mahārāja, āvāsā pāpakamminaṃ; Ṭhānāni luddakammānaṃ, dussīlānañca yā gati; Uyyāhi dāni rājīsi, devarājassa santike’’. „Du hast gesehen, großer König, den Aufenthalt der Bösewichter, die Örter für die Grausamen, und was das Los der Lasterhaften. Doch jetzt, du königlicher Weiser, fahre zum Götterkönig hin(18)!“

Nach diesen Worten aber lenkte Mātali den Wagen nach der Götterwelt hingewendet. Als nun der König nach der Götterwelt fuhr, sah er den in der Luft stehenden Palast der Göttertochter Birani. Dieser war zwölf Meilen lang, war aus Edelstein gefertigt und hatte Säulen aus Gold; er war mit allem Schmuck geziert, war mit einem Park und einem Lotosteich versehen und mit Wunschbäumen(19) umgeben. Die Göttertochter selbst sah er, wie sie auf ihrem Balkon auf ihrem Lager sitzend, umgeben von tausend Göttermädchen, ihr Edelsteinfenster öffnete und ihn betrachtete. Da sprach er, um Mātali zu fragen, eine Strophe und der andere antwortete ihm:

[§83] Hover: 504. ‘‘Pañcathūpaṃ dissatidaṃ vimānaṃ, mālāpiḷandhā sayanassa majjhe; Tatthacchati nārī mahānubhāvā, uccāvacaṃ iddhi vikubbamānā. „Fünfsäulig sieht man hier einen Palast; mit Kränzen reich geschmückt sitzt hier inmitten des Lagers eine Frau von großer Macht, die mannigfache Götterkraft betätigt. [§84] Hover: 505. ‘‘Vittī hi maṃ vindati sūta disvā, pucchāmi taṃ mātali devasārathi; Ayaṃ nu nārī kimakāsi sādhuṃ, yā modati saggapattā vimāne’’. Freude erfüllt mich, Lenker, da ich dies sehe. Ich frage dich, Mātali, Wagenlenker: Was tat denn diese Frau auf Erden Gutes, dass sie im Himmel im Palast sich freut?“ [§85] Hover: 506. Tassa puṭṭho viyākāsi, mātali devasārathi; Vipākaṃ puññakammānaṃ, jānaṃ akkhāsijānato. Von ihm gefragt antwortete Mātali, Götterwagenlenker; den Lohn der guten Taten kennend sprach er zu dem Unwissenden: [§86] Hover: 507. ‘‘Yadi te sutā bīraṇī jīvaloke, āmāyadāsī ahu brāhmaṇassa; Sā pattakāle [pattakālaṃ (sī. syā. pī.)] atithiṃ viditvā, mātāva puttaṃ sakimābhinandī; Saṃyamā saṃvibhāgā ca, sā vimānasmi modati. „Wenn du von Birani gehört im Leben, sie war die Haussklavin(20) eines Brahmanen; als einen Gast sie sah zur rechten Zeit, freut' sie an ihm sich wie am Kind die Mutter. Der Tugend voll und Selbstbezähmung erfreut sie sich jetzt im Palaste.“

Nach diesen Worten lenkte Mātali den Wagen weiter vorwärts und zeigte dem Könige die sieben Goldpaläste des Göttersohnes Sonadinna. Als er sie und dessen übrige Herrlichkeit sah, fragte er nach den Werken, die dieser getan; der andere aber verkündete sie ihm.

[§87] Hover: 508. ‘‘Daddallamānā ābhenti [ābhanti (syā. ka.)], vimānā satta nimmitā; Tattha yakkho mahiddhiko, sabbābharaṇabhūsito; Samantā anupariyāti, nārīgaṇapurakkhato. „In hellem Glänze funkeln hier sieben erschaffene Paläste. Dort geht ein Dämon groß von Macht, mit allem Schmuck herrlich geziert, in allen Sälen rings umher geehrt von seiner Frauen Schar. [§88] Hover: 509. ‘‘Vittī hi maṃ vindati sūta disvā, pucchāmi taṃ mātali devasārathi; Ayaṃ nu macco kimakāsi sādhuṃ, yo modati saggapatto vimāne’’. Freude erfüllt mich, Lenker, da ich dies sehe. Ich frage dich, Mātali, Wagenlenker: Was tat denn dieser Mann auf Erden Gutes, dass er im Himmel im Palast sich freut?“ [§89] Hover: 510. Tassa puṭṭho viyākāsi, mātali devasārathi; Vipākaṃ puññakammānaṃ, jānaṃ akkhāsijānato. Von ihm gefragt antwortete Mātali, Götterwagenlenker; den Lohn der guten Taten kennend sprach er zu dem Unwissenden: [§90] Hover: 511. ‘‘Soṇadinno gahapati, esa dānapatī ahu; Esa pabbajituddissa, vihāre satta kārayi. „Ein Hausvater war Sonadinna, er spendete viel Almosen; und um der Weltflüchtlinge willen ließ dieser sieben Klöster bauen. [§91] Hover: 512. ‘‘Sakkaccaṃ te upaṭṭhāsi, bhikkhavo tattha vāsike; Acchādanañca bhattañca, senāsanaṃ padīpiyaṃ. Adāsi ujubhūtesu, vippasannena cetasā. Voll Eifer wartete er auf den Mönchen, die dort Wohnung nahmen die Kleidungsstücke und die Mahlzeit, auch Lagerstätten und Beleuchtung gab er den richtig Lebenden mit hochbefriedigtem Gemüt. [§92] Hover: 513. ‘‘Cātuddasiṃ pañcadasiṃ, yā ca [yā va (sī. pī.)] pakkhassa aṭṭhamī [aṭṭhamiṃ (sī. pī.)]; Pāṭihāriyapakkhañca, aṭṭhaṅgasusamāhitaṃ. Den vierzehnten und fünfzehnten, den achten Tag der Monatshälfte, auch das außergewöhnliche, mit acht Vorschriften wohl versehne [§93] Hover: 514. ‘‘Uposathaṃ upavasī, sadā sīlesu saṃvuto; Saṃyamā saṃvibhāgā ca, so vimānasmi modati. Uposatha hat er gehalten, beobachtet stets die Gebote(21). Der Tugend voll und Selbstbezähmung erfreut er sich jetzt im Palaste.“

Nachdem er so des Sonadinna Taten geschildert, lenkte er den Wagen weiter und zeigte ihm einen Kristallpalast; dieser war fünfundzwanzig Meilen hoch, mit vielen hundert Säulen versehen, die aus den sieben Arten der Edelsteine bestanden, mit vielen hundert Balkonen geschmückt, mit einem Netz von Glöckchen umgeben, besteckt mit Fahnen aus Gold und Silber, mit Parks und Wäldern verziert, die mit mancherlei Blumen bunt gefärbt waren, mit reizenden Lotosteichen versehen und von Göttermädchen belebt, die des Gesanges, der Musik u. dgl. kundig waren. Als dies der König sah, fragte er nach den früheren Taten dieser Göttermädchen; der andere aber verkündete es ihm.

[§94] Hover: 515. ‘‘Pabhāsati midaṃ byamhaṃ, phalikāsu sunimmitaṃ; Nārīvaragaṇākiṇṇaṃ, kūṭāgāravarocitaṃ; Upetaṃ annapānehi, naccagītehi cūbhayaṃ. „Hell glänzend strahlt dieser Palast aus herrlichem Kristall erbaut, von einer Frauenschar belebt und rings versehen mit Balkonen, mit Trank und Speise reich versorgt, und beidem, mit Gesang und Tanz. [§95] Hover: 516. ‘‘Vittī hi maṃ vindati sūta disvā, pucchāmi taṃ mātali devasārathi; Ime nu maccā kimakaṃsu sādhuṃ, ye modare saggapattā vimāne’’. Freude erfüllt mich, Lenker, da ich dies sehe. Ich frage dich, Mātali, Wagenlenker: Was taten diese Frauen auf Erden Gutes, dass sie im Himmel im Palast sich freuen?“ [§96] Hover: 517. Tassa puṭṭho viyākāsi, mātali devasārathi; Vipākaṃ puññakammānaṃ, jānaṃ akkhāsijānato. Von ihm gefragt antwortete Mātali, Götterwagenlenker: den Lohn der guten Taten kennend sprach er zu dem Unwissenden: [§97] Hover: 518. ‘‘Yā kāci nāriyo idha jīvaloke, sīlavantiyo upāsikā; Dāne ratā niccaṃ pasannacittā, sacce ṭhitā uposathe appamattā; Saṃyamā saṃvibhāgā ca, tā vimānasmi modare. „Die Frauen, die nur immer hier im Leben als tugendreiche Laienschwestern Almosen gaben mit freud'gem Herzen, stets mit gläub'gem Geiste im Glauben, Fasten unablässig verharrten, der Tugend voll und Selbstbezähmung erfreuen sie sich im Palaste.“

Während er darauf seinen Wagen weiter lenkte, zeigte er ihm einen Edelsteinpalast; dieser stand auf ebenem Boden, war sehr hoch und stand da glänzend wie ein Edelsteinberg. Er war durchtönt von göttlichem Gesang und Musik und von Göttersöhnen erfüllt. Als dies der König sah, fragte er nach den Taten, die diese Göttersöhne einst vollbracht hätten; der andere aber verkündete sie ihm.

[§98] Hover: 519. ‘‘Pabhāsati midaṃ byamhaṃ, veḷuriyāsu nimmitaṃ; Upetaṃ bhūmibhāgehi, vibhattaṃ bhāgaso mitaṃ. „Es strahlet hell dieser Palast, erbaut aus Lapislazuli, mit reizenden Fleckchen versehen, wohl eingeteilt und abgegrenzt. [§99] Hover: 520. ‘‘Āḷambarā mudiṅgā ca, naccagītā suvāditā; Dibbā saddā niccharanti, savanīyā manoramā. Trommeln und Tamburine auch, Tänze und schön gesungne Lieder, göttliche Töne ringsum schweben, gar schön und reizend anzuhören. [§100] Hover: 521. ‘‘Nāhaṃ evaṃgataṃ jātu [jātaṃ (ka.)], evaṃsuruciraṃ pure; Saddaṃ samabhijānāmi, diṭṭhaṃ vā yadi vā sutaṃ. Noch niemals kann ich mich erinnern, dass einen Klang so voller Reiz ich jemals wahrgenommen hätte noch auch jemals davon gehört. [§101] Hover: 522. ‘‘Vittī hi maṃ vindati sūta disvā, pucchāmi taṃ mātali devasārathi; Ime nu maccā kimakaṃsu sādhuṃ, ye modare saggapattā vimāne’’. Freude erfüllt mich, Lenker, da dies ich sehe. Ich frage dich, Mātali, Wagenlenker: Was taten diese Menschen auf Erden Gutes, dass sie im Himmel im Palast sich freuen?“ [§102] Hover: 523. Tassa puṭṭho viyākāsi, mātali devasārathi; Vipākaṃ puññakammānaṃ, jānaṃ akkhāsijānato. Von ihm gefragt antwortete Mātali, Götterwagenlenker; den Lohn der guten Taten kennend sprach er zu dem Unwissenden: [§103] Hover: 524. ‘‘Ye keci maccā idha jīvaloke, sīlavantā [sīlavanto (sī. pī.)] upāsakā; Ārāme udapāne ca, papā saṅkamanāni ca; Arahante sītibhūte [arahantesu sītibhūtesu (ka.)], sakkaccaṃ paṭipādayuṃ. „Die Menschen, die nur immer hier im Leben als tugendhafte Laienbrüder in Gärten, an Brunnen und an Wasserstellen [§104] Hover: 525. ‘‘Cīvaraṃ piṇḍapātañca, paccayaṃ sayanāsanaṃ; Adaṃsu ujubhūtesu, vippasannena cetasā. die Heiligen frei von Leidenschaft gar ehrfurchtsvoll geleiteten, die ihnen Kleider und auch Nahrung, Hilfsmittel, Sitze, Lagerstätten [§105] Hover: 526. ‘‘Cātuddasiṃ pañcadasiṃ, yā ca pakkhassa aṭṭhamī; Pāṭihāriyapakkhañca, aṭṭhaṅgasusamāhitaṃ. den heilig Lebenden gespendet mit frommem, gläubigem Gemüte, den vierzehnten und fünfzehnten, den achten Tag der Monatshälfte, [§106] Hover: 527. ‘‘Uposathaṃ upavasuṃ, sadā sīlesu saṃvutā; Saṃyamā saṃvibhāgā ca, te vimānasmi modare. auch das außergewöhnliche, mit acht Vorschriften wohl versehne Uposatha gehalten haben, beobachtet stets die Gebote: der Tugend voll und Selbstbezähmung erfreuen sie sich im Palaste.“

Nachdem er ihm so die von diesen ausgeübten Taten erklärt hatte, lenkte er seinen Wagen weiter vorwärts und zeigte ihm noch einen anderen Kristallpalast; dieser war mit vielen Balkonen geziert, mit verschiedenartigen Lotosblumen bedeckt, mit den schönsten Bäumen geschmückt und von einem Flusse umgeben, der am Ufer von den Stimmen verschiedenartiger Vögel durchtönt wurde und ganz reines Wasser besaß. Dies war der Aufenthalt geworden von einem Tugendhaften, der von Scharen von Göttermädchen umgeben war. Als dies der König sah, fragte er nach dessen Taten; der andere aber verkündete es ihm.

[§107] Hover: 528. ‘‘Pabhāsati midaṃ byamhaṃ, phalikāsu sunimmitaṃ; Nārīvaragaṇākiṇṇaṃ, kūṭāgāravarocitaṃ. „Weithin erstrahlt dieser Palast, der aus Kristallen ist erbaut, von Frauenscharen dicht belebt und mit Balkonen schön geschmückt, [§108] Hover: 529. ‘‘Upetaṃ annapānehi, naccagītehi cūbhayaṃ; Najjo cānupariyāti, nānāpupphadumāyutā. mit Trank und Speise reich versehen und beidem, mit Gesang und Tanz. Auch läuft ein Fluss rings um ihn her mit Blumen reich besetzt und Bäumen. [§109] Hover: 530. ‘‘Vittī hi maṃ vindati sūta disvā, pucchāmi taṃ mātali devasārathi; Ayaṃ nu macco kimakāsi sādhuṃ, yo modatī saggapatto vimāne’’. Freude erfüllt mich, Lenker, da ich dies sehe. Ich frage dich, Mātali, Wagenlenker: Was tat wohl dieser Mann auf Erden Gutes, dass er im Himmel im Palast sich freut?“ [§110] Hover: 531. Tassa puṭṭho viyākāsi, mātali devasārathi; Vipākaṃ puññakammānaṃ, jānaṃ akkhāsijānato. Von ihm gefragt antwortete Mātali, Götterwagenlenker; den Lohn der guten Taten kennend sprach er zu dem Unwissenden: [§111] Hover: 532. ‘‘Mithilāyaṃ gahapati, esa dānapatī ahu; Ārāme udapāne ca, papā saṅkamanāni ca; Arahante sītibhūte, sakkaccaṃ paṭipādayi. „Zu Kimbila ein Hausvater war er, der gern Almosen spendet'; zu Gärten und zu Brunnen auch, zu Wasserstellen, leicht zugänglich, [§112] Hover: 533. ‘‘Cīvaraṃ piṇḍapātañca, paccayaṃ sayanāsanaṃ; Adāsi ujubhūtesu, vippasannena cetasā. geleitete er ehrfurchtsvoll die Heil'gen frei von Leidenschaft; Gewänder und die Nahrung auch, Hilfsmittel, Sitze, Lagerstätten [§113] Hover: 534. ‘‘Cātuddasiṃ pañcadasiṃ, yā ca pakkhassa aṭṭhamī; Pāṭihāriyapakkhañca, aṭṭhaṅgasusamāhitaṃ. gab er den heilig Lebenden mit frommem, gläubigem Gemüt; den vierzehnten und fünfzehnten, den achten Tag der Monatshälfte, [§114] Hover: 535. ‘‘Uposathaṃ upavasī, sadā sīlesu saṃvuto; Saṃyamā saṃvibhāgā ca, so vimānasmi modati’’. auch das außergewöhnliche, mit acht Vorschriften wohl versehne Uposatha hat er gehalten, beobachtet stets die Gebote: der Tugend voll und Selbstbezähmung erfreut er sich jetzt im Palaste.“

Nachdem er jenem so die von diesem ausgeübten Taten verkündigt hatte, lenkte er den Wagen weiter vorwärts und zeigte ihm darauf einen anderen Palast auch aus Kristall. Dieser war noch mehr wie der vorige Palast mit einer Menge von Bäumen versehen, die mit mannigfachen Blumen und Früchten bedeckt waren. Als dies der König sah, fragte er nach den Taten, die dieser mit solcher Herrlichkeit ausgestattete Göttersohn getan habe; der andere aber verkündete es ihm.

[§115] Hover: 536. ‘‘Pabhāsati midaṃ byamhaṃ, phalikāsu sunimmitaṃ [veḷuriyāsu nimmitaṃ (pī.)]; Nārīvaragaṇākiṇṇaṃ , kūṭāgāravarocitaṃ. „Weithin erstrahlt dieser Palast, der aus Kristallen wohl erbaut, von Frauenscharen dicht belebt und mit Balkonen schön geschmückt, [§116] Hover: 537. ‘‘Upetaṃ annapānehi, naccagītehi cūbhayaṃ; Najjo cānupariyāti, nānāpupphadumāyutā. mit Trank und Speise wohl versehen und beidem, mit Gesang und Tanz. Auch läuft ein Fluss rings um ihn her mit Blumen reich besetzt und Bäumen, [§117] Hover: 538. ‘‘Rājāyatanā kapitthā ca, ambā sālā ca jambuyo; Tindukā ca piyālā ca, dumā niccaphalā bahū. Rajayatanas, Kapitthas, Mangos, Salas und Rosenäpfeln, Tindukas und Piyalas auch, Bäumen, die immerwährend blühen(22). [§118] Hover: 539. ‘‘Vittī hi maṃ vindati sūta disvā, pucchāmi taṃ mātali devasārathi; Ayaṃ nu macco kimakāsi sādhuṃ, yo modatī saggapatto vimāne’’. Freude erfüllt mich, Lenker, da dies ich sehe. Ich frage dich, Mātali, Wagenlenker: Was tat wohl dieser Mann auf Erden Gutes, dass er im Himmel im Palast sich freut?“ [§119] Hover: 540. ‘‘Tassa puṭṭho viyākāsi, mātali devasārathi; Vipākaṃ puññakammānaṃ, jānaṃ akkhāsijānato. Von ihm gefragt antwortete Mātali, Götter Wagenlenker; den Lohn der guten Taten kennend sprach er zu dem Unwissenden: [§120] Hover: 541. ‘‘Mithilāyaṃ gahapati, esa dānapatī ahu; Ārāme udapāne ca, papā saṅkamanāni ca; Arahante sītibhūte, sakkaccaṃ paṭipādayi. „Zu Mithila ein Hausvater war er, der gern Almosen spendet'; zu Gärten und zu Brunnen auch, zu Wasserstellen leicht zugänglich [§121] Hover: 542. ‘‘Cīvaraṃ piṇḍapātañca, paccayaṃ sayanāsanaṃ; Adāsi ujubhūtesu, vippasannena cetasā. geleitete er ehrfurchtsvoll die Heil'gen frei von Leidenschaft; Gewänder und die Nahrung auch, Hilfsmittel, Sitze, Lagerstätten [§122] Hover: 543. ‘‘Cātuddasiṃ pañcadasiṃ, yā ca pakkhassa aṭṭhamī; Pāṭihāriyapakkhañca, aṭṭhaṅgasusamāhitaṃ. gab er den heilig Lebenden mit frommem, gläubigem Gemüt; den vierzehnten und fünfzehnten, den achten Tag der Monatshälfte, [§123] Hover: 544. ‘‘Uposathaṃ upavasī, sadā sīlesu saṃvuto; Saṃyamā saṃvibhāgā ca, so vimānasmi modati’’. auch das außergewöhnliche, mit acht Vorschriften wohl versehne Uposatha hat er gehalten, beobachtet stets die Gebote: der Tugend voll und Selbstbezähmung erfreut er sich jetzt im Palaste.“

Nachdem er ihm so die von diesem ausgeübten Tugenden geschildert, lenkte er den Wagen vorwärts und zeigte ihm einen dem vorigen ähnlichen anderen Palast, der aus Lapislazuli bestand. Auf die Frage des Königs nach den Taten des Göttersohnes, der dort sein Glück genoss, verkündete er folgendes.

[§124] Hover: 545. ‘‘Pabhāsati midaṃ byamhaṃ, veḷuriyāsu nimmitaṃ; Upetaṃ bhūmibhāgehi, vibhattaṃ bhāgaso mitaṃ. „Es strahlet hell dieser Palast, erbaut aus Lapislazuli, mit reizenden Fleckchen versehn, wohl eingeteilt und abgegrenzt. [§125] Hover: 546. ‘‘Āḷambarā mudiṅgā ca, naccagītā suvāditā; Dibyā saddā niccharanti, savanīyā manoramā. Trommeln und Tamburine auch, Tänze und schön gesungne Lieder, göttliche Töne ringsum schweben, gar schön und reizend anzuhören. [§126] Hover: 547. ‘‘Nāhaṃ evaṃgataṃ jātu [jātaṃ (ka.)], evaṃsuruciyaṃ pure; Saddaṃ samabhijānāmi, diṭṭhaṃ vā yadi vā sutaṃ. Noch niemals kann ich mich erinnern, dass einen Klang von solchem Reiz ich jemals wahrgenommen hätte noch auch jemals davon gehört. [§127] Hover: 548. ‘‘Vittī hi maṃ vindati sūta disvā, pucchāmi taṃ mātali devasārathi; Ayaṃ nu macco kimakāsi sādhuṃ, yo modati saggapatto vimāne’’. Freude erfüllt mich, Lenker, da dies ich sehe. Ich frage dich, Mātali, Wagenlenker: Was tat wohl dieser Mensch auf Erden Gutes, dass er im Himmel im Palast sich freut?“ [§128] Hover: 549. Tassa puṭṭho viyākāsi, mātali devasārathi; Vipākaṃ puññakammānaṃ, jānaṃ akkhāsijānato. Von ihm gefragt antwortete Mātali, Götterwagenlenker; den Lohn der guten Taten kennend sprach er zu dem Unwissenden: [§129] Hover: 550. ‘‘Bārāṇasiyaṃ gahapati, esa dānapatī ahu; Ārāme udapāne ca, papā saṅkamanāni ca; Arahante sītibhūte, sakkaccaṃ paṭipādayi. „Ein Hausvater war zu Benares der Mann und spendet' gern Almosen; zu Gärten und zu Brunnen auch, zu Wasserstellen leicht zugänglich [§130] Hover: 551. ‘‘Cīvaraṃ piṇḍapātañca, paccayaṃ sayanāsanaṃ; Adāsi ujubhūtesu, vippasannena cetasā. geleitete er ehrfurchtsvoll die Heil'gen frei von Leidenschaft; Gewänder und die Nahrung auch, Hilfsmittel, Sitze, Lagerstätten [§131] Hover: 552. ‘‘Cātuddasiṃ pañcadasiṃ, yā ca pakkhassa aṭṭhamī; Pāṭihāriyapakkhañca, aṭṭhaṅgasusamāhitaṃ. gab er den heilig Lebenden mit frommem, gläubigem Gemüt; den vierzehnten und fünfzehnten, den achten Tag der Monatshälfte, [§132] Hover: 553. ‘‘Uposathaṃ upavasī, sadāsīlesu saṃvuto; Saṃyamā saṃvibhāgā ca, so vimānasmi modati. auch das außergewöhnliche, mit acht Vorschriften wohl versehne Uposatha hat er gehalten, beobachtet stets die Gebote: der Tugend voll und Selbstbezähmung erfreut er sich jetzt im Palaste.“

Als er aber dann seinen Wagen weiter vorwärts lenkte, zeigte er ihm einen goldenen Palast, der wie die Hinge Sonne glänzte; als er nach der Herrlichkeit des dort wohnenden Göttersohnes gefragt wurde, verkündete er es.

[§133] Hover: 554. ‘‘Yathā udayamādicco, hoti lohitako mahā; Tathūpamaṃ idaṃ byamhaṃ, jātarūpassa nimmitaṃ. „So wie die aufgehende Sonne so rot wie Blut ist und gewaltig, damit ist zu vergleichen dieser Palast, aus edlem Gold gefertigt. [§134] Hover: 555. ‘‘Vittī hi maṃ vindati sūta disvā, pucchāmi taṃ mātali devasārathi; Ayaṃ nu macco kimakāsi sādhuṃ, yo modatī saggapatto vimāne’’. Freude erfüllt mich, Lenker, da dies ich sehe. Ich frage dich, Mātali, Wagenlenker: Was tat wohl dieser Mann auf Erden Gutes, dass er im Himmel im Palast sich freut?“ [§135] Hover: 556. Tassa puṭṭho viyākāsi, mātali devasārathi; Vipākaṃ puññakammānaṃ, jānaṃ akkhāsijānato. Von ihm gefragt antwortete Mātali, Götterwagenlenker; den Lohn der guten Taten kennend sprach er zu dem Unwissenden: [§136] Hover: 557. ‘‘Sāvatthiyaṃ gahapati, esa dānapatī ahu; Ārāme udapāne ca, papā saṅkamanāni ca; Arahante sītibhūte, sakkaccaṃ paṭipādayi. „Ein Hausvater war zu Savatthi der Mann und spendet' gern Almosen; zu Gärten und zu Brunnen auch, zu Wasserstellen leicht zugänglich [§137] Hover: 558. ‘‘Cīvaraṃ piṇḍapātañca, paccayaṃ sayanāsanaṃ; Adāsi ujubhūtesu, vippasannena cetasā. 559. ‘‘Cātuddasiṃ pañcadasiṃ, yā ca pakkhassa aṭṭhamī; Pāṭihāriyapakkhañca, aṭṭhaṅgasusamāhitaṃ. geleitete er ehrfurchtsvoll die Heil'gen frei von Leidenschaft; Gewänder und die Nahrung auch, Hilfsmittel, Sitze, Lagerstätten [§138] Hover: 60. ‘‘Uposathaṃ upavasī, sadā sīlesu saṃvuto; Saṃyamā saṃvibhāgā ca, so vimānasmi modati. gab er den heilig Lebenden mit frommem, gläubigem Gemüt; den vierzehnten und fünfzehnten, den achten Tag der Monatshälfte, [§139] Hover: 561. ‘‘Vehāyasā me bahukā, jātarūpassa nimmitā; Daddallamānā ābhenti, vijjuvabbhaghanantare. auch das außergewöhnliche, mit acht Vorschriften wohl versehne Uposatha hat er gehalten, beobachtet stets die Gebote: der Tugend voll und Selbstbezähmung erfreut er sich jetzt im Palaste.“ —

Während er aber so von diesen acht Palästen erzählte, dachte der Götterkönig Sakka: „Mātali bleibt zu lange aus“, und schickte noch einen zweiten schnellen Götterboten aus. Als jener dessen Wort vernahm, dachte er: „Jetzt darf ich nicht länger ausbleiben“; mit einem Male zeigte er dem Könige viele himmlische Paläste. Als dieser ihn nach den Taten derer fragte, die hier ihr Glück genossen, verkündete er es.

[§140] Hover: 562. ‘‘Vittī hi maṃ vindati sūta disvā, pucchāmi taṃ mātali devasārathi; Ime nu maccā kimakaṃsu sādhuṃ, ye modare saggapattā vimāne’’. „Im Luftraum sind hier diese vielen aus Gold geschaffenen Paläste; weithin erglänzend leuchten sie so wie der Blitz in Wolkenmitte. [§141] Hover: 563. Tassa puṭṭho viyākāsi, mātali devasārathi; Vipākaṃ puññakammānaṃ, jānaṃ akkhāsijānato. Freude ergreift mich, Lenker, da dies ich sehe. Ich frage dich, Mātali, Wagenlenker: Was taten diese als Menschen auf Erden Gutes, dass sie im Himmel im Palast sich freuen?“ [§142] Hover: 564. ‘‘Saddhāya suniviṭṭhāya, saddhamme suppavedite; Akaṃsu satthu vacanaṃ, sammāsambuddhasāsane [sammāsambuddhasāvakā (syā.), sammāsambuddhasāsanaṃ (pī.)]; Tesaṃ etāni ṭhānāni, yāni tvaṃ rāja passasi. Von ihm gefragt antwortete Mātali, Götterwagenlenker; den Lohn der guten Taten kennend sprach er zu dem Unwissenden: [§143] Hover: 565. ‘‘Viditā te mahārāja, āvāsā pāpakamminaṃ; Atho kalyāṇakammānaṃ, ṭhānāni viditāni te; Uyyāhi dāni rājīsi, devarājassa santike’’. „In ihrem wohlbestärkten Glauben, in ihrer wohl gelehrten Tugend sie taten nach des Meisters Worten, nach der völlig Erleuchteten Lehre. Dafür erhielten sie den Ort, den du hier siehst, o großer König.“

Nachdem er ihm so die himmlischen Paläste gezeigt, beeilte er sich, zu Sakka zu kommen und sprach:

[§144] Hover: 566. ‘‘Sahassayuttaṃ hayavāhiṃ, dibbayānamadhiṭṭhito; Yāyamāno mahārājā, addā sīdantare nage; Disvānāmantayī sūtaṃ, ‘‘ime ke nāma pabbatā’’. „Gesehen hast du, großer König, den Aufenthalt der Übeltäter; auch kennst du jetzt die Wohnungen derer, die gute Taten übten. Wohlan, du königlicher Weiser, geh jetzt zum Götterkönig hin!“

Nach diesen Worten aber lenkte er den Wagen weiter vorwärts und zeigte dem Könige die sieben Berge, die gürtelförmig rings um den Sineru-Berg herum stehen(23).

Um dies zu offenbaren, wie der König, als er dies sah, den Mātali danach fragte, sprach der Meister:

[§145] Hover: 567. [ayaṃ gāthā sī. syā. pī. potthakesu aṭṭhakathāyañca na dissati] Tassa puṭṭho viyākāsi, mātali devasārathi; Vipākaṃ puññakammānaṃ, jānaṃ akkhāsijānato [ayaṃ gāthā sī. syā. pī. potthakesu aṭṭhakathāyañca na dissati]. Auf dem mit tausend schnellen Rossen bespannten Himmelswagen stehend sah, wie er fuhr, der große König die Berge in dem Sida-Meere(24).

Da er sie sah, sprach er zum Lenker:

„Wie heißen diese Berge da?“

So von Nimi gefragt sprach der Göttersohn Mātali:

[§146] Hover: 568. ‘‘Sudassano karavīko, īsadharo [isindharo (syā.), īsandharo (ka.)] yugandharo; Nemindharo vinatako, assakaṇṇo girī brahā. „Sudassana, Karavika, Isadhara, Yugandhara, Nemindhara, Vinataka, Assakanna, der große Berg: [§147] Hover: 569. ‘‘Ete sīdantare nagā, anupubbasamuggatā; Mahārājānamāvāsā , yāni tvaṃ rāja passasi. die Berge hier im Sida-Meere, die reihenweise sich erheben, sie sind der Großkönige Wohnung, die du hierselbst bemerkst, o König.“

Nachdem dieser ihm so die Götterwelt der vier Großkönige gezeigt, lenkte er den Wagen weiter vorwärts und zeigte ihm die Indra-Bildsäulen, die rings um den Torerker Cittakuta(25) im Himmel der dreiunddreißig Götter standen. Als sie der König sah, fragte er danach; der andere aber verkündete es ihm.

[§148] Hover: 570. ‘‘Anekarūpaṃ ruciraṃ, nānācitraṃ pakāsati; Ākiṇṇaṃ indasadisehi, byaggheheva surakkhitaṃ [purakkhitaṃ (syā. ka.)]. Er fragte nach dem vielgestalt'gen, dem reizenden, so bunten Bau, mit Indra-Bildern angefüllt und von den Tigern wohl bewacht: [§149] Hover: 571. ‘‘Vittī hi maṃ vindati sūta disvā, pucchāmi taṃ mātali devasārathi; Imaṃ nu dvāraṃ kimabhaññamāhu [kimabhiññamāhu (sī. pī.)], (manorama dissati dūratova.) [( ) ayaṃ pāṭho syāmapotthakeyeva dissati] „Freude erfüllt mich, Lenker, da dies ich sehe. Ich frage dich, Mātali, Wagenlenker: Welch einen Namen führt wohl dieses Tor?“ [§150] Hover: 572. Tassa puṭṭho viyākāsi, mātali devasārathi; Vipākaṃ puññakammānaṃ, jānaṃ akkhāsijānato. Von ihm gefragt antwortete Mātali, Götterwagenlenker; den Lohn der guten Taten kennend sprach er zu dem Unwissenden: [§151] Hover: 573. ‘‘Citrakūṭoti yaṃ āhu, devarājapavesanaṃ; Sudassanassa girino, dvārañhetaṃ pakāsati. „Cittakuta ist dieses hier, der Eingang zu dem Götterkönig; auch zu dem Berg Sudassana(26) ist dieses als das Tor bekannt. [§152] Hover: 574. ‘‘Anekarūpaṃ ruciraṃ, nānācitraṃ pakāsati; Ākiṇṇaṃ indasadisehi, byaggheheva surakkhitaṃ; Pavisetena rājīsi, arajaṃ bhūmimakkama’’. Als vielgestalt'ger, reizender und bunter Bau ist er bekannt, mit Indra-Bildern angefüllt und von den Tigern wohl bewacht. Tritt ein hier, königlicher Weiser, geh auf den fleckenlosen Boden.“

Nach diesen Worten aber ließ Mātali den König in die Götterstadt eintreten; darum heißt es:

[§153] Hover: 575. ‘‘Sahassayuttaṃ hayavāhiṃ, dibbayānamadhiṭṭhito; Yāyamāno mahārājā, addā devasabhaṃ idaṃ. Auf dem mit tausend schnellen Rossen bespannten Himmelswagen stehend sah, wie er weiter ging, der König nunmehr daselbst die Götterhalle.

Als er, während er auf dem Götterwagen dahinfuhr, die Götterhalle Sudhammā sah, fragte er Mātali danach; dieser aber verkündete es ihm.

[§154] Hover: 576. ‘‘Yathā sarade ākāse [ākāso (sī. syā. pī.)], nīlobhāso padissati; Tathūpamaṃ idaṃ byamhaṃ, veḷuriyāsu nimmitaṃ. „So wie sich in dem klaren Teiche der blaue Himmel wiederspiegelt, so gleichet ihm dieser Palast aus Lapislazuli erbaut. [§155] Hover: 577. ‘‘Vittī hi maṃ vindati sūta disvā, pucchāmi taṃ mātali devasārathi; Imaṃ nu byamhaṃ kimabhaññamāhu [kimabhiññamāhu (sī. pī.)], (manorama dissati dūratova.) [( ) ayaṃ pāṭho syāmapotthakeyeva dissati] Freude ergreift mich, Lenker, da dies ich sehe. Ich frage dich, Mātali, Wagenlenker: Welch einen Namen führt dieser Palast?“ [§156] Hover: 578. Tassa puṭṭho viyākāsi, mātali devasārathi; Vipākaṃ puññakammānaṃ, jānaṃ akkhāsijānato. Von ihm gefragt antwortete Mātali, Götterwagenlenker; den Lohn der guten Taten kennend sprach er zu dem Unwissenden: [§157] Hover: 579. ‘‘Sudhammā iti yaṃ āhu, passesā [esesā (syā. ka.)] dissate sabhā; Veḷuriyārucirā citrā, dhārayanti sunimmitā. „Sudhammā nennt man diese Halle, die hier zu sehen; schaue her! Sie tragen bunte, reizende, aus Lapislazuli gefertigt, [§158] Hover: 580. ‘‘Aṭṭhaṃsā sukatā thambhā, sabbe veḷuriyāmayā; Yattha devā tāvatiṃsā, sabbe indapurohitā. achteck'ge Säulen wohlgeschaffen, alle aus Lapislazuli; und alle dreiunddreißig Götter, mit Indra, ihrem Oberpriester, [§159] Hover: 581. ‘‘Atthaṃ devamanussānaṃ, cintayantā samacchare; Pavisetena rājīsi, devānaṃ anumodanaṃ’’. das Wohl der Götter und der Menschen bedenkend hier versammelt sind. Tritt ein hier, königlicher Weiser, zu diesem Wonnesitz der Götter!“

Die Götter aber saßen da und warteten auf dessen Ankunft. Als sie hörten: „Der König ist ja gekommen“, gingen sie ihm mit Blumen von göttlichem Wohlgeruch in den Händen bis zum Torerker Cittakuta entgegen, bezeigten dem großen Wesen mit Wohlgerüchen u. dgl. ihre Verehrung und führten ihn in die Halle Sudhammā. Der König stieg vom Wagen herab und ging in die Götterhalle hinein; dort luden ihn die Götter ein, sich niederzusetzen. Gott Sakka aber lud ihn ein zu Sitz und Freuden.

Um dies zu erklären, sprach der Meister(27):

[§160] Hover: 582. ‘‘Taṃ devā paṭinandiṃsu, disvā rājānamāgataṃ; ‘‘Svāgataṃ te mahārāja, atho te adurāgataṃ; Nisīda dāni rājīsi, devarājassa santike’’. Freudig begrüßten ihn die Götter, als sie den König kommen sahen. „Willkommen dir, du großer König, nicht unlieb kommst du zu uns her; du königlicher Weiser, setze dich hierher zu dem Götterkönig!“ [§161] Hover: 583. ‘‘Sakkopi paṭinandittha [paṭinanditvā (ka.)], vedehaṃ mithilaggahaṃ; Nimantayittha [nimantayī ca (sī. pī.)] kāmehi, āsanena ca vāsavo. Auch Sakka den Vedeha grüßte, der die Stadt Mithila beherrschte; es lud ihn ein zu seinen Freuden und zu dem Sitze Vasava. [§162] Hover: 584. ‘‘Sādhu khosi anuppatto, āvāsaṃ vasavattinaṃ; Vasa devesu rājīsi, sabbakāmasamiddhisu; Tāvatiṃsesu devesu, bhuñja kāme amānuse’’. „Zum Heile bist du hergekommen zu dem Palast der Weltbeherrscher! Weil' bei den Göttern, weiser König, die aller Lust Erfüllung haben; unter den dreiunddreißig Göttern die Himmelsfreuden du genieße!“

Als ihn so Sakka zu der himmlischen Lust einlud, wies ihn der König zurück mit folgenden Worten(28):

[§163] Hover: 585. ‘‘Yathā yācitakaṃ yānaṃ, yathā yācitakaṃ dhanaṃ; Evaṃsampadamevetaṃ, yaṃ parato dānapaccayā. „Wie wenn man einen Wagen leiht, wie wenn man Geld sich muß erbitten, so ist es auch mit einem Glück, das man durch andere erhält. [§164] Hover: 586. ‘‘Na cāhametamicchāmi, yaṃ parato dānapaccayā; Sayaṃkatāni puññāni, taṃ me āveṇikaṃ [āveṇiyaṃ (sī. syā. pī.), āvenikaṃ (ka.)] dhanaṃ. Ich wünsche nicht ein solches Glück, das mir von andern wird geschenkt; nur selbst getane gute Werke sind Schätze, frei mir zur Verfügung. [§165] Hover: 587. ‘‘Sohaṃ gantvā manussesu, kāhāmi kusalaṃ bahuṃ; Dānena samacariyāya, saṃyamena damena ca; Yaṃ katvā sukhito hoti, na ca pacchānutappati’’. Drum will ich zu den Menschen gehen und viele gute Werke tun mit Almosen, gerechtem Wandel, mit Zügelung und Selbstbezähmung. Wer dieses tut, besitzt das Glück und hat es später nicht zu büßen.“

So verkündigte das große Wesen den Göttern mit süßer Stimme die Wahrheit. Während es aber die Wahrheit lehrte, blieb es dort nach menschlicher Berechnung sieben Tage. Als es die Götterschar befriedigt hatte, sprach es, inmitten der Götterschar stehend, um Mātalis Vorzug zu preisen:

[§166] Hover: 588. ‘‘Bahūpakāro no bhavaṃ, mātali devasārathi; Yo me kalyāṇakammānaṃ, pāpānaṃ paṭidassayi’’ [paṭidaṃsayi (pī.)]. „Ein großer Helfer warst du uns, Mātali, Götterwagenlenker, der du mir zeigtest, was die guten und bösen Taten Lohn erhielten(29).“ —

Darauf wandte sich der König an Sakka und sprach zu ihm: „Ich wünsche, o Großkönig, in die Menschenwelt zurückzukehren.“ Sakka versetzte: „So führe also, lieber Mātali, den König Nimi eben dorthin nach Mithila zurück.“ Dieser gab mit dem Worte „Gut“, seine Zustimmung und stellte den Wagen bereit. Nachdem sich der König mit der Götterschar freundlich unterhalten, ließ er die Götter zurückkehren und bestieg den Wagen. Mātali fuhr mit dem Wagen fort und kam nach Mithila an der Ostseite der Stadt. Als die Volksmenge den Götterwagen sah, rief sie voll Freude: „Unser König kommt zurück!“ Nachdem Mātali die Stadt Mithila von rechts umfahren hatte, ließ er das große Wesen wieder an demselben Fenster herabsteigen; er verabschiedete sich von ihm mit den Worten: „Wir wollen gehen, o Großkönig“, und kehrte an seinen Wohnort zurück.

Die Volksmenge umringte den König und fragte: „Wie ist die Götterwelt beschaffen?“ Darauf schilderte ihnen der König die Herrlichkeit der Götter und des Götterkönigs Sakka und verkündete ihnen die Wahrheit, indem er sprach: „Tut ihr gute Werke, wie Almosen Geben u. dgl., so werdet ihr in dieser Götterwelt wiedergeboren werden.“

Als ihm in der Folgezeit sein Barbier meldete, dass auf seinem Kopfe ein graues Haar gewachsen sei, ließ er das graue Haar nehmen und aufheben und gab dem Barbier ein Dorf nach Wunsch. Da er Lust bekam, die Weltflucht zu betätigen, übertrug er seinem Sohn die Herrschaft; und als dieser sagte: „Warum, o Fürst, willst du die Welt verlassen?“, sagte er die Strophe her:

[§0] „Auf meinem Haupte diese Locke.“

Nachdem er wie die früheren Könige die Weltflucht betätigt, weilte er in eben diesem Mangohaine, erreichte die vier Vollkommenheiten und kam so in die Brahmawelt.

Um zu verkünden, dass jener die Welt verließ, sprach der Meister folgende Schlussstrophe:

[§167] Hover: 589. ‘‘Idaṃ vatvā nimirājā, vedeho mithilaggaho; Puthuyaññaṃ yajitvāna, saṃyamaṃ ajjhupāgamī’’ti. Als so gesprochen König Nimi, der Vedeha, Mithilas Herrscher, da opfert' er ein großes Opfer(30) und fing die Selbstbezähmung an.

Sein Sohn aber, Kalarajanaka mit Namen, zerstörte diese Tradition und betätigte nicht die Weltflucht.

[§C] Hover: Schlußworte und Auflösung

Nachdem der Meister diese Unterweisung beschlossen, fügte er hinzu: „Nicht nur jetzt, ihr Mönche, sondern auch früher schon betätigte der Vollendete die große Weltentsagung“, und verband hierauf das Jātaka mit folgenden Worten: „Damals war Sakka Anuruddha, Mātali war Ananda, die vierundachtzigtausend Könige waren die Buddhaschar, der König Nimi aber war ich.“

Ende der Erzählung von Nimi

Anmerkungen:

1.

Vgl. das Jātaka 9.

2.

Dies ist die [einzige] Strophe des genannten Jātaka 9.

3.

Der Kommentator führt als andere Lesart statt

„yada“ besser passende „yatha“ an.

4.

Wörtlich: „der Götter-Elefant“.

5.

D. h. gelangt man in die Brahmawelt, wo nur

reine Seelen frei von Sinnenlust leben.

6.

Die niederen Götterwelten, in denen noch

sinnlicher Genuss seinen Platz hat.

7.

Mehrere von diesen sind in den Jātakas auch

sonst genannt: Sagara im Jātaka 543, ebenso Usinara, Atthaka im Jātaka 523, Assaka im Jātaka 206.

8.

Mit diesem Ausdruck, der sonst eine der vier

Strafexistenzen bezeichnet, sollen nach dem Kommentator hier die niederen Götterwelten gemeint sein. Der Kommentator gibt dazu noch folgende Strophe:

„Die ohne andre sich nicht einsam freuen, die keine Lieb' zur Einsamkeit empfinden, können vielleicht die Göttermacht genießen, doch niemals kommen sie zum höchsten Glück.“

9.

D. h. der Versink-Fluss. Der Kommentator fügt

hinzu, dass dort selbst eine Pfauenfeder auf den Grund sank.

10.

Der Wortlaut des Teiles ist nicht ganz

klar.

11.

Vgl. dazu oben Anm. 5.

12.

Der Kommentator fügt hier eine lange

Geschichte bei, die nur erzählt, wie ein König Almosen spendete, ohne irgendeine besondere Pointe zu besitzen.

13.

Diese und die beiden nächsten Strophen

finden sich auch im Jātaka 494, das auch sonst viel Ähnlichkeit mit diesem Teile unseres Jātaka aufweist.

14.

Der Höllenfluss.

15.

Der Kommentator fügt hier einen längeren

Exkurs über die Arten der Qualen bei, der zum Teil aus dem Jātaka 530 geschöpft ist. Es heißt da: Dort nehmen die Höllenwächter glühende Schwerter, Speere, Lanzen, Spieße, Hämmer u. dgl., und damit stoßen, verwunden und schlagen sie die Höllenwesen. Da diese den Schmerz nicht aushalten können, stürzen sie in die Vetarani; diese aber ist oben mit Dornen, Stöcken und Stricken bedeckt so lang wie ein Speer. Dort stecken sie viele tausend Jahre an glühenden Dornen, die so scharf sind wie Rasiermesser und werden durch sie in kleine Stücke zerschnitten. Unter ihnen stehen spannenbreite glühende eiserne Pfähle in die Höhe. Wenn dann die Höllenwesen nach langer Zeit von den Stöcken herunterfallen, stürzen sie auf die Pfähle und zerschneiden ihren Körper; wie Fische, die an Pfähle gesteckt sind, leiden sie lange Qual. Auch die Pfähle glühen und die Höllenwesen leuchten vom Feuer. Unter den Pfählen aber sind auf dem Wasser glühende rasiermesserscharfe Lotosblätter aus Eisen. Wenn sie nun von den Pfählen herabfallen, stürzen sie auf die Lotosblätter und leiden lange den Schmerz des Zerschneidens. Darauf fallen sie in Laugenwasser; das Wasser glüht und die Bewohner glühen, Dampf steigt auf. Unter dem Wasser aber ist der Boden des Flusses mit Rasiermessern bedeckt. Jene denken: „Welcher Art ist das da unten?“, tauchen unter und werden nun von den Rasiermessern kurz und klein zerschnitten. Da sie diesen großen Schmerz nicht aushalten können, stoßen sie beständig ein lautes Geschrei aus. Manchmal werden sie flussabwärts getrieben, manchmal flussaufwärts. Dann werfen nach ihnen die am Ufer stehenden Höllenwächter mit Pfeilen, Speeren, Lanzen u. dgl. und verwunden sie wie Fische. Ermattet von den schrecklichen Schmerzen stoßen sie ein lautes Geschrei aus. Dann holen sie jene mit glühenden eisernen Angelhaken heraus, schleifen sie herum und werfen sie auf einen Boden aus glühendem Eisen; dort werfen sie ihnen glühende Eisenklumpen in den Mund.

16.

Dieser Vers kommt ähnlich auch in dem oben

zitierten Jātaka 530 vor.

17.

Der Kommentator erklärt: Eine solche Tat

verdient schon in der Laienwelt die Ausstoßung.

18.

Der Kommentator fügt die Bemerkung bei: „Nirayakhandam

nitthitam“ („Abschluss des Teiles von der Hölle“).

19.

Ein himmlischer Baum in Indras Garten, der

alle Wünsche erfüllte.

20.

Eine Sklavin, die im Hause geboren ist.

21.

Diese sechs Verse stehen fast wörtlich auch

im Jātaka 489 Strophe 14. Vgl. auch die [dortigen] Anmerkungen {18 und 19} zu dieser Stelle.

22.

Die hier genannten Bäume sind: Buchanania

latifolia, Feronia elephantum, Mangifera indica, Shorea robusta, Eugenia jambu, Diospyros embryopteris; und nochmals Buchanania latifolia.

23.

Der Sineru- oder Meru-Berg ist rings von

sieben Bergen umgeben, von denen jeder höher ist als der vorhergehende. Vgl. den Ausdruck in der drittnächsten Strophe, „die reihenweise sich erheben“.

24.

Dieser Name des Meeres, aus dem diese

sieben Berge aufsteigen, kommt sonst in den Jātakas nicht vor.

25.

Auch der Name eines Berges in Indien im

Himalaya.

26.

Indras Stadt, die auf dem Gipfel des Meru-Berges

liegend gedacht wird.

27.

Die folgenden drei Strophen stehen auch in

dem oben erwähnten Jātaka 494 Strophen 5-7.

28.

Auch diese drei Strophen stehen in dem oben

erwähnten Jātaka 494 Strophen 11-13.

29.

Dies ist der Sinn, den die Stelle

eigentlich verlangt, auch nach dem Kommentator und der Übersetzung von Rouse. Wörtlich aber heißt es: „das Böse derer, die Gutes taten.“ Sollte vielleicht in „papani“ nicht „papa“ = „schlecht“, sondern die Wurzel „pap“, skr. „prap“, stecken? Auch im Sanskrit gibt es das Wort „prapanam“ = „das Erreichte“.

30.

Natürlich nur mit Almosen.

de/tipitaka/sut/kn/j/j11/j541.txt · Zuletzt geändert: 2022/03/24 13:39 von Johann