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de:tipitaka:sut:mn:mn.058.than

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Abhaya Sutta: An Prinz Abhaya

Abhaya Sutta

Summary: url=index.html#mn.058.than Buddha erklärt die Kriterien die maßgebend dafür sind, ob etwas wert ist, es zu sagen oder nicht. Diese Lehrrede ist ein wundervolles Beispiel Buddhas Talent als Lehrer: Nicht nur, daß er über Rechte Rede spricht, demonstriert er rechte Rede auch in Umsetzung.

MN 58 PTS: M i 392

Abhaya Sutta: An Prinz Abhaya

(Über Rechte Rede)

übersetzt aus dem Pali von

Ehrwürdigen Thanissaro Bhikkhu

Übersetzung ins Deutsche von:

Laien für ZzE

Alternative Übersetzung: noch keine vorhanden

Alternative Formate:

Einleitung des Übersetzers:

In dieser Lehrrede zeigt Buddha die Faktoren auf, die für die Entscheidung, ob etwas wert ist, gesagt zu werden oder nicht, hineinspielen. Die Hauptfaktoren sind drei: ob eine Aussage wahrheitsgemäß ist oder nicht, ob sie dienlich ist oder nicht, und ob sie für andere angenehm ist oder nicht. Buddha selbst würde nur Dinge aussprechen, die wahr und nützlich sind und hätte einen Sinn dafür, wann es an der passenden Zeit ist, daß angenehme und unangenehme Dinge gesagt werden. Bemerken Sie, daß die Möglichkeit einer Aussage, die unwahr ist, doch dienlich sein könnte, nicht einmal vorgestellt wird.

Diese Lehrrede zeigt auch Buddhas Lehren über die vier Kategorien von Fragen und wie diese beantwortet werden sollten (siehe AN 4.42) in Umsetzung. Der Prinz stellt ihm zwei Fragen und in beiden Fällen erwidert er zuerst mit einer Gegenfrage, bevor er daran geht, eine ergründende Antwort auf die erste Frage und eine bestimmte Antwort auf die zweite Frage zu geben. Jede Gegenfrage dient einer Doppelfunktion: dem Prinzen einen bekannten Bezugspunkt für die Antwort, die kommen wird, zu geben, und auch, ihm die Möglichkeit zu geben, aus seinem eigenen Verständnis heraus und guten Motiven zu sprechen. Dies versorgt ihn mit der Möglichkeit, das Gesicht zu wahren, nachdem er in seinem Eifer, den Buddha in Argumenten zu übertreffen, schach matt gesetzt wird. Die Kommentare führen an, daß der Prinz einen Sohn im Kleinkindalter auf den Schoß genommen hatte, ein billiger Disputantentrick: Wenn der Buddha ihn in eine unangenehme Ecke im Zuge der Diskussion gebracht hätte, hätte der Prinz seinen Sohn gekniffen, ihn dazu gebracht, zu weinen, und damit die Debatte zu einem Ende gebracht. Wie auch immer nutzt Buddha die Anwesenheit des Säuglings, um der Debatte jeglichen Sinn zu entziehen, und auch um einen effektiven Schluß zu ziehen. Das Bildnis Nigantha Nataputtas von einem gefährlichen im Halse steckenden Objekt nimmt er und wendet es im Bezug auf den Säugling an, und kommt dann zu der Pointe, daß, anders als die Niganthas, die fähig wären, jemanden mit einem potenziell gefährlichem Objekt im Halse zurück zu lassen, der Buddha bestrebt ist, so ein Objekt zu entfernen, aus Anteilnahme und Mitgefühl. Auf diese Weise bringt er den Prinzen auf seine Seite, verändert einen potenziellen Gegner zu einem Schüler.

Damit ist diese Lehrrede nicht nur über rechte Rede, sondern zeigt rechte Rede auch in ihrer Umsetzung.

Ich habe gehört, daß der Befreite zu einer Begebenheit nahe Rajagaha, im Bambushain, der Eichhörnchenzufluchtsstätte, verweilte.

Da ging Prinz Abhaya zu Nigantha Nataputta, und mit Ankunft, sich vor ihm verneigt, setzte er sich an eine Seite. Als er dort saß, sagte Nigantha Nataputta zu ihm: „Kommt nun, Prinz. Widerlegt die Worte Gotamas, des Besinnlichen, und dieser vortreffliche Bericht über Euch wird sich weit verbreiten: 'Die Worte Gotamas, des Besinnlichen, so gewaltig, so mächtig, wurden vom Prinzen Abhaya widerlegt!'“

„Aber wie, ehrwürdiger Herr, werde ich die Worte Gotamas, des Besinnlichen, so gewältig, so mächtig, widerlegen?“

„Kommt nun, Prinz. Geht zu Gotama, dem Besinnlichen, und mit Ankunft sagt dies: 'Herr, würde der Tathagata Worte sprechen, die unliebsam und unannehmbar für andere sind?' Wenn Gotama, der Besinnliche, so gefragt, anwortet: 'Der Tathagata würde Worte sprechen, die unliebsam und unannehmbar für andere sind', dann solltet Ihr sagen: 'Inwieweit besteht dann ein Unterschied zwischen Euch, Herr, und Allerweltsleuten? Denn selbst Allerweltsleute sagen Worte, die unliebsam und unannehmbar sind.' Aber wenn Gotama, der Besinnliche, so gefragt, antwortet: 'Der Tathagata würde keine Worte sprechen, die unliebsam und unannehmbar für andere sind', dann solltet Ihr sagen: 'Wie dann, Herr, habt Ihr von Devadatta so gesprochen: „Devadatta ist der Entbehrung entgegen gerichtet, Devadatta ist für die Hölle ausgerichtet, Devadatta wird für ein Äon schmoren, Devadatta ist unheilbar“? Denn Devadatta war entrüstet und verärgert über Eure Worte.' Wenn Gotama, dem Besinnlichen, diese zweizackige Frage von Euch gestellt wird, wird es ihm nicht möglich sein, sie hinunter zu schlucken oder zu zerteilen. Gerade so, als ob eine zweizackige Wassernuss(1) im Hals eines Mannes steckte: Es wäre ihm nicht möglich, sie hinunter zu schlucken oder zu zerteilen. In gleicher Weise, wenn Gotama, dem Besinnlichen, von Euch diese zweizackige Frage gestellt wird, wäre es ihm nicht möglich, diese hinunter zu schlucken oder zu zerteilen“

Erwidernd: „Wie ihr sagt, ehrwürdiger Herr.“, erhob sich Prinz Abhaya von seinem Sitz, verneigte sich vor Nigantha Nataputta, umrundete ihn und ging zum Befreiten. Mit Ankunft verneigte er sich vor dem Befreiten und setzte sich an eine Seite. Als er dort saß, blickte er hinauf zur Sonne und dachte: „Heute ist nicht der Zeitpunkt, um die Worte des Befreiten zu widerlegen. Morgen, in meinem eigenen Heim, werde ich die Worte des Befreiten umwerfen.“ So sagte er zum Befreiten: „Möge der Befreite, zusammen mit drei anderen, meiner Darbietung des morgigen Mahles zustimmen.“

Der Befreite stimmte schweigend zu.

Dann, die Zustimmung des Befreiten verstanden, ehob sich Prinz Abhaya von seinem Sitz, verneigte sich vor dem Erhabenen, umrundete ihn, und ging.

Dann, nachdem die Nacht vorüber war, legte der Befreite früh am Morgen seine Robe an und, seine Schale und äußere Robe tragend, ging er zu Prinz Abhayas Heim. Mit Ankunft setzte er sich auf einem gerichteten Sitz nieder. Prinz Abhaya, mit seiner eigenen Hand, bediente und begnügte den Befreiten mit feinen Haupt- und Nebenspeisen. Dann, nachdem der Befreite gegessen hatte und seine Hand von seiner Schale entfernte, nahm Prinz Abhaya einen niedrigeren Sitz ein und setzte sich an eine Seite. Als er dort saß, sagte er zum Befreiten: „Herr, würde der Tathagata Worte sprechen, die unliebsam und unannehmbar für andere sind?“

„Prinz, es gibt keine bestimmte Ja-oder-Nein-Antwort hierauf.“

„Dann sind die Niganthas, Herr, genau hier zerstört.“

„Aber Prinz, warum sagt Ihr: 'Dann sind die Niganthas, Herr, genau hier zerstört'?“

„Gerade gestern, Herr, ging ich zu Nigantha Nataputta und… er sagte zu mir… 'Kommt nun, Prinz. Geht zu Gotama, dem Besinnlichen, und mit Ankunft sagt dies: „Herr, würde der Tathagata Worte sprechen, die unliebsam und unannehmbar für andere sind?“… Gerade so, als ob eine zweizackige Wassernuss im Hals eines Mannes steckte: Es wäre ihm nicht möglich, sie hinunter zu schlucken oder zu zerteilen. In gleicher Weise, wenn Gotama, dem Besinnlichen, von Euch diese zweizackige Frage gestellt wird, wird es ihm nicht möglich sein, diese hinunter zu schlucken oder zu zerteilen.'“

Nun lag ein neugeborener Junge, mit dem Gesicht nach oben, auf des Prinzen Schoß. So sagte der Befreite zum Prinzen: „Was denkt Ihr, Prinz: Wenn dieser neugeborene Junge, durch Eure Nachlässigkeit oder die der Amme, dazu käme, ein Stäbchen oder ein Stück Kies in den Mund zu bekommen, was würdet Ihr tun?“

„Ich würde es heraus nehmen, Herr. Wenn ich es nicht sofort heraus bekäme, dann seinen Kopf mit meiner linken Hand haltend und einen Finger meiner rechten krümmend, würde ich es heraus nehmen, selbst wenn es Blut auszulösen bedeuten würde. Warum ist das? Weil ich Mitgefühl für den jungen Knaben habe.“

„In gleicher Weise, Prinz:

[1] In dem Fall, in dem der Tathagata von den Worten weiß, daß sie unstimmig, unwahr, unnützlich (oder: nicht in Verbindung mit dem Ziel), nicht gewinnend und unannehmbar für andere sind, spricht er sie nicht.

[2] In dem Fall von Worten, von denen der Tathagata weiß, daß sie stimmig, wahr, unnützlich, nicht gewinnend und unannehmbar für andere sind, spricht er sie nicht.

[3] In dem Fall von Worten, von denen der Tathagata weiß, daß sie stimmig, wahr, nützlich aber nicht gewinnend und unannehmbar für andere sind, hat er einen Sinn für den passenden Zeitpunkt, sie zu sprechen.

[4] In dem Fall von Worten, von denen der Tathagata weiß, daß sie unstimmig, unwahr, unnützlich, jedoch gewinnend und annehmbar für andere sind, spricht er sie nicht.

[5] In dem Fall von Worten, von denen der Tathagata weiß, daß sie stimmig, wahr, unnützlich, jedoch gewinnend und annehmbar für andere sind, spricht er sie nicht.

[6] In dem Fall von Worten, von denen der Tathagata weiß, daß sie stimmig, wahr, nützlich wie gewinnend und annehmbar sind, hat er einen Sinn für den passenden Zeitpunkt, sie zu sprechen. Warum ist das? Weil der Tathagata Mitgefühl für lebende Wesen hat.“

„Herr, wenn weise Noble oder Brahmanen, Haushälter oder Besinnliche, Fragen formuliert, zum Tathagata kommen und ihn fragen, erscheint die Abfolge von Begründungen im Voraus in seinem Wesen - 'Wenn jene, die an mich herantreten, dieses fragen, werde ich, dies gefragt, in jener Weise antworten' - oder wartet der Tathagata mit einer Antwort gerade von der Stelle auf?“

„In diesem Fall, Prinz, werde ich Euch eine Gegenfrage stellen. Beantwortet sie, wie immer es Euch recht ist. Was denkt Ihr: Seid Ihr geschickt in den Teile eines Wagens?“

„Ja, Herr. Ich bin geschickt in den Teilen eines Wagens.“

„Und was denkt Ihr: Wenn Leute kommen und Euch fragen: 'Was ist der Name von diesem Teil des Wagens?', erscheint die Abfolge von Begründung Euch im Voraus in Eurem Wesen - 'Wenn jene, die an mich herantreten, dieses fragen, werde ich, dies gefragt, in jener Weise antworten' - oder wartet Ihr mit einer Antwort gerade von der Stelle auf?“

„Herr, ich bin berühmt dafür, geschickt in den Teilen eines Streitwagens zu sein. Alle Teile eines Streitwagens sind mir gut bekannt. Ich warte mit einer Antwort gerade von der Stelle auf.“

„In gleicher Weise, Prinz, wenn weise Edle oder Brahmanen, Haushälter oder Besinnliche, Fragen formuliert, zum Tathagata kommen und ihn fragen, wartet er mit einer Antwort gerade von der Stelle auf. Warum ist das? Weil die Beschaffenheit des Dhammas vom Tathagata gänzlich durchdrungen ist. Aus seiner gänzlichen Durchdringung der Beschaffenheit des Dhammas wartet er mit einer Antwort gerade von der Stelle auf.“(2)

Als dies gesagt war, sagte der Prinz zum Befreiten: „Großartig, Herr! Großartig! Gerade so, als ob Er aufgerichtet hätte, was umgedreht war, freigelegt, was verdeckt war, den Weg jemandem gezeigt hätte, der verloren war, oder eine Lampe ins Dunkle getragen hätte, sodaß jene mit Augen Form sehen könnten, in gleicher Weise hat der Befreite - in vielen Linien der Begründung - das Dhamma klar gemacht. Ich nehme Zuflucht zum Befreiten, zum Dhamma und der Gemeinschaft der Bhikkhus. Möge sich der Befreite meiner als Laienanhänger, der zu ihm Zuflucht genommen hat, von diesem Tag an für ein Leben erinnern.“

Anmerkungen

1.

Eine zweizackige Wassernuß ist die Frucht einer Pflanze (Trapa bicornis), die in Süd- und Südostasien wächst. Deren Schale sieht aus wie der Kopf eines Wasserbüffels, mit zwei bösartigen, gekrümmten „Hörnern“, die aus der Seite ragen.

2.

Diese Aussage scheint im Bezug auf eine etwas abstraktere Aussage in AN 4.24 auf, daß jenes, das der Tathagatha weiß, nicht in ihm „eingerichtet“ ist. Mit anderen Worten definiert er sich selbst oder den erwachten Geist nicht in Maßen von Wissen oder Ansichten, selbst im Bezug auf das Dhamma, auch wenn ihm das Wissen, welches ihn zu seinem Erwachen führte, vollständig verfügbar ist, um es jederzeit darzulegen.

Siehe auch: AN 4.24; AN 4.42; AN 4.183.


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de/tipitaka/sut/mn/mn.058.than.txt · Zuletzt geändert: 2022/03/24 13:39 von Johann