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197 Die Erzählung von dem Freund und dem Feind - Mittamitta-Jataka

197 Die Erzählung von dem Freund und dem Feind - Mittamitta-Jataka

Summary: url=./index.html#j197 Ein Asket zieht einen jungen Elefanten auf und wird von ihm getötet. Im Anschluß daran bestimmt der Bodhisattva die äußeren Anzeichen, ob einer ein Feind ist.

J 197 {Sutta: J ii 130|J 197|J 197} {Vaṇṇanā: atta. J 197|atta. J 197}

Die Erzählung von dem Freund und dem Feind

197

Mittamitta-Jataka (Mittāmittajātakaṃ)

übersetzt aus dem Pali ins Deutsche:

Julius Dutoit

Er lächelt nicht, wenn er ihn sieht

[§A] Hover: Gegenwartsgeschichte: Vorgeschichte

Dies erzählte der Meister, da er zu Savatthi verweilte, mit Beziehung auf einen Mönch. Ein Mönch nämlich dachte sich: „Wenn ich es genommen habe, wird mein Lehrer nicht zürnen“; und er nahm im Vertrauen darauf einen von seinem Lehrer beiseite gelegten Kleiderlappen an sich und machte einen Schuhbeutel daraus. Dann bat er den Lehrer um Erlaubnis dazu. Als ihn darauf sein Lehrer fragte: „Warum hast du es genommen?“ antwortete er: „Im Vertrauen auf Euch, dass Ihr mir, wenn ich es genommen, nicht zürnen würdet.“ Der Lehrer aber versetzte: „Was hast du für ein Vertrauen zu mir zu haben?“ Und erzürnt stand er auf und schlug ihn.

Diese seine Tat aber wurde unter den Mönchen bekannt. Eines Tages nun begannen die Mönche in der Lehrhalle folgendes Gespräch: „Freund, der junge Mönch so und so hat im Vertrauen auf seinen Lehrer einen Kleiderlappen genommen und einen Schuhbeutel daraus gemacht. Sein Lehrer aber sagte: ‘Was hast du für ein Vertrauen zu mir zu haben?’; und zornig stand er auf und schlug ihn.“ — Da kam der Meister und fragte: „Zu welcher Unterhaltung, ihr Mönche, habt ihr euch jetzt hier niedergelassen?“ Als sie antworteten: „Zu der und der“, sprach er: „Nicht nur jetzt, ihr Mönche, ist dieser Mönch mit seinem Gefährten unvertraulich, sondern auch früher schon war er unvertraulich.“ Und nach diesen Worten erzählte er folgende Begebenheit aus der Vergangenheit.

[§B] Hover: Geschichte aus der Vergangenheit

Als ehedem zu Benares Brahmadatta regierte, nahm der Bodhisattva im Reiche Kasi in einer Brahmanenfamilie seine Wiedergeburt. Als er herangewachsen war, betätigte er die Weltflucht der Weisen, erlangte die Erkenntnisse und die Vollkommenheiten und wohnte als Meister einer Schar im Himalaya.

Einer unter dieser Asketenschar tat nicht nach den Worten des Bodhisattva, sondern zog einen jungen Elefanten auf, dessen Mutter gestorben war. Als dieser aber herangewachsen war, tötete er jenen und ging in den Wald(0a). — Nachdem der Tote verbrannt war, umringte die Asketenschar den Bodhisattva und fragte: „Herr, woran kann man erkennen, ob einer Freund oder Feind ist?“ Der Bodhisattva verkündete: „Aus der und der Ursache“, und sprach folgende Strophen:

[§1] Hover: 93. Na naṃ umhayate disvā, na ca naṃ paṭinandati; Cakkhūni cassa na dadāti, paṭilomañca vattati. „Er lächelt nicht, wenn er ihn sieht, er beut(0b) ihm nicht den Willkommgruß; er blickt ihm in die Augen nicht und tut, was jenem nicht gefällt. [§2] Hover: 94. Ete bhavanti ākārā, amittasmiṃ patiṭṭhitā; Yehi amittaṃ jāneyya, disvā sutvā ca paṇḍitoti. Dies sind die Zeichen, welche man für Feindschaft aufgefunden hat; an diesen kann beim Sehn und Hören der Weise einen Feind erkennen.“

So verkündigte der Bodhisattva die Anzeichen des Freundes und des Feindes. Nachdem er sodann die Vollkommenheit betätigt, ging er in die Brahma-Welt ein.

[§C] Hover: Schlußworte und Auflösung

Nachdem der Meister diese Lehrunterweisung beschlossen hatte, verband er das Jātaka mit folgenden Worten: „Der Asket, der damals den jungen Elefanten aufzog, war dieser Gefährte, der Elefant war der Lehrer, die Asketenschar war die Buddhagemeinde, der Meister der Schar aber war ich.“

Ende der Erzählung von dem Freund und dem Feind

Anmerkungen:

0a.

Vgl. Jātaka 161.

0b.

Veraltet für „bietet“.

de/tipitaka/sut/kn/j/j04/j197.txt · Zuletzt geändert: 2022/03/24 13:37 von Johann