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de:tipitaka:sut:kn:j:j08:j370

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370 Die Erzählung von dem Palasa-Baum - Palasa-Jataka

370 Die Erzählung von dem Palasa-Baum - Palasa-Jataka

Summary: url=./index.html#j370 Ein Schwan mahnt eine Baumgottheit, den Ableger eines andern Baumes zu vernichten, weil dieser sonst ihren eigenen Baum vernichten werde. Die Gottheit hört nicht auf die Warnung und muß später ihre Unachtsamkeit mit dem Verluste ihres Wohnsitzes büßen.

J 370 {Sutta: J iii 210|J 370|J 370} {Vaṇṇanā: atta. J 370|atta. J 370}

Die Erzählung von dem Palasa-Baum

370

Palasa-Jataka (Palāsajātakaṃ)(1)

übersetzt aus dem Pali ins Deutsche:

Julius Dutoit

Der Schwan sprach zum Palasa-Baum

[§A] Hover: Gegenwartsgeschichte: Vorgeschichte

Dies erzählte der Meister, da er im Jetavana verweilte, mit Beziehung auf die Bezwingung der Befleckung.

[§D]

Die Begebenheit wird im Panna-Jātaka [Jātaka 459] erzählt werden. —

Damals aber sprach der Meister zu den Mönchen: „Ihr Mönche, die Befleckung ist ängstlich zu vermeiden. Unablässig wirkend bringt sie Verderben wie der Nigrodha-Strauch. Auch die Weisen der Vorzeit nahmen sich in Acht vor dem, wovor sie sich hüten mussten.“ Nach diesen Worten erzählte er folgende Begebenheit aus der Vergangenheit.

[§B] Hover: Geschichte aus der Vergangenheit

Als ehedem zu Benares Brahmadatta regierte, nahm der Bodhisattva seine Wiedergeburt als ein Goldschwan. Nachdem er herangewachsen war, wohnte er auf dem Cittakuta-Berge(3) in der Goldhöhle. Zu einem Teiche im Himalaya-Gebiete kam er immer und verzehrte dort wilden Reis.

Auf dem Wege, auf dem er kam und ging, stand ein großer Palasa-Baum. Wenn er nun ging, ruhte er sich dort aus, und wenn er kam, ruhte er sich auch dort aus. So entstand eine Freundschaft zwischen ihm und der im Baume wohnenden Gottheit.

In der Folgezeit kam einmal ein Vogelweibchen dorthin, das auf einem Nigrodha-Baume eine Frucht verzehrt hatte. Es setzte sich auf den Palasa-Baum und ließ in sein Geäst seinen Kot fallen. Daraus entstand ein Nigrodha-Strauch. Als er erst vier Zoll hoch war, glänzte er durch die roten Sprossen seines Laubes. Als ihn der Schwanenkönig sah, sprach er zu der Baumgottheit: „Lieber Palasa, auf welchem Baume ein Nigrodha-Baum entsteht, den vernichtet er, wenn er heranwächst. Lasse ihn nicht heranwachsen; er wird deine Behausung zerstören. Hebe ihn sogleich heraus und wirf ihn hinab; man muss sich nämlich in Acht nehmen vor dem, was Vorsicht verdient.“ Und indem er die Palasa-Gottheit anredete, sprach er folgende erste Strophe:

[§1] Hover: 105. Haṃso palāsamavaca, nigrodho samma jāyati; Aṅkasmiṃ [aṅgasmiṃ (ka.)] te nisinnova, so te mammāni checchati [chijjati (ka.)]. Der Schwan sprach zum Palasa-Baum: „Freund, ein Nigrodha ist entstanden. Er sitzt dir fest an deiner Seite; er wird zerbrechen dir das Mark.“

(Diese erste Strophe wurde erst vom völlig Erleuchteten gesprochen.)

Als dies die Palasa-Gottheit hörte, nahm sie seine Worte nicht an, sondern sie sprach folgende zweite Strophe:

[§2] Hover: 106. Vaḍḍhatāmeva [vaddhitameva (ka.)] nigrodho, patiṭṭhassa bhavāmahaṃ; Yathā pitā ca mātā ca [pitā vā mātā vā (pī.), mātā vā pitā vā (ka.)], evaṃ me so bhavissati. „Dieser Nigrodha soll nur wachsen, ich will ihm eine Hilfe sein; so wie bei Vater oder Mutter, so soll es bei uns beiden sein.“

Darauf sprach der Schwan folgende dritte Strophe:

[§3] Hover: 107. Yaṃ tvaṃ aṅkasmiṃ vaḍḍhesi, khīrarukkhaṃ bhayānakaṃ; Āmanta kho taṃ gacchāma, vuḍḍhi massa na ruccati. „Den du an deiner Seite hegst, den Milchbaum, der mir Furcht erregt, den rede an; komm, lass uns gehen! Mir kann sein Wachstum nicht gefallen.“

Nach diesen Worten breitete der Schwanenkönig seine Flügel aus und begab sich nach dem Cittakuta-Berg. Von da an kam er nicht wieder.

In der Folgezeit wuchs der Nigrodha-Baum. Dort nahm eine Baumgottheit ihre Wiedergeburt. Als er aber groß geworden war, zerbrach er den Palasa-Baum und mit den Zweigen fiel auch die Behausung der Gottheit. Jetzt verstand diese die Worte des Schwanenkönigs, und indem sie einsah, dass sie aus Furcht vor der Zukunft gesprochen waren, dachte sie: „Der Schwanenkönig hat es gesagt, ich aber tat nicht nach seinen Worten.“ Und klagend sprach sie folgende vierte Strophe:

[§4] Hover: 108. Idāni kho maṃ bhāyeti, mahānerunidassanaṃ; Haṃsassa anabhiññāya, mahā me bhayamāgataṃ. „Ja, jetzt versetzt er mich in Furcht, er, der so groß ist wie ein Berg; da ich dem Schwan nicht glauben wollte, bin ich in großes Leid geraten.“

Der Nigrodha-Baum aber zerbrach bei seinem Wachsen den ganzen Palasa-Baum und machte ihn zu einem Baumstumpf; die ganze Behausung der Gottheit aber ging zugrunde.

[§5] Hover: 109. Na tassa vuḍḍhi kusalappasatthā, yo vaḍḍhamāno ghasate patiṭṭhaṃ; Tassūparodhaṃ parisaṅkamāno, patārayī mūlavadhāya dhīroti. Nicht dessen Wachstum ist den Weisen lieb, der bei dem Wachsen seinen Helfer frisst. Wenn er den Argwohn hegt, er könnt' ihm schaden, reißt ihn der Weise aus mitsamt der Wurzel.

Diese fünfte Strophe sprach auch der völlig Erleuchtete.

[§C] Hover: Schlußworte und Auflösung

Nachdem aber der Meister diese Unterweisung beschlossen und die Wahrheiten verkündigt hatte, verband er das Jātaka mit folgenden Worten (am Ende der Verkündigung der Wahrheiten aber gelangten die fünfhundert Mönche zur Heiligkeit): „Damals war ich der Goldschwan.“

Ende der Erzählung von dem Palasa-Baum

Anmerkungen:

1.

Der Baum Butea frondosa.

3.

de/tipitaka/sut/kn/j/j08/j370.txt · Zuletzt geändert: 2022/03/24 13:37 von Johann