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250 Die Erzählung von dem Affen - Kapi-Jataka

250 Die Erzählung von dem Affen - Kapi-Jataka

Summary: url=./index.html#j250 Ein Affe, der unter der Kälte leidet, zieht ein Asketengewand an und stellt sich an die Türe einer Einsiedlerhütte, indem er hofft sich an dem dort brennenden Feuer wärmen zu dürfen. Der Sohn des Asketen läßt sich betören, der Vater aber treibt den Affen davon. (Vgl. das  173. Jataka.

J 250 {Sutta: J ii 270|J 250|J 250} {Vaṇṇanā: atta. J 250|atta. J 250}

Die Erzählung von dem Affen

250

Kapi-Jataka (Kapijātakaṃ)(1)

übersetzt aus dem Pali ins Deutsche:

Julius Dutoit

Der Weise hier, der Ruhe liebt und <abbr title=„treffender vielleicht: dem weitern Bekommen und Werden, der Geburten abgeneigt“>Selbstverleugnung</abbr>

[§A] Hover: Gegenwartsgeschichte: Vorgeschichte

Dies erzählte der Meister, da er im Jetavana verweilte, mit Beziehung auf einen heuchlerischen Mönch. — Dessen Heuchelei nämlich war unter den Mönchen bekannt geworden. In der Lehrhalle begannen darauf die Mönche folgendes Gespräch: „Freund, der Mönch so und so, der in der zum Heile führenden Buddhalehre Mönch geworden, zeigt ein heuchlerisches Benehmen.“ Da kam der Meister und fragte: „Zu welcher Unterhaltung, ihr Mönche, habt ihr euch jetzt hier niedergelassen?“ Als sie antworteten: „Zu der und der“, sprach er: „Nicht nur jetzt, ihr Mönche, ist dieser Mönch ein Heuchler, sondern auch früher schon war er ein Heuchler und trieb, da er ein Affe war, Heuchelei nur um eines Feuers willen.“ Nach diesen Worten erzählte er folgende Begebenheit aus der Vergangenheit.

[§B] Hover: Geschichte aus der Vergangenheit

Als ehedem zu Benares Brahmadatta regierte, nahm der Bodhisattva im Reiche Kasi in einer Brahmanenfamilie seine Wiedergeburt. Als er herangewachsen war und sein Sohn schon allein umherlaufen konnte, da auch noch dazu seine Gattin gestorben war, nahm er seinen Sohn auf die Schulter und zog nach dem Himalaya, wo er die Weltflucht der Weisen betätigte. Seinen Sohn machte er zu einem Asketenknaben und nahm in einer Laubhütte seinen Aufenthalt.

Als nun einmal zur Regenzeit der Regengott unaufhörlich seine Güsse herabsandte, weilte dort ein von der Kälte gequälter Affe, der vor Frost mit den Zähnen klapperte und zitterte. Der Bodhisattva hatte große Holzstücke herbeigeholt und ein Feuer gemacht; dann legte er sich auf seine Bank. Sein Söhnchen setzte sich zu ihm und rieb ihm die Füße. — Da nahm der Affe die einem verstorbenen Asketen gehörigen Bastgewänder, zog das Unter- und das Oberkleid an, legte das Antilopenfell auf die eine Schulter, nahm die Tragstange und den Wassertopf und kam so im Aufzug eines Asketen herbei. An der Tür der Laubhütte blieb er stehen, indem er sich so um des Feuers willen verstellte.

Als der Asketenknabe ihn sah, sagte er: „Vater, ein Asket steht da, von der Kälte gequält und zitternd. Ruft ihn doch herein, er soll sich wärmen.“ Und indem er seinen Vater bat, sprach er folgende erste Strophe:

[§1] Hover: 200. Ayaṃ isī upasamasaṃyame rato, sa tiṭṭhati [santiṭṭhati (sī. pī.)] sisirabhayena aṭṭito; Handa ayaṃ pavisatumaṃ agārakaṃ, vinetu sītaṃ darathañca kevalaṃ. „Der Weise hier, der Ruhe liebt und <abbr title=„treffender vielleicht: dem weitern Bekommen und Werden, der Geburten abgeneigt“>Selbstverleugnung</abbr>, steht da, geplagt von Kälte und von Furcht. Wohlan, eintreten soll er in dies Häuschen und schwinden soll ihm Kälte und Bedrängnis.“

Als der Bodhisattva die Worte seines Sohnes vernahm, stand er auf und schaute hin; da merkte er, dass es ein Affe sei, und er sprach folgende zweite Strophe:

[§2] Hover: 201. Nāyaṃ isī upasamasaṃyame rato, kapī ayaṃ dumavarasākhagocaro; So dūsako rosako cāpi jammo, sacevajemampi [sace + āvaje + imampi] dūseyyagāranti [dūsaye gharanti (sī. syā. pī.)]. „Dies ist kein Weiser, der der Ruh und <abbr title=„treffender vielleicht: dem weitern Bekommen und Werden, der Geburten abgeneigt“>Selbstverleugnung</abbr> sich erfreut; ein Affe ist es, der auf Baumes Zweigen wandelt. Zerstörer ist er und Verderber, dazu niedrig; wenn er hereinkommt, richtet er das Haus zugrund.“

Nach diesen Worten ergriff der Bodhisattva einen Feuerbrand, versetzte den Affen damit in Furcht und vertrieb ihn. Dieser sprang in die Höhe, eilte in den Wald zurück, den er verschmäht hatte, und kam nicht mehr an diesen Ort.

Der Bodhisattva aber erlangte die Erkenntnisse und die Vollkommenheiten und seinem Sohne, dem Asketenknaben, verkündete er die Mittel zur Herbeiführung der <abbr title=„Jhana, oder Vertiefung, Konzentration, Sammlung“>Ekstase</abbr>, wodurch auch dieser die Erkenntnisse und die Vollkommenheiten erreichte. Sie gelangten dann, unaufhörlich in <abbr title=„Jhana, oder Vertiefung, Konzentration, Sammlung“>Ekstase</abbr> schwebend, in die Brahma-Welt.

[§C] Hover: Schlußworte und Auflösung

Nachdem der Meister mit den Worten: „Nicht nur jetzt, ihr Mönche, sondern schon von der Vorzeit her war dieser ein Heuchler“, diese Unterweisung beschlossen und die Wahrheiten verkündigt hatte, verband er das Jātaka mit folgenden Worten (am Ende der Verkündigung der Wahrheiten aber wurden einige bekehrt, einige einmalzurückkehrend und einige nichtzurückkehrend): „Damals war der Affe der heuchlerische Mönch, der Sohn war Rāhula, der Vater aber war ich.“

Ende der Erzählung von dem Affen

Anmerkungen:

1.

Vgl. dazu das 173. Jātaka, das sich in seinem

Inhalte vollständig mit dem vorliegenden deckt.

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de/tipitaka/sut/kn/j/j05/j250.txt · Zuletzt geändert: 2022/03/24 13:37 von Johann